Ordinari Postzeitung. Nr. 21, [s. l.], [1673].muthet/ daß solch armament zu Dienst der Herren Staaden wäre. Lippstatt/ vom 7. May. Vorgestern seynd 2. Chur-Brandenburgische Deputirte anhero Straßburg/ vom 8. May. Allhier ist vorgestern eine grosse Aufruhr von etlich 100. Bürgern Franckfurth/ vom 12. May. Verwichenen Sonntag haben unterschiedliche Compagnien Venedig/ vom 5. dito. Ein von Malta allhier ankommenes Schiff berichtet/ daß 4. Tür- muthet/ daß solch armament zu Dienst der Herren Staaden wäre. Lippstatt/ vom 7. May. Vorgestern seynd 2. Chur-Brandenburgische Deputirte anhero Straßburg/ vom 8. May. Allhier ist vorgestern eine grosse Aufruhr von etlich 100. Bürgern Franckfurth/ vom 12. May. Verwichenen Sonntag haben unterschiedliche Compagnien Venedig/ vom 5. dito. Ein von Malta allhier ankommenes Schiff berichtet/ daß 4. Tür- <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/> muthet/ daß solch <hi rendition="#aq">armament</hi> zu Dienst der Herren Staaden wäre.<lb/> Die Schwedische Mediatores haben nach Franckreich und Engeland<lb/> geschrieben/ wann beyde Cronen den Stillstand der Waffen nicht ein-<lb/> gehen würden/ alsdann ihr König andere <hi rendition="#aq">mesures</hi> nehmen müste/<lb/> zumalen Seine Majestät nimmermehr deß Estaats Ruin zugeben<lb/> könnte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Lippstatt/ vom 7. May.</head><lb/> <p>Vorgestern seynd 2. Chur-Brandenburgische Deputirte anhero<lb/> kommen/ welche zuvor etlich Tage zu Neuhaus beym Bischoffen zu Pa-<lb/> derborn gewesen/ und mit Printz Wilhelm/ auch Braunschweigischen/<lb/> Münsterischen und Chur-Cöllnischen Gesandten <hi rendition="#aq">confer</hi>irt, heut wer-<lb/> den sie nach dem Touraine gehen/ welches nochmalen viel vom Frieden<lb/> zu reden machet/ und hat eine Chur-Cöllnische Parthey anderthalb<lb/> Stund von hier unsern Bürgern 500. Schaf weggetrieben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Straßburg/ vom 8. May.</head><lb/> <p>Allhier ist vorgestern eine grosse Aufruhr von etlich 100. Bürgern<lb/> gewesen/ welche vor deß regierenden Ammeisters Haus/ und von dar<lb/> nach der Rheinbrücken gelauffen/ solche wieder aufzubauen/ aber verge-<lb/> bens/ worauf sie deß Abends wieder herein kommen/ und mit grossen<lb/> Steinen dem Frantzösischen Residenten die Fenster eingeworffen/ und<lb/> ihme an dem Hals gewolt/ dahero unser Magistrat durch Schreiben<lb/> sich gegen ihme Residenten purgirt und <hi rendition="#aq">excus</hi>irt/ mit Erbiethen/ allen<lb/> zugefügten Schaden zuersetzen/ und die Urheber zu gebührender Ver-<lb/> antwortung zu ziehen/ auch die Sicherheit seiner und der seinen durch<lb/> den regierenden Herrn Ammeister allen Zunfften zu Gemüth führen<lb/> zu lassen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurth/ vom 12. May.</head><lb/> <p>Verwichenen Sonntag haben unterschiedliche Compagnien<lb/> Frantzösische Reuterey in den Dilenburgischen <hi rendition="#aq">refraich</hi>irt Quartier be-<lb/> zogen/ sie füttern den Leuten alles auf/ und dörfften sich wol weiter her-<lb/> auf ziehen/ dahero von den Dorffschafften hierumb grosses Flüchten an-<lb/> hero ist/ von selbigen ist gestern ein Obrister/ und heut etliche Pferd herein<lb/> kommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Venedig/ vom 5. dito.</head><lb/> <p>Ein von Malta allhier ankommenes Schiff berichtet/ daß 4. Tür-<lb/> ckische Sclaven auf einem Schiff aus selbiger Insul weg fliehen wollen/<lb/> von dreyen Galleren aber wieder eingeholet worden/ worauf man alle<lb/> Sclaven aus der Insel visitirt/ viel Gewehr und Munition bey ihnen ge-<lb/> funden/ wormit sie ihrer eigenen auf der Folter gethanen Bekänntnus<lb/> nach/ einen Theil der Stadt zu gewisser Stund in Brand zu stecken/ sich<lb/> selbiger zu bemeistern/ und alles nieder zumachen entschlossen gewesen.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
muthet/ daß solch armament zu Dienst der Herren Staaden wäre.
Die Schwedische Mediatores haben nach Franckreich und Engeland
geschrieben/ wann beyde Cronen den Stillstand der Waffen nicht ein-
gehen würden/ alsdann ihr König andere mesures nehmen müste/
zumalen Seine Majestät nimmermehr deß Estaats Ruin zugeben
könnte.
Lippstatt/ vom 7. May.
Vorgestern seynd 2. Chur-Brandenburgische Deputirte anhero
kommen/ welche zuvor etlich Tage zu Neuhaus beym Bischoffen zu Pa-
derborn gewesen/ und mit Printz Wilhelm/ auch Braunschweigischen/
Münsterischen und Chur-Cöllnischen Gesandten conferirt, heut wer-
den sie nach dem Touraine gehen/ welches nochmalen viel vom Frieden
zu reden machet/ und hat eine Chur-Cöllnische Parthey anderthalb
Stund von hier unsern Bürgern 500. Schaf weggetrieben.
Straßburg/ vom 8. May.
Allhier ist vorgestern eine grosse Aufruhr von etlich 100. Bürgern
gewesen/ welche vor deß regierenden Ammeisters Haus/ und von dar
nach der Rheinbrücken gelauffen/ solche wieder aufzubauen/ aber verge-
bens/ worauf sie deß Abends wieder herein kommen/ und mit grossen
Steinen dem Frantzösischen Residenten die Fenster eingeworffen/ und
ihme an dem Hals gewolt/ dahero unser Magistrat durch Schreiben
sich gegen ihme Residenten purgirt und excusirt/ mit Erbiethen/ allen
zugefügten Schaden zuersetzen/ und die Urheber zu gebührender Ver-
antwortung zu ziehen/ auch die Sicherheit seiner und der seinen durch
den regierenden Herrn Ammeister allen Zunfften zu Gemüth führen
zu lassen.
Franckfurth/ vom 12. May.
Verwichenen Sonntag haben unterschiedliche Compagnien
Frantzösische Reuterey in den Dilenburgischen refraichirt Quartier be-
zogen/ sie füttern den Leuten alles auf/ und dörfften sich wol weiter her-
auf ziehen/ dahero von den Dorffschafften hierumb grosses Flüchten an-
hero ist/ von selbigen ist gestern ein Obrister/ und heut etliche Pferd herein
kommen.
Venedig/ vom 5. dito.
Ein von Malta allhier ankommenes Schiff berichtet/ daß 4. Tür-
ckische Sclaven auf einem Schiff aus selbiger Insul weg fliehen wollen/
von dreyen Galleren aber wieder eingeholet worden/ worauf man alle
Sclaven aus der Insel visitirt/ viel Gewehr und Munition bey ihnen ge-
funden/ wormit sie ihrer eigenen auf der Folter gethanen Bekänntnus
nach/ einen Theil der Stadt zu gewisser Stund in Brand zu stecken/ sich
selbiger zu bemeistern/ und alles nieder zumachen entschlossen gewesen.
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