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Ordinari Postzeitung. Nr. 11, [s. l.], [1668].

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Extract-Schreiben aus Aachen/ vom 16. Martii.

Aus Brüssel von guter Hand wird berichtet/ daß folgender Für-
schlag zum Frieden zwischen Span. und Franckr. gemacht. Franckreich
soll behalten Franche Comte, Dovay, S. Omer und Artois, dargegen an
Spanien abstehen Ryssel/ Dornich/ und Dünkerken. Solcher Fried
soll wehren 50. Jahr. Camer[sch] und CharleRoy aber sollen demolirt wer-
den. Welche Parthey solches anzunehmen waigern würde/ solle darzu ge-
zwungen werden. Man sagt Don Castel Rodrigo habe obige Puncten
schon für ja erkläret. 2. Monat sind zu den Tractaten in Aachen bestim-
met. Mons. Colbert wird mit 300. Pferden erstens hier erwartet/ massen
dato sein Hofmeister allhier Befehl von Pariß empfangen/ die Pagage so
schon nach Luyck versandt/ von dort abzuhohlen.

Oderstrom den 10. Martii.

Der Reichstag in Poln/ stehet noch/ wie vor 8. Tagen gemeldet/ und
hat das Collegium Nunciorum den König abermal bittlich angelangt/
1. Umb die Abfertigung der frembden Ministrorum. 2. Wegen Aus-
theilung der Vocantien. 3. Daß I. Königl. M. den Lüffländischen E-
xulanten
und welche ihre Güter unter Moscau verlassen/ endliche Satis-
faction
geben möchten. 4. Die Preussen bey den ihrigen zu lassen/ und 5.
daß das Gen. Aufboth durch ein Universal geschehen möchte. Und wird
von Dublin geschrieben/ daß die getreuen Cossacken abermal einen starcken
Streiff in die Tartarey gethan/ und etliche 1000. niedergesäbelt/ auch viel
gefangene Christen erledigt hätten.

Sultzbach/ vom 24. Martii.

Vergangenen Donnerstag seynd deß Herrn Hertzogs zu Sachsen
Lauenburg Fürstl. Durchl. umb der Verwittibten frau Ertzhertzogin
die visite zu geben allhier wiederumb angelanget: dabey dann auch nun-
mehro ein gewisser Tag zu dem Hochfürstl. Beylager/ so in der Stille
und Enge allhier solle gehalten werden/ abgeredet und benennet worden;
Und vermeinen S. Durchl. Morgen oder Ubermorgen sich wiederumb
nacher Schlackenwerth zu begeben.
ENDE.


Extract-Schreiben aus Aachen/ vom 16. Martii.

Aus Brüssel von guter Hand wird berichtet/ daß folgender Für-
schlag zum Frieden zwischen Span. und Franckr. gemacht. Franckreich
soll behalten Franche Comte, Dovay, S. Omer und Artois, dargegen an
Spanien abstehen Ryssel/ Dornich/ und Dünkerken. Solcher Fried
soll wehren 50. Jahr. Camer[sch] und CharleRoy aber sollen demolirt wer-
den. Welche Parthey solches anzunehmen waigern würde/ solle darzu ge-
zwungen werden. Man sagt Don Castel Rodrigo habe obige Puncten
schon für ja erkläret. 2. Monat sind zu den Tractaten in Aachen bestim-
met. Mons. Colbert wird mit 300. Pferden erstens hier erwartet/ massen
dato sein Hofmeister allhier Befehl von Pariß empfangen/ die Pagage so
schon nach Luyck versandt/ von dort abzuhohlen.

Oderstrom den 10. Martii.

Der Reichstag in Poln/ stehet noch/ wie vor 8. Tagen gemeldet/ und
hat das Collegium Nunciorum den König abermal bittlich angelangt/
1. Umb die Abfertigung der frembden Ministrorum. 2. Wegen Aus-
theilung der Vocantien. 3. Daß I. Königl. M. den Lüffländischen E-
xulanten
und welche ihre Güter unter Moscau verlassen/ endliche Satis-
faction
geben möchten. 4. Die Preussen bey den ihrigen zu lassen/ und 5.
daß das Gen. Aufboth durch ein Universal geschehen möchte. Und wird
von Dublin geschrieben/ daß die getreuen Cossacken abermal einen starcken
Streiff in die Tartarey gethan/ und etliche 1000. niedergesäbelt/ auch viel
gefangene Christen erledigt hätten.

Sultzbach/ vom 24. Martii.

Vergangenen Donnerstag seynd deß Herrn Hertzogs zu Sachsen
Lauenburg Fürstl. Durchl. umb der Verwittibten frau Ertzhertzogin
die visite zu geben allhier wiederumb angelanget: dabey dann auch nun-
mehro ein gewisser Tag zu dem Hochfürstl. Beylager/ so in der Stille
und Enge allhier solle gehalten werden/ abgeredet und benennet worden;
Und vermeinen S. Durchl. Morgen oder Ubermorgen sich wiederumb
nacher Schlackenwerth zu begeben.
ENDE.


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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:17Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 11, [s. l.], [1668], S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0011_1668/4>, abgerufen am 23.11.2024.