Innere der Erde mitwirkend sein kann. Die Höhlen geben 5tens ein noch unsicheres Mittel.
Die Temperatur der Höhen ist sehr trüglich, weil ihre senk- rechten Richtungen die Kälte in sich erzeugen, aber nicht die Wärme einnehmen. HerrFournier bemerkte, daß wenn die Schichten gleiche Wärme haben, diese nicht von der Höhe der Berge abhängt. Dagegen sind die Beobachtungen an den Ab- hängen der Berge weit sicherer, weil hier die Perturbationen uns sehr kleine Verschiedenheiten geben.
Wo sich große Ebenen hoch in das Luftmeer als Un- tiefen erheben, werden sie bei Tage sich schneller erwärmen, als der Abhang der Gebirge, bei Nacht strahlen sie dagegen auch wieder mehr aus. Demnach ist es in den Städten von Amerika die auf solchen Hochebenen liegen wärmer, als in denen am Abhange der Gebirge von gleicher Höhe, jedoch ist der Unterschied nicht über 11/2-2°. Liegen aber die Ebenen, wie in Central-Asien noch größer aus- gebreitet, so ist der Unterschied auch bedeutender, weil hin- durch andere Gesetze entstehen wie in den Anden sind.
Auch die Abnahme der Temperatur an den Gebirgen ist sich nicht immer gleich; am bedeutensten ist sie in der Höhe von 6-7000' wo die ersten Wolkenschichten gewöhnlich sich unter
Innere der Erde mitwirkend ſein kann. Die Höhlen geben 5tens ein noch unſicheres Mittel.
Die Temperatur der Höhen iſt ſehr trüglich, weil ihre ſenk- rechten Richtungen die Kälte in ſich erzeugen, aber nicht die Wärme einnehmen. HerrFournier bemerkte, daß wenn die Schichten gleiche Wärme haben, dieſe nicht von der Höhe der Berge abhängt. Dagegen ſind die Beobachtungen an den Ab- hängen der Berge weit ſicherer, weil hier die Perturbationen uns ſehr kleine Verſchiedenheiten geben.
Wo ſich große Ebenen hoch in das Luftmeer als Un- tiefen erheben, werden ſie bei Tage ſich ſchneller erwärmen, als der Abhang der Gebirge, bei Nacht ſtrahlen ſie dagegen auch wieder mehr aus. Demnach iſt es in den Städten von Amerika die auf ſolchen Hochebenen liegen wärmer, als in denen am Abhange der Gebirge von gleicher Höhe, jedoch iſt der Unterſchied nicht über 1½–2°. Liegen aber die Ebenen, wie in Central-Aſien noch größer aus- gebreitet, ſo iſt der Unterſchied auch bedeutender, weil hin- durch andere Geſetze entſtehen wie in den Anden ſind.
Auch die Abnahme der Temperatur an den Gebirgen iſt ſich nicht immer gleich; am bedeutenſten iſt ſie in der Höhe von 6–7000′ wo die erſten Wolkenſchichten gewöhnlich ſich unter
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[452./0458]
Innere der Erde mitwirkend ſein kann. Die Höhlen gebe
5t ein noch unſicheres Mittel.
Die Temperatur der Höhen iſt ſehr trüglich, weil ihre ſenk-
rechten Richtungen die Kälte in ſich erzeugen, aber nicht die
Wärme einnehmen. H Fournier bemerkte, daß wenn die
Schichten gleiche Wärme haben, dieſe nicht von der Höhe der
Berge abhängt. Dagegen ſind die Beobachtungen an den Ab-
hängen der Berge weit ſicherer, weil hier die Perturbationen
uns ſehr kleine Verſchiedenheiten geben.
Wo ſich große Ebenen hoch in das Luftmeer als Un-
tiefen erheben, werden ſie bei Tage ſich ſchneller erwärmen,
als der Abhang der Gebirge, bei Nacht ſtrahlen ſie dagegen
auch wieder mehr aus. Demnach iſt es in den Städten
von Amerika die auf ſolchen Hochebenen liegen wärmer,
als in denen am Abhange der Gebirge von gleicher Höhe,
jedoch iſt der Unterſchied nicht über 1½–2°. Liegen
aber die Ebenen, wie in Central-Aſien noch größer aus-
gebreitet, ſo iſt der Unterſchied auch bedeutender, weil hin-
durch andere Geſetze entſtehen wie in den Anden ſind.
Auch die Abnahme der T. an den Gebirgen iſt ſich nicht
immer gleich; am bedeutenſten iſt ſie in der Höhe von
6–7000′ wo die erſten Wolkenſchichten gewöhnlich ſich unter
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 452.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/458>, abgerufen am 27.11.2024.
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