Ordinari Postzeitung. Nr. 9, [s. l.], [1668].ob schon selbiger entwichene Cantzler/ umb/ daß er wieder ins Königreich Franckfurth/ vom 28. dito. Man förcht die Frantzosen kommen den Holländern noch in die Hamburg/ vom 25. Febr. Die auf den Reichstag zu Warschau/ von dem König beschehene Frie-
ob schon selbiger entwichene Cantzler/ umb/ daß er wieder ins Königreich Franckfurth/ vom 28. dito. Man förcht die Frantzosen kommen den Holländern noch in die Hamburg/ vom 25. Febr. Die auf den Reichstag zu Warschau/ von dem König beschehene Frie-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> ob schon selbiger entwichene Cantzler/ umb/ daß er wieder ins Königreich<lb/> gelangen/ und sein Leben gantz einsam bey den Seinigen hinbringen möch-<lb/> te/ ein sehr beweglich Schreiben an den König abgehen lassen/ ist doch be-<lb/> sorglich/ daß er etwas noch zur Zeit erlangen werde. Sonst wil anjetzo<lb/><hi rendition="#aq">spargirt</hi> werden/ als wann 12. Dännische Orlogs-Schiff/ welche 4000<lb/> Mann nach der Graffschafft Oldenburg überbringen würden/ sich vor<lb/> die Elb legen/ und die Schwedischen zur <hi rendition="#aq">defension</hi> deß Reichs an den<lb/> Rheinstrom gelangen solten/ ob nun etwas daran/ wird die Zeit eröffnen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurth/ vom 28. dito.</head><lb/> <p>Man förcht die Frantzosen kommen den Holländern noch in die<lb/> Haar/ wie dann diese auf den <hi rendition="#aq">Fronti</hi>ren sich bey 60000. Mann einzu-<lb/> quartiren/ suchen/ und trauen sie sonderlich den Bischoff von Münster<lb/> nicht/ welcher wol den Anfang machen möchte. Und wann die Frantzo-<lb/> sen die Spanische Silber-Flott antasten/ wobey die Holländer am meisten <hi rendition="#aq">interesse</hi>; dann möchte das Spiel angehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg/ vom 25. Febr.</head><lb/> <p>Die auf den Reichstag zu Warschau/ von dem König beschehene<lb/><hi rendition="#aq">Proposition,</hi> ist eigentlich in nachfolgenden Puncten bestanden: 1. Daß<lb/> die Gefahr deß Türcken Kriegs wol zubeobachten. 2. Da es die Noth<lb/> erforderte/ eine frische Armee/ aufs wenigst 24000. Mann starck <hi rendition="#aq">formi-</hi><lb/> ren. 3. Eine ruhmliche Artollerie herbey zu schaffen. 4. Nothwen-<lb/> dige Anordnung zu Besetzung der Vestungen/ als Elbingen/ <hi rendition="#aq">Caminic<lb/> Podolsky,</hi> und <hi rendition="#aq">Bialazirckouw</hi> zu machen/ und dann 5. die Bezahlung<lb/> der/ durch die Tractaten versprochenen Summa Geld/ an den Churfür-<lb/> sten von Brandenburg zu thun/ daß/ im fall ein Auffbruch beschehen sol-<lb/> te/ dessen Völcker nicht nur etliche Wochen/ wie bey vorigen Zeiten ge-<lb/> schehen/ sondern/ so lang es die Noth erforderte/ stehen bleiben möchten.<lb/> Und ob man wol verhofft gehabt/ die Herren Landbothen werden darauff<lb/> gute Erklärung thun/ haben sie doch zu keiner Sach/ es sey dann der Fran-<lb/> tzösische und aller Ausländischen Gesandten/ ausser den Päbstlichen <hi rendition="#aq">Nun-<lb/> cio,</hi> von Hof geschafft/ schreitten wollen. So seyn von Staade etliche<lb/> Schwedische Deputirte nacher Braunschweig/ allda der Nieder Sachsi-<lb/> sche Creiß in Verfassung eines neuen <hi rendition="#aq">defension</hi> oder <hi rendition="#aq">allianz</hi> Wesens ver-<lb/> samlet ist/ verreist. Und weil alle Frantzösische Kriegs-Schiff beordert/<lb/> in See zu gehen/ und Spanischen vermeinen/ durch ihre <hi rendition="#aq">Mediatores</hi> die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Frie-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
ob schon selbiger entwichene Cantzler/ umb/ daß er wieder ins Königreich
gelangen/ und sein Leben gantz einsam bey den Seinigen hinbringen möch-
te/ ein sehr beweglich Schreiben an den König abgehen lassen/ ist doch be-
sorglich/ daß er etwas noch zur Zeit erlangen werde. Sonst wil anjetzo
spargirt werden/ als wann 12. Dännische Orlogs-Schiff/ welche 4000
Mann nach der Graffschafft Oldenburg überbringen würden/ sich vor
die Elb legen/ und die Schwedischen zur defension deß Reichs an den
Rheinstrom gelangen solten/ ob nun etwas daran/ wird die Zeit eröffnen.
Franckfurth/ vom 28. dito.
Man förcht die Frantzosen kommen den Holländern noch in die
Haar/ wie dann diese auf den Frontiren sich bey 60000. Mann einzu-
quartiren/ suchen/ und trauen sie sonderlich den Bischoff von Münster
nicht/ welcher wol den Anfang machen möchte. Und wann die Frantzo-
sen die Spanische Silber-Flott antasten/ wobey die Holländer am meisten interesse; dann möchte das Spiel angehen.
Hamburg/ vom 25. Febr.
Die auf den Reichstag zu Warschau/ von dem König beschehene
Proposition, ist eigentlich in nachfolgenden Puncten bestanden: 1. Daß
die Gefahr deß Türcken Kriegs wol zubeobachten. 2. Da es die Noth
erforderte/ eine frische Armee/ aufs wenigst 24000. Mann starck formi-
ren. 3. Eine ruhmliche Artollerie herbey zu schaffen. 4. Nothwen-
dige Anordnung zu Besetzung der Vestungen/ als Elbingen/ Caminic
Podolsky, und Bialazirckouw zu machen/ und dann 5. die Bezahlung
der/ durch die Tractaten versprochenen Summa Geld/ an den Churfür-
sten von Brandenburg zu thun/ daß/ im fall ein Auffbruch beschehen sol-
te/ dessen Völcker nicht nur etliche Wochen/ wie bey vorigen Zeiten ge-
schehen/ sondern/ so lang es die Noth erforderte/ stehen bleiben möchten.
Und ob man wol verhofft gehabt/ die Herren Landbothen werden darauff
gute Erklärung thun/ haben sie doch zu keiner Sach/ es sey dann der Fran-
tzösische und aller Ausländischen Gesandten/ ausser den Päbstlichen Nun-
cio, von Hof geschafft/ schreitten wollen. So seyn von Staade etliche
Schwedische Deputirte nacher Braunschweig/ allda der Nieder Sachsi-
sche Creiß in Verfassung eines neuen defension oder allianz Wesens ver-
samlet ist/ verreist. Und weil alle Frantzösische Kriegs-Schiff beordert/
in See zu gehen/ und Spanischen vermeinen/ durch ihre Mediatores die
Frie-
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