Das Pfennig=Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse. Nr. 164. Leipzig (Sachsen), 21. Mai 1836.Das Pfennig=Magazin.
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Ansicht des Hafens von St.=Malo.
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Das Thor von St.=Malo. [Beginn Spaltensatz] erst stolz dahinsegelten, liegen nun hülflos auf der Seite, den traurigen Anblick gescheiterter Fahrzeuge darbietend. Matrosen klettern daran umher, um auszubessern oder zu theeren, wo es Noth thut, Weiber und Kinder suchen Muscheln und Schnecken an ihren Kielen, während schwer- fällige Karren statt der flüchtigen Barken dahinziehen. Bald aber kehrt die Flut wieder und auf einmal wechselt die Scene. Die hülflosen Schiffe richten sich wieder stolz empor, die Karren fliehen, die Boote er- scheinen wieder und dem trägen Halbschlummer folgt [Spaltenumbruch] wieder das regste, eiligste Leben, denn in sechs Stunden hat auch dies wieder sein Ende. Dreitausend Menschen machen täglich die Überfahrt zwi- Das Pfennig=Magazin.
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Ansicht des Hafens von St.=Malo.
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Das Thor von St.=Malo. [Beginn Spaltensatz] erst stolz dahinsegelten, liegen nun hülflos auf der Seite, den traurigen Anblick gescheiterter Fahrzeuge darbietend. Matrosen klettern daran umher, um auszubessern oder zu theeren, wo es Noth thut, Weiber und Kinder suchen Muscheln und Schnecken an ihren Kielen, während schwer- fällige Karren statt der flüchtigen Barken dahinziehen. Bald aber kehrt die Flut wieder und auf einmal wechselt die Scene. Die hülflosen Schiffe richten sich wieder stolz empor, die Karren fliehen, die Boote er- scheinen wieder und dem trägen Halbschlummer folgt [Spaltenumbruch] wieder das regste, eiligste Leben, denn in sechs Stunden hat auch dies wieder sein Ende. Dreitausend Menschen machen täglich die Überfahrt zwi- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="165"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Das Pfennig=Magazin.</hi></fw><figure><head> Ansicht des Hafens von St.=Malo. </head></figure><figure><head> Das Thor von St.=Malo. </head></figure><lb/><cb type="start"/> erst stolz dahinsegelten, liegen nun hülflos auf der Seite,<lb/> den traurigen Anblick gescheiterter Fahrzeuge darbietend.<lb/> Matrosen klettern daran umher, um auszubessern oder zu<lb/> theeren, wo es Noth thut, Weiber und Kinder suchen<lb/> Muscheln und Schnecken an ihren Kielen, während schwer-<lb/> fällige Karren statt der flüchtigen Barken dahinziehen.<lb/> Bald aber kehrt die Flut wieder und auf einmal<lb/> wechselt die Scene. Die hülflosen Schiffe richten sich<lb/> wieder stolz empor, die Karren fliehen, die Boote er-<lb/> scheinen wieder und dem trägen Halbschlummer folgt<lb/><cb n="2"/> wieder das regste, eiligste Leben, denn in sechs Stunden<lb/> hat auch dies wieder sein Ende.</p><lb/> <p>Dreitausend Menschen machen täglich die Überfahrt zwi-<lb/> schen St.=Malo und dem gegenüberliegenden St.=Servan,<lb/> wo ein Kriegshafen sich befindet, der nicht weniger lebhaft<lb/> als der Handelshafen ist, auf Karren oder in Booten.<lb/> Zu solchem Reichthume aber war der Handelsstand von<lb/> St.=Malo ehedem emporgestiegen, daß ein Handlungs-<lb/> haus 1711 Ludwig <hi rendition="#aq">XIV</hi>. ein Dahrlehn von mehr als<lb/> 7 Millionen Thalern machen konnte. Der Verlust der<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [165/0005]
Das Pfennig=Magazin.
[Abbildung Ansicht des Hafens von St.=Malo. ]
[Abbildung Das Thor von St.=Malo. ]
erst stolz dahinsegelten, liegen nun hülflos auf der Seite,
den traurigen Anblick gescheiterter Fahrzeuge darbietend.
Matrosen klettern daran umher, um auszubessern oder zu
theeren, wo es Noth thut, Weiber und Kinder suchen
Muscheln und Schnecken an ihren Kielen, während schwer-
fällige Karren statt der flüchtigen Barken dahinziehen.
Bald aber kehrt die Flut wieder und auf einmal
wechselt die Scene. Die hülflosen Schiffe richten sich
wieder stolz empor, die Karren fliehen, die Boote er-
scheinen wieder und dem trägen Halbschlummer folgt
wieder das regste, eiligste Leben, denn in sechs Stunden
hat auch dies wieder sein Ende.
Dreitausend Menschen machen täglich die Überfahrt zwi-
schen St.=Malo und dem gegenüberliegenden St.=Servan,
wo ein Kriegshafen sich befindet, der nicht weniger lebhaft
als der Handelshafen ist, auf Karren oder in Booten.
Zu solchem Reichthume aber war der Handelsstand von
St.=Malo ehedem emporgestiegen, daß ein Handlungs-
haus 1711 Ludwig XIV. ein Dahrlehn von mehr als
7 Millionen Thalern machen konnte. Der Verlust der
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