Ordinari Postzeitung. Nr. 13, [s. l.], [1669].Und geben Pariser Brieff/ daß der König in Franckr. den Papst versi- Cölln/ vom 21. Mart. Frantzösische Brieff melden/ daß selbiger König allen seinen Kriegs- Oderstrom/ Vom 21. Dito. Dieser Tagen ist ein Schreiben von dem Alten Hertzog von Und geben Pariser Brieff/ daß der König in Franckr. den Papst versi- Cölln/ vom 21. Mart. Frantzösische Brieff melden/ daß selbiger König allen seinen Kriegs- Oderstrom/ Vom 21. Dito. Dieser Tagen ist ein Schreiben von dem Alten Hertzog von <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> Und geben Pariser Brieff/ daß der König in Franckr. den Papst versi-<lb/> chert/ daß er neben der Cron Spania/ und der Venetianischen Kriegs-<lb/> Flotta das Türckische Reich recht im Hertzen anzugreiffen/ gesoñen seye/<lb/> und bereits den <hi rendition="#aq">Duc de Beaufort</hi> eine grosse Seemacht zu Toulon und<lb/> Marsilien zusamm zu bringen/ abgeschicket/ deßgleichen wird auch in<lb/> England/ daß die Türcken von Algiers seithero nichts <hi rendition="#aq">restituirt,</hi> sondern<lb/> noch alle Schiff ohne Unterscheid <hi rendition="#aq">visitirn,</hi> und was ihnen gefällig dar-<lb/> aus rauben/ je länger je höher emfinden/ dahero der König den Hertzog<lb/> dem Admiralitäts-Rath ernstlich beyzuwohnen/ damit die Sommer-<lb/> flotta bey zeiten/ als auch eine <hi rendition="#aq">Squadre</hi> nach der Mittelländ. See wider<lb/> gedachte Rauber schleunigst ausgeristet werden könte/ ersuchen lassen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Cölln/ vom 21. Mart.</head><lb/> <p>Frantzösische Brieff melden/ daß selbiger König allen seinen Kriegs-<lb/> völckern/ sich bey <hi rendition="#aq">St. Germain</hi> ins Feld zu stellen/ <hi rendition="#aq">Ordre</hi> ertheilet. Und<lb/> obwoln einige/ daß solches wegen <hi rendition="#aq">Fortifici</hi>rung der Stadt Dunkirchen<lb/> beschehe/ glauben wollen/ vernimmt man doch/ daß Ihro Königl. M.<lb/> auf anhalten deß Pabsts noch einige <hi rendition="#aq">Compagni</hi> auszulesen und nach<lb/> Candia zuschicken/ vorhabens. So ist dieser Tagen der <hi rendition="#aq">Mons. Des-<lb/> saves Montbrun,</hi> deß Leut. <hi rendition="#aq">Gen.</hi> von <hi rendition="#aq">Rochelle</hi> Bruder/ welcher un-<lb/> längst/ weiln er seinem Weib mit Gifft vergeben wollen/ zum Todt<lb/> verurtheilt worden/ in die Stadt Pariß und im Holländ. <hi rendition="#aq">Hostel</hi> zu <hi rendition="#aq">lo-<lb/> girn</hi>/ kom̃en worauf ein <hi rendition="#aq">Commissarius</hi> mit einer guten Anzahl Hellepar-<lb/><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>trer/ ermelten <hi rendition="#aq">Montbrun</hi> zu greiffen/ dahin geschicht worden/ hat dieser<lb/> neben etlichen <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> seinen aus Pestolen uñ Mußqueten Feuer geben/ 3. zu tod<lb/> geschossen/ unterschiedliche verwundet/ und dardurch so eine Furcht unter<lb/> sie gebracht/ daß sie sammtlich die Flucht genommen/ und er sich in das<lb/> Lützenburgische <hi rendition="#aq">Pallais reterirn</hi> können. Sonsten ist man im Haag/<lb/> dafern der <hi rendition="#aq">Baron d’Isola</hi> Ihr. Käys. M. dahin/ daß sie das <hi rendition="#aq">Project</hi><lb/> der neuen <hi rendition="#aq">Allian</hi>tz <hi rendition="#aq">approbi</hi>rten/ vermügen könte/ die Cron Schweden/<lb/> weiln sie die völlige Bezahlung der <hi rendition="#aq">subsidien</hi> Gelder noch immer <hi rendition="#aq">sol-<lb/> lici</hi>tirt/ und man so dann deren Hülff unnöthig/ von der <hi rendition="#aq">triple Allian</hi>tz<lb/> gar auszuschlüssen gesonnen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Oderstrom/ Vom 21. Dito.</head><lb/> <p>Dieser Tagen ist ein Schreiben von dem Alten Hertzog von<lb/> Lothringen an die Cron Pohln nach Warschau kommen/ welches aber/<lb/> wegen Ermanglung gebührender <hi rendition="#aq">Titulatur</hi> wieder zu ruck geschicket<lb/> worden/ deßgleichen sendet auch der Moscowitt. <hi rendition="#aq">Czaar</hi> an die Ständ<lb/> einem Brieff/ worinn Er einen ewigen Frieden mit Pohlen zuschliessen/<lb/> auch einige Pohl. Abgeordnete/ bey denen zwischen ihnen und den<lb/> Tartarn abhandenen <hi rendition="#aq">Tractaten</hi>, und vom Schwed. Vergleich/ we-<lb/> gen deß Moscowittischen Zolls zu haben/ verlangen solle. So werden<lb/> die <hi rendition="#aq">dissiden</hi>ten zu Warschau widerumb sehr verfolgt/ in deme/ daß sie<lb/> Morgen alle aus selbiger Stadt ziehen sollen/ <hi rendition="#aq">decredirt</hi> worden.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Und geben Pariser Brieff/ daß der König in Franckr. den Papst versi-
chert/ daß er neben der Cron Spania/ und der Venetianischen Kriegs-
Flotta das Türckische Reich recht im Hertzen anzugreiffen/ gesoñen seye/
und bereits den Duc de Beaufort eine grosse Seemacht zu Toulon und
Marsilien zusamm zu bringen/ abgeschicket/ deßgleichen wird auch in
England/ daß die Türcken von Algiers seithero nichts restituirt, sondern
noch alle Schiff ohne Unterscheid visitirn, und was ihnen gefällig dar-
aus rauben/ je länger je höher emfinden/ dahero der König den Hertzog
dem Admiralitäts-Rath ernstlich beyzuwohnen/ damit die Sommer-
flotta bey zeiten/ als auch eine Squadre nach der Mittelländ. See wider
gedachte Rauber schleunigst ausgeristet werden könte/ ersuchen lassen.
Cölln/ vom 21. Mart.
Frantzösische Brieff melden/ daß selbiger König allen seinen Kriegs-
völckern/ sich bey St. Germain ins Feld zu stellen/ Ordre ertheilet. Und
obwoln einige/ daß solches wegen Fortificirung der Stadt Dunkirchen
beschehe/ glauben wollen/ vernimmt man doch/ daß Ihro Königl. M.
auf anhalten deß Pabsts noch einige Compagni auszulesen und nach
Candia zuschicken/ vorhabens. So ist dieser Tagen der Mons. Des-
saves Montbrun, deß Leut. Gen. von Rochelle Bruder/ welcher un-
längst/ weiln er seinem Weib mit Gifft vergeben wollen/ zum Todt
verurtheilt worden/ in die Stadt Pariß und im Holländ. Hostel zu lo-
girn/ kom̃en worauf ein Commissarius mit einer guten Anzahl Hellepar-
_trer/ ermelten Montbrun zu greiffen/ dahin geschicht worden/ hat dieser
neben etlichen _ seinen aus Pestolen uñ Mußqueten Feuer geben/ 3. zu tod
geschossen/ unterschiedliche verwundet/ und dardurch so eine Furcht unter
sie gebracht/ daß sie sammtlich die Flucht genommen/ und er sich in das
Lützenburgische Pallais reterirn können. Sonsten ist man im Haag/
dafern der Baron d’Isola Ihr. Käys. M. dahin/ daß sie das Project
der neuen Alliantz approbirten/ vermügen könte/ die Cron Schweden/
weiln sie die völlige Bezahlung der subsidien Gelder noch immer sol-
licitirt/ und man so dann deren Hülff unnöthig/ von der triple Alliantz
gar auszuschlüssen gesonnen.
Oderstrom/ Vom 21. Dito.
Dieser Tagen ist ein Schreiben von dem Alten Hertzog von
Lothringen an die Cron Pohln nach Warschau kommen/ welches aber/
wegen Ermanglung gebührender Titulatur wieder zu ruck geschicket
worden/ deßgleichen sendet auch der Moscowitt. Czaar an die Ständ
einem Brieff/ worinn Er einen ewigen Frieden mit Pohlen zuschliessen/
auch einige Pohl. Abgeordnete/ bey denen zwischen ihnen und den
Tartarn abhandenen Tractaten, und vom Schwed. Vergleich/ we-
gen deß Moscowittischen Zolls zu haben/ verlangen solle. So werden
die dissidenten zu Warschau widerumb sehr verfolgt/ in deme/ daß sie
Morgen alle aus selbiger Stadt ziehen sollen/ decredirt worden.
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