Ordinari Postzeitung. Nr. 8, [s. l.], [1669].Pariß ein Päbstl. Currir, welcher berichtet/ daß I. H. neben 4000. neu- Hamburg/ vom 30. dito. Der Hertzog von Sachsenlauenburg hat nicht allein bereits in Pariß ein Päbstl. Currir, welcher berichtet/ daß I. H. neben 4000. neu- Hamburg/ vom 30. dito. Der Hertzog von Sachsenlauenburg hat nicht allein bereits in <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> Pariß ein Päbstl. <hi rendition="#aq">Currir,</hi> welcher berichtet/ daß I. H. neben 4000. neu-<lb/> geworbenẽ Fußknechten alle Banditen im gantzen Kirchen Staado nach<lb/> Candia zu schicken entschlossen/ angelangt. Und hat der Bischoff von<lb/> Münster von seinen Ständen eine ungewöhnliche <hi rendition="#aq">Contribution</hi> von<lb/> 240000. Rthl. fordern und 300. platte Schiff bauen lassen/ woraus<lb/> erscheinet/ daß solcher nicht in Ruh zu sitzen/ sondern wider Holland/ weil<lb/> Er bereits bey 3000. Mann und 700. <hi rendition="#aq">Officirer,</hi> deren Zahl sich noch<lb/> täglich vermehret/ beysammen/ etwas zu <hi rendition="#aq">tentirn</hi> entschlossen/ und seyn<lb/> die Herren Staaden alle Frantz. Wahren in Ihren Landen zuverbieten/<lb/> und andern Potentaten und Fürsten im Reich diß falls Vorschläg zu<lb/> thun/ <hi rendition="#aq">resolvirt,</hi> durch welches Mittel sie mit ihren Provintzen allein<lb/> Franckr. jährlich über 30. Millionen zu schaden vermeinen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg/ vom 30. dito.</head><lb/> <p>Der Hertzog von Sachsenlauenburg hat nicht allein bereits in<lb/> 600. Mann zu Fuß angenommenen/ sondern läst auch seine Wer-<lb/> bungen/ ohne daß man worauf es angesehen/ erfahren kan/ annoch eife-<lb/> rig <hi rendition="#aq">continui</hi>ren, und neben den Fußknechten in die 200. zu Pferd an-<lb/> nehmen/ deßgleichen hat der Pfaltzgraf Adolff Johann bey 350. neu-<lb/> geworbene Reutter über die Elb nach den Rheinstrom geschicket/ und<lb/> eine <hi rendition="#aq">Compag.</hi> zu Fuß in Dienste zu nehmen/ Patenta heraus gegeben/<lb/> und seynd die aus Schweden anherogekommene Freywillige/ deren bey<lb/> 50. und vornehme Edelleut seyn sollen/ nach dem sie sich allhier wol<lb/><hi rendition="#aq">mundirt</hi>, <hi rendition="#aq">per Posta</hi> gegen Candia abgereist. So wird von Lüneburg/<lb/> daß selbige 3. Hochfürstl. Herrn Gebrüdere daselbst ein köstlich <hi rendition="#aq">Banquet</hi><lb/> gehalten/ und sehr rare <hi rendition="#aq">Ballet</hi> tantzen lassen/ berichtet. Und ist am Fran-<lb/> tzösischen Hof/ wie selbige Brieff melden/ ein <hi rendition="#aq">Envoy</hi> von <hi rendition="#aq">Don Joan di<lb/> Austria</hi> angelangt/ welcher nicht allein/ daß sich derselbe an den Gräntzen<lb/> von <hi rendition="#aq">Rousilon</hi> befinde/ und von dar nach <hi rendition="#aq">Colioure</hi>/ so dann in Franckr.<lb/> zugehen vorhabens/ <hi rendition="#aq">confirmirt</hi>, sondern auch berichtet/ daß Er keinen<lb/> Vergleich mit der Königin in Spania/ weil starck geredet wird/ daß<lb/> dem <hi rendition="#aq">Marques di Mortare</hi> gewesten <hi rendition="#aq">Gubernator</hi> zu Meyland/ als wel-<lb/> cher mit ihme guter Freundschafft gepflogen/ durch <hi rendition="#aq">Practiquen</hi> ihres<lb/> Beichtvatters/ mit Gifft vergeben worden/ anzunehmen <hi rendition="#aq">resolvirt</hi>.<lb/> Sonsten hat der König in Franckr. den <hi rendition="#aq">Marques di Bethune</hi>/ sich zur<lb/> Reiß nach Portugall/ weil selbige Regentin einer Princessin genesen/<lb/> und Ihre M. nebens der Königin in Engelland zu Gevattern gebetten<lb/> worden/ ansehnliche <hi rendition="#aq">Præsenta</hi> dahin zu bringen/ fertig zuhalten/ beor-<lb/> dert/ und dem Bischoff von Beziers/ welcher sich anjetzo in Polen befin-<lb/> det/ die Abbtey <hi rendition="#aq">Conches</hi> von 25000. Pfund jährlichen Einkommens<lb/> gegeben. So ist man deß <hi rendition="#aq">Marquis de Crequi</hi>, welcher seine Pagage be-<lb/> reits voran geschickt/ weiln nun alle Chur Pfältz. und Lottringische Völ-<lb/> cker abgedanckt/ täglich von Metz zu Pariß gewärtig.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Pariß ein Päbstl. Currir, welcher berichtet/ daß I. H. neben 4000. neu-
geworbenẽ Fußknechten alle Banditen im gantzen Kirchen Staado nach
Candia zu schicken entschlossen/ angelangt. Und hat der Bischoff von
Münster von seinen Ständen eine ungewöhnliche Contribution von
240000. Rthl. fordern und 300. platte Schiff bauen lassen/ woraus
erscheinet/ daß solcher nicht in Ruh zu sitzen/ sondern wider Holland/ weil
Er bereits bey 3000. Mann und 700. Officirer, deren Zahl sich noch
täglich vermehret/ beysammen/ etwas zu tentirn entschlossen/ und seyn
die Herren Staaden alle Frantz. Wahren in Ihren Landen zuverbieten/
und andern Potentaten und Fürsten im Reich diß falls Vorschläg zu
thun/ resolvirt, durch welches Mittel sie mit ihren Provintzen allein
Franckr. jährlich über 30. Millionen zu schaden vermeinen.
Hamburg/ vom 30. dito.
Der Hertzog von Sachsenlauenburg hat nicht allein bereits in
600. Mann zu Fuß angenommenen/ sondern läst auch seine Wer-
bungen/ ohne daß man worauf es angesehen/ erfahren kan/ annoch eife-
rig continuiren, und neben den Fußknechten in die 200. zu Pferd an-
nehmen/ deßgleichen hat der Pfaltzgraf Adolff Johann bey 350. neu-
geworbene Reutter über die Elb nach den Rheinstrom geschicket/ und
eine Compag. zu Fuß in Dienste zu nehmen/ Patenta heraus gegeben/
und seynd die aus Schweden anherogekommene Freywillige/ deren bey
50. und vornehme Edelleut seyn sollen/ nach dem sie sich allhier wol
mundirt, per Posta gegen Candia abgereist. So wird von Lüneburg/
daß selbige 3. Hochfürstl. Herrn Gebrüdere daselbst ein köstlich Banquet
gehalten/ und sehr rare Ballet tantzen lassen/ berichtet. Und ist am Fran-
tzösischen Hof/ wie selbige Brieff melden/ ein Envoy von Don Joan di
Austria angelangt/ welcher nicht allein/ daß sich derselbe an den Gräntzen
von Rousilon befinde/ und von dar nach Colioure/ so dann in Franckr.
zugehen vorhabens/ confirmirt, sondern auch berichtet/ daß Er keinen
Vergleich mit der Königin in Spania/ weil starck geredet wird/ daß
dem Marques di Mortare gewesten Gubernator zu Meyland/ als wel-
cher mit ihme guter Freundschafft gepflogen/ durch Practiquen ihres
Beichtvatters/ mit Gifft vergeben worden/ anzunehmen resolvirt.
Sonsten hat der König in Franckr. den Marques di Bethune/ sich zur
Reiß nach Portugall/ weil selbige Regentin einer Princessin genesen/
und Ihre M. nebens der Königin in Engelland zu Gevattern gebetten
worden/ ansehnliche Præsenta dahin zu bringen/ fertig zuhalten/ beor-
dert/ und dem Bischoff von Beziers/ welcher sich anjetzo in Polen befin-
det/ die Abbtey Conches von 25000. Pfund jährlichen Einkommens
gegeben. So ist man deß Marquis de Crequi, welcher seine Pagage be-
reits voran geschickt/ weiln nun alle Chur Pfältz. und Lottringische Völ-
cker abgedanckt/ täglich von Metz zu Pariß gewärtig.
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