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Das Pfennig-Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 33. Leipzig, 19. August 1843.

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Das Pfennig=Magazin
für
Belehrung und Unterhaltung.


Nr. 33. ] Neue Folge. Erster Jahrgang. [ 19. August 1843.


Bewohner der Nilgerris in Coimbatur.
[Abbildung] Eine Tudarfamilie.
[Beginn Spaltensatz]

So anziehend die Nilgerris in Ostindien ihrer Naturschön-
heiten wegen sind, so werden sie durch die Menschen, welche
hier wohnen, doch noch anziehender. Schwerlich möchte man
irgendwo auf Erden ein Fleckchen finden, das bei ebenso
geringem Umfange so vielen weder miteinander noch mit
der umgebenden Bevölkerung verwandten Stämmen Woh-
nung und Unterhalt gäbe. Am Fuße der Gebirge, von
der Stelle an, wo die Ebene beginnt, bis in die Wäl-
der hinein, womit sie bedeckt ist, wohnen die Erulars;
über ihnen bis zu einer Höhe von 2000 Fuß, in den
Schluchten und auf den waldfreien Plätzen, die Curum-
bars; über diesen auf den noch höher gelegenen Stellen
die Cohatars; dazwischen eine aus 7--8 Classen Hin-
dus zusammengesetzte Bevölkerung, welche vor Zeiten in
diese Berge auswanderte, unter dem Namen der Bada-
[Spaltenumbruch] cars. Außer diesen vier gänzlich voneinander verschiede-
nen Bevölkerungen finden wir hier noch eine fünfte, die
sich zwar nicht durch ihre Anzahl, aber desto mehr in
jeder andern Hinsicht auszeichnet und die Urbevölkerung
dieser Gegenden zu sein scheint, die Tudars.

Der ganze Stamm mit Weibern und Kindern be-
trägt nicht über 600 Jndividuen. Die Männer ragen
im Allgemeinen über die Mittelgröße hinaus und zeichnen
sich durch einen athletischen Gliederbau, schönen Wuchs,
kühne Haltung und offene und ausdrucksvolle Gesichtszüge
aus. Sie tragen keine Kopfbedeckung und lassen das Haupt-
haar mehre Zoll lang werden. Sie haben große funkelnde
Augen; ihre Nase kommt der römischen nahe, ihr Ge-
sicht ist ernst, aber man sieht es ihm an, daß es [unleserliches Material - 4 Zeichen fehlen]jede
freudige Regung ausdrücken kann, ein Umstand, welcher
[Ende Spaltensatz]

Das Pfennig=Magazin
für
Belehrung und Unterhaltung.


Nr. 33. ] Neue Folge. Erster Jahrgang. [ 19. August 1843.


Bewohner der Nilgerris in Coimbatur.
[Abbildung] Eine Tudarfamilie.
[Beginn Spaltensatz]

So anziehend die Nilgerris in Ostindien ihrer Naturschön-
heiten wegen sind, so werden sie durch die Menschen, welche
hier wohnen, doch noch anziehender. Schwerlich möchte man
irgendwo auf Erden ein Fleckchen finden, das bei ebenso
geringem Umfange so vielen weder miteinander noch mit
der umgebenden Bevölkerung verwandten Stämmen Woh-
nung und Unterhalt gäbe. Am Fuße der Gebirge, von
der Stelle an, wo die Ebene beginnt, bis in die Wäl-
der hinein, womit sie bedeckt ist, wohnen die Erulars;
über ihnen bis zu einer Höhe von 2000 Fuß, in den
Schluchten und auf den waldfreien Plätzen, die Curum-
bars; über diesen auf den noch höher gelegenen Stellen
die Cohatars; dazwischen eine aus 7—8 Classen Hin-
dus zusammengesetzte Bevölkerung, welche vor Zeiten in
diese Berge auswanderte, unter dem Namen der Bada-
[Spaltenumbruch] cars. Außer diesen vier gänzlich voneinander verschiede-
nen Bevölkerungen finden wir hier noch eine fünfte, die
sich zwar nicht durch ihre Anzahl, aber desto mehr in
jeder andern Hinsicht auszeichnet und die Urbevölkerung
dieser Gegenden zu sein scheint, die Tudars.

Der ganze Stamm mit Weibern und Kindern be-
trägt nicht über 600 Jndividuen. Die Männer ragen
im Allgemeinen über die Mittelgröße hinaus und zeichnen
sich durch einen athletischen Gliederbau, schönen Wuchs,
kühne Haltung und offene und ausdrucksvolle Gesichtszüge
aus. Sie tragen keine Kopfbedeckung und lassen das Haupt-
haar mehre Zoll lang werden. Sie haben große funkelnde
Augen; ihre Nase kommt der römischen nahe, ihr Ge-
sicht ist ernst, aber man sieht es ihm an, daß es [unleserliches Material – 4 Zeichen fehlen]jede
freudige Regung ausdrücken kann, ein Umstand, welcher
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[[257]/0001] Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Nr. 33. ] Neue Folge. Erster Jahrgang. [ 19. August 1843. Bewohner der Nilgerris in Coimbatur. [Abbildung Eine Tudarfamilie. ] So anziehend die Nilgerris in Ostindien ihrer Naturschön- heiten wegen sind, so werden sie durch die Menschen, welche hier wohnen, doch noch anziehender. Schwerlich möchte man irgendwo auf Erden ein Fleckchen finden, das bei ebenso geringem Umfange so vielen weder miteinander noch mit der umgebenden Bevölkerung verwandten Stämmen Woh- nung und Unterhalt gäbe. Am Fuße der Gebirge, von der Stelle an, wo die Ebene beginnt, bis in die Wäl- der hinein, womit sie bedeckt ist, wohnen die Erulars; über ihnen bis zu einer Höhe von 2000 Fuß, in den Schluchten und auf den waldfreien Plätzen, die Curum- bars; über diesen auf den noch höher gelegenen Stellen die Cohatars; dazwischen eine aus 7—8 Classen Hin- dus zusammengesetzte Bevölkerung, welche vor Zeiten in diese Berge auswanderte, unter dem Namen der Bada- cars. Außer diesen vier gänzlich voneinander verschiede- nen Bevölkerungen finden wir hier noch eine fünfte, die sich zwar nicht durch ihre Anzahl, aber desto mehr in jeder andern Hinsicht auszeichnet und die Urbevölkerung dieser Gegenden zu sein scheint, die Tudars. Der ganze Stamm mit Weibern und Kindern be- trägt nicht über 600 Jndividuen. Die Männer ragen im Allgemeinen über die Mittelgröße hinaus und zeichnen sich durch einen athletischen Gliederbau, schönen Wuchs, kühne Haltung und offene und ausdrucksvolle Gesichtszüge aus. Sie tragen keine Kopfbedeckung und lassen das Haupt- haar mehre Zoll lang werden. Sie haben große funkelnde Augen; ihre Nase kommt der römischen nahe, ihr Ge- sicht ist ernst, aber man sieht es ihm an, daß es ____jede freudige Regung ausdrücken kann, ein Umstand, welcher

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Zitationshilfe: Das Pfennig-Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 33. Leipzig, 19. August 1843, S. [257]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig033_1843/1>, abgerufen am 17.05.2024.