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Ordinari Postzeitung. Nr. 34, [s. l.], [1668].

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dessen in 70000. fl. befundenes Gut confisciret worden. Die aus Tür-
ckey angelangte Bassagiers melden/ daß ein Grieche in Constantinopel
dem Suldan berichtet/ daß nunmehro Candia in die Hände seines
Groß-Veziers gerathen/ worauf er kostbar remunerirt und beschenckt
worden/ welcher sich dann solches allenthalben zu denuncirn/ gar biß
nach Ofen zum Vezier begeben/ von welchem er auch solcher Avisen hal-
ber beneventirt und regalirt worden/ welcher aber von daraus/ wegen
Beförchtung/ daß sein Betrug offenbar werden möchte/ sich aus dem
Staub gemacht. Gewisse Nachricht gibt/ daß als der Vice Roy in Sar-
dagne der Marquis di Mansera vernommen/ daß er von der Stadt am
Spanischen Hof durch einen Abgeordneten verklagt worden/ und der
selbe eine gute resolution vor die Gemeine erhalten/ und mit sich zuruck
brächte/ hat er den Printzen Ludovisio, so General über die Gallern ist/
befohlen/ daß er dem Abgeordneten solte entgegenziehen/ und ihn stran-
guli
ren lassen/ so er auch also bald gethan; Als nun die Gemeine dieses
erfahren/ haben sie zu den Waffen gegriffen/ seynd vor deß Vice Roy
Pallast kommen/ und denselben zu tödten/ Er hat sich aber die in Vestung
reteriret/ darauf haben sie den Printzen Ludovisio angefallen/ welcher
sich aber mit Vorzeigung der Ordre deß Vice Roy salvirt; deßhalber
ist nun nach Spanien wiederumb geschickt worden/ umb zu vernehmen/
was weiters zu thun sey.

[Abbildung] Die Venetianische Republic solle den Belägerden in Candia
2000. zum succurs geschickt haben/ welche aber von den Türcken ange-
troffen/ und meisten alle nieder gemacht worden.

Cöln/ vom 23. Dito.

Zu Andorff seynd drey Schiff mit 600. Mann zu Fuß und 25000.
Reichsthl. Baarschafft aus Spanien arrivirt, mit Bericht/ daß Don
Joan Di Austria,
so durch Sturmm von ihnen abkommen/ nechstens
auch daselbst anlangen werde/ und nach dem die Niederländischen
Stände/ wegen jüngster ihrer Quarnisonen übernommenen Verpfle-
gung dargegen die neuen Licenten und Zöll abzuschaffen bey dem Gu-
verneur Rhodrigo angehalten/ hat derselbe anfänglich/ die geringste
Verwäigerung derselben durch Militärische Execution zu bestraffen/
betrohet. Nachmals aber als ihme die grosse Gefahr und revolte/ so
in widrigen unter der Gemeine daraus einstehen und erfolgen dörffte/
remonstrirt worden/ haben endliche Ihro Excell. sich heraus gelassen/
daß dißfalls weiters nicht vorgenommen oder eingerichtet werden solle.
welches allhie grosse Freude causiret/ zumalen jedermänniglich sich we-
gen der obhandenen schweren Zölle allbereit schon gnugsam graviret be-
findet/ zu dem auch Mittel dar seyn/ ohne neue licenten die Militie zu

zahlen

dessen in 70000. fl. befundenes Gut confisciret worden. Die aus Tür-
ckey angelangte Bassagiers melden/ daß ein Grieche in Constantinopel
dem Suldan berichtet/ daß nunmehro Candia in die Hände seines
Groß-Veziers gerathen/ worauf er kostbar remunerirt und beschenckt
worden/ welcher sich dann solches allenthalben zu denuncirn/ gar biß
nach Ofen zum Vezier begeben/ von welchem er auch solcher Avisen hal-
ber beneventirt und regalirt worden/ welcher aber von daraus/ wegen
Beförchtung/ daß sein Betrug offenbar werden möchte/ sich aus dem
Staub gemacht. Gewisse Nachricht gibt/ daß als der Vice Roy in Sar-
dagne der Marquis di Mansera vernommen/ daß er von der Stadt am
Spanischen Hof durch einen Abgeordneten verklagt worden/ und der
selbe eine gute resolution vor die Gemeine erhalten/ und mit sich zuruck
brächte/ hat er den Printzen Ludovisio, so General über die Gallern ist/
befohlen/ daß er dem Abgeordneten solte entgegenziehen/ und ihn stran-
guli
ren lassen/ so er auch also bald gethan; Als nun die Gemeine dieses
erfahren/ haben sie zu den Waffen gegriffen/ seynd vor deß Vice Roy
Pallast kom̃en/ und denselben zu tödten/ Er hat sich aber die in Vestung
reteriret/ darauf haben sie den Printzen Ludovisio angefallen/ welcher
sich aber mit Vorzeigung der Ordre deß Vice Roy salvirt; deßhalber
ist nun nach Spanien wiederumb geschickt worden/ umb zu vernehmen/
was weiters zu thun sey.

[Abbildung] Die Venetianische Republic solle den Belägerden in Candia
2000. zum succurs geschickt haben/ welche aber von den Türcken ange-
troffen/ und meisten alle nieder gemacht worden.

Cöln/ vom 23. Dito.

Zu Andorff seynd drey Schiff mit 600. Mann zu Fuß und 25000.
Reichsthl. Baarschafft aus Spanien arrivirt, mit Bericht/ daß Don
Joan Di Austria,
so durch Sturmm von ihnen abkommen/ nechstens
auch daselbst anlangen werde/ und nach dem die Niederländischen
Stände/ wegen jüngster ihrer Quarnisonen übernommenen Verpfle-
gung dargegen die neuen Licenten und Zöll abzuschaffen bey dem Gu-
verneur Rhodrigo angehalten/ hat derselbe anfänglich/ die geringste
Verwäigerung derselben durch Militärische Execution zu bestraffen/
betrohet. Nachmals aber als ihme die grosse Gefahr und revolte/ so
in widrigen unter der Gemeine daraus einstehen und erfolgen dörffte/
remonstrirt worden/ haben endliche Ihro Excell. sich heraus gelassen/
daß dißfalls weiters nicht vorgenommen oder eingerichtet werden solle.
welches allhie grosse Freude causiret/ zumalen jedermänniglich sich we-
gen der obhandenen schweren Zölle allbereit schon gnugsam graviret be-
findet/ zu dem auch Mittel dar seyn/ ohne neue licenten die Militie zu

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Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:05Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:05Z)

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Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 34, [s. l.], [1668], S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0034_1668/2>, abgerufen am 23.11.2024.