Ordinari Postzeitung. Nr. 19, [s. l.], [1668].verwahret/ ehstes heraus genommen/ und ferne im Land in ein Closter/ die Hamburg den 25. April. Frantzösische Brieff berichten/ daß selbiger König noch entschlossen/ zu
verwahret/ ehstes heraus genommen/ und ferne im Land in ein Closter/ die Hamburg den 25. April. Frantzösische Brieff berichten/ daß selbiger König noch entschlossen/ zu
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> verwahret/ ehstes heraus genommen/ und ferne im Land in ein Closter/ die<lb/> übrige Zeit seines Lebens darinn zuzubringen/ <hi rendition="#aq">logirt</hi> werden. Und haben<lb/> die Hn. von der <hi rendition="#aq">Inquisition</hi> zu gedachten Lisabona in 80. Personen/ wel-<lb/> che der Jüdischen Seit zugethan zu seyn/ angeklagt worden/ gefangen neh-<lb/> men/ etliche von ihnen verbrennen/ und die übrige wieder lauffen lassen.<lb/> Und weiln zu Bisancon eine Burg/ und wegen Aufbauung des Cittadels/<lb/> umb mehrern raum willen/ eine von den ältesten Kirchen in Franckreich/<lb/> in welcher viel H. Cörper begraben/ niedergerissen werden solle/ als hat die<lb/> Burgundische Clerisey solches beym Pabst/ Franckreich zu vermögen/ daß<lb/> selbiger geschonet wergen möchte/ anbringen lassen. So berichten die An-<lb/> torffer Brieff/ daß sich etlich 1000. Frantzosen umb <hi rendition="#aq">Tournay</hi> zusamm<lb/> ziehen/ des Vorhabens/ Aelst/ welches Orts <hi rendition="#aq">jurisdiction</hi> in 170. Dörffer<lb/> bestehet/ auf allen Fall zu <hi rendition="#aq">fortifici</hi>ren. Inzwischen aber ist der Fried zu<lb/> Aachen in der Hn. Staaden Abgesandten/ als <hi rendition="#aq">Mediatorn,</hi> Behaussung/<lb/> von den Span. und Frantz. <hi rendition="#aq">Ambassadorn</hi> allerdings unterzeichnet/ und<lb/><hi rendition="#aq">ad ratificandum</hi> übersendet worden. Und wird anjetzo daselbst mit der<lb/> Hn. Staaden/ Engl. und der Reichs-Fürsten Abgesandten wegen der<lb/><hi rendition="#aq">Quarantie tractirt,</hi> unterdessen vernihmt man anders nichts/ als daß der<lb/> Stillstand der Waffen von den Frantz. Völckern fleissig gehalten wird.<lb/> Und hat man aus den Holländischen Quartirn/ daß die Lüneburgischen<lb/> Völcker nun durch das Münsterische frey <hi rendition="#aq">passirt,</hi> und zu Hartenberg<lb/> nahend Swol angelangt/ solle auch gedachter Bischoff den Hn. Staaden<lb/> alle <hi rendition="#aq">satisfaction</hi> gegeben/ und die noch habende <hi rendition="#aq">differn</hi>tien beyzulegen/ sich<lb/> erbotten haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg den 25. April.</head><lb/> <p>Frantzösische Brieff berichten/ daß selbiger König noch entschlossen/<lb/> seine Armee bey Arras mustern zu lassen. Und solle Printz <hi rendition="#aq">de Conde</hi><lb/> nach den Gräntzen voran gehen. Und hat der <hi rendition="#aq">Duca de Ravenez</hi> mit 8000<lb/> Mann die Schantz an den eroberten Orten zu beschützen/ damit solchen<lb/> kein Abbruch gethan werde/ <hi rendition="#aq">ordre</hi> erhalten. Und verlaut/ daß der König<lb/> alle bevestigte Schlösser/ Flecken und Dörffer/ darein seine Völcker kom-<lb/> men/ behalten wolle. Man sagt auch für gewiß/ daß er jetzt an Spania<lb/> begehre/ ihme anstatt Binche/ Aeth und Aelst/ Cambray zuüberlassen/ wel-<lb/> ches die <hi rendition="#aq">Ratification</hi> der geschlossenen Friedens Tractaten noch etwas<lb/> schwer machen dörffte. So ist <hi rendition="#aq">Mons. Louvay</hi> wiederumb auf der Reiß<lb/> zu Pariß begriffen/ solle mit dem Bischoff von Münster umb 8000. Mann<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
verwahret/ ehstes heraus genommen/ und ferne im Land in ein Closter/ die
übrige Zeit seines Lebens darinn zuzubringen/ logirt werden. Und haben
die Hn. von der Inquisition zu gedachten Lisabona in 80. Personen/ wel-
che der Jüdischen Seit zugethan zu seyn/ angeklagt worden/ gefangen neh-
men/ etliche von ihnen verbrennen/ und die übrige wieder lauffen lassen.
Und weiln zu Bisancon eine Burg/ und wegen Aufbauung des Cittadels/
umb mehrern raum willen/ eine von den ältesten Kirchen in Franckreich/
in welcher viel H. Cörper begraben/ niedergerissen werden solle/ als hat die
Burgundische Clerisey solches beym Pabst/ Franckreich zu vermögen/ daß
selbiger geschonet wergen möchte/ anbringen lassen. So berichten die An-
torffer Brieff/ daß sich etlich 1000. Frantzosen umb Tournay zusamm
ziehen/ des Vorhabens/ Aelst/ welches Orts jurisdiction in 170. Dörffer
bestehet/ auf allen Fall zu fortificiren. Inzwischen aber ist der Fried zu
Aachen in der Hn. Staaden Abgesandten/ als Mediatorn, Behaussung/
von den Span. und Frantz. Ambassadorn allerdings unterzeichnet/ und
ad ratificandum übersendet worden. Und wird anjetzo daselbst mit der
Hn. Staaden/ Engl. und der Reichs-Fürsten Abgesandten wegen der
Quarantie tractirt, unterdessen vernihmt man anders nichts/ als daß der
Stillstand der Waffen von den Frantz. Völckern fleissig gehalten wird.
Und hat man aus den Holländischen Quartirn/ daß die Lüneburgischen
Völcker nun durch das Münsterische frey passirt, und zu Hartenberg
nahend Swol angelangt/ solle auch gedachter Bischoff den Hn. Staaden
alle satisfaction gegeben/ und die noch habende differntien beyzulegen/ sich
erbotten haben.
Hamburg den 25. April.
Frantzösische Brieff berichten/ daß selbiger König noch entschlossen/
seine Armee bey Arras mustern zu lassen. Und solle Printz de Conde
nach den Gräntzen voran gehen. Und hat der Duca de Ravenez mit 8000
Mann die Schantz an den eroberten Orten zu beschützen/ damit solchen
kein Abbruch gethan werde/ ordre erhalten. Und verlaut/ daß der König
alle bevestigte Schlösser/ Flecken und Dörffer/ darein seine Völcker kom-
men/ behalten wolle. Man sagt auch für gewiß/ daß er jetzt an Spania
begehre/ ihme anstatt Binche/ Aeth und Aelst/ Cambray zuüberlassen/ wel-
ches die Ratification der geschlossenen Friedens Tractaten noch etwas
schwer machen dörffte. So ist Mons. Louvay wiederumb auf der Reiß
zu Pariß begriffen/ solle mit dem Bischoff von Münster umb 8000. Mann
zu
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