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Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 12. Leipzig (Sachsen), 25. März 1843.

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[Beginn Spaltensatz] M. lang, eröffnet; 5 ) die Northern= und Eastern=Bahn
im April und im Mai von Spelbrook über Hockerill
bis Bishop=Stortford, zusammen 4 M. lang, womit
die Bahn vollendet ist; 6 ) die von Sheffield nach Man-
chester führende Bahn im November von der Godley-
Brücke bis Glossop,3 1 / 2 engl. M.; 7 ) die von London
nach Dover führende oder südöstliche Bahn am 26. Mai
von Redhill ( wo sie in die london=brightoner Bahn
mündet ) bis Tunbridge, am 31. August von da bis
Headcorn, am 1. December bis Ashford, zusammen 46
engl. M.; 8 ) ein Stück der Brandling=Junction=Bahn,
10 M. lang; 9 ) die Ulster=Bahn in Jrland am 31.
Januar und 12. October von Lurgan bis Portadown
55 engl. M. Dies gibt zusammen nur etwa 160 engl.
oder 35 deutsche Meilen. -- Die Eröffnung der noch
fehlenden Strecke der Eastern=Counties=Bahn ( von
Brentwood bis Colchester,33 1 / 2 M. ) war auf den 28.
October festgesetzt, ist aber auf unbestimmte Zeit verscho-
ben worden. Für drei projectirte Bahnen, von New-
castle nach Darlington, von Yarmouth nach Norwich
und von Warwick nach Leamington, sind die nöthigen
Bills im Parlamente durchgegangen. -- Die Frequenz
der einzelnen Eisenbahnen war im Allgemeinen merklich
geringer als im J. 1841, was sich theils aus der Han-
delsstockung, theils aus den in das vorige Jahr fallen-
den Parlamentswahlen erklärt. Hinsichtlich der Ein-
nahme können sich die deutschen Eisenbahnen mit den
englischen nicht vergleichen, da es unter den letztern
einige gibt, die allein mehr einnehmen als jetzt sämmt-
liche deutsche Eisenbahnen zusammengenommen. Dies
gilt namentlich von der london=birminghamer und der
london=bristoler oder großen Staatsbahn, von denen
jene über 800,000 Pf. St. ( 5 1 / 2 Mill. Thlr. ) , diese
über 650,000 Pf. St. ( 4 1 / 2 Mill. Thlr. ) jährlich ein-
nimmt; ihnen am nächsten kommen die Grand=Junction-
und die South=Western=Bahn, von denen jene in ei-
nem Jahre etwa 450,000 Pf. St. oder über 3 Mill.
Thlr., diese aber etwa 300,000 Pf. St. oder über
2 Mill. Thlr. einnimmt. 46 Eisenbahnen gaben Di-
vidende ( 1841 nur 37, 1840 nur 26 ) . Bei 9 nahm
die Dividende zu, bei 9 andern ab. Nach den wöchent-
lichen Übersichten englischer Blätter über Einnahme und
Frequenz der meisten britischen Eisenbahnen betrug die
wöchentliche Gesammteinnahme derselben im J. 1842
sechsmal mehr als 100,000 Pf. St. und erreichte ein-
mal 109,440 Pf. St. ( 1841 nur 97,373 Pf. ) . Jm
ganzen Jahre ( 52 Wochen ) betrug hiernach die Frequenz
auf 26 Bahnen 13,705,144 Personen; die Einnahme
für etwa über 40 Eisenbahnen 4,341,781 Pf. St.
( etwa 30 Mill. Thlr. ) . Die Länge der betreffenden Ei-
senbahnen fluctuirte zwischen 1140 und 1530 engl. M.;
die Capitale der Compagnien ( incl. Anleihen ) betrugen
56 1 / 2 Mill. Pf, wovon 52,303,781 Pf. bereits ver-
wendet sind. Für sämmtliche britische Eisenbahnen schlägt
man die Einnahmen zu 4,897,308 Pf. St. an.

Jn Holland wurde am 17. August die3 3 / 4 M.
lange Section ( der amsterdam=rotterdamer Bahn ) von
Harlem bis Leyden eröffnet, sodaß nun über 6 Meilen
( oder mehr als die Hälfte der ganzen Bahn ) befahren
werden; der übrige Theil wird wahrscheinlich 1843 er-
öffnet. Dagegen rückt der Bau der Staatsbahn von
Amsterdam nach Arnheim nur langsam vorwärts. Jn
Betreff der gleichfalls aus Staatsmitteln herzustellenden
Bahn von Mastricht nach Aachen hat die Regierung den
Generalstaaten am 3. Mai einen Gesetzentwurf vorge-
legt, aber wegen des Widerstandes, auf den er stieß, am
30. Juni wieder zurückgenommen, sodaß dieses Project
vorläufig aufgegeben ist.

[Spaltenumbruch]

Jn Jtalien wurden folgende Bahnstrecken eröffnet:
1 ) am 1. Juli von Resina bei Neapel bis Castellamara,
2 M.; 2 ) am 12. December von Padua bis Mal-
ghera, Venedig gegenüber, 4 M., sodaß nun in Jtalien
etwas über 10 M. Eisenbahn befahren werden. Die
letztgedachte Strecke gehört zur lombardisch=venetianischen
Ferdinandsbahn, deren Verhältnisse neuerdings auf eine
sehr vortheilhafte Weise und zwar dahin geregelt worden
sind, daß der Staat sich anheischig gemacht hat, den-
jenigen Theil der Bahn, den die Gesellschaft mit eige-
nen Mitteln nicht ausführen kann, herzustellen und die-
ser die Wahl läßt, den von ihr hergestellten Theil gegen
volle Bezahlung der Actien in vierprocentigen Staats-
papieren an den Staat zu verkaufen oder selbst zu ver-
walten. Noch sind folgende Bahnen im Bau: 1 ) von
Florenz nach Livorno, an welcher nur langsam gebaut
wird; 2 ) von Neapel nach Caserta,3 1 / 2 M.; 3 ) von
Mailand bis Como. Außerdem beabsichtigt die sardini-
sche Regierung die Anlegung ausgedehnter Eisenbahnen
in ihrem Staate, und von einer Bahn zwischen Rom
und Neapel ( insbesondere von Neapel bis zur römischen
Grenze ) ist fortwährend die Rede. Auch zu einer Bahn
von Rom bis Civitavecchia soll die päpstliche Regierung
Erlaubniß ertheilt haben.

Jn Polen ist der Bau der 43 M. langen war-
schau=wiener Bahn wegen gänzlichen Mangels an Geld-
mitteln völlig ins Stocken gerathen, ohne daß, im grel-
len Gegensatze zu den früher verbreiteten Nachrichten,
irgend eine Strecke der Bahn vollendet oder auch nur
der Vollendung nahe wäre, wiewol die letztere hinsichtlich
der ganzen Bahn für das Jahr 1842 verheißen wurde.

Für Posen und Preußen werden folgende Bah-
nen projectirt: 1 ) von der Oder ( Stettin oder Frankfurt )
über Königsberg bis zur russischen Grenze, mit einer
Zweigbahn nach Danzig, zusammen 80 M.; 2 ) eine
Verbindungsbahn von Posen einerseits bis zu der nach
Ostpreußen andererseits zu der durch Niederschlesien füh-
renden Bahn, 40 M. lang. Auch für diese Bahnen
hat die Regierung die Übernahme einer Zinsgarantie ( von
höchstens3 1 / 2 Procent ) in Aussicht gestellt.

Jn Rußland wird die Bahn von Petersburg bis
Moskau gegenwärtig nivellirt; der Bau selbst wird im
Frühjahre 1843 beginnen. Die Gesammtkosten sind auf
40--50 Mill. Silberrubel veranschlagt; zur Bestreitung
des im J. 1843 aufzuwendenden Theils ist eine neue
Anleihe von 8 Mill. Silberrubel angeordnet.

Jn der Schweiz werden folgende Bahnen ernstlich
projectirt: 1 ) von Basel über Schaffhausen an den Bo-
densee; 2 ) von Bern nach Thun,3 1 / 4 M.; 3 ) von
Genf nach Chambery in Savoyen, 10 M. Für die
Ausführung der Bahn von Zürich nach Basel hat sich
noch keine neue Gesellschaft gebildet, doch dürfte das
Unternehmen bald zu Stande kommen.

Jn Ungarn ist noch immer nur die Pferdebahn
von Presburg nach St.=Georgen, 2 M. lang, im Be-
trieb. Keins der übrigen zahlreichen Projecte, zu denen
das einer Staatsbahn von Pesth nach Fiume gekommen
ist, scheint seiner Ausführung nahe zu sein.

Von außereuropäischen Eisenbahnen ist wenig Neues
zu berichten. Jn Asien soll auf der ostindischen Jnsel
Java ( mit königl. Genehmigung vom 28. Mai ) eine
Eisenbahn von Samarang nach Kedor gebaut und mit
eisernen, durch Thiere gezogenen Wagen befahren wer-
den. -- Aus Amerika wird gemeldet, daß auf der Jn-
sel Cuba die Anlegung mehrer neuen Eisenbahnen auf
Staatskosten beabsichtigt werde. Auf der westindischen
Jnsel St.=Thomas ist eine Werft=Eisenbahn nach dem
Meeresstrande angelegt worden, welche nur die Bestim-
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] M. lang, eröffnet; 5 ) die Northern= und Eastern=Bahn
im April und im Mai von Spelbrook über Hockerill
bis Bishop=Stortford, zusammen 4 M. lang, womit
die Bahn vollendet ist; 6 ) die von Sheffield nach Man-
chester führende Bahn im November von der Godley-
Brücke bis Glossop,3 1 / 2 engl. M.; 7 ) die von London
nach Dover führende oder südöstliche Bahn am 26. Mai
von Redhill ( wo sie in die london=brightoner Bahn
mündet ) bis Tunbridge, am 31. August von da bis
Headcorn, am 1. December bis Ashford, zusammen 46
engl. M.; 8 ) ein Stück der Brandling=Junction=Bahn,
10 M. lang; 9 ) die Ulster=Bahn in Jrland am 31.
Januar und 12. October von Lurgan bis Portadown
55 engl. M. Dies gibt zusammen nur etwa 160 engl.
oder 35 deutsche Meilen. — Die Eröffnung der noch
fehlenden Strecke der Eastern=Counties=Bahn ( von
Brentwood bis Colchester,33 1 / 2 M. ) war auf den 28.
October festgesetzt, ist aber auf unbestimmte Zeit verscho-
ben worden. Für drei projectirte Bahnen, von New-
castle nach Darlington, von Yarmouth nach Norwich
und von Warwick nach Leamington, sind die nöthigen
Bills im Parlamente durchgegangen. — Die Frequenz
der einzelnen Eisenbahnen war im Allgemeinen merklich
geringer als im J. 1841, was sich theils aus der Han-
delsstockung, theils aus den in das vorige Jahr fallen-
den Parlamentswahlen erklärt. Hinsichtlich der Ein-
nahme können sich die deutschen Eisenbahnen mit den
englischen nicht vergleichen, da es unter den letztern
einige gibt, die allein mehr einnehmen als jetzt sämmt-
liche deutsche Eisenbahnen zusammengenommen. Dies
gilt namentlich von der london=birminghamer und der
london=bristoler oder großen Staatsbahn, von denen
jene über 800,000 Pf. St. ( 5 1 / 2 Mill. Thlr. ) , diese
über 650,000 Pf. St. ( 4 1 / 2 Mill. Thlr. ) jährlich ein-
nimmt; ihnen am nächsten kommen die Grand=Junction-
und die South=Western=Bahn, von denen jene in ei-
nem Jahre etwa 450,000 Pf. St. oder über 3 Mill.
Thlr., diese aber etwa 300,000 Pf. St. oder über
2 Mill. Thlr. einnimmt. 46 Eisenbahnen gaben Di-
vidende ( 1841 nur 37, 1840 nur 26 ) . Bei 9 nahm
die Dividende zu, bei 9 andern ab. Nach den wöchent-
lichen Übersichten englischer Blätter über Einnahme und
Frequenz der meisten britischen Eisenbahnen betrug die
wöchentliche Gesammteinnahme derselben im J. 1842
sechsmal mehr als 100,000 Pf. St. und erreichte ein-
mal 109,440 Pf. St. ( 1841 nur 97,373 Pf. ) . Jm
ganzen Jahre ( 52 Wochen ) betrug hiernach die Frequenz
auf 26 Bahnen 13,705,144 Personen; die Einnahme
für etwa über 40 Eisenbahnen 4,341,781 Pf. St.
( etwa 30 Mill. Thlr. ) . Die Länge der betreffenden Ei-
senbahnen fluctuirte zwischen 1140 und 1530 engl. M.;
die Capitale der Compagnien ( incl. Anleihen ) betrugen
56 1 / 2 Mill. Pf, wovon 52,303,781 Pf. bereits ver-
wendet sind. Für sämmtliche britische Eisenbahnen schlägt
man die Einnahmen zu 4,897,308 Pf. St. an.

Jn Holland wurde am 17. August die3 3 / 4 M.
lange Section ( der amsterdam=rotterdamer Bahn ) von
Harlem bis Leyden eröffnet, sodaß nun über 6 Meilen
( oder mehr als die Hälfte der ganzen Bahn ) befahren
werden; der übrige Theil wird wahrscheinlich 1843 er-
öffnet. Dagegen rückt der Bau der Staatsbahn von
Amsterdam nach Arnheim nur langsam vorwärts. Jn
Betreff der gleichfalls aus Staatsmitteln herzustellenden
Bahn von Mastricht nach Aachen hat die Regierung den
Generalstaaten am 3. Mai einen Gesetzentwurf vorge-
legt, aber wegen des Widerstandes, auf den er stieß, am
30. Juni wieder zurückgenommen, sodaß dieses Project
vorläufig aufgegeben ist.

[Spaltenumbruch]

Jn Jtalien wurden folgende Bahnstrecken eröffnet:
1 ) am 1. Juli von Resina bei Neapel bis Castellamara,
2 M.; 2 ) am 12. December von Padua bis Mal-
ghera, Venedig gegenüber, 4 M., sodaß nun in Jtalien
etwas über 10 M. Eisenbahn befahren werden. Die
letztgedachte Strecke gehört zur lombardisch=venetianischen
Ferdinandsbahn, deren Verhältnisse neuerdings auf eine
sehr vortheilhafte Weise und zwar dahin geregelt worden
sind, daß der Staat sich anheischig gemacht hat, den-
jenigen Theil der Bahn, den die Gesellschaft mit eige-
nen Mitteln nicht ausführen kann, herzustellen und die-
ser die Wahl läßt, den von ihr hergestellten Theil gegen
volle Bezahlung der Actien in vierprocentigen Staats-
papieren an den Staat zu verkaufen oder selbst zu ver-
walten. Noch sind folgende Bahnen im Bau: 1 ) von
Florenz nach Livorno, an welcher nur langsam gebaut
wird; 2 ) von Neapel nach Caserta,3 1 / 2 M.; 3 ) von
Mailand bis Como. Außerdem beabsichtigt die sardini-
sche Regierung die Anlegung ausgedehnter Eisenbahnen
in ihrem Staate, und von einer Bahn zwischen Rom
und Neapel ( insbesondere von Neapel bis zur römischen
Grenze ) ist fortwährend die Rede. Auch zu einer Bahn
von Rom bis Civitavecchia soll die päpstliche Regierung
Erlaubniß ertheilt haben.

Jn Polen ist der Bau der 43 M. langen war-
schau=wiener Bahn wegen gänzlichen Mangels an Geld-
mitteln völlig ins Stocken gerathen, ohne daß, im grel-
len Gegensatze zu den früher verbreiteten Nachrichten,
irgend eine Strecke der Bahn vollendet oder auch nur
der Vollendung nahe wäre, wiewol die letztere hinsichtlich
der ganzen Bahn für das Jahr 1842 verheißen wurde.

Für Posen und Preußen werden folgende Bah-
nen projectirt: 1 ) von der Oder ( Stettin oder Frankfurt )
über Königsberg bis zur russischen Grenze, mit einer
Zweigbahn nach Danzig, zusammen 80 M.; 2 ) eine
Verbindungsbahn von Posen einerseits bis zu der nach
Ostpreußen andererseits zu der durch Niederschlesien füh-
renden Bahn, 40 M. lang. Auch für diese Bahnen
hat die Regierung die Übernahme einer Zinsgarantie ( von
höchstens3 1 / 2 Procent ) in Aussicht gestellt.

Jn Rußland wird die Bahn von Petersburg bis
Moskau gegenwärtig nivellirt; der Bau selbst wird im
Frühjahre 1843 beginnen. Die Gesammtkosten sind auf
40—50 Mill. Silberrubel veranschlagt; zur Bestreitung
des im J. 1843 aufzuwendenden Theils ist eine neue
Anleihe von 8 Mill. Silberrubel angeordnet.

Jn der Schweiz werden folgende Bahnen ernstlich
projectirt: 1 ) von Basel über Schaffhausen an den Bo-
densee; 2 ) von Bern nach Thun,3 1 / 4 M.; 3 ) von
Genf nach Chambery in Savoyen, 10 M. Für die
Ausführung der Bahn von Zürich nach Basel hat sich
noch keine neue Gesellschaft gebildet, doch dürfte das
Unternehmen bald zu Stande kommen.

Jn Ungarn ist noch immer nur die Pferdebahn
von Presburg nach St.=Georgen, 2 M. lang, im Be-
trieb. Keins der übrigen zahlreichen Projecte, zu denen
das einer Staatsbahn von Pesth nach Fiume gekommen
ist, scheint seiner Ausführung nahe zu sein.

Von außereuropäischen Eisenbahnen ist wenig Neues
zu berichten. Jn Asien soll auf der ostindischen Jnsel
Java ( mit königl. Genehmigung vom 28. Mai ) eine
Eisenbahn von Samarang nach Kedor gebaut und mit
eisernen, durch Thiere gezogenen Wagen befahren wer-
den. — Aus Amerika wird gemeldet, daß auf der Jn-
sel Cuba die Anlegung mehrer neuen Eisenbahnen auf
Staatskosten beabsichtigt werde. Auf der westindischen
Jnsel St.=Thomas ist eine Werft=Eisenbahn nach dem
Meeresstrande angelegt worden, welche nur die Bestim-
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[95/0007] 95 M. lang, eröffnet; 5 ) die Northern= und Eastern=Bahn im April und im Mai von Spelbrook über Hockerill bis Bishop=Stortford, zusammen 4 M. lang, womit die Bahn vollendet ist; 6 ) die von Sheffield nach Man- chester führende Bahn im November von der Godley- Brücke bis Glossop,3 1 / 2 engl. M.; 7 ) die von London nach Dover führende oder südöstliche Bahn am 26. Mai von Redhill ( wo sie in die london=brightoner Bahn mündet ) bis Tunbridge, am 31. August von da bis Headcorn, am 1. December bis Ashford, zusammen 46 engl. M.; 8 ) ein Stück der Brandling=Junction=Bahn, 10 M. lang; 9 ) die Ulster=Bahn in Jrland am 31. Januar und 12. October von Lurgan bis Portadown 55 engl. M. Dies gibt zusammen nur etwa 160 engl. oder 35 deutsche Meilen. — Die Eröffnung der noch fehlenden Strecke der Eastern=Counties=Bahn ( von Brentwood bis Colchester,33 1 / 2 M. ) war auf den 28. October festgesetzt, ist aber auf unbestimmte Zeit verscho- ben worden. Für drei projectirte Bahnen, von New- castle nach Darlington, von Yarmouth nach Norwich und von Warwick nach Leamington, sind die nöthigen Bills im Parlamente durchgegangen. — Die Frequenz der einzelnen Eisenbahnen war im Allgemeinen merklich geringer als im J. 1841, was sich theils aus der Han- delsstockung, theils aus den in das vorige Jahr fallen- den Parlamentswahlen erklärt. Hinsichtlich der Ein- nahme können sich die deutschen Eisenbahnen mit den englischen nicht vergleichen, da es unter den letztern einige gibt, die allein mehr einnehmen als jetzt sämmt- liche deutsche Eisenbahnen zusammengenommen. Dies gilt namentlich von der london=birminghamer und der london=bristoler oder großen Staatsbahn, von denen jene über 800,000 Pf. St. ( 5 1 / 2 Mill. Thlr. ) , diese über 650,000 Pf. St. ( 4 1 / 2 Mill. Thlr. ) jährlich ein- nimmt; ihnen am nächsten kommen die Grand=Junction- und die South=Western=Bahn, von denen jene in ei- nem Jahre etwa 450,000 Pf. St. oder über 3 Mill. Thlr., diese aber etwa 300,000 Pf. St. oder über 2 Mill. Thlr. einnimmt. 46 Eisenbahnen gaben Di- vidende ( 1841 nur 37, 1840 nur 26 ) . Bei 9 nahm die Dividende zu, bei 9 andern ab. Nach den wöchent- lichen Übersichten englischer Blätter über Einnahme und Frequenz der meisten britischen Eisenbahnen betrug die wöchentliche Gesammteinnahme derselben im J. 1842 sechsmal mehr als 100,000 Pf. St. und erreichte ein- mal 109,440 Pf. St. ( 1841 nur 97,373 Pf. ) . Jm ganzen Jahre ( 52 Wochen ) betrug hiernach die Frequenz auf 26 Bahnen 13,705,144 Personen; die Einnahme für etwa über 40 Eisenbahnen 4,341,781 Pf. St. ( etwa 30 Mill. Thlr. ) . Die Länge der betreffenden Ei- senbahnen fluctuirte zwischen 1140 und 1530 engl. M.; die Capitale der Compagnien ( incl. Anleihen ) betrugen 56 1 / 2 Mill. Pf, wovon 52,303,781 Pf. bereits ver- wendet sind. Für sämmtliche britische Eisenbahnen schlägt man die Einnahmen zu 4,897,308 Pf. St. an. Jn Holland wurde am 17. August die3 3 / 4 M. lange Section ( der amsterdam=rotterdamer Bahn ) von Harlem bis Leyden eröffnet, sodaß nun über 6 Meilen ( oder mehr als die Hälfte der ganzen Bahn ) befahren werden; der übrige Theil wird wahrscheinlich 1843 er- öffnet. Dagegen rückt der Bau der Staatsbahn von Amsterdam nach Arnheim nur langsam vorwärts. Jn Betreff der gleichfalls aus Staatsmitteln herzustellenden Bahn von Mastricht nach Aachen hat die Regierung den Generalstaaten am 3. Mai einen Gesetzentwurf vorge- legt, aber wegen des Widerstandes, auf den er stieß, am 30. Juni wieder zurückgenommen, sodaß dieses Project vorläufig aufgegeben ist. Jn Jtalien wurden folgende Bahnstrecken eröffnet: 1 ) am 1. Juli von Resina bei Neapel bis Castellamara, 2 M.; 2 ) am 12. December von Padua bis Mal- ghera, Venedig gegenüber, 4 M., sodaß nun in Jtalien etwas über 10 M. Eisenbahn befahren werden. Die letztgedachte Strecke gehört zur lombardisch=venetianischen Ferdinandsbahn, deren Verhältnisse neuerdings auf eine sehr vortheilhafte Weise und zwar dahin geregelt worden sind, daß der Staat sich anheischig gemacht hat, den- jenigen Theil der Bahn, den die Gesellschaft mit eige- nen Mitteln nicht ausführen kann, herzustellen und die- ser die Wahl läßt, den von ihr hergestellten Theil gegen volle Bezahlung der Actien in vierprocentigen Staats- papieren an den Staat zu verkaufen oder selbst zu ver- walten. Noch sind folgende Bahnen im Bau: 1 ) von Florenz nach Livorno, an welcher nur langsam gebaut wird; 2 ) von Neapel nach Caserta,3 1 / 2 M.; 3 ) von Mailand bis Como. Außerdem beabsichtigt die sardini- sche Regierung die Anlegung ausgedehnter Eisenbahnen in ihrem Staate, und von einer Bahn zwischen Rom und Neapel ( insbesondere von Neapel bis zur römischen Grenze ) ist fortwährend die Rede. Auch zu einer Bahn von Rom bis Civitavecchia soll die päpstliche Regierung Erlaubniß ertheilt haben. Jn Polen ist der Bau der 43 M. langen war- schau=wiener Bahn wegen gänzlichen Mangels an Geld- mitteln völlig ins Stocken gerathen, ohne daß, im grel- len Gegensatze zu den früher verbreiteten Nachrichten, irgend eine Strecke der Bahn vollendet oder auch nur der Vollendung nahe wäre, wiewol die letztere hinsichtlich der ganzen Bahn für das Jahr 1842 verheißen wurde. Für Posen und Preußen werden folgende Bah- nen projectirt: 1 ) von der Oder ( Stettin oder Frankfurt ) über Königsberg bis zur russischen Grenze, mit einer Zweigbahn nach Danzig, zusammen 80 M.; 2 ) eine Verbindungsbahn von Posen einerseits bis zu der nach Ostpreußen andererseits zu der durch Niederschlesien füh- renden Bahn, 40 M. lang. Auch für diese Bahnen hat die Regierung die Übernahme einer Zinsgarantie ( von höchstens3 1 / 2 Procent ) in Aussicht gestellt. Jn Rußland wird die Bahn von Petersburg bis Moskau gegenwärtig nivellirt; der Bau selbst wird im Frühjahre 1843 beginnen. Die Gesammtkosten sind auf 40—50 Mill. Silberrubel veranschlagt; zur Bestreitung des im J. 1843 aufzuwendenden Theils ist eine neue Anleihe von 8 Mill. Silberrubel angeordnet. Jn der Schweiz werden folgende Bahnen ernstlich projectirt: 1 ) von Basel über Schaffhausen an den Bo- densee; 2 ) von Bern nach Thun,3 1 / 4 M.; 3 ) von Genf nach Chambery in Savoyen, 10 M. Für die Ausführung der Bahn von Zürich nach Basel hat sich noch keine neue Gesellschaft gebildet, doch dürfte das Unternehmen bald zu Stande kommen. Jn Ungarn ist noch immer nur die Pferdebahn von Presburg nach St.=Georgen, 2 M. lang, im Be- trieb. Keins der übrigen zahlreichen Projecte, zu denen das einer Staatsbahn von Pesth nach Fiume gekommen ist, scheint seiner Ausführung nahe zu sein. Von außereuropäischen Eisenbahnen ist wenig Neues zu berichten. Jn Asien soll auf der ostindischen Jnsel Java ( mit königl. Genehmigung vom 28. Mai ) eine Eisenbahn von Samarang nach Kedor gebaut und mit eisernen, durch Thiere gezogenen Wagen befahren wer- den. — Aus Amerika wird gemeldet, daß auf der Jn- sel Cuba die Anlegung mehrer neuen Eisenbahnen auf Staatskosten beabsichtigt werde. Auf der westindischen Jnsel St.=Thomas ist eine Werft=Eisenbahn nach dem Meeresstrande angelegt worden, welche nur die Bestim-

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 12. Leipzig (Sachsen), 25. März 1843, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig012_1843/7>, abgerufen am 23.11.2024.