Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 74. Leipzig (Sachsen), 25. Mai 1854.[Beginn Spaltensatz]
dern, welchen der erste Anblick derselben auf sie her- Jn neuester Zeit ist die Aufmerksamkeit der Be- [Abbildung] Der St.=Bernhardsberg. Eine Ansicht des Klosters auf dem St.=Bernhard siehe Pfennig=Magazin, Jahrgang 1835, Nr. 128. Mehres über Das Coliseum in Rom. [Beginn Spaltensatz]
Vergleiche Pfennig=Magazin, Jahrgang 1833, Nr. 18. Richtiger würde man es, wie man auch oft findet, [Beginn Spaltensatz]
dern, welchen der erste Anblick derselben auf sie her- Jn neuester Zeit ist die Aufmerksamkeit der Be- [Abbildung] Der St.=Bernhardsberg. Eine Ansicht des Klosters auf dem St.=Bernhard siehe Pfennig=Magazin, Jahrgang 1835, Nr. 128. Mehres über Das Coliseum in Rom. [Beginn Spaltensatz]
Vergleiche Pfennig=Magazin, Jahrgang 1833, Nr. 18. Richtiger würde man es, wie man auch oft findet, <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="172"/><fw type="pageNum" place="top">172</fw><cb type="start"/> dern, welchen der erste Anblick derselben auf sie her-<lb/> vorbrachte. Jn der That, es läßt sich sehr leicht be-<lb/> greifen, wie der ganz unerwartete Anblick von Hun-<lb/> derten dieser prachtvollen, riesenhaften Blumen in der<lb/> Gestalt einer mächtigen, gefüllten Rose, über dem<lb/> Wasser schwebend und umgeben von einer zahllosen<lb/> Menge ihrer ungeheuern, tellerförmigen Blätter, schwim-<lb/> mend auf klarem, leicht beweglichem Wasser, ein be-<lb/> zaubernd schöner, ein großartiger sein muß; es läßt sich<lb/> leicht begreifen, daß dieser Anblick das Staunen der<lb/> Reisenden erregte und eine Begeisterung weckte, welche<lb/> sie die großen Mühseligkeiten ihrer Reise vergessen ließ<lb/> und sie zu Ertragung neuer stärkte.</p><lb/> <p>Jn neuester Zeit ist die Aufmerksamkeit der Be-<lb/><cb n="2"/> taniker und Gärtner auf eine neue, von Bidwill in<lb/> Widebay in Australien entdeckte Wasserlilie gelenkt.<lb/> Der Entdecker nannte sie <hi rendition="#aq">Victoria Fitzroyana</hi>, nähere<lb/> Prüfungen haben aber gezeigt, daß es keine <hi rendition="#aq">Victoria,</hi><lb/> sondern eine <hi rendition="#aq">Nymphaea</hi> ist. Die herrliche Blume die-<lb/> ser neuen Wasserpflanze hat eine schöne blaue Farbe<lb/> und einen Fuß englisch im Durchmesser. Die in Kew<lb/> befindlichen Samen haben noch nicht gekeimt. Außer<lb/> in London befindet sich noch Samen der neuen Pflanze<lb/> in den Händen der Kunstgärtner van Houde in Gent<lb/> und Müller in Gotha. Glückt es, so werden wir die,<lb/> jetzt Riesen=Nymphäa ( <hi rendition="#aq">Nymphaea gigantea</hi> ) genannte,<lb/> erst im vorigen Jahre in Australien entdeckte Pflanze<lb/> bald bei uns blühen sehen.</p> </div><lb/> <cb type="end"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <figure> <head> <hi rendition="#fr">Der St.=Bernhardsberg.</hi> </head><lb/> <p>Eine Ansicht des Klosters auf dem St.=Bernhard siehe Pfennig=Magazin, Jahrgang 1835, Nr. 128. Mehres über<lb/> ihn Pfennig=Magazin, Jahrgang 1833, Nr. 10 und 34.</p> </figure> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head><hi rendition="#fr">Das Coliseum in Rom.</hi><lb/> Vergleiche Pfennig=Magazin, Jahrgang 1833, Nr. 18.</head><lb/> <cb type="start"/> <p><hi rendition="#in">R</hi>ichtiger würde man es, wie man auch oft findet,<lb/> Colosseum ( <hi rendition="#aq">colosseum sc. aedificium</hi> ) zu nennen ha-<lb/> ben; denn wahrscheinlich stammt der Name von dem<lb/> 120 Fuß hohen Koloß her, den Nero, nach seiner be-<lb/><cb n="2"/> sondern Neigung zum Kolossalen, durch den Künstler<lb/> Zenodokus hatte errichten lassen und der in jener Ge-<lb/> gend stand. Nach der wahrscheinlichsten Annahme hat<lb/> man in den gigantischen Hallen des Coliseums Arenen<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [172/0004]
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dern, welchen der erste Anblick derselben auf sie her-
vorbrachte. Jn der That, es läßt sich sehr leicht be-
greifen, wie der ganz unerwartete Anblick von Hun-
derten dieser prachtvollen, riesenhaften Blumen in der
Gestalt einer mächtigen, gefüllten Rose, über dem
Wasser schwebend und umgeben von einer zahllosen
Menge ihrer ungeheuern, tellerförmigen Blätter, schwim-
mend auf klarem, leicht beweglichem Wasser, ein be-
zaubernd schöner, ein großartiger sein muß; es läßt sich
leicht begreifen, daß dieser Anblick das Staunen der
Reisenden erregte und eine Begeisterung weckte, welche
sie die großen Mühseligkeiten ihrer Reise vergessen ließ
und sie zu Ertragung neuer stärkte.
Jn neuester Zeit ist die Aufmerksamkeit der Be-
taniker und Gärtner auf eine neue, von Bidwill in
Widebay in Australien entdeckte Wasserlilie gelenkt.
Der Entdecker nannte sie Victoria Fitzroyana, nähere
Prüfungen haben aber gezeigt, daß es keine Victoria,
sondern eine Nymphaea ist. Die herrliche Blume die-
ser neuen Wasserpflanze hat eine schöne blaue Farbe
und einen Fuß englisch im Durchmesser. Die in Kew
befindlichen Samen haben noch nicht gekeimt. Außer
in London befindet sich noch Samen der neuen Pflanze
in den Händen der Kunstgärtner van Houde in Gent
und Müller in Gotha. Glückt es, so werden wir die,
jetzt Riesen=Nymphäa ( Nymphaea gigantea ) genannte,
erst im vorigen Jahre in Australien entdeckte Pflanze
bald bei uns blühen sehen.
[Abbildung Der St.=Bernhardsberg.
Eine Ansicht des Klosters auf dem St.=Bernhard siehe Pfennig=Magazin, Jahrgang 1835, Nr. 128. Mehres über
ihn Pfennig=Magazin, Jahrgang 1833, Nr. 10 und 34.]
Das Coliseum in Rom.
Vergleiche Pfennig=Magazin, Jahrgang 1833, Nr. 18.
Richtiger würde man es, wie man auch oft findet,
Colosseum ( colosseum sc. aedificium ) zu nennen ha-
ben; denn wahrscheinlich stammt der Name von dem
120 Fuß hohen Koloß her, den Nero, nach seiner be-
sondern Neigung zum Kolossalen, durch den Künstler
Zenodokus hatte errichten lassen und der in jener Ge-
gend stand. Nach der wahrscheinlichsten Annahme hat
man in den gigantischen Hallen des Coliseums Arenen
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