ähnlich. In neuern Zeiten sind welche bei Bahia in Bra- silien, und von Clapperton am Se[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]e Dschat gesammelt. Diese Blitzröhren rühren wie gesagt vom Blitze selbst her, denn auf der Insel Amrum an der schleswigschen Küste, sehen Matrosen den Blitz in den Sand einschlagen, und sie gruben gleich darauf an derselben Stelle eine solche Blitzröhre aus, die mit porcellanartigen Glase zusammenhing. Mehrere die ich selbst mitbrachte, sind von HerrnChladni untersucht. Auf dem Vulkan von Tolukky ist bei 14,000' Höhe ein Thurm von 5-6' Breite, der förmlich durch den Blitz verglast und durchlöchert ist.
Die Meteorsteine.
Mit den Fulguriten muß man nicht die Meteorsteine verwechseln, die zu den Weltkörpern selbst gerechnet werden. Sie entzünden sich und leuchten erst wenn sie in unsere Atmosphäre kommen, wobei ihre Rinde natürlich auch ver- ändert wird.
Man hat lange gezweifelt, ob wirklich Steine aus, der Luft fallen könnten; nach den chinesischen Annalen von Abel Remusat übersetzt, so wie nach griechischen, römischen und arabischen Schriftstellern, waren sie schon in jenen Zeiten
ähnlich. In neuern Zeiten ſind welche bei Bahia in Bra- ſilien, und von Clapperton am Se[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]e Dſchat geſammelt. Dieſe Blitzröhren rühren wie geſagt vom Blitze ſelbſt her, denn auf der Inſel Amrum an der ſchleswigſchen Küſte, ſehen Matroſen den Blitz in den Sand einſchlagen, und ſie gruben gleich darauf an derſelben Stelle eine ſolche Blitzröhre aus, die mit porcellanartigen Glaſe zuſammenhing. Mehrere die ich ſelbſt mitbrachte, ſind von HerrnChladni unterſucht. Auf dem Vulkan von Tolukky iſt bei 14,000′ Höhe ein Thurm von 5–6′ Breite, der förmlich durch den Blitz verglaſt und durchlöchert iſt.
Die Meteorſteine.
Mit den Fulguriten muß man nicht die Meteorſteine verwechſeln, die zu den Weltkörpern ſelbſt gerechnet werden. Sie entzünden ſich und leuchten erſt wenn ſie in unſere Atmosphäre kommen, wobei ihre Rinde natürlich auch ver- ändert wird.
Man hat lange gezweifelt, ob wirklich Steine aus, der Luft fallen könnten; nach den chineſiſchen Annalen von Abel Remuſat überſetzt, ſo wie nach griechiſchen, römiſchen und arabiſchen Schriftſtellern, waren ſie ſchon in jenen Zeiten
<TEI><text><body><divtype="session"n="53"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0484"n="478."/>
ähnlich. In neuern Zeiten ſind welche bei Bahia in Bra-<lb/>ſilien, und von <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-119426943 http://d-nb.info/gnd/119426943">Clapperton</persName></hi> am Se<subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"unit="chars"quantity="1"/></del><addplace="across">e</add></subst> Dſchat geſammelt.<lb/>
Dieſe Blitzröhren rühren wie geſagt vom Blitze ſelbſt her,<lb/>
denn auf der Inſel <choice><sic>Amium</sic><corrresp="#BF">Amrum</corr></choice> an der ſchleswigſchen Küſte, ſehen<lb/>
Matroſen den Blitz in den Sand einſchlagen, und ſie gruben<lb/>
gleich darauf an derſelben Stelle eine ſolche Blitzröhre<lb/>
aus, die mit porcellanartigen Glaſe zuſammenhing. Mehrere<lb/>
die ich ſelbſt mitbrachte, ſind von <choice><abbr>H</abbr><expanresp="#BF">Herrn</expan></choice><hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118520490 http://d-nb.info/gnd/118520490">Chladni</persName></hi> unterſucht.<lb/>
Auf dem Vulkan von Tolukky iſt bei 14,000′ Höhe ein<lb/>
Thurm von 5–6′ Breite, der förmlich durch den Blitz<lb/>
verglaſt und durchlöchert iſt.</p><lb/></div></div><divn="3"><head><hirendition="#u">Die Meteorſteine</hi>.</head><lb/><p>Mit den Fulguriten muß man nicht die Meteorſteine<lb/>
verwechſeln, die zu den Weltkörpern ſelbſt gerechnet werden.<lb/>
Sie entzünden ſich und leuchten erſt wenn ſie in unſere<lb/>
Atmosphäre kommen, wobei ihre Rinde natürlich auch ver-<lb/>
ändert wird.</p><lb/><p>Man hat lange gezweifelt, ob wirklich Steine aus,<lb/>
der Luft fallen könnten; nach den chineſiſchen Annalen<lb/>
von <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100318371 http://d-nb.info/gnd/100318371">Abel Remuſat</persName></hi> überſetzt, ſo wie nach griechiſchen, römiſchen<lb/>
und arabiſchen Schriftſtellern, waren ſie ſchon in jenen Zeiten<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[478./0484]
ähnlich. In neuern Zeiten ſind welche bei Bahia in Bra-
ſilien, und von Clapperton am See Dſchat geſammelt.
Dieſe Blitzröhren rühren wie geſagt vom Blitze ſelbſt her,
denn auf der Inſel Amrum an der ſchleswigſchen Küſte, ſehen
Matroſen den Blitz in den Sand einſchlagen, und ſie gruben
gleich darauf an derſelben Stelle eine ſolche Blitzröhre
aus, die mit porcellanartigen Glaſe zuſammenhing. Mehrere
die ich ſelbſt mitbrachte, ſind von H Chladni unterſucht.
Auf dem Vulkan von Tolukky iſt bei 14,000′ Höhe ein
Thurm von 5–6′ Breite, der förmlich durch den Blitz
verglaſt und durchlöchert iſt.
Die Meteorſteine.
Mit den Fulguriten muß man nicht die Meteorſteine
verwechſeln, die zu den Weltkörpern ſelbſt gerechnet werden.
Sie entzünden ſich und leuchten erſt wenn ſie in unſere
Atmosphäre kommen, wobei ihre Rinde natürlich auch ver-
ändert wird.
Man hat lange gezweifelt, ob wirklich Steine aus,
der Luft fallen könnten; nach den chineſiſchen Annalen
von Abel Remuſat überſetzt, ſo wie nach griechiſchen, römiſchen
und arabiſchen Schriftſtellern, waren ſie ſchon in jenen Zeiten
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 478.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/484>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.