Ordinari Postzeitung. Nr. 25, [s. l.], [1673].le/ die Holländer allhier behaupten/ daß es ihren Landen zum besten ge- Aus Francken/ den 8. Junii. An statt der unterhandenen Friedens-Tractaten/ gibt es zu Cölln Armeen
le/ die Holländer allhier behaupten/ daß es ihren Landen zum besten ge- Aus Francken/ den 8. Junii. An statt der unterhandenen Friedens-Tractaten/ gibt es zu Cölln Armeen
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le/ die Holländer allhier behaupten/ daß es ihren Landen zum besten ge-
schehe/ dergleichen Discurse verlachen die Frantzosen/ und glauben/ daß
es zu Dienst ihres Königs angesehen/ die Zeit wird den rechten Grund er-
öffnen; allein gewiß ists/ daß/ so bald Schweden den Frieden zwischen
Franckreich und Chur-Brandenburg vernommen/ zu Stockholm eine
sonderbare Freude mit Paucken und Trompeten bezeugt/ darauf unter-
schiedliche mal Kriegs-Rath gehalten/ und eine solche Quantität
Schauffeln/ Spaden und Hacken/ dergleichen bey Menschen-Gedencken
nicht geschehen/ eingeschiffet worden/ ja es lässet sich ansehen/ als ob man
gesinnet/ etliche Jahr Krieg zu führen/ wie dann die Werbungen con-
tinue verbleiben sollen. Indessen seynd über jüngst für die Herren Staa-
den in Churland geworbene auf der Elb ankommene 1000. Fuß-Knecht/
auch 300. Mann welche für Holland allhier Dienste genommen/ dahin
abgefahren. Zu Braunschweig-Lüneburg alte und neue Völcker hin
und wieder marchiren/ dahero es für die Reisende gar unsicher seyn solle.
Vor 3. Tagen ist ein hiesiges Schiff/ welches bey 3. Monat von den
Engl. arrestirt gewesen/ und nun relaxirt worden/ anhero kommen/ des-
sen Capitain die Vortrefflichkeit der Englischen Flotte nicht genug rüh-
men kan.
Aus Francken/ den 8. Junii.
An statt der unterhandenen Friedens-Tractaten/ gibt es zu Cölln
allerhand Unruhe und Widerwärtigkeiten/ woraus noch grössers Unheil
besorget wird/ unter andern sollen sich die Frantzosen am insolentesten
bezeigen/ massen sie dann die Wachten bravirt/ und andere Ungelegen-
heiten angestellet hätten. Die Frantzös. Abgesandte befinden sich bald zu
Cölln bald zu Bonn/ an welchem letztern Ort an der Schiff-Brucken
starck gearbeitet wird. Man will noch davor halten/ der Printz de Conde
(welcher bereits mit 16000. Mann starck in Bereitschafft stunde/ uñ noch
mehr Volck erwartet) habe sein gantzes Absehen auf die Neue Schluis.
Die Holländer halten bey den Spaniern starck umb Hülff an/ dörfften
aber vermuthlich wenig erlangen/ sintemal die Spanier ihrer Völcker
selbst benöthigt. In Brüssel ist grosser Schrecken/ alle Inwohner jung
und alt stellen sich in die Waffen. Man weiß noch nicht auf was für ein
Ort der König in Franckreich (dessen Soldaten zwischen Mechlen und
Tielvorden das Marck-Schiff ausgeplündert/ und sonsten in allem aufs
übelste hausen sollen) sein eigentlich Absehen/ theils muthmassen/ es
dörffte Breda/ Bergen/ Opzoom/ oder Hertzogenbusch gelten. Deß
Marschall de Touraine Aufbruch umb Unna und Dortmund wird täg-
lich vermuthet/ und noch darfür gehalten/ daß er den geraden Weg ins
Stifft Fulda und Francken gehen werde/ an Proviant und sonsten/ so
man andern versagt/ wird er keinen Mangel finden/ bey allen Frantzös.
Armeen
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