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Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 87. Leipzig (Sachsen), 24. August 1854.

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[Beginn Spaltensatz] Dampfmassen nicht zn dringen vermögen. Die freund-
liche Tagesleuchte schaut trübe und matt durch den
dicken Moorrauch und ihre sonst strahlende Kugel gleicht
einem rothglühenden Ball.

Das Qualmen hört oft im Juni noch nicht auf
und der Rauch vertheilt sich dermaßen weit, daß man
behauptet, Verzweigungen desselben selbst im Franken-
lande und in Tirol gesehen zu haben.

Ob der Moorrauch, in den nördlichen Ländern
Deutschlands in so ungeheuern Massen emporgestiegen,
den sogenannten Höhenrauch, welchen man den Som-
mer über so oft bemerkt, bilde, darüber scheinen die
Beobachter der Natur bis heute noch nicht im Klaren
zu sein.

Soviel ist aber gewiß, daß der Moorrauch für die
Bewohner der Marschen und ihre Umgebungen auf der
einen Seite eine Nothwendigkeit, auf der andern aber
[Spaltenumbruch] auch eine Qual ist. Die Wohlhabenden machen sich
darum auch gewöhnlich, wenn das Qualmen anhebt,
aus dem Staube und besuchen heiter und wohlgemuth
mit vollem Beutel die fremden Länder, um sich der
reinen Luft und des hellen Sonnenlichts zu erfreuen,
Häufig erst im Spätsommer kehren die Wanderer ge-
stärkt und erquickt zurück und erfreuen sich nun des
heimatlichen Lebens, das dann gewöhnlich in den bun-
testen Farben auftritt; denn nun bringt der Moor-
bauer seine der Erde abgerungenen Schätze auf den
Markt, nun beginnen die heitern Tage der Seestädte,
ihre Gastmäler und Lustbarkeiten, ihre Landpartien
und Feste und der Frohsinn findet überall Mittel her-
aus, um den Herbst hindurch, ja selbst während des
Winters bis zum Einzuge des neuen Lenzes bleibende
Wohnung zu nehmen.

[Ende Spaltensatz]


[Abbildung] Das Pantheon in Paris.


[Beginn Spaltensatz] Dampfmassen nicht zn dringen vermögen. Die freund-
liche Tagesleuchte schaut trübe und matt durch den
dicken Moorrauch und ihre sonst strahlende Kugel gleicht
einem rothglühenden Ball.

Das Qualmen hört oft im Juni noch nicht auf
und der Rauch vertheilt sich dermaßen weit, daß man
behauptet, Verzweigungen desselben selbst im Franken-
lande und in Tirol gesehen zu haben.

Ob der Moorrauch, in den nördlichen Ländern
Deutschlands in so ungeheuern Massen emporgestiegen,
den sogenannten Höhenrauch, welchen man den Som-
mer über so oft bemerkt, bilde, darüber scheinen die
Beobachter der Natur bis heute noch nicht im Klaren
zu sein.

Soviel ist aber gewiß, daß der Moorrauch für die
Bewohner der Marschen und ihre Umgebungen auf der
einen Seite eine Nothwendigkeit, auf der andern aber
[Spaltenumbruch] auch eine Qual ist. Die Wohlhabenden machen sich
darum auch gewöhnlich, wenn das Qualmen anhebt,
aus dem Staube und besuchen heiter und wohlgemuth
mit vollem Beutel die fremden Länder, um sich der
reinen Luft und des hellen Sonnenlichts zu erfreuen,
Häufig erst im Spätsommer kehren die Wanderer ge-
stärkt und erquickt zurück und erfreuen sich nun des
heimatlichen Lebens, das dann gewöhnlich in den bun-
testen Farben auftritt; denn nun bringt der Moor-
bauer seine der Erde abgerungenen Schätze auf den
Markt, nun beginnen die heitern Tage der Seestädte,
ihre Gastmäler und Lustbarkeiten, ihre Landpartien
und Feste und der Frohsinn findet überall Mittel her-
aus, um den Herbst hindurch, ja selbst während des
Winters bis zum Einzuge des neuen Lenzes bleibende
Wohnung zu nehmen.

[Ende Spaltensatz]


[Abbildung] Das Pantheon in Paris.


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[276/0004] 276 Dampfmassen nicht zn dringen vermögen. Die freund- liche Tagesleuchte schaut trübe und matt durch den dicken Moorrauch und ihre sonst strahlende Kugel gleicht einem rothglühenden Ball. Das Qualmen hört oft im Juni noch nicht auf und der Rauch vertheilt sich dermaßen weit, daß man behauptet, Verzweigungen desselben selbst im Franken- lande und in Tirol gesehen zu haben. Ob der Moorrauch, in den nördlichen Ländern Deutschlands in so ungeheuern Massen emporgestiegen, den sogenannten Höhenrauch, welchen man den Som- mer über so oft bemerkt, bilde, darüber scheinen die Beobachter der Natur bis heute noch nicht im Klaren zu sein. Soviel ist aber gewiß, daß der Moorrauch für die Bewohner der Marschen und ihre Umgebungen auf der einen Seite eine Nothwendigkeit, auf der andern aber auch eine Qual ist. Die Wohlhabenden machen sich darum auch gewöhnlich, wenn das Qualmen anhebt, aus dem Staube und besuchen heiter und wohlgemuth mit vollem Beutel die fremden Länder, um sich der reinen Luft und des hellen Sonnenlichts zu erfreuen, Häufig erst im Spätsommer kehren die Wanderer ge- stärkt und erquickt zurück und erfreuen sich nun des heimatlichen Lebens, das dann gewöhnlich in den bun- testen Farben auftritt; denn nun bringt der Moor- bauer seine der Erde abgerungenen Schätze auf den Markt, nun beginnen die heitern Tage der Seestädte, ihre Gastmäler und Lustbarkeiten, ihre Landpartien und Feste und der Frohsinn findet überall Mittel her- aus, um den Herbst hindurch, ja selbst während des Winters bis zum Einzuge des neuen Lenzes bleibende Wohnung zu nehmen. [Abbildung Das Pantheon in Paris.]

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 87. Leipzig (Sachsen), 24. August 1854, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig087_1854/4>, abgerufen am 21.11.2024.