Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 13. Prag, 1834.Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 13. Erscheint jeden Sonnabend.1834. [Abbildung]
Der Fall des Niagara von Canada. [Beginn Spaltensatz]
Der Norden von Amerika ist reich an Seen von Die wichtigsten dieser Seen sind: der Ober=, Der Niagarafluß, aus welchem sich nach Drei Stunden vor diesem unermeßlichen Wasser- Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 13. Erscheint jeden Sonnabend.1834. [Abbildung]
Der Fall des Niagara von Canada. [Beginn Spaltensatz]
Der Norden von Amerika ist reich an Seen von Die wichtigsten dieser Seen sind: der Ober=, Der Niagarafluß, aus welchem sich nach Drei Stunden vor diesem unermeßlichen Wasser- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[97]"/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Das wohlfeilste<lb/> Panorama des Universums</hi><lb/> <hi rendition="#g">zur</hi><lb/> <hi rendition="#fr">erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.</hi> </titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint><hi rendition="#aq">N <hi rendition="#sup">ro</hi></hi><hi rendition="#sup">.</hi> 13. <space dim="horizontal"/><hi rendition="#c">Erscheint jeden Sonnabend.</hi><docDate><hi rendition="#right">1834.</hi></docDate></docImprint><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <div type="jArticle" n="1"> <figure/><lb/> <head>Der Fall des Niagara von Canada.</head><lb/> <cb type="start"/> <p>Der Norden von Amerika ist reich an Seen von<lb/> einem so großen Umfange, daß sie wahre Meere von<lb/> süßem Wasser im Jnnern der Länder genannt wer-<lb/> den können. Stürme und Winde treiben hier Wellen<lb/> von gleicher Höhe empor, wie auf dem mittelländi-<lb/> schen Meere; die Tiefe der Gewässer ist so groß,<lb/> daß man versichert, es gebe Stellen in denselben, wo<lb/> das Senkblei nie den Boden erreicht. Diese Seen<lb/> haben auch ihre Schiffahrt: England und die verei-<lb/> nigten Staaten halten hier Kriegsschiffe, und der<lb/> Handel mit Pelzwaaren hat einer großen Zahl von<lb/> Kauffahrteischiffen ihre Entstehung gegeben, deren be-<lb/> trächtlichste eine Last von 100 Tonnen tragen, und<lb/> platt sind, um ohne Gefahr mit denselben an allen<lb/> Stellen landen zu können.</p><lb/> <p>Die wichtigsten dieser Seen sind: der <hi rendition="#g">Ober=,<lb/> Huronen=, Mischigan=, Erie-</hi> und <hi rendition="#g">Ontario-</hi><lb/> See, welche alle fünf untereinander in Verbindung<lb/> stehen.</p><lb/> <cb n="2"/> <p>Der <hi rendition="#g">Niagarafluß,</hi> aus welchem sich nach<lb/> seinem Durchgang durch den <hi rendition="#g">Ontario</hi> der unge-<lb/> heure <hi rendition="#g">Lorenzostrom</hi> bildet, entspringt aus der<lb/> östlichen Seite des See <hi rendition="#g">Erie,</hi> oder vielmehr jener<lb/> ist nur ein Canal des Abfalls der Gewässer des<lb/> See's, denn er strömt daraus in großer Breite und<lb/> Tiefe, um Schiffe tragen zu können, die 10 Fuß Wasser<lb/> ziehen. Seine Strömung ist heftig und unregelmäßig,<lb/> und wird im Beginn von Felsenmassen gehemmt, um<lb/> welche seine Wogen stürmisch herumbrausen. Jm wei-<lb/> ten Laufe verschwinden die Felsen und die Breite des<lb/> Flusses, der in anscheinender Ruhe und großer Schnel-<lb/> ligkeit weiter strömt, nimmt fortwährend zu, bis er<lb/> sich endlich in den See <hi rendition="#g">Ontario</hi> ergießt, welcher<lb/> 164 Fuß tiefer liegt, als der <hi rendition="#g">Erie,</hi> und der Sturz<lb/> der gesammten Wassermasse in dieser Tiefe ist der<lb/> berühmte Wasserfall des <hi rendition="#g">Niagara.</hi> </p><lb/> <p>Drei Stunden vor diesem unermeßlichen Wasser-<lb/> sturz, welcher unter die ersten Wunder der Welt<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[97]/0001]
Das wohlfeilste
Panorama des Universums
zur
erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.
N ro. 13. Erscheint jeden Sonnabend.1834.
[Abbildung]
Der Fall des Niagara von Canada.
Der Norden von Amerika ist reich an Seen von
einem so großen Umfange, daß sie wahre Meere von
süßem Wasser im Jnnern der Länder genannt wer-
den können. Stürme und Winde treiben hier Wellen
von gleicher Höhe empor, wie auf dem mittelländi-
schen Meere; die Tiefe der Gewässer ist so groß,
daß man versichert, es gebe Stellen in denselben, wo
das Senkblei nie den Boden erreicht. Diese Seen
haben auch ihre Schiffahrt: England und die verei-
nigten Staaten halten hier Kriegsschiffe, und der
Handel mit Pelzwaaren hat einer großen Zahl von
Kauffahrteischiffen ihre Entstehung gegeben, deren be-
trächtlichste eine Last von 100 Tonnen tragen, und
platt sind, um ohne Gefahr mit denselben an allen
Stellen landen zu können.
Die wichtigsten dieser Seen sind: der Ober=,
Huronen=, Mischigan=, Erie- und Ontario-
See, welche alle fünf untereinander in Verbindung
stehen.
Der Niagarafluß, aus welchem sich nach
seinem Durchgang durch den Ontario der unge-
heure Lorenzostrom bildet, entspringt aus der
östlichen Seite des See Erie, oder vielmehr jener
ist nur ein Canal des Abfalls der Gewässer des
See's, denn er strömt daraus in großer Breite und
Tiefe, um Schiffe tragen zu können, die 10 Fuß Wasser
ziehen. Seine Strömung ist heftig und unregelmäßig,
und wird im Beginn von Felsenmassen gehemmt, um
welche seine Wogen stürmisch herumbrausen. Jm wei-
ten Laufe verschwinden die Felsen und die Breite des
Flusses, der in anscheinender Ruhe und großer Schnel-
ligkeit weiter strömt, nimmt fortwährend zu, bis er
sich endlich in den See Ontario ergießt, welcher
164 Fuß tiefer liegt, als der Erie, und der Sturz
der gesammten Wassermasse in dieser Tiefe ist der
berühmte Wasserfall des Niagara.
Drei Stunden vor diesem unermeßlichen Wasser-
sturz, welcher unter die ersten Wunder der Welt
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