Temperatur erhält. Im Sommer giebt es dagegen durch die Verdunstung Kälte. In den temperirten Zonen wirkt es daher wärmemässigend im Sommer und kältemindernd im Winter, was die Küsten dunstig und ihr Klima ver- schieden von dem der Länder macht. Ungarn und das süd- liche Russland sind aus gleichen Gründen so warm. Aus diesen Gründen nannte Buffon das Continental-Klima das ex- cessive. Das Maximum dieser Verschiedenheiten ist in den vereinigten Staaten von Nordamerika, wo der Sommer so heiß wie in Malta, nur der Winter so kalt wie in Upsala ist, so daß selbst die größten Ströme frieren.
Die Verschiedenheit des Küsten- und Continentalklimas nach Zahlen der mittl. Temperatur angegeben, zeigt keine so große Unterschiede als der Pflanzenwuchs. So z. B. lassen in der Normandie die Sommer keinen Wein gedeihen, der 60 bis 80 Meilen gegen Osten häufig gebauet wird, und die Champagne liegt nur 1-12/10° südlicher als die Normandie. Dagegen zeichnet sich in den Küstenländern der Rasen durch sein schönes Grün aus, weil die Sonne ihn nicht verbrennt.
Etwas anderes ist die Temperatur welche das Thermometer an- giebt, als die welche die Pflanzen zeigen. Das Thermometer steht nicht beim Sonnenlichte und bedeckten Himmel gleich hoch, sondern
Temperatur erhält. Im Sommer giebt es dagegen durch die Verdunſtung Kälte. In den temperirten Zonen wirkt es daher wärmemäſſigend im Sommer und kältemindernd im Winter, was die Küſten dunſtig und ihr Klima ver- ſchieden von dem der Länder macht. Ungarn und das ſüd- liche Ruſſland ſind aus gleichen Gründen ſo warm. Aus dieſen Gründen nannte Buffon das Continental-Klima das ex- ceſſive. Das Maximum dieſer Verſchiedenheiten iſt in den vereinigten Staaten von Nordamerika, wo der Sommer ſo heiß wie in Malta, nur der Winter ſo kalt wie in Upſala iſt, ſo daß ſelbſt die größten Ströme frieren.
Die Verſchiedenheit des Küſten- und Continentalklimas nach Zahlen der mittl. Temperatur angegeben, zeigt keine ſo große Unterſchiede als der Pflanzenwuchs. So z. B. laſſen in der Normandie die Sommer keinen Wein gedeihen, der 60 bis 80 Meilen gegen Oſten häufig gebauet wird, und die Champagne liegt nur 1–12/10° ſüdlicher als die Normandie. Dagegen zeichnet ſich in den Küſtenländern der Raſen durch ſein ſchönes Grün aus, weil die Sonne ihn nicht verbrennt.
Etwas anderes iſt die Temperatur welche das Thermometer an- giebt, als die welche die Pflanzen zeigen. Das Thermometer ſteht nicht beim Sonnenlichte und bedeckten Himmel gleich hoch, ſondern
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Temperatur erhält. Im Sommer giebt es dagegen durch
die Verdunſtung Kälte. In den temperirten Zonen wirkt
es daher wärmemäſſigend im Sommer und kältemindernd
im Winter, was die Küſten dunſtig und ihr Klima ver-
ſchieden von dem der Länder macht. Ungarn und das ſüd-
liche Ruſſland ſind aus gleichen Gründen ſo warm. Aus dieſen
Gründen nannte Buffon das Continental-Klima das ex-
ceſſive. Das Maximum dieſer Verſchiedenheiten iſt in
den vereinigten Staaten von Nordamerika, wo der Sommer
ſo heiß wie in Malta, nur der Winter ſo kalt wie in
Upſala iſt, ſo daß ſelbſt die größten Ströme frieren.
Die Verſchiedenheit des Küſten- und Continentalklimas
nach Zahlen der mittl. T. angegeben, zeigt keine ſo große
Unterſchiede als der Pflanzenwuchs. So z. B. laſſen in
der Normandie die Sommer keinen Wein gedeihen, der 60
bis 80 Meilen gegen Oſten häufig gebauet wird, und die
Champagne liegt nur 1–12/10° ſüdlicher als die Normandie.
Dagegen zeichnet ſich in den Küſtenländern der Raſen
durch ſein ſchönes Grün aus, weil die Sonne ihn nicht verbrennt.
Etwas anderes iſt die T. welche das Thermometer an-
giebt, als die welche die Pflanzen zeigen. Das Thermometer
ſteht nicht beim Sonnenlichte und bedeckten Himmel gleich hoch, ſondern
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 424.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/430>, abgerufen am 26.11.2024.
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