neue Arten entdeckten. Auch einige Pflanzenformen die bei uns nur niedrig sind, erheben sich dort zu hohen baumartigen Gewächsen, wovon die Malvaceen ein Beispiel geben.
Gleich wie die Tropen in der baumartigen Natur der Ge- wächse und dem kräftigern Wuchse des Stammes sich aus- zeichnen, ist dies auch der Fall in der Ausbildung prächtiger Blätter. Sie unterscheiden sich auch durch das festere und dickere Parenchym, und man findet sie von der Größe daß sie einen Mann bedecken können. Entgegengesetzt [a]ber zeigen uns dort die Casuariam & Colletica das größte Zu- sammenziehen des Parenchyms, wobei die Blätter ganz verschwinden. - Die temperirte Zone hat dagegen aber auch große Vorzüge, in dem gleichmäßigen sanften Grün der Weiden und Wiesen, welche jenen Zonen ganz mangeln. Dies rührt von der größern Zahl der annuellen und bi[unleserliches Material - 4 Zeichen fehlen] Pflanzen her, die die temperirte Zone vor der warmen hat, die sowohl gegen die Pole wie nach dem Aequator zu ab- nehmen, denn in Lappland gehört nur 1/60 der Phanerogamen zu diesen, in Deutschland dagegen schon 1/30.
Der auffallende Unterschied zwischen den Zonen in dem Character der Baumformen, zeigt sich auch in der Große der Blumen. In den kältern Klimaten gehören die meisten
neue Arten entdeckten. Auch einige Pflanzenformen die bei uns nur niedrig ſind, erheben ſich dort zu hohen baumartigen Gewächſen, wovon die Malvaceen ein Beiſpiel geben.
Gleich wie die Tropen in der baumartigen Natur der Ge- wächſe und dem kräftigern Wuchſe des Stammes ſich aus- zeichnen, iſt dies auch der Fall in der Ausbildung prächtiger Blätter. Sie unterſcheiden ſich auch durch das feſtere und dickere Parenchym, und man findet ſie von der Größe daß ſie einen Mann bedecken können. Entgegengeſetzt [a]ber zeigen uns dort die Caſuariam & Colletica das größte Zu- ſammenziehen des Parenchyms, wobei die Blätter ganz verſchwinden. – Die temperirte Zone hat dagegen aber auch große Vorzüge, in dem gleichmäßigen ſanften Grün der Weiden und Wieſen, welche jenen Zonen ganz mangeln. Dies rührt von der größern Zahl der annuellen und bi[unleserliches Material – 4 Zeichen fehlen] Pflanzen her, die die temperirte Zone vor der warmen hat, die ſowohl gegen die Pole wie nach dem Aequator zu ab- nehmen, denn in Lappland gehört nur 1/60 der Phanerogamen zu dieſen, in Deutſchland dagegen ſchon 1/30.
Der auffallende Unterſchied zwiſchen den Zonen in dem Character der Baumformen, zeigt ſich auch in der Große der Blumen. In den kältern Klimaten gehören die meiſten
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neue Arten entdeckten. Auch einige Pflanzenformen die
bei uns nur niedrig ſind, erheben ſich dort zu hohen baumartigen
Gewächſen, wovon die Malvaceen ein Beiſpiel geben.
Gleich wie die Tropen in der baumartigen Natur der Ge-
wächſe und dem kräftigern Wuchſe des Stammes ſich aus-
zeichnen, iſt dies auch der Fall in der Ausbildung prächtiger
Blätter. Sie unterſcheiden ſich auch durch das feſtere und
dickere Parenchym, und man findet ſie von der Größe
daß ſie einen Mann bedecken können. Entgegengeſetzt aber
zeigen uns dort die Caſuariam & Colletica das größte Zu-
ſammenziehen des Parenchyms, wobei die Blätter ganz
verſchwinden. – Die temperirte Zone hat dagegen aber
auch große Vorzüge, in dem gleichmäßigen ſanften Grün
der Weiden und Wieſen, welche jenen Zonen ganz mangeln.
Dies rührt von der größern Zahl der annuellen und bi____
Pflanzen her, die die temperirte Zone vor der warmen hat,
die ſowohl gegen die Pole wie nach dem Aequator zu ab-
nehmen, denn in Lappland gehört nur 1/60 der Phanerogamen
zu dieſen, in Deutſchland dagegen ſchon 1/30.
Der auffallende Unterſchied zwiſchen den Zonen in
dem Character der Baumformen, zeigt ſich auch in der Große
der Blumen. In den kältern Klimaten gehören die meiſten
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 523.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/529>, abgerufen am 25.11.2024.
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