Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 23. Prag, 1836.Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 23. Erscheint jeden Sonnabend.1836. [Abbildung]
Der Tod des Archimedes *). [Beginn Spaltensatz]
Marcus Claudius Marcellus war in *) Dieser gelungene Holzstich ist dem, gleichfalls im Baum-
gärtnerschen Verlage erscheinenden, höchst ausgezeichne- ten Werke: " Geschichte der Römer " von Franz Fiedler, entlehnt, welches in der Buchhandlung von Gottlieb Haase Söhne zu haben ist. Das wohlfeilste Panorama des Universums zur erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder. N ro. 23. Erscheint jeden Sonnabend.1836. [Abbildung]
Der Tod des Archimedes *). [Beginn Spaltensatz]
Marcus Claudius Marcellus war in *) Dieser gelungene Holzstich ist dem, gleichfalls im Baum-
gärtnerschen Verlage erscheinenden, höchst ausgezeichne- ten Werke: „ Geschichte der Römer “ von Franz Fiedler, entlehnt, welches in der Buchhandlung von Gottlieb Haase Söhne zu haben ist. <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[177]"/> <titlePage type="heading"> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Das wohlfeilste<lb/> Panorama des Universums</hi><lb/> <hi rendition="#g">zur</hi><lb/> <hi rendition="#fr">erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.</hi> </titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint><hi rendition="#aq">N <hi rendition="#sup">ro</hi></hi><hi rendition="#sup">.</hi> 23. <space dim="horizontal"/><hi rendition="#c">Erscheint jeden Sonnabend.</hi><docDate><hi rendition="#right">1836.</hi></docDate></docImprint><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <div type="jArticle" n="1"> <figure/><lb/> <head>Der Tod des Archimedes <note place="foot" n="*)">Dieser gelungene Holzstich ist dem, gleichfalls im Baum-<lb/> gärtnerschen Verlage erscheinenden, höchst ausgezeichne-<lb/> ten Werke: „ <hi rendition="#g">Geschichte der Römer</hi> “ von <hi rendition="#g">Franz<lb/> Fiedler,</hi> entlehnt, welches in der Buchhandlung von<lb/> Gottlieb Haase Söhne zu haben ist.</note>.</head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#g">Marcus Claudius Marcellus</hi> war in<lb/> Sicilien gelandet, und begann die Belagerung der<lb/> Stadt <hi rendition="#g">Syrakus,</hi> weil dieselbe die Auslieferung<lb/> des <hi rendition="#g">Hippokrates</hi> und <hi rendition="#g">Epicides</hi> verweigerte.<lb/><hi rendition="#g">Syrakus</hi> war damals eine der prachtvollsten und<lb/> mächtigsten Städte, und konnte sich hinsichtlich ihrer<lb/> Größe, Festigkeit, Schönheit der öffentlichen Ge-<lb/> bäude, des öffentlichen und Privat=Reichthums, des<lb/> Handels zur See, der Bildung in Künsten und<lb/> Wissenschaften mit <hi rendition="#g">Karthago, Rom, Capua</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Korinth</hi> messen. Sie bestand aus fünf zum<lb/> Theil getrennten Städten, die aber mit einer über<lb/> ungleiche Hügel. fortlaufenden hohen Mauer umgeben<lb/> waren, deren Umfang gegen sechs deutsche Meilen<lb/> betrug. <hi rendition="#g">Syrakus</hi> soll damals 300,000 Einwohner<lb/> gehabt haben. Die dem Meere zunächst liegende<lb/> Stadt hieß <hi rendition="#g">Achradina,</hi> deren Mauer vom Meere<lb/> bespült ward. Daneben lag der Stadttheil <hi rendition="#g">Tyche,</hi><lb/> benannt nach dem darin liegenden Haupttempel des<lb/> Glücks oder der <hi rendition="#g">Tyche.</hi> Die neue Stadt oder<lb/><hi rendition="#g">Neapolis</hi> enthielt das Amphitheater und das feste<lb/> Schloß <hi rendition="#g">Olympium.</hi> Auf der Jnsel Ortygia ( <hi rendition="#g">Na-<lb/><cb n="2"/> sos</hi> vorzugsweise genannt ) stand der königliche Pa-<lb/> last, späterhin Sitz der römischen Statthalter. <hi rendition="#g">Epi-<lb/> polä</hi> auf einer Anhöhe war sehr fest und bildete<lb/> gleichsam die Akropolis oder Burg von <hi rendition="#g">Syrakus.</hi><lb/> Zur Vertheidigung dieser großen Stadt trug vor-<lb/> züglich der Syrakusier <hi rendition="#g">Archimedes</hi> bei, der größte<lb/> Geometer und Mechaniker des Alterthums. Mit<lb/> den von ihm erfundenen Kriegsgeschossen und Wurf-<lb/> maschinen, die er auf der Mauer aufstellte, verei-<lb/> telte er alle Versuche der Römer, sich der Stadt<lb/> zu bemächtigen. Sie mußten von der Bestürmung<lb/> abstehen, und suchten dem Feinde bloß durch Einschlie-<lb/> ßung zu Wasser und zu Lande die Zufuhr abzuschneiden.<lb/> Daß <hi rendition="#g">Archimedes</hi> die feindliche Flotte mit großen<lb/> Brennspiegeln in Brand gesteckt habe, ist ein fast vier<lb/> Jahrhunderte später erzähltes Mährchen. Nach einer<lb/> zweijährigen Blokade beschloß im Frühjahre 212 <hi rendition="#g">Mar-<lb/> cellus</hi> einen Sturm. Er benutzte dazu die Zeit,<lb/> wo man in der Stadt ein dreitäges Fest der <hi rendition="#g">Diana</hi><lb/> mit Schmausereien und Weingelagen seierte. An<lb/> einer unbewachten niedrigen Stelle wurde des Nachts<lb/> die Mauer erstiegen, die schlaftrunkene Besatzung<lb/> überrascht und gegen Morgen von allen Truppen<lb/> der Stadttheil Epipolä besetzt. Bald ergaben sich<lb/> auch <hi rendition="#g">Tyche</hi> und <hi rendition="#g">Neapolis.</hi> Zwischen beiden<lb/> Städten schlug <hi rendition="#g">Marcellus</hi> sein Lager auf, denn<lb/> noch vertheidigten sich die punischen Besatzungen von<lb/><hi rendition="#g">Achradina</hi> und <hi rendition="#g">Nasos</hi> hartnäckig mehrere Mo-<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[177]/0001]
Das wohlfeilste
Panorama des Universums
zur
erheiternden Belehrung für Jedermann und alle Länder.
N ro. 23. Erscheint jeden Sonnabend.1836.
[Abbildung]
Der Tod des Archimedes *).
Marcus Claudius Marcellus war in
Sicilien gelandet, und begann die Belagerung der
Stadt Syrakus, weil dieselbe die Auslieferung
des Hippokrates und Epicides verweigerte.
Syrakus war damals eine der prachtvollsten und
mächtigsten Städte, und konnte sich hinsichtlich ihrer
Größe, Festigkeit, Schönheit der öffentlichen Ge-
bäude, des öffentlichen und Privat=Reichthums, des
Handels zur See, der Bildung in Künsten und
Wissenschaften mit Karthago, Rom, Capua
und Korinth messen. Sie bestand aus fünf zum
Theil getrennten Städten, die aber mit einer über
ungleiche Hügel. fortlaufenden hohen Mauer umgeben
waren, deren Umfang gegen sechs deutsche Meilen
betrug. Syrakus soll damals 300,000 Einwohner
gehabt haben. Die dem Meere zunächst liegende
Stadt hieß Achradina, deren Mauer vom Meere
bespült ward. Daneben lag der Stadttheil Tyche,
benannt nach dem darin liegenden Haupttempel des
Glücks oder der Tyche. Die neue Stadt oder
Neapolis enthielt das Amphitheater und das feste
Schloß Olympium. Auf der Jnsel Ortygia ( Na-
sos vorzugsweise genannt ) stand der königliche Pa-
last, späterhin Sitz der römischen Statthalter. Epi-
polä auf einer Anhöhe war sehr fest und bildete
gleichsam die Akropolis oder Burg von Syrakus.
Zur Vertheidigung dieser großen Stadt trug vor-
züglich der Syrakusier Archimedes bei, der größte
Geometer und Mechaniker des Alterthums. Mit
den von ihm erfundenen Kriegsgeschossen und Wurf-
maschinen, die er auf der Mauer aufstellte, verei-
telte er alle Versuche der Römer, sich der Stadt
zu bemächtigen. Sie mußten von der Bestürmung
abstehen, und suchten dem Feinde bloß durch Einschlie-
ßung zu Wasser und zu Lande die Zufuhr abzuschneiden.
Daß Archimedes die feindliche Flotte mit großen
Brennspiegeln in Brand gesteckt habe, ist ein fast vier
Jahrhunderte später erzähltes Mährchen. Nach einer
zweijährigen Blokade beschloß im Frühjahre 212 Mar-
cellus einen Sturm. Er benutzte dazu die Zeit,
wo man in der Stadt ein dreitäges Fest der Diana
mit Schmausereien und Weingelagen seierte. An
einer unbewachten niedrigen Stelle wurde des Nachts
die Mauer erstiegen, die schlaftrunkene Besatzung
überrascht und gegen Morgen von allen Truppen
der Stadttheil Epipolä besetzt. Bald ergaben sich
auch Tyche und Neapolis. Zwischen beiden
Städten schlug Marcellus sein Lager auf, denn
noch vertheidigten sich die punischen Besatzungen von
Achradina und Nasos hartnäckig mehrere Mo-
*) Dieser gelungene Holzstich ist dem, gleichfalls im Baum-
gärtnerschen Verlage erscheinenden, höchst ausgezeichne-
ten Werke: „ Geschichte der Römer “ von Franz
Fiedler, entlehnt, welches in der Buchhandlung von
Gottlieb Haase Söhne zu haben ist.
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