Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordinari Postzeitung. Nr. 21, [s. l.], [1668].

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite

mendirn/ und solle es mit der Reuterey gleichfals gehalten/ und die refor-
mirte Officirer unter die Comp. gestossen werden/ wa[s] aberdie Cornet
und Fenderich anlangt/ bleiben selbe gäntzlich cassirt.

Cöln den 27. Maij.

Dieweil sich hiesiger Orthen in der Nähe etzliche 1000. Mann
Frantzösische Völcker befinden/ welche wie verlautet in favor Chur Cöln
wider hiesige Stadt etwas tentirn sollen/ als läst der Magistrat allhie umb
sich in Postur zu stellen/ die Trommel starck rühren/ und wird von Aachen
geschrieben/ daß umb selbige gegend wegen der Frantzosen Annäherung/
welche mit sengen und brennen grossen Schaden thun/ und in Einforde-
rung der Contributionen grosses Flehen/ also daß auf 3. Meil wegs kein
Landmann zu finden. In zwischen ist die Ratification aus Spanien so
wol zu Brüssel als Pariß angelangt/ welche mit ehesten publicirt werden
soll/ derhalben die Staadischen Völcker biß auf erfolgende Publication
bey Bergem ob Som stehend verbleiben/ und erwartet die Ost Indianische
Compagn. in Holland 11. reich beladene Schiff ehisten vor Damen/ mas-
sen allbereit 13. von selbigen vor dem Land gesehen worden/ und vernimt
man von Pariß/ wie nach publicirten Frieden etzliche 1000. Mann Loth-
ringischer Völcker unterm Printz oc Vaudemont den Venetiannern zum
Succurs nach Candien gehen sollen.

Aus Aachen wird gemelt/ daß zweyerley Unterschreibung bey diesen
Friedens Tractaten ist geschehen/ mit Aufrichtung und Ausfertigung 2.er
Exemplar/ eine da der Pabst für Mediator benant/ die andere da England
und die vereinigte Niederlanden die Mediatores gewesen sind/ und ist der
Nuntius allezeit weggefahren/ wann die Engl. und Saadische Gesandte zu
dem Span. und Frantz. kommen sind/ also daß der Nuntius bey der gemei-
nen deliberation niemals gewesen ist.
Oderstrom vom 19. Maij.

Von Warschau wird geschrieben/ daß unter der Polnischen Ritter-
schafft nun nicht geringe Sorgen aus dem zwischen Span. und Franckr.
erfolgten accommodement entstehen/ und daß Franckr. diese Cron zur
selbigen lengst vorgehabten intention zu bringen trachten möchte/ wiewol
Lüttawen mit Moßkau dißfals gegen alles widrige einander zu assistirn in
ein gut Vernehmen getretten/ obermelte Ritterschafft aber biß sich einiger
Feind umb sie zu attaquirn, herfür thun wird/ in ihrem territorio verblei-
ben wil/ apprehendirn indessen gar schlecht das jenige/ was durch die Tart.
und Cossaggen so wol in der Ukraine als gegen Moßkau vorgenommen
wird/ und ist der Poln. Reichstag nunmehr auf den 16. Augusti angesetzt.


mendirn/ und solle es mit der Reuterey gleichfals gehalten/ und die refor-
mirte Officirer unter die Comp. gestossen werden/ wa[s] aberdie Cornet
und Fenderich anlangt/ bleiben selbe gäntzlich cassirt.

Cöln den 27. Maij.

Dieweil sich hiesiger Orthen in der Nähe etzliche 1000. Mann
Frantzösische Völcker befinden/ welche wie verlautet in favor Chur Cöln
wider hiesige Stadt etwas tentirn sollen/ als läst der Magistrat allhie umb
sich in Postur zu stellen/ die Trommel starck rühren/ und wird von Aachen
geschrieben/ daß umb selbige gegend wegen der Frantzosen Annäherung/
welche mit sengen und brennen grossen Schaden thun/ und in Einforde-
rung der Contributionen grosses Flehen/ also daß auf 3. Meil wegs kein
Landmann zu finden. In zwischen ist die Ratification aus Spanien so
wol zu Brüssel als Pariß angelangt/ welche mit ehesten publicirt werden
soll/ derhalben die Staadischen Völcker biß auf erfolgende Publication
bey Bergem ob Som stehend verbleiben/ und erwartet die Ost Indianische
Compagn. in Holland 11. reich beladene Schiff ehisten vor Damen/ mas-
sen allbereit 13. von selbigen vor dem Land gesehen worden/ und vernimt
man von Pariß/ wie nach publicirten Frieden etzliche 1000. Mann Loth-
ringischer Völcker unterm Printz oc Vaudemont den Venetiannern zum
Succurs nach Candien gehen sollen.

Aus Aachen wird gemelt/ daß zweyerley Unterschreibung bey diesen
Friedens Tractaten ist geschehen/ mit Aufrichtung und Ausfertigung 2.er
Exemplar/ eine da der Pabst für Mediator benant/ die andere da England
und die vereinigte Niederlanden die Mediatores gewesen sind/ und ist der
Nuntius allezeit weggefahren/ wann die Engl. und Saadische Gesandte zu
dem Span. und Frantz. kommen sind/ also daß der Nuntius bey der gemei-
nen deliberation niemals gewesen ist.
Oderstrom vom 19. Maij.

Von Warschau wird geschrieben/ daß unter der Polnischen Ritter-
schafft nun nicht geringe Sorgen aus dem zwischen Span. und Franckr.
erfolgten accommodement entstehen/ und daß Franckr. diese Cron zur
selbigen lengst vorgehabten intention zu bringen trachten möchte/ wiewol
Lüttawen mit Moßkau dißfals gegen alles widrige einander zu assistirn in
ein gut Vernehmen getretten/ obermelte Ritterschafft aber biß sich einiger
Feind umb sie zu attaquirn, herfür thun wird/ in ihrem territorio verblei-
ben wil/ apprehendirn indessen gar schlecht das jenige/ was durch die Tart.
und Cossaggen so wol in der Ukraine als gegen Moßkau vorgenommen
wird/ und ist der Poln. Reichstag nunmehr auf den 16. Augusti angesetzt.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><hi rendition="#aq">mendirn</hi>/ und solle es mit der Reuterey gleichfals gehalten/ und die <hi rendition="#aq">refor-<lb/>
mirte</hi> Officirer unter die Comp. gestossen werden/ wa<supplied cert="low">s</supplied> aberdie Cornet<lb/>
und Fenderich anlangt/ bleiben selbe gäntzlich <hi rendition="#aq">cassirt</hi>.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Cöln den 27. Maij.</head><lb/>
        <p>Dieweil sich hiesiger Orthen in der Nähe etzliche 1000. Mann<lb/>
Frantzösische Völcker befinden/ welche wie verlautet in <hi rendition="#aq">favor</hi> Chur Cöln<lb/>
wider hiesige Stadt etwas <hi rendition="#aq">tentirn</hi> sollen/ als läst der Magistrat allhie umb<lb/>
sich in Postur zu stellen/ die Trommel starck rühren/ und wird von Aachen<lb/>
geschrieben/ daß umb selbige gegend wegen der Frantzosen Annäherung/<lb/>
welche mit sengen und brennen grossen Schaden thun/ und in Einforde-<lb/>
rung der Contributionen grosses Flehen/ also daß auf 3. Meil wegs kein<lb/>
Landmann zu finden. In zwischen ist die Ratification aus Spanien so<lb/>
wol zu Brüssel als Pariß angelangt/ welche mit ehesten <hi rendition="#aq">publicirt</hi> werden<lb/>
soll/ derhalben die Staadischen Völcker biß auf erfolgende <hi rendition="#aq">Publication</hi><lb/>
bey Bergem ob Som stehend verbleiben/ und erwartet die Ost Indianische<lb/>
Compagn. in Holland 11. reich beladene Schiff ehisten vor Damen/ mas-<lb/>
sen allbereit 13. von selbigen vor dem Land gesehen worden/ und vernimt<lb/>
man von Pariß/ wie nach <hi rendition="#aq">publicirten</hi> Frieden etzliche 1000. Mann Loth-<lb/>
ringischer Völcker unterm Printz <hi rendition="#aq">oc Vaudemont</hi> den Venetiannern zum<lb/><hi rendition="#aq">Succurs</hi> nach Candien gehen sollen.</p><lb/>
        <p>Aus Aachen wird gemelt/ daß zweyerley Unterschreibung bey diesen<lb/>
Friedens Tractaten ist geschehen/ mit Aufrichtung und Ausfertigung 2.er<lb/>
Exemplar/ eine da der Pabst für Mediator benant/ die andere da England<lb/>
und die vereinigte Niederlanden die Mediatores gewesen sind/ und ist der<lb/><hi rendition="#aq">Nuntius</hi> allezeit weggefahren/ wann die Engl. und Saadische Gesandte zu<lb/>
dem Span. und Frantz. kommen sind/ also daß der <hi rendition="#aq">Nuntius</hi> bey der gemei-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">deliberation</hi> niemals gewesen ist.<lb/><lb/>
Oderstrom vom 19. Maij.<lb/></p><lb/>
        <p>Von Warschau wird geschrieben/ daß unter der Polnischen Ritter-<lb/>
schafft nun nicht geringe Sorgen aus dem zwischen Span. und Franckr.<lb/>
erfolgten <hi rendition="#aq">accommodement</hi> entstehen/ und daß Franckr. diese Cron zur<lb/>
selbigen lengst vorgehabten <hi rendition="#aq">intention</hi> zu bringen trachten möchte/ wiewol<lb/>
Lüttawen mit Moßkau dißfals gegen alles widrige einander zu <hi rendition="#aq">assistirn</hi> in<lb/>
ein gut Vernehmen getretten/ obermelte Ritterschafft aber biß sich einiger<lb/>
Feind umb sie zu <hi rendition="#aq">attaquirn,</hi> herfür thun wird/ in ihrem <hi rendition="#aq">territorio</hi> verblei-<lb/>
ben wil/ <hi rendition="#aq">apprehendirn</hi> indessen gar schlecht das jenige/ was durch die Tart.<lb/>
und Cossaggen so wol in der Ukraine als gegen Moßkau vorgenommen<lb/>
wird/ und ist der Poln. Reichstag nunmehr auf den 16. Augusti angesetzt.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] mendirn/ und solle es mit der Reuterey gleichfals gehalten/ und die refor- mirte Officirer unter die Comp. gestossen werden/ was aberdie Cornet und Fenderich anlangt/ bleiben selbe gäntzlich cassirt. Cöln den 27. Maij. Dieweil sich hiesiger Orthen in der Nähe etzliche 1000. Mann Frantzösische Völcker befinden/ welche wie verlautet in favor Chur Cöln wider hiesige Stadt etwas tentirn sollen/ als läst der Magistrat allhie umb sich in Postur zu stellen/ die Trommel starck rühren/ und wird von Aachen geschrieben/ daß umb selbige gegend wegen der Frantzosen Annäherung/ welche mit sengen und brennen grossen Schaden thun/ und in Einforde- rung der Contributionen grosses Flehen/ also daß auf 3. Meil wegs kein Landmann zu finden. In zwischen ist die Ratification aus Spanien so wol zu Brüssel als Pariß angelangt/ welche mit ehesten publicirt werden soll/ derhalben die Staadischen Völcker biß auf erfolgende Publication bey Bergem ob Som stehend verbleiben/ und erwartet die Ost Indianische Compagn. in Holland 11. reich beladene Schiff ehisten vor Damen/ mas- sen allbereit 13. von selbigen vor dem Land gesehen worden/ und vernimt man von Pariß/ wie nach publicirten Frieden etzliche 1000. Mann Loth- ringischer Völcker unterm Printz oc Vaudemont den Venetiannern zum Succurs nach Candien gehen sollen. Aus Aachen wird gemelt/ daß zweyerley Unterschreibung bey diesen Friedens Tractaten ist geschehen/ mit Aufrichtung und Ausfertigung 2.er Exemplar/ eine da der Pabst für Mediator benant/ die andere da England und die vereinigte Niederlanden die Mediatores gewesen sind/ und ist der Nuntius allezeit weggefahren/ wann die Engl. und Saadische Gesandte zu dem Span. und Frantz. kommen sind/ also daß der Nuntius bey der gemei- nen deliberation niemals gewesen ist. Oderstrom vom 19. Maij. Von Warschau wird geschrieben/ daß unter der Polnischen Ritter- schafft nun nicht geringe Sorgen aus dem zwischen Span. und Franckr. erfolgten accommodement entstehen/ und daß Franckr. diese Cron zur selbigen lengst vorgehabten intention zu bringen trachten möchte/ wiewol Lüttawen mit Moßkau dißfals gegen alles widrige einander zu assistirn in ein gut Vernehmen getretten/ obermelte Ritterschafft aber biß sich einiger Feind umb sie zu attaquirn, herfür thun wird/ in ihrem territorio verblei- ben wil/ apprehendirn indessen gar schlecht das jenige/ was durch die Tart. und Cossaggen so wol in der Ukraine als gegen Moßkau vorgenommen wird/ und ist der Poln. Reichstag nunmehr auf den 16. Augusti angesetzt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:04Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:04Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0021_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0021_1668/4
Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 21, [s. l.], [1668], S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0021_1668/4>, abgerufen am 21.11.2024.