Ordinari Postzeitung. Nr. 2, [s. l.], [1668].Cölln von 5. Jener. Jüngste Haagische Brieff melden/ wie daß der Schwedische Ambas- Aus Portugall schreibt man/ daß sich die Königin den 21. dieses in Franckreich/ vom 30. Decemb. 1667. Crequi ligt bey Dietenhofen. Die Span. Soldaten begehen grosse Cölln von 5. Jener. Jüngste Haagische Brieff melden/ wie daß der Schwedische Ambas- Aus Portugall schreibt man/ daß sich die Königin den 21. dieses in Franckreich/ vom 30. Decemb. 1667. Crequi ligt bey Dietenhofen. Die Span. Soldaten begehen grosse <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln von 5. Jener.</head><lb/> <p>Jüngste Haagische Brieff melden/ wie daß der Schwedische Ambas-<lb/> sadeur Herr Grav von Dona die 140000. Reichsth. dißmal allda erho-<lb/> ben/ die <hi rendition="#aq">Ratification</hi> ausgewechselt/ und den 3. diß gegen Engeland abge-<lb/> reiset. Sonsten haben die Spanische unterm Commando deß Hertzogen<lb/> von Holstein 16. Karren/ so reich beladen gewesen/ aus Franckreich kom-<lb/> mende/ und nacher Sedan wollende/ bey sich habende ein Convoy von 150<lb/> Mann zu Fuß/ und 70 Reuter ertappet/ was nicht in der ersten Furie ge-<lb/> blieben/ ist gefangen worden. Und solle der Hertzog von Holstein für sei-<lb/> ne Person allein über 10000. Pistolen werth/ bekommen haben.</p><lb/> <p>Aus Portugall schreibt man/ daß sich die Königin den 21. dieses in<lb/> das Closter von <hi rendition="#aq">Esperance</hi> gerettirirt/ wegen des Königs Unvermöglich-<lb/> keit/ mit welchem sie/ ihrem Fürgeben nach/ Gewissens halber/ nicht län-<lb/> ger in der Ehe leben kan/ weil sie biß dato noch so geblieben/ wie sie bey ihrer<lb/> Verehlichung gewesen/ worüber Ihre Majest. dergestalt entrüstet wor-<lb/> den/ daß sie dieselbe mit Gewalt wiederumb aus dem Kloster holen wollen/<lb/> welches aber deß Königs Bruder verhindert/ weil nun die Königin hierü-<lb/> ber dem Raht geklagt/ sind die Bischöffe von <hi rendition="#aq">Iharga</hi> und <hi rendition="#aq">Eluas</hi> neben dem<lb/> General <hi rendition="#aq">Vicario</hi> benennet/ hierüber zu urtheilen/ deß Königs Meinung<lb/> hierüber zu haben unnöhtig haltend/ weil es mit der Kron Nutzen streitet.<lb/> Der König wird unterdessen in einem besondern Theil deß Pallasts ver-<lb/> wahret/ deß Königs Bruder aber ist mit grossem Jauchtzen und allgemei-<lb/> ner Freud zum <hi rendition="#aq">Gouverneur</hi> deß Reichs benennet worden; Man sagt/<lb/> daß S. Majest. <hi rendition="#aq">resolvirt</hi> seyn solte/ die Krone seinem Bruder abzutretten/<lb/> und daß die Königin denselben heyrathen/ in Hoffnung daß sie bey dem ih-<lb/> res Wunsches werde gewehret werden!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckreich/ vom 30. Decemb. 1667.</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Crequi</hi> ligt bey Dietenhofen. Die Span. Soldaten begehen grosse<lb/> Raubereyen gegen den Unterthanen/ weil sie keine Bezahlung haben. Der<lb/><hi rendition="#aq">Duc de Mazarin</hi> hat den König berichtet/ wie hoch er das <hi rendition="#aq">Artollerie</hi> We-<lb/> sen gebracht. Viel vornehme Herren sterben am Schlag. Die neue<lb/> Compagn. der Teutschen vom Adel wird geworben. <hi rendition="#aq">Don Camello</hi> deß<lb/> Pabsts Bruder ist General der Kirchen. Die Collegia zu Pariß werden<lb/> anderst <hi rendition="#aq">regulirt</hi> werden. Der König wird nacher Metz reisen/ dahin etliche<lb/> Teutsche Fürsten sich begeben werden. In America sind viel vornehme<lb/> Ort ruinirt worden durch ein grausam Wetter. Lothringen hat neue<lb/> Tractaten mit dem König. Die Genffer <hi rendition="#aq">Deputirten</hi> verbleiben zu<lb/> Thurin auf Anhalten deß Frantzösischen Ambassadeurs<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Cölln von 5. Jener.
Jüngste Haagische Brieff melden/ wie daß der Schwedische Ambas-
sadeur Herr Grav von Dona die 140000. Reichsth. dißmal allda erho-
ben/ die Ratification ausgewechselt/ und den 3. diß gegen Engeland abge-
reiset. Sonsten haben die Spanische unterm Commando deß Hertzogen
von Holstein 16. Karren/ so reich beladen gewesen/ aus Franckreich kom-
mende/ und nacher Sedan wollende/ bey sich habende ein Convoy von 150
Mann zu Fuß/ und 70 Reuter ertappet/ was nicht in der ersten Furie ge-
blieben/ ist gefangen worden. Und solle der Hertzog von Holstein für sei-
ne Person allein über 10000. Pistolen werth/ bekommen haben.
Aus Portugall schreibt man/ daß sich die Königin den 21. dieses in
das Closter von Esperance gerettirirt/ wegen des Königs Unvermöglich-
keit/ mit welchem sie/ ihrem Fürgeben nach/ Gewissens halber/ nicht län-
ger in der Ehe leben kan/ weil sie biß dato noch so geblieben/ wie sie bey ihrer
Verehlichung gewesen/ worüber Ihre Majest. dergestalt entrüstet wor-
den/ daß sie dieselbe mit Gewalt wiederumb aus dem Kloster holen wollen/
welches aber deß Königs Bruder verhindert/ weil nun die Königin hierü-
ber dem Raht geklagt/ sind die Bischöffe von Iharga und Eluas neben dem
General Vicario benennet/ hierüber zu urtheilen/ deß Königs Meinung
hierüber zu haben unnöhtig haltend/ weil es mit der Kron Nutzen streitet.
Der König wird unterdessen in einem besondern Theil deß Pallasts ver-
wahret/ deß Königs Bruder aber ist mit grossem Jauchtzen und allgemei-
ner Freud zum Gouverneur deß Reichs benennet worden; Man sagt/
daß S. Majest. resolvirt seyn solte/ die Krone seinem Bruder abzutretten/
und daß die Königin denselben heyrathen/ in Hoffnung daß sie bey dem ih-
res Wunsches werde gewehret werden!
Franckreich/ vom 30. Decemb. 1667.
Crequi ligt bey Dietenhofen. Die Span. Soldaten begehen grosse
Raubereyen gegen den Unterthanen/ weil sie keine Bezahlung haben. Der
Duc de Mazarin hat den König berichtet/ wie hoch er das Artollerie We-
sen gebracht. Viel vornehme Herren sterben am Schlag. Die neue
Compagn. der Teutschen vom Adel wird geworben. Don Camello deß
Pabsts Bruder ist General der Kirchen. Die Collegia zu Pariß werden
anderst regulirt werden. Der König wird nacher Metz reisen/ dahin etliche
Teutsche Fürsten sich begeben werden. In America sind viel vornehme
Ort ruinirt worden durch ein grausam Wetter. Lothringen hat neue
Tractaten mit dem König. Die Genffer Deputirten verbleiben zu
Thurin auf Anhalten deß Frantzösischen Ambassadeurs
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