Ordinari Postzeitung. Nr. 8, [s. l.], [1668].Werbungen starck fort gefahren/ und zuvernehmen verlangt/ wie viel Oderstrom von 18. Febr. Zu Warschau ist man dißmal in Formirung einer constitution sehr Wien/ vom 23. dito. Es ist in der Nacht allhire um 2. Uhr in dem Neuen Gebäu/ so erst vor 3 Sultzbach/ vom 3. Martii. Vergangenen Diensttag seynd deß Käys. Abgesandtens Herrn Gravens von Nostitz Hoch- Werbungen starck fort gefahren/ und zuvernehmen verlangt/ wie viel Oderstrom von 18. Febr. Zu Warschau ist man dißmal in Formirung einer constitution sehr Wien/ vom 23. dito. Es ist in der Nacht allhire um 2. Uhr in dem Neuen Gebäu/ so erst vor 3 Sultzbach/ vom 3. Martii. Vergangenen Diensttag seynd deß Käys. Abgesandtens Herrn Gravens von Nostitz Hoch- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> Werbungen starck fort gefahren/ und zuvernehmen verlangt/ wie viel<lb/> Mannschafft die Hertzogen von Braunschweig Lüneburg den Herren<lb/> Staaden gegen eine benannte Summa Gelds überlassen werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Oderstrom von 18. Febr.</head><lb/> <p>Zu Warschau ist man dißmal in Formirung einer <hi rendition="#aq">constitution</hi> sehr<lb/> embsig/ in welcher unter andern folgende Puncten begriffen werden sollen/<lb/> daß vornemlich alle Ausländ. Gesandt. nach geendigten Reichstag <hi rendition="#aq">expe-</hi><lb/> dirt/ die Prußs. <hi rendition="#aq">præsidia,</hi> in die Ukraine verlegt/ und die <hi rendition="#aq">cession</hi> der 3. Mil-<lb/> lion an Franckr. <hi rendition="#aq">cassirt</hi> werden möchten/ ausser welchen sonst nicht erfolg-<lb/> ten Fall die Hn. Landbotten den Land-Frieden selbst mit gesambter Hand<lb/> suchen und bestätigẽ woltẽ/ als bey welchen ohne das solche Verbitterung<lb/> über die Ausländ. zu verspüren/ daß sie einen derselben Beygethanen unter<lb/> sich selbst/ welcher nur etwas in die Schreibtafel <hi rendition="#aq">annotirt</hi> gehabt/ zum<lb/> Fenster hinaus geworffen/ wo es nicht der Marschall noch verhütet hätte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Wien/ vom 23. dito.</head><lb/> <p>Es ist in der Nacht allhire um 2. Uhr in dem Neuen Gebäu/ so erst vor 3<lb/> Jahren angefangen/ und bey Ankunfft der jungen Käiserin vollendt wor-<lb/> den/ ein erschröckliche Brunst entstanden/ welche das selbe herrliche <hi rendition="#aq">Pala-<lb/> tium</hi> samt allen Zimmer/ Tapezereyen/ Mahlwerck/ Kleinodien/ Bü-<lb/> chern/ Heiligthumen/ Capel/ ꝛc. Summa alle Kleider der Verwittibten<lb/> Käiserin nicht allein eingeäschert/ sondern auch die höchstgedachte Ver-<lb/> wittibte Käiserin in grosse Lebensgefahr gesetzt/ daß sie kaum in die alte<lb/> Ertzhertzogl. Burg gegen der Reitschul und Angistern über geflüchtet und<lb/> davon gebracht. Ihre M. M. Käiser und Käiserin/ als die Gefahr auch<lb/> zu der Käiserl. Burg nahen wollen/ sind ingleichen in grosser Bestürtzung<lb/> in gedachte Ertzhertzogl. Burg geflohen/ und war das Feur so schrecklich/<lb/> daß wann der alte Thurn an deß Burgthors lincker Seiten/ nicht die<lb/> Flammen gehemmet/ auch die gantze innere Burg/ welche/ wie bekandt/ ein<lb/> eng und altes wesen dar aufgangen wäre/ samt den anhangenden Comœdi<lb/> Haus/ die Zahl der Personen/ so im Feur verdorben weiß man noch nicht.<lb/> Wie man sagt/ soll das Feuer durch einen Schreiner/ so in der Schatz-<lb/> kammer die Kästen gemacht/ auskommen seyn.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Sultzbach/ vom 3. Martii.</head><lb/> <p>Vergangenen Diensttag seynd deß Käys. Abgesandtens Herrn Gravens von Nostitz Hoch-<lb/> gräfl. <hi rendition="#aq">Excell.</hi> allhier wiederumen angelanget/ und die von dero vormals angefangene Tractaten<lb/> mit der Verwittibten Frauen Ertzhertzogin Durchl. zu völligem Schluß gebracht. Dabey von<lb/> Sr. <hi rendition="#aq">Excell.</hi> für deß Hertzogs zu Sachsen Lauenburg Fürstl. Durchl. die Werbung abgelegt/ zu-<lb/> gleich auch Ihro Käys. Majest. allergnädigster <hi rendition="#aq">Consens</hi> zu dieser Vermählung eingereicht wor-<lb/> den. Und werden Höchstged. Hertzogs Durchl. künfftigen Dienstag allhier gewiß erwartet/<lb/> nach dessen Ankunfft dann wegen deß vorstehenden Hoch-Fürstl. Beylagers ferner Unterredung<lb/> gepflogen werden.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Werbungen starck fort gefahren/ und zuvernehmen verlangt/ wie viel
Mannschafft die Hertzogen von Braunschweig Lüneburg den Herren
Staaden gegen eine benannte Summa Gelds überlassen werden.
Oderstrom von 18. Febr.
Zu Warschau ist man dißmal in Formirung einer constitution sehr
embsig/ in welcher unter andern folgende Puncten begriffen werden sollen/
daß vornemlich alle Ausländ. Gesandt. nach geendigten Reichstag expe-
dirt/ die Prußs. præsidia, in die Ukraine verlegt/ und die cession der 3. Mil-
lion an Franckr. cassirt werden möchten/ ausser welchen sonst nicht erfolg-
ten Fall die Hn. Landbotten den Land-Frieden selbst mit gesambter Hand
suchen und bestätigẽ woltẽ/ als bey welchen ohne das solche Verbitterung
über die Ausländ. zu verspüren/ daß sie einen derselben Beygethanen unter
sich selbst/ welcher nur etwas in die Schreibtafel annotirt gehabt/ zum
Fenster hinaus geworffen/ wo es nicht der Marschall noch verhütet hätte.
Wien/ vom 23. dito.
Es ist in der Nacht allhire um 2. Uhr in dem Neuen Gebäu/ so erst vor 3
Jahren angefangen/ und bey Ankunfft der jungen Käiserin vollendt wor-
den/ ein erschröckliche Brunst entstanden/ welche das selbe herrliche Pala-
tium samt allen Zimmer/ Tapezereyen/ Mahlwerck/ Kleinodien/ Bü-
chern/ Heiligthumen/ Capel/ ꝛc. Summa alle Kleider der Verwittibten
Käiserin nicht allein eingeäschert/ sondern auch die höchstgedachte Ver-
wittibte Käiserin in grosse Lebensgefahr gesetzt/ daß sie kaum in die alte
Ertzhertzogl. Burg gegen der Reitschul und Angistern über geflüchtet und
davon gebracht. Ihre M. M. Käiser und Käiserin/ als die Gefahr auch
zu der Käiserl. Burg nahen wollen/ sind ingleichen in grosser Bestürtzung
in gedachte Ertzhertzogl. Burg geflohen/ und war das Feur so schrecklich/
daß wann der alte Thurn an deß Burgthors lincker Seiten/ nicht die
Flammen gehemmet/ auch die gantze innere Burg/ welche/ wie bekandt/ ein
eng und altes wesen dar aufgangen wäre/ samt den anhangenden Comœdi
Haus/ die Zahl der Personen/ so im Feur verdorben weiß man noch nicht.
Wie man sagt/ soll das Feuer durch einen Schreiner/ so in der Schatz-
kammer die Kästen gemacht/ auskommen seyn.
Sultzbach/ vom 3. Martii.
Vergangenen Diensttag seynd deß Käys. Abgesandtens Herrn Gravens von Nostitz Hoch-
gräfl. Excell. allhier wiederumen angelanget/ und die von dero vormals angefangene Tractaten
mit der Verwittibten Frauen Ertzhertzogin Durchl. zu völligem Schluß gebracht. Dabey von
Sr. Excell. für deß Hertzogs zu Sachsen Lauenburg Fürstl. Durchl. die Werbung abgelegt/ zu-
gleich auch Ihro Käys. Majest. allergnädigster Consens zu dieser Vermählung eingereicht wor-
den. Und werden Höchstged. Hertzogs Durchl. künfftigen Dienstag allhier gewiß erwartet/
nach dessen Ankunfft dann wegen deß vorstehenden Hoch-Fürstl. Beylagers ferner Unterredung
gepflogen werden.
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