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Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 34. Leipzig (Sachsen), 26. August 1843.

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Das Pfennig=Magazin
für
Belehrung und Unterhaltung.


Nr. 34. ] Neue Folge. Erster Jahrgang. [ 26. August 1843.


Diebitsch Sabalkanski.
[Abbildung]
[Beginn Spaltensatz]

Hans Karl Friedrich Anton, Graf von Diebitsch, von
der kühnen Überschreitung des Balkan im Juli 1829
Sabalkanski genannt, wurde am 13. Mai 1785 auf
dem Rittergute Großleippe bei Trebnitz in Schlesien ge-
boren. Seinen ersten Unterricht erhielt er von seinem
Vater, welcher preußischer Major war, und dem Schul-
meister des Dorfs. Als er zwölf Jahre alt war, kam er
ins Cadettenhaus in Berlin. Jn preußischen Diensten
war er nur sehr kurze Zeit. Da nämlich der Vater
unter Kaiser Paul in russische Dienste trat, bewirkte der
Kaiser, daß ihm auch der Sohn dahin folgte. Der
Fleiß, mit welchem er den Militairwissenschaften oblag,
befähigte ihn bald zu höhern Militairstellen. Jn der
Schlacht von Austerlitz ( am 2. December 1805 ) verdiente
sich der zwanzigjährige Gardelieutenant einen goldenen
Ehrendegen, in den Schlachten bei Eylau und Frieland
russische und preußische Orden, sowie die Ernennung zum
Capitain. Nach dem Frieden wurde er zum General-
[Spaltenumbruch] stabe versetzt. Als der Krieg vom Jahre 1812 ausbrach,
war Diebitsch im Corps des Grafen Wittgenstein Oberst-
lieutenant, doch bald wurde er Oberst und, ehe das Jahr
um war, General. Als solcher schloß er mit dem preu-
ßischen General York den bekannten Vertrag von Posche-
rau bei Tauroggen ab, in welchem sich York mit 14,000
Preußen von dem französischen Heere lossagte. Jm Feld-
zuge von 1813 tritt Diebitsch zuerst als Chef des Ge-
neralstabes beim Wittgenstein'schen Corps auf, hilft wäh-
rend des Waffenstillstandes, der am 4. Juni in Pläs-
witz bei Striegau geschlossen, in Prischwitz bei Jauer bis
zum 20. Juli verlängert und endlich bis auf den 10. Au-
gust hinausgerückt wurde, den geheimen Vertrag zwischen
Rußland, Östreich, Preußen, England und Schweden
zu Stande bringen und wird nach der Schlacht bei Leip-
zig in einem Alter von 28 Jahren Generallieutenant.
Jn dem Feldzuge 1814 hatte er großen Antheil daran,
daß man, ohne sich um Napoleon zu kümmern, auf
[Ende Spaltensatz]

Das Pfennig=Magazin
für
Belehrung und Unterhaltung.


Nr. 34. ] Neue Folge. Erster Jahrgang. [ 26. August 1843.


Diebitsch Sabalkanski.
[Abbildung]
[Beginn Spaltensatz]

Hans Karl Friedrich Anton, Graf von Diebitsch, von
der kühnen Überschreitung des Balkan im Juli 1829
Sabalkanski genannt, wurde am 13. Mai 1785 auf
dem Rittergute Großleippe bei Trebnitz in Schlesien ge-
boren. Seinen ersten Unterricht erhielt er von seinem
Vater, welcher preußischer Major war, und dem Schul-
meister des Dorfs. Als er zwölf Jahre alt war, kam er
ins Cadettenhaus in Berlin. Jn preußischen Diensten
war er nur sehr kurze Zeit. Da nämlich der Vater
unter Kaiser Paul in russische Dienste trat, bewirkte der
Kaiser, daß ihm auch der Sohn dahin folgte. Der
Fleiß, mit welchem er den Militairwissenschaften oblag,
befähigte ihn bald zu höhern Militairstellen. Jn der
Schlacht von Austerlitz ( am 2. December 1805 ) verdiente
sich der zwanzigjährige Gardelieutenant einen goldenen
Ehrendegen, in den Schlachten bei Eylau und Frieland
russische und preußische Orden, sowie die Ernennung zum
Capitain. Nach dem Frieden wurde er zum General-
[Spaltenumbruch] stabe versetzt. Als der Krieg vom Jahre 1812 ausbrach,
war Diebitsch im Corps des Grafen Wittgenstein Oberst-
lieutenant, doch bald wurde er Oberst und, ehe das Jahr
um war, General. Als solcher schloß er mit dem preu-
ßischen General York den bekannten Vertrag von Posche-
rau bei Tauroggen ab, in welchem sich York mit 14,000
Preußen von dem französischen Heere lossagte. Jm Feld-
zuge von 1813 tritt Diebitsch zuerst als Chef des Ge-
neralstabes beim Wittgenstein'schen Corps auf, hilft wäh-
rend des Waffenstillstandes, der am 4. Juni in Pläs-
witz bei Striegau geschlossen, in Prischwitz bei Jauer bis
zum 20. Juli verlängert und endlich bis auf den 10. Au-
gust hinausgerückt wurde, den geheimen Vertrag zwischen
Rußland, Östreich, Preußen, England und Schweden
zu Stande bringen und wird nach der Schlacht bei Leip-
zig in einem Alter von 28 Jahren Generallieutenant.
Jn dem Feldzuge 1814 hatte er großen Antheil daran,
daß man, ohne sich um Napoleon zu kümmern, auf
[Ende Spaltensatz]

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Neue Folge, Erster Jahrgang, Nr. 34. Leipzig (Sachsen), 26. August 1843, S. [265]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig034_1843/1>, abgerufen am 21.11.2024.