Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 155. Leipzig (Sachsen), 19. März 1836.Das Pfennig=Magazin. [Beginn Spaltensatz]
galanten Agenten, der keine Ausgabe scheut, um zu sei-nem Zwecke zu gelangen, in dem Wirthshause gespielt werden soll. Das Stück, woraus eine Hauptscene auf Wachstuch gemalt vor dem Hause hängt, wie dies frü- her in England besonders von Winkeltruppen zu ge- schehen pflegte, heißt, laut der Unterschrift: Punch, Can- didate for Guzzledown ( Polichinell, Candidat für Guzzledown ) , und ist ebenfalls eine Satire auf die bei Parlamentswahlen vorkommenden Bestechungen. Po- lichinell ist hier vorgestellt, wie er einen Schiebekarren voll Guineen vor sich herschiebt und mit einer einem [Spaltenumbruch] Punschlöffel ähnlichen Schaufel sie unter die Leute aus- wirft, welche sie begierig in ihren Mützen und Hüten auf- fangen. Das Gemälde in der obern Abtheilung des Aushängeschildes zur Linken stellt die Schatzkammer vor, und das zur Rechten die Wache der Garden zu Pferde, zwei öffentliche Gebäude in der Straße Whitehall. Vor der Schatzkammer hält ein Frachtwagen, auf welchen Geld in Säcken, zum Einkaufen der Stimmen, geladen wird. Ein etwas plumper Witz, dergleichen sich auch bei Hogarth finden. ( Die Fortsetzung folgt in Nr. 157. ) [Ende Spaltensatz] [Abbildung] Die Stimmensammlung.Verantwortliche Herausgeber: Friedrich Brockhaus in Leipzig und Dr. C. Dräxler=Manfred in Wien. Das Pfennig=Magazin. [Beginn Spaltensatz]
galanten Agenten, der keine Ausgabe scheut, um zu sei-nem Zwecke zu gelangen, in dem Wirthshause gespielt werden soll. Das Stück, woraus eine Hauptscene auf Wachstuch gemalt vor dem Hause hängt, wie dies frü- her in England besonders von Winkeltruppen zu ge- schehen pflegte, heißt, laut der Unterschrift: Punch, Can- didate for Guzzledown ( Polichinell, Candidat für Guzzledown ) , und ist ebenfalls eine Satire auf die bei Parlamentswahlen vorkommenden Bestechungen. Po- lichinell ist hier vorgestellt, wie er einen Schiebekarren voll Guineen vor sich herschiebt und mit einer einem [Spaltenumbruch] Punschlöffel ähnlichen Schaufel sie unter die Leute aus- wirft, welche sie begierig in ihren Mützen und Hüten auf- fangen. Das Gemälde in der obern Abtheilung des Aushängeschildes zur Linken stellt die Schatzkammer vor, und das zur Rechten die Wache der Garden zu Pferde, zwei öffentliche Gebäude in der Straße Whitehall. Vor der Schatzkammer hält ein Frachtwagen, auf welchen Geld in Säcken, zum Einkaufen der Stimmen, geladen wird. Ein etwas plumper Witz, dergleichen sich auch bei Hogarth finden. ( Die Fortsetzung folgt in Nr. 157. ) [Ende Spaltensatz] [Abbildung] Die Stimmensammlung.Verantwortliche Herausgeber: Friedrich Brockhaus in Leipzig und Dr. C. Dräxler=Manfred in Wien. <TEI> <text> <body> <div xml:id="Hogarth2" type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0008" n="96"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Das Pfennig=Magazin.</hi></fw><cb type="start"/> galanten Agenten, der keine Ausgabe scheut, um zu sei-<lb/> nem Zwecke zu gelangen, in dem Wirthshause gespielt<lb/> werden soll. Das Stück, woraus eine Hauptscene auf<lb/> Wachstuch gemalt vor dem Hause hängt, wie dies frü-<lb/> her in England besonders von Winkeltruppen zu ge-<lb/> schehen pflegte, heißt, laut der Unterschrift: <hi rendition="#aq">Punch, Can-<lb/> didate for Guzzledown</hi> ( Polichinell, Candidat für<lb/> Guzzledown ) , und ist ebenfalls eine Satire auf die<lb/> bei Parlamentswahlen vorkommenden Bestechungen. Po-<lb/> lichinell ist hier vorgestellt, wie er einen Schiebekarren<lb/> voll Guineen vor sich herschiebt und mit einer einem<lb/><cb n="2"/> Punschlöffel ähnlichen Schaufel sie unter die Leute aus-<lb/> wirft, welche sie begierig in ihren Mützen und Hüten auf-<lb/> fangen. Das Gemälde in der obern Abtheilung des<lb/> Aushängeschildes zur Linken stellt die Schatzkammer vor,<lb/> und das zur Rechten die Wache der Garden zu Pferde,<lb/> zwei öffentliche Gebäude in der Straße Whitehall. Vor<lb/> der Schatzkammer hält ein Frachtwagen, auf welchen<lb/> Geld in Säcken, zum Einkaufen der Stimmen, geladen<lb/> wird. Ein etwas plumper Witz, dergleichen sich auch<lb/> bei Hogarth finden.</p><lb/> <p> <ref target="nn_pfennig157_1836#Hogarth3"> <hi rendition="#c">( Die Fortsetzung folgt in Nr. 157. )</hi> </ref> </p><lb/> <cb type="end"/> <figure> <head> Die Stimmensammlung. </head> </figure> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> <back> <div type="imprint" n="1"> <p> <hi rendition="#c">Verantwortliche Herausgeber: <hi rendition="#g">Friedrich Brockhaus</hi> in <hi rendition="#g">Leipzig</hi> und <hi rendition="#aq">Dr</hi>. C. <hi rendition="#g">Dräxler=Manfred</hi> in <hi rendition="#g">Wien.</hi><lb/> Verlag von F. A. <hi rendition="#g">Brockhaus</hi> in Leipzig.</hi> </p> </div> </back> </text> </TEI> [96/0008]
Das Pfennig=Magazin.
galanten Agenten, der keine Ausgabe scheut, um zu sei-
nem Zwecke zu gelangen, in dem Wirthshause gespielt
werden soll. Das Stück, woraus eine Hauptscene auf
Wachstuch gemalt vor dem Hause hängt, wie dies frü-
her in England besonders von Winkeltruppen zu ge-
schehen pflegte, heißt, laut der Unterschrift: Punch, Can-
didate for Guzzledown ( Polichinell, Candidat für
Guzzledown ) , und ist ebenfalls eine Satire auf die
bei Parlamentswahlen vorkommenden Bestechungen. Po-
lichinell ist hier vorgestellt, wie er einen Schiebekarren
voll Guineen vor sich herschiebt und mit einer einem
Punschlöffel ähnlichen Schaufel sie unter die Leute aus-
wirft, welche sie begierig in ihren Mützen und Hüten auf-
fangen. Das Gemälde in der obern Abtheilung des
Aushängeschildes zur Linken stellt die Schatzkammer vor,
und das zur Rechten die Wache der Garden zu Pferde,
zwei öffentliche Gebäude in der Straße Whitehall. Vor
der Schatzkammer hält ein Frachtwagen, auf welchen
Geld in Säcken, zum Einkaufen der Stimmen, geladen
wird. Ein etwas plumper Witz, dergleichen sich auch
bei Hogarth finden.
( Die Fortsetzung folgt in Nr. 157. )
[Abbildung Die Stimmensammlung. ]
Verantwortliche Herausgeber: Friedrich Brockhaus in Leipzig und Dr. C. Dräxler=Manfred in Wien.
Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig.
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