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Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 98. Leipzig (Sachsen), 16. November 1854.

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Das Pfennig=Magazin
für
Belehrung und Unterhaltung.


Nr. 98. ] Dritte Folge. Zweiter Jahrgang. [ 16. November 1854.


Jean Sylvain Bailly.
[Abbildung]
[Beginn Spaltensatz]

Jean Sylvain Bailly, geboren zu Paris am 15. Sep-
tember 1736, war zum Maler bestimmt; er folgte
aber lieber seiner Neigung zu literarischen Beschäfti-
gungen und infolge der Bekanntschaft mit dem Astro-
nomen Lacaille ergab er sich ganz dem Studium der
Mathematik und Astronomie. Bald that er sich in
diesem Fache als Schriftsteller hervor und ward Mit-
glied der französischen Akademie der Wissenschaften.
Die Revolution riß ihn aus seiner friedlichen Laufbahn.
Erst nur Deputirter der Stadt Paris, ward er schon
[Spaltenumbruch] im Jahre 1789 Präsident der Nationalversammlung
und nach der Einnahme der Bastille Maire von Pa-
ris. Auch in der Verwaltung dieser Stelle zeichnete
er sich durch Geschick und Rechtschaffenheit aus. Als
seine Stellung immer schwieriger ward, ließ er sich
durch Petion ersetzen und zog sich von allen Geschäf-
ten zurück, ward aber in der Schreckenszeit angeklagt
und verhaftet und endete mit der Fassung eines Phi-
losophen am 12. September 1793 auf der Guillotine.

[Ende Spaltensatz]

Das Pfennig=Magazin
für
Belehrung und Unterhaltung.


Nr. 98. ] Dritte Folge. Zweiter Jahrgang. [ 16. November 1854.


Jean Sylvain Bailly.
[Abbildung]
[Beginn Spaltensatz]

Jean Sylvain Bailly, geboren zu Paris am 15. Sep-
tember 1736, war zum Maler bestimmt; er folgte
aber lieber seiner Neigung zu literarischen Beschäfti-
gungen und infolge der Bekanntschaft mit dem Astro-
nomen Lacaille ergab er sich ganz dem Studium der
Mathematik und Astronomie. Bald that er sich in
diesem Fache als Schriftsteller hervor und ward Mit-
glied der französischen Akademie der Wissenschaften.
Die Revolution riß ihn aus seiner friedlichen Laufbahn.
Erst nur Deputirter der Stadt Paris, ward er schon
[Spaltenumbruch] im Jahre 1789 Präsident der Nationalversammlung
und nach der Einnahme der Bastille Maire von Pa-
ris. Auch in der Verwaltung dieser Stelle zeichnete
er sich durch Geschick und Rechtschaffenheit aus. Als
seine Stellung immer schwieriger ward, ließ er sich
durch Pétion ersetzen und zog sich von allen Geschäf-
ten zurück, ward aber in der Schreckenszeit angeklagt
und verhaftet und endete mit der Fassung eines Phi-
losophen am 12. September 1793 auf der Guillotine.

[Ende Spaltensatz]

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[[361]/0001] Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Nr. 98. ] Dritte Folge. Zweiter Jahrgang. [ 16. November 1854. Jean Sylvain Bailly. [Abbildung] Jean Sylvain Bailly, geboren zu Paris am 15. Sep- tember 1736, war zum Maler bestimmt; er folgte aber lieber seiner Neigung zu literarischen Beschäfti- gungen und infolge der Bekanntschaft mit dem Astro- nomen Lacaille ergab er sich ganz dem Studium der Mathematik und Astronomie. Bald that er sich in diesem Fache als Schriftsteller hervor und ward Mit- glied der französischen Akademie der Wissenschaften. Die Revolution riß ihn aus seiner friedlichen Laufbahn. Erst nur Deputirter der Stadt Paris, ward er schon im Jahre 1789 Präsident der Nationalversammlung und nach der Einnahme der Bastille Maire von Pa- ris. Auch in der Verwaltung dieser Stelle zeichnete er sich durch Geschick und Rechtschaffenheit aus. Als seine Stellung immer schwieriger ward, ließ er sich durch Pétion ersetzen und zog sich von allen Geschäf- ten zurück, ward aber in der Schreckenszeit angeklagt und verhaftet und endete mit der Fassung eines Phi- losophen am 12. September 1793 auf der Guillotine.

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin für Belehrung und Unterhaltung. Dritte Folge, Zweiter Jahrgang, Nr. 98. Leipzig (Sachsen), 16. November 1854, S. [361]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig098_1854/1>, abgerufen am 21.11.2024.