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Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 163. Leipzig (Sachsen), 14. Mai 1836.

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Das Pfennig=Magazin.
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Die Jnsel Rhodus.

Unter den reizenden Jnseln des Meeres, das die Kü-
sten von Kleinasien bespült, ist Rhodus oder Rhodis
eine der schönsten. Sie ist acht Meilen lang und drei
Meilen breit, und war schon im Alterthume wegen ih-
rer heitern Luft und ihrer trefflichen Früchte berühmt.
Der Boden ist sehr fruchtbar, aber wenig angebaut. Lange
war die Jnsel der Sitz einer mächtigen Republik, die
in den Kriegen der Römer, oft als ihre Verbündete, eine
bedeutende Rolle spielte, und Colonien in Jtalien, Sici-
lien, selbst in Spanien gründete. Jhre Seegesetze gal-
ten als Muster im Alterthume, und die Schönheit
der Kunstwerke, die sich auf der reichen Jnsel fanden,
zog viele wohlhabende Griechen und Römer dahin. Erst
unter Vespasian wurde Rhodus eine römische Provinz.
Jm 7. Jahrhunderte fiel sie in die Gewalt der Araber,
welchen sie alsbald von den Christen wieder entrissen
ward, und im Jahre 1309 wurde sie der Sitz der
Johanniterritter, die früher, nach dem Verluste von
Palästina, in Cypern Zuflucht gefunden hatten. Seit-
dem erhielten sie den Namen Rhodiserritter. Sie be-
haupteten sich hier mit glänzender Tapferkeit gegen die
oft wiederholten Angriffe der Türken und widerstanden
1480 einer heftigen Belagerung, mußten aber doch endlich
1522 die Jnsel den Türken übergeben, die sie seitdem
besessen haben. Sie steht unter dem Kapudan Pascha,
dem Befehlshaber der Jnseln des Archipelagus, hat ge-
genwärtig gegen 40,000 Einwohner, und ist der wich-
tigste Schiffbauplatz der Türken.

Die Hauptstadt gleiches Namens ward während des
peloponnesischen Kriegs, mehr als 400 Jahre vor Christus,
gegründet und von demselben Baumeister erbaut, der die
Mauern des Piräus zu Athen errichtete. Der griechische
Geograph Strabo, der im ersten christlichen Jahrhunderte
die meisten Städte der römischen Welt sah, zog sie al-
len andern vor, und ein anderer griechischer Schrift-
steller, der sie 200 Jahre später sah, schildert mit
glänzenden Farben ihre Pracht und nennt sie die ein-
zige Stadt, von welcher man sagen könne, sie sei wie
eine Burg befestigt und wie ein Palast geschmückt. Jn
den Tagen ihres höchsten Glanzes, vor der Eroberung
durch die Römer, soll sie mit 3000 Bildsäulen und
100 kolossalen Bildwerken geziert gewesen sein. Unter
diesen gehörte der Koloß von Rhodus zu den sogenannten
sieben Wunderwerken der alten Welt. Er ward errichtet,
als Demetrius der Städtebezwinger, König von Mace-
donien, 300 Jahre vor Christus, die lange Belagerung
der Stadt aufzuheben war gezwungen worden. Dieses
Standbild, das Chares von Lindus verfertigte, war
ungefähr 105 Fuß hoch, und ward in einer Zeit von
zwölf Jahren mit einem Kostenaufwande von ungefähr
500,000 Thalern vollendet. Sechsundfunfzig Jahre
nach der Errichtung wurde der Koloß durch ein Erdbeben
von seinem Fußgestelle herabgestürzt. Vergebens wur-
den die Rhodier aufgefodert, das Bild wieder aufzu-
richten, und ganz Griechenland, selbst der König von
Ägypten, erboten sich, Beiträge zu den Kosten zu ge-
ben; die Rhodier lehnten es ab und gaben vor, ein
Orakel habe die Wiederaufrichtung des Kolosses verbo-
ten. Zur Zeit des römischen Schriftstellers Plinius,
im ersten christlichen Jahrhunderte, lag der Koloß noch
auf der Erde, ein wunderbarer Anblick. Wenige Menschen,
sagt er, konnten den Daumen des Riesenbildes umspan-
nen, und die Finger waren so lang als der Körper der
meisten Bildsäulen. Durch die bei dem Sturze entstande-
nen Risse des Standbildes sah man große Öffnungen im
Jnnern, in welche man Steine gelegt hatte, um den Koloß,
[Spaltenumbruch] als er stand, im Gleichgewichte zu halten. Einer der Feld-
herren des Khalifen Osman verkaufte nach der Eroberung
der Jnsel 655 das Erz des zertrümmerten Bildes an einen
Juden, der mehr als 900 Kameele damit beladen haben
soll. Spätere Angaben haben viele Fabeln und Übertrei-
bungen von diesem Riesenbilde in Umlauf gebracht, z. B.
daß es mit seinen Beinen auf zwei gegenüberstehenden
Felsen am Eingange des Hafens, einen Raum von 50
Fuß überschreitend, gestanden habe, daß Schiffe mit
vollen Segeln unter ihm hingefahren seien, daß es in
der rechten Hand eine hell leuchtende Lampe gehalten
und am Halse ein Spiegel gehangen habe, in welchem
man Schiffe bis an der Küste Ägyptens habe entdecken
können.

Die Hauptstadt erscheint jetzt, wie die ganze Jnsel,
in einem traurigen Gegensatz zu ihrem frühern Glanze.
Sie hat kaum noch den vierten Theil ihres ehemali-
gen Umfanges. Die alten Ringmauern sind fast noch
unversehrt, aber meist nicht über zwei Fuß stark, und
werden von einem 70 Fuß breiten, jetzt trockenen
Graben umgeben. Längs demselben liegen die Vorstädte,
die schön am Abhange der Berge gebaut sind, und be-
stehen aus guten steinernen Häusern, deren jedes gewöhn-
lich einen Garten hat, worin Pomeranzen, Citronen,
Ölbäume, Feigen und Reben üppig gedeihen.

Unsere Abbildung zeigt den Nikolausthurm, der
am Ende eines Dammes im großen Hafen steht. Er
wurde 1461 von den Johanniterrittern erbaut, als sie
den Angriff des kriegerischen Sultans, Mohammed II.,
voraussahen. Bei der ersten Belagerung 1480 richtete
der türkische Befehlshaber die kräftigsten Anstrengungen
gegen dieses Werk, da ein deutscher Renegat, dessen
Rath ihn hauptsächlich leitete, ihm versichert hatte, daß
nach der Einnahme dieses Thurmes der Hafen und die
Stadt sich ergeben würden. Drei ungeheure Geschütze,
die 18 Fuß lang waren und steinerne Kugeln von zwei
bis drei Fuß im Durchmesser schossen, wurden gegen
den Thurm gerichtet, aber mehr als 300 Schüsse von
der Seeseite gegen seine Mauern machten zwar keinen
Eindruck, aber auf der Landseite wurde das mächtige
Bollwerk zerrissen. Der Großmeister, Peter von Au-
buison, überzeugt, daß die Sicherheit der Stadt von
der Erhaltung des Thurmes abhing, schickte mehre
seiner tapfersten Ritter dahin, um die Mauerrisse wie-
derherstellen zu lassen, und die Feinde währenddem
abzuhalten. Sie schlugen die stürmenden Feinde mit
großer Tapferkeit auch glücklich zurück, und nun griff
der türkische Befehlshaber die Stadt selbst an, aber
als er auch hier nicht glücklicher war, wendete er sich
wieder gegen den Nikolausthurm. Ein Haupthinder-
niß des Erfolges war ein schmaler Kanal zwischen
dem Damme und der türkischen Stellung. Es ward
deshalb eine Art von Schiffbrücke gebaut, und um
das eine Ende derselben auf den Damm zu bringen,
schaffte ein Türke unter dem Schutze der Nacht einen
Anker über den Kanal, den er an einem Felsen unter
der Oberfläche des Wassers befestigte. Dann zog er
ein starkes Tau, dessen eines Ende an die Brücke
gebunden war, durch den Ring des Ankers und brachte
es wieder mit hinüber, um es an eine Winde zu befe-
stigen, mittels welcher man die Brücke auf den Punkt
zu bringen hoffte, wo der Anker lag. Ein Soldat war
zufällig in der Nähe, als der Türke den Anker legte,
und sobald sich derselbe entfernt hatte, stürzte er sich in
das Meer, machte das Tau los und brachte den Anker
dem Großmeister. Als die Türken nun ihre Brücke
bereit hatten, fingen sie an mit ihrer Winde zu arbeiten
und brachten zu ihrem großen Erstaunen die Brücke
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Das Pfennig=Magazin.
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Die Jnsel Rhodus.

Unter den reizenden Jnseln des Meeres, das die Kü-
sten von Kleinasien bespült, ist Rhodus oder Rhodis
eine der schönsten. Sie ist acht Meilen lang und drei
Meilen breit, und war schon im Alterthume wegen ih-
rer heitern Luft und ihrer trefflichen Früchte berühmt.
Der Boden ist sehr fruchtbar, aber wenig angebaut. Lange
war die Jnsel der Sitz einer mächtigen Republik, die
in den Kriegen der Römer, oft als ihre Verbündete, eine
bedeutende Rolle spielte, und Colonien in Jtalien, Sici-
lien, selbst in Spanien gründete. Jhre Seegesetze gal-
ten als Muster im Alterthume, und die Schönheit
der Kunstwerke, die sich auf der reichen Jnsel fanden,
zog viele wohlhabende Griechen und Römer dahin. Erst
unter Vespasian wurde Rhodus eine römische Provinz.
Jm 7. Jahrhunderte fiel sie in die Gewalt der Araber,
welchen sie alsbald von den Christen wieder entrissen
ward, und im Jahre 1309 wurde sie der Sitz der
Johanniterritter, die früher, nach dem Verluste von
Palästina, in Cypern Zuflucht gefunden hatten. Seit-
dem erhielten sie den Namen Rhodiserritter. Sie be-
haupteten sich hier mit glänzender Tapferkeit gegen die
oft wiederholten Angriffe der Türken und widerstanden
1480 einer heftigen Belagerung, mußten aber doch endlich
1522 die Jnsel den Türken übergeben, die sie seitdem
besessen haben. Sie steht unter dem Kapudan Pascha,
dem Befehlshaber der Jnseln des Archipelagus, hat ge-
genwärtig gegen 40,000 Einwohner, und ist der wich-
tigste Schiffbauplatz der Türken.

Die Hauptstadt gleiches Namens ward während des
peloponnesischen Kriegs, mehr als 400 Jahre vor Christus,
gegründet und von demselben Baumeister erbaut, der die
Mauern des Piräus zu Athen errichtete. Der griechische
Geograph Strabo, der im ersten christlichen Jahrhunderte
die meisten Städte der römischen Welt sah, zog sie al-
len andern vor, und ein anderer griechischer Schrift-
steller, der sie 200 Jahre später sah, schildert mit
glänzenden Farben ihre Pracht und nennt sie die ein-
zige Stadt, von welcher man sagen könne, sie sei wie
eine Burg befestigt und wie ein Palast geschmückt. Jn
den Tagen ihres höchsten Glanzes, vor der Eroberung
durch die Römer, soll sie mit 3000 Bildsäulen und
100 kolossalen Bildwerken geziert gewesen sein. Unter
diesen gehörte der Koloß von Rhodus zu den sogenannten
sieben Wunderwerken der alten Welt. Er ward errichtet,
als Demetrius der Städtebezwinger, König von Mace-
donien, 300 Jahre vor Christus, die lange Belagerung
der Stadt aufzuheben war gezwungen worden. Dieses
Standbild, das Chares von Lindus verfertigte, war
ungefähr 105 Fuß hoch, und ward in einer Zeit von
zwölf Jahren mit einem Kostenaufwande von ungefähr
500,000 Thalern vollendet. Sechsundfunfzig Jahre
nach der Errichtung wurde der Koloß durch ein Erdbeben
von seinem Fußgestelle herabgestürzt. Vergebens wur-
den die Rhodier aufgefodert, das Bild wieder aufzu-
richten, und ganz Griechenland, selbst der König von
Ägypten, erboten sich, Beiträge zu den Kosten zu ge-
ben; die Rhodier lehnten es ab und gaben vor, ein
Orakel habe die Wiederaufrichtung des Kolosses verbo-
ten. Zur Zeit des römischen Schriftstellers Plinius,
im ersten christlichen Jahrhunderte, lag der Koloß noch
auf der Erde, ein wunderbarer Anblick. Wenige Menschen,
sagt er, konnten den Daumen des Riesenbildes umspan-
nen, und die Finger waren so lang als der Körper der
meisten Bildsäulen. Durch die bei dem Sturze entstande-
nen Risse des Standbildes sah man große Öffnungen im
Jnnern, in welche man Steine gelegt hatte, um den Koloß,
[Spaltenumbruch] als er stand, im Gleichgewichte zu halten. Einer der Feld-
herren des Khalifen Osman verkaufte nach der Eroberung
der Jnsel 655 das Erz des zertrümmerten Bildes an einen
Juden, der mehr als 900 Kameele damit beladen haben
soll. Spätere Angaben haben viele Fabeln und Übertrei-
bungen von diesem Riesenbilde in Umlauf gebracht, z. B.
daß es mit seinen Beinen auf zwei gegenüberstehenden
Felsen am Eingange des Hafens, einen Raum von 50
Fuß überschreitend, gestanden habe, daß Schiffe mit
vollen Segeln unter ihm hingefahren seien, daß es in
der rechten Hand eine hell leuchtende Lampe gehalten
und am Halse ein Spiegel gehangen habe, in welchem
man Schiffe bis an der Küste Ägyptens habe entdecken
können.

Die Hauptstadt erscheint jetzt, wie die ganze Jnsel,
in einem traurigen Gegensatz zu ihrem frühern Glanze.
Sie hat kaum noch den vierten Theil ihres ehemali-
gen Umfanges. Die alten Ringmauern sind fast noch
unversehrt, aber meist nicht über zwei Fuß stark, und
werden von einem 70 Fuß breiten, jetzt trockenen
Graben umgeben. Längs demselben liegen die Vorstädte,
die schön am Abhange der Berge gebaut sind, und be-
stehen aus guten steinernen Häusern, deren jedes gewöhn-
lich einen Garten hat, worin Pomeranzen, Citronen,
Ölbäume, Feigen und Reben üppig gedeihen.

Unsere Abbildung zeigt den Nikolausthurm, der
am Ende eines Dammes im großen Hafen steht. Er
wurde 1461 von den Johanniterrittern erbaut, als sie
den Angriff des kriegerischen Sultans, Mohammed II.,
voraussahen. Bei der ersten Belagerung 1480 richtete
der türkische Befehlshaber die kräftigsten Anstrengungen
gegen dieses Werk, da ein deutscher Renegat, dessen
Rath ihn hauptsächlich leitete, ihm versichert hatte, daß
nach der Einnahme dieses Thurmes der Hafen und die
Stadt sich ergeben würden. Drei ungeheure Geschütze,
die 18 Fuß lang waren und steinerne Kugeln von zwei
bis drei Fuß im Durchmesser schossen, wurden gegen
den Thurm gerichtet, aber mehr als 300 Schüsse von
der Seeseite gegen seine Mauern machten zwar keinen
Eindruck, aber auf der Landseite wurde das mächtige
Bollwerk zerrissen. Der Großmeister, Peter von Au-
buison, überzeugt, daß die Sicherheit der Stadt von
der Erhaltung des Thurmes abhing, schickte mehre
seiner tapfersten Ritter dahin, um die Mauerrisse wie-
derherstellen zu lassen, und die Feinde währenddem
abzuhalten. Sie schlugen die stürmenden Feinde mit
großer Tapferkeit auch glücklich zurück, und nun griff
der türkische Befehlshaber die Stadt selbst an, aber
als er auch hier nicht glücklicher war, wendete er sich
wieder gegen den Nikolausthurm. Ein Haupthinder-
niß des Erfolges war ein schmaler Kanal zwischen
dem Damme und der türkischen Stellung. Es ward
deshalb eine Art von Schiffbrücke gebaut, und um
das eine Ende derselben auf den Damm zu bringen,
schaffte ein Türke unter dem Schutze der Nacht einen
Anker über den Kanal, den er an einem Felsen unter
der Oberfläche des Wassers befestigte. Dann zog er
ein starkes Tau, dessen eines Ende an die Brücke
gebunden war, durch den Ring des Ankers und brachte
es wieder mit hinüber, um es an eine Winde zu befe-
stigen, mittels welcher man die Brücke auf den Punkt
zu bringen hoffte, wo der Anker lag. Ein Soldat war
zufällig in der Nähe, als der Türke den Anker legte,
und sobald sich derselbe entfernt hatte, stürzte er sich in
das Meer, machte das Tau los und brachte den Anker
dem Großmeister. Als die Türken nun ihre Brücke
bereit hatten, fingen sie an mit ihrer Winde zu arbeiten
und brachten zu ihrem großen Erstaunen die Brücke
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Der griechische Geograph Strabo, der im ersten christlichen Jahrhunderte die meisten Städte der römischen Welt sah, zog sie al- len andern vor, und ein anderer griechischer Schrift- steller, der sie 200 Jahre später sah, schildert mit glänzenden Farben ihre Pracht und nennt sie die ein- zige Stadt, von welcher man sagen könne, sie sei wie eine Burg befestigt und wie ein Palast geschmückt. Jn den Tagen ihres höchsten Glanzes, vor der Eroberung durch die Römer, soll sie mit 3000 Bildsäulen und 100 kolossalen Bildwerken geziert gewesen sein. Unter diesen gehörte der Koloß von Rhodus zu den sogenannten sieben Wunderwerken der alten Welt. Er ward errichtet, als Demetrius der Städtebezwinger, König von Mace- donien, 300 Jahre vor Christus, die lange Belagerung der Stadt aufzuheben war gezwungen worden. Dieses Standbild, das Chares von Lindus verfertigte, war ungefähr 105 Fuß hoch, und ward in einer Zeit von zwölf Jahren mit einem Kostenaufwande von ungefähr 500,000 Thalern vollendet. Sechsundfunfzig Jahre nach der Errichtung wurde der Koloß durch ein Erdbeben von seinem Fußgestelle herabgestürzt. Vergebens wur- den die Rhodier aufgefodert, das Bild wieder aufzu- richten, und ganz Griechenland, selbst der König von Ägypten, erboten sich, Beiträge zu den Kosten zu ge- ben; die Rhodier lehnten es ab und gaben vor, ein Orakel habe die Wiederaufrichtung des Kolosses verbo- ten. Zur Zeit des römischen Schriftstellers Plinius, im ersten christlichen Jahrhunderte, lag der Koloß noch auf der Erde, ein wunderbarer Anblick. Wenige Menschen, sagt er, konnten den Daumen des Riesenbildes umspan- nen, und die Finger waren so lang als der Körper der meisten Bildsäulen. Durch die bei dem Sturze entstande- nen Risse des Standbildes sah man große Öffnungen im Jnnern, in welche man Steine gelegt hatte, um den Koloß, als er stand, im Gleichgewichte zu halten. Einer der Feld- herren des Khalifen Osman verkaufte nach der Eroberung der Jnsel 655 das Erz des zertrümmerten Bildes an einen Juden, der mehr als 900 Kameele damit beladen haben soll. Spätere Angaben haben viele Fabeln und Übertrei- bungen von diesem Riesenbilde in Umlauf gebracht, z. B. daß es mit seinen Beinen auf zwei gegenüberstehenden Felsen am Eingange des Hafens, einen Raum von 50 Fuß überschreitend, gestanden habe, daß Schiffe mit vollen Segeln unter ihm hingefahren seien, daß es in der rechten Hand eine hell leuchtende Lampe gehalten und am Halse ein Spiegel gehangen habe, in welchem man Schiffe bis an der Küste Ägyptens habe entdecken können. Die Hauptstadt erscheint jetzt, wie die ganze Jnsel, in einem traurigen Gegensatz zu ihrem frühern Glanze. Sie hat kaum noch den vierten Theil ihres ehemali- gen Umfanges. Die alten Ringmauern sind fast noch unversehrt, aber meist nicht über zwei Fuß stark, und werden von einem 70 Fuß breiten, jetzt trockenen Graben umgeben. Längs demselben liegen die Vorstädte, die schön am Abhange der Berge gebaut sind, und be- stehen aus guten steinernen Häusern, deren jedes gewöhn- lich einen Garten hat, worin Pomeranzen, Citronen, Ölbäume, Feigen und Reben üppig gedeihen. Unsere Abbildung zeigt den Nikolausthurm, der am Ende eines Dammes im großen Hafen steht. Er wurde 1461 von den Johanniterrittern erbaut, als sie den Angriff des kriegerischen Sultans, Mohammed II., voraussahen. Bei der ersten Belagerung 1480 richtete der türkische Befehlshaber die kräftigsten Anstrengungen gegen dieses Werk, da ein deutscher Renegat, dessen Rath ihn hauptsächlich leitete, ihm versichert hatte, daß nach der Einnahme dieses Thurmes der Hafen und die Stadt sich ergeben würden. Drei ungeheure Geschütze, die 18 Fuß lang waren und steinerne Kugeln von zwei bis drei Fuß im Durchmesser schossen, wurden gegen den Thurm gerichtet, aber mehr als 300 Schüsse von der Seeseite gegen seine Mauern machten zwar keinen Eindruck, aber auf der Landseite wurde das mächtige Bollwerk zerrissen. Der Großmeister, Peter von Au- buison, überzeugt, daß die Sicherheit der Stadt von der Erhaltung des Thurmes abhing, schickte mehre seiner tapfersten Ritter dahin, um die Mauerrisse wie- derherstellen zu lassen, und die Feinde währenddem abzuhalten. Sie schlugen die stürmenden Feinde mit großer Tapferkeit auch glücklich zurück, und nun griff der türkische Befehlshaber die Stadt selbst an, aber als er auch hier nicht glücklicher war, wendete er sich wieder gegen den Nikolausthurm. Ein Haupthinder- niß des Erfolges war ein schmaler Kanal zwischen dem Damme und der türkischen Stellung. Es ward deshalb eine Art von Schiffbrücke gebaut, und um das eine Ende derselben auf den Damm zu bringen, schaffte ein Türke unter dem Schutze der Nacht einen Anker über den Kanal, den er an einem Felsen unter der Oberfläche des Wassers befestigte. Dann zog er ein starkes Tau, dessen eines Ende an die Brücke gebunden war, durch den Ring des Ankers und brachte es wieder mit hinüber, um es an eine Winde zu befe- stigen, mittels welcher man die Brücke auf den Punkt zu bringen hoffte, wo der Anker lag. Ein Soldat war zufällig in der Nähe, als der Türke den Anker legte, und sobald sich derselbe entfernt hatte, stürzte er sich in das Meer, machte das Tau los und brachte den Anker dem Großmeister. Als die Türken nun ihre Brücke bereit hatten, fingen sie an mit ihrer Winde zu arbeiten und brachten zu ihrem großen Erstaunen die Brücke

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Zitationshilfe: Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 163. Leipzig (Sachsen), 14. Mai 1836, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_pfennig163_1836/2>, abgerufen am 13.06.2024.