Ordinari Postzeitung. Nr. 14, [s. l.], [1669].Gesandte/ bey des Hn. Primatis Fürstl. Hoheit/ in beyseyn anderer Unter Elsaß von 25. Martii. Seiter jüngsten haben I. Durchl. Pfaltzgraff Adolph Johann Venedig von 22. dito. Jüngst von Levante eingelangt/ Brief berichten/ daß der Groß Gesandte/ bey des Hn. Primatis Fürstl. Hoheit/ in beyseyn anderer Unter Elsaß von 25. Martii. Seiter jüngsten haben I. Durchl. Pfaltzgraff Adolph Johann Venedig von 22. dito. Jüngst von Levante eingelangt/ Brief berichten/ daß der Groß <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> Gesandte/ bey des Hn. <hi rendition="#aq">Primatis</hi> Fürstl. Hoheit/ in beyseyn anderer<lb/><hi rendition="#aq">Magnaten,</hi> Audientz gehabt/ und darauf im Namen der <hi rendition="#aq">Republic</hi> herr-<lb/> lich <hi rendition="#aq">tractirt</hi> worden. Man vernimmt/ daß derselbe unter andern/ wie<lb/> sein Czarr/ einen seiner Söhne/ unwissend welchen/ der Cathol. Reli-<lb/> gion gäntzlich zugeeignet/ ausgesprenget. So haben bey dieser Ver-<lb/> folgung alle <hi rendition="#aq">Dissiden</hi>ten die Stadt Warschau verlassen müssen/ wovon<lb/> sich theils auf die Vorstadt Leßni/ unter des Hn. Groß-Cantzlers <hi rendition="#aq">Pro-<lb/> tection,</hi> Theil nach Dantzig/ die übrigen aber zur Cathol. Religion<lb/> begeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Unter Elsaß von 25. Martii.</head><lb/> <p>Seiter jüngsten haben I. Durchl. Pfaltzgraff Adolph Johann<lb/> in das Eroberte/ anietzo aber vom Hn. Graffen zu Leuningen <hi rendition="#aq">ploquirte</hi><lb/> Schloß Oberbronn über vorige noch 100. Mann zu Roß und Fuß/ zu<lb/> bringen/ vorgehabt/ weilen aber solche/ alle Posten wol besetzt/ und sich<lb/><lb/> durchzuschlagen/ zu schwach befunden/ haben sie ihren Weg wieder zu-<lb/> ruck genommen/ indessen läst gedachter Graff zu Fuß starck werben/ und<lb/> die seinigen/ umb die Pfältz. aus ermelten Schloß zu treiben/ täglich ver-<lb/> stärcken/ wie nun diese <hi rendition="#aq">differen</hi>tien/ welche wegen einer Graffschafft/ so<lb/> ihre Durchl. von mehr erwehntem Grafen erkaufft/ entstanden/ ab-<lb/> lauffen werden/ verlangt man zu vernehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Venedig von 22. dito.</head><lb/> <p>Jüngst von <hi rendition="#aq">Levante</hi> eingelangt/ Brief berichten/ daß der Groß<lb/><hi rendition="#aq">Vezier</hi>/ umb/ das Werck <hi rendition="#aq">Martinengo</hi> zu <hi rendition="#aq">attaquirn</hi>, mit seinem Lager<lb/> an den Fluß <hi rendition="#aq">Gioffiro</hi> geruckt. Und hat hiesiger Durchl. Herrschafft/<lb/> dem Herrn <hi rendition="#aq">General Moresini,</hi> sich mit seiner Flotta/ den Frantzösischen<lb/><hi rendition="#aq">Succurs</hi> einzuholen/ bereit zuhalten/ <hi rendition="#aq">ordre</hi> Gesand. So seyn nun die<lb/> Lünneburg. Völcker von hier abgefahren/ und hat man ihren General<lb/> 60000. Ducaten/ vor den Herrn <hi rendition="#aq">Proveditor</hi> in Candia/ mitgegeben.<lb/> Sonsten bericht ein Schiff/ so von <hi rendition="#aq">Thunis</hi> zu <hi rendition="#aq">Livorno</hi> angelangt/ das<lb/> selbige Barbarn/ den Frantz. <hi rendition="#aq">Residenten</hi> daselbst/ aus verdacht/ als<lb/> wann er einige Verstandnus mit den Moren hätte/ und diese/ wann<lb/><hi rendition="#aq">Thunis</hi> von der Frantzös. See-<hi rendition="#aq">Armada</hi> angegriffen würde/ den Platz<lb/> zu Land überfallen solten/ durch die Stadt geschleifft/ und nach gehends/<lb/> noch halb lebendig/ verbrand.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
Gesandte/ bey des Hn. Primatis Fürstl. Hoheit/ in beyseyn anderer
Magnaten, Audientz gehabt/ und darauf im Namen der Republic herr-
lich tractirt worden. Man vernimmt/ daß derselbe unter andern/ wie
sein Czarr/ einen seiner Söhne/ unwissend welchen/ der Cathol. Reli-
gion gäntzlich zugeeignet/ ausgesprenget. So haben bey dieser Ver-
folgung alle Dissidenten die Stadt Warschau verlassen müssen/ wovon
sich theils auf die Vorstadt Leßni/ unter des Hn. Groß-Cantzlers Pro-
tection, Theil nach Dantzig/ die übrigen aber zur Cathol. Religion
begeben.
Unter Elsaß von 25. Martii.
Seiter jüngsten haben I. Durchl. Pfaltzgraff Adolph Johann
in das Eroberte/ anietzo aber vom Hn. Graffen zu Leuningen ploquirte
Schloß Oberbronn über vorige noch 100. Mann zu Roß und Fuß/ zu
bringen/ vorgehabt/ weilen aber solche/ alle Posten wol besetzt/ und sich
durchzuschlagen/ zu schwach befunden/ haben sie ihren Weg wieder zu-
ruck genommen/ indessen läst gedachter Graff zu Fuß starck werben/ und
die seinigen/ umb die Pfältz. aus ermelten Schloß zu treiben/ täglich ver-
stärcken/ wie nun diese differentien/ welche wegen einer Graffschafft/ so
ihre Durchl. von mehr erwehntem Grafen erkaufft/ entstanden/ ab-
lauffen werden/ verlangt man zu vernehmen.
Venedig von 22. dito.
Jüngst von Levante eingelangt/ Brief berichten/ daß der Groß
Vezier/ umb/ das Werck Martinengo zu attaquirn, mit seinem Lager
an den Fluß Gioffiro geruckt. Und hat hiesiger Durchl. Herrschafft/
dem Herrn General Moresini, sich mit seiner Flotta/ den Frantzösischen
Succurs einzuholen/ bereit zuhalten/ ordre Gesand. So seyn nun die
Lünneburg. Völcker von hier abgefahren/ und hat man ihren General
60000. Ducaten/ vor den Herrn Proveditor in Candia/ mitgegeben.
Sonsten bericht ein Schiff/ so von Thunis zu Livorno angelangt/ das
selbige Barbarn/ den Frantz. Residenten daselbst/ aus verdacht/ als
wann er einige Verstandnus mit den Moren hätte/ und diese/ wann
Thunis von der Frantzös. See-Armada angegriffen würde/ den Platz
zu Land überfallen solten/ durch die Stadt geschleifft/ und nach gehends/
noch halb lebendig/ verbrand.
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