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Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 47. Prag, 1835.

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Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] 1826 21 Millionen, Werth 650,000 Fr.; im Jahre
1827 33 Mill., Werth 1 Mill.; 1828 26 Mill.,
Werth 800,000 Fr.; 1829 44 Mill., Werth 1,337,000
Fr.; 1830 33 Mill.; 1831 36 Mill.; 1832 57,487,000
Stück, Werth 1,724,610 Fr.     W.



Heilung der Luftröhrenschwindsucht.

Jn Philadelphia ward unter Leitung der
dasigen Doktoren Jackson und Draper eine neue
Operation ausgeführt, nemlich durch innere Anwen-
dung der Blutegel, die man vermittelst silberner
Röhren in den Schlund eines Mannes hinunter-
brachte, der an der Luftröhren=Schwindsucht darnie-
derlag. Das Resultat war günstig. W.




[Abbildung]
Der Mandelbaum ( Amigdalus communis ) .

Dieser schöne Baum wird gewöhnlich 6 bis 10
Fuß hoch, und ähnelt im Wuchse dem in dasselbe
Geschlecht gehörenden Pfirsichbaum. Die Triebe sind
schlank, lang und auf der Sonnenseite röthlich; seine
Blätter haben mit den Blättern des Pfirsichbaumes
sehr viel Aehnlichkeit, stehen wechselsweise, sind läng-
lich zugespitzt, gezahnt und an den untern Zähnen
mit Drüschen besetzt, wodurch man diese Gattung
von den übrigen unterscheidet. Die Blüthen, welche
im April oder Mai erscheinen, haben die Bildung
und Farbe der Pfirsichblüthen. Die länglichrunde
Frucht enthält unter einem grünen, trockenen, nicht
eßbaren Fleische einen länglichen, plattgedrückten
Stein mit einem braunschaligen, weißen, öligten
Kerne, welcher unter dem Namen Mandel verkauft
[Spaltenumbruch] wird. Es gibt süße und bittere Mandeln, die nur
als Spielarten anzusehen sind. Von Erstern kennt
man wieder 2 Sorten, die große und kleine süße
Mandel. Außerdem ist die Krachmandel und die
Pfirsichmandel merkwürdig. Jene zeichnet sich durch
die dünne, leicht zerbrechliche Schale des Kerns aus,
und pflanzt sich mit Beibehaltung dieser Eigenheit
fort. Der gemeine Mandelbaum mit seinen ange-
führten Spielarten wächst im Morgenlande, im nörd-
lichen Afrika, im südlichen Europa und in der Schweiz
wild. Anfangs verpflanzte man ihn zuerst aus Asien
nach der Jnsel Thasos, von da nach Jtalien, und
er kommt selbst bei uns gut fort, und trägt reife,
wohlschmeckende Mandeln; allein harte Winter tödten
ihn öfters bis auf die Wurzel. Wahrscheinlich wird
sich dieser Baum, der durch seine schönen Blüthen
im Frühjahre die Gärten ziert, immer mehr an das
nördliche Klima gewöhnen, je länger man ihn hier
aus dem Samen zieht. Man empfiehlt auch das
Pfropfen desselben auf junge Pflaumenstämme als
ein Mittel, ihn gegen die Strenge unseres Klimas
abzuhärten. Jn einer gegen Ost = und Nordwinde
geschützten Lage leidet er überdieß nur wenig. Der
weiße Kern von der süßen Sorte hat einen liebli-
chen, milden, nußähnlichen Geschmack, und ist sehr
nährend. Jm südlichen Europa genießt auch die
ärmere Volksklasse die Mandeln als eine gesunde
und angenehme Kost; bei uns aber werden sie nur
von Wohlhabendern an mancherlei Speisen, und be-
sonders in Backwerken gegessen. Sie enthalten viel
Oel, und nehmen daher nach einiger Zeit einen ran-
zigten Geschmack an. Daß sie einen nicht unbeträcht-
lichen Handelsartikel ausmachen, ist bekannt. Es
gibt verschiedene Sorten, worunter die Ambrosia-
mandel aus Jtalien und die Valenzer aus Spanien
die besten sind. Die afrikanischen achtet man weit
weniger. Die süßen Mandeln werden in den Apo-
theken häufig zu Mandelmilch und zur Bereitung des
Mandelöls gebraucht. Vom Letztern geben sie durchs
Auspressen mit Hilfe der Hitze wenigstens 2 / 5 ihres
Gewichtes. Das Mandelöl ist gelblich, etwas trübe,
süßlich und angenehmer von Geschmack, als irgend
ein anderes Oel. Die Mandelmilch dient als ein
nährendes, schmeidiges Getränk in verschiedenen Um-
ständen. Die bittern Mandeln, deren man öfters
auch unter den süßen einige findet, werden auch in
Backwerken gebraucht; allein mit Unrecht; denn sie
enthalten ein Gift, welches Hunden, Katzen, dem
Federvieh und andern Thieren tödtlich ist, und auch
beim Menschen nachtheilige Wirkungen hervorbringt.
Das Oel aus diesen Mandeln schmeckt indeß eben
so angenehm und mild, wie aus den süßen. Jener
als Gift wirkende Stoff, der auch in den Kernen
der Pflaumen, Kirschen und Pfirsichen vorhanden
ist, sitzt vornämlich in der äußern braunen Schale
des Kerns, doch aber auch in Letzterem selbst. Man
bedient sich dieses Stoffes als eines harntreibenden
Mittels in Wechselfiebern und in der Lungenentzün-
dung. Den Rückstand von den ausgepreßten Man-
deln brauchen Frauenzimmer als Schönheitsmittel
unter dem Namen Mandelkleie mit Wasser zum
Waschen der Haut. Das Holz vom Mandelbaum
ist ziemlich hart, sieht bisweilen schön rothbraun
und gestreift aus, und kann zu Tischler = und Drechs-
lerarbeiten gebraucht werden.     F.

[Ende Spaltensatz]

Druck und Verlag von Gottlieb Haase Söhne in Prag. -- Redaktion von W. A. Gerle.

Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] 1826 21 Millionen, Werth 650,000 Fr.; im Jahre
1827 33 Mill., Werth 1 Mill.; 1828 26 Mill.,
Werth 800,000 Fr.; 1829 44 Mill., Werth 1,337,000
Fr.; 1830 33 Mill.; 1831 36 Mill.; 1832 57,487,000
Stück, Werth 1,724,610 Fr.     W.



Heilung der Luftröhrenschwindsucht.

Jn Philadelphia ward unter Leitung der
dasigen Doktoren Jackson und Draper eine neue
Operation ausgeführt, nemlich durch innere Anwen-
dung der Blutegel, die man vermittelst silberner
Röhren in den Schlund eines Mannes hinunter-
brachte, der an der Luftröhren=Schwindsucht darnie-
derlag. Das Resultat war günstig. W.




[Abbildung]
Der Mandelbaum ( Amigdalus communis ) .

Dieser schöne Baum wird gewöhnlich 6 bis 10
Fuß hoch, und ähnelt im Wuchse dem in dasselbe
Geschlecht gehörenden Pfirsichbaum. Die Triebe sind
schlank, lang und auf der Sonnenseite röthlich; seine
Blätter haben mit den Blättern des Pfirsichbaumes
sehr viel Aehnlichkeit, stehen wechselsweise, sind läng-
lich zugespitzt, gezahnt und an den untern Zähnen
mit Drüschen besetzt, wodurch man diese Gattung
von den übrigen unterscheidet. Die Blüthen, welche
im April oder Mai erscheinen, haben die Bildung
und Farbe der Pfirsichblüthen. Die länglichrunde
Frucht enthält unter einem grünen, trockenen, nicht
eßbaren Fleische einen länglichen, plattgedrückten
Stein mit einem braunschaligen, weißen, öligten
Kerne, welcher unter dem Namen Mandel verkauft
[Spaltenumbruch] wird. Es gibt süße und bittere Mandeln, die nur
als Spielarten anzusehen sind. Von Erstern kennt
man wieder 2 Sorten, die große und kleine süße
Mandel. Außerdem ist die Krachmandel und die
Pfirsichmandel merkwürdig. Jene zeichnet sich durch
die dünne, leicht zerbrechliche Schale des Kerns aus,
und pflanzt sich mit Beibehaltung dieser Eigenheit
fort. Der gemeine Mandelbaum mit seinen ange-
führten Spielarten wächst im Morgenlande, im nörd-
lichen Afrika, im südlichen Europa und in der Schweiz
wild. Anfangs verpflanzte man ihn zuerst aus Asien
nach der Jnsel Thasos, von da nach Jtalien, und
er kommt selbst bei uns gut fort, und trägt reife,
wohlschmeckende Mandeln; allein harte Winter tödten
ihn öfters bis auf die Wurzel. Wahrscheinlich wird
sich dieser Baum, der durch seine schönen Blüthen
im Frühjahre die Gärten ziert, immer mehr an das
nördliche Klima gewöhnen, je länger man ihn hier
aus dem Samen zieht. Man empfiehlt auch das
Pfropfen desselben auf junge Pflaumenstämme als
ein Mittel, ihn gegen die Strenge unseres Klimas
abzuhärten. Jn einer gegen Ost = und Nordwinde
geschützten Lage leidet er überdieß nur wenig. Der
weiße Kern von der süßen Sorte hat einen liebli-
chen, milden, nußähnlichen Geschmack, und ist sehr
nährend. Jm südlichen Europa genießt auch die
ärmere Volksklasse die Mandeln als eine gesunde
und angenehme Kost; bei uns aber werden sie nur
von Wohlhabendern an mancherlei Speisen, und be-
sonders in Backwerken gegessen. Sie enthalten viel
Oel, und nehmen daher nach einiger Zeit einen ran-
zigten Geschmack an. Daß sie einen nicht unbeträcht-
lichen Handelsartikel ausmachen, ist bekannt. Es
gibt verschiedene Sorten, worunter die Ambrosia-
mandel aus Jtalien und die Valenzer aus Spanien
die besten sind. Die afrikanischen achtet man weit
weniger. Die süßen Mandeln werden in den Apo-
theken häufig zu Mandelmilch und zur Bereitung des
Mandelöls gebraucht. Vom Letztern geben sie durchs
Auspressen mit Hilfe der Hitze wenigstens 2 / 5 ihres
Gewichtes. Das Mandelöl ist gelblich, etwas trübe,
süßlich und angenehmer von Geschmack, als irgend
ein anderes Oel. Die Mandelmilch dient als ein
nährendes, schmeidiges Getränk in verschiedenen Um-
ständen. Die bittern Mandeln, deren man öfters
auch unter den süßen einige findet, werden auch in
Backwerken gebraucht; allein mit Unrecht; denn sie
enthalten ein Gift, welches Hunden, Katzen, dem
Federvieh und andern Thieren tödtlich ist, und auch
beim Menschen nachtheilige Wirkungen hervorbringt.
Das Oel aus diesen Mandeln schmeckt indeß eben
so angenehm und mild, wie aus den süßen. Jener
als Gift wirkende Stoff, der auch in den Kernen
der Pflaumen, Kirschen und Pfirsichen vorhanden
ist, sitzt vornämlich in der äußern braunen Schale
des Kerns, doch aber auch in Letzterem selbst. Man
bedient sich dieses Stoffes als eines harntreibenden
Mittels in Wechselfiebern und in der Lungenentzün-
dung. Den Rückstand von den ausgepreßten Man-
deln brauchen Frauenzimmer als Schönheitsmittel
unter dem Namen Mandelkleie mit Wasser zum
Waschen der Haut. Das Holz vom Mandelbaum
ist ziemlich hart, sieht bisweilen schön rothbraun
und gestreift aus, und kann zu Tischler = und Drechs-
lerarbeiten gebraucht werden.     F.

[Ende Spaltensatz]

Druck und Verlag von Gottlieb Haase Söhne in Prag. — Redaktion von W. A. Gerle.

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Zitationshilfe: Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 47. Prag, 1835, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama47_1835/8>, abgerufen am 21.11.2024.