Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ordinari Postzeitung. Nr. 38, [s. l.], [1668].

Bild:
erste Seite
(Num. 38.)
Ordinari Postzeitung.



Aus Wien/vom 19. September Anno 1668.

[Abbildung] WIder vermuthen
seynd von den
Reformirten Gonzagi-
schen Regiment dem
Päbstl. Nuntio nur
400. Mann überlassen/
die übrige aber unter
das Alte Regiment ge-
steckt/ und davon etliche
nach Raaß/ Comoren/
und Neapolis geschickt
worden/ worauf ver-
gangenen Montag Hr.
Baron von Hohenfeldt/ als Kriegs-Commissarius in Mähren abge-
reiset/ und die daselbst liegende Völcker auch zu reformiren. Solche
Reformationes aber wollen nicht von allen approbirt werden/ abson-
derlich weilen man vernihmt/ daß Franckreich wie er von neuen
Werbungen anstelle/ und der König in Polen abermal anderst/ und
zwar dahin resolvirt, daß er sich der Cron Polen gäntzlich begeben/
und von denen Ständten eine Summa Jährlich zu reichen und seine
Schuldten zu bezahlen haben wolle/ worzu sich aber/ weilen Er inten-
tionirt,
solche Gelder in Franckreich zuverzehren/ besagte Ständte
gantz nicht verstehen wollen/ sondern haben Ihn Marienburg
in Preussen/ oder Grottna in Littau vorgeschlagen/ in welchen Orten
Er sich aufhalten/ und das Geld in Land lassen solle/ wie es nun ferner
ablauffen wird/ verlangt man zu vernehmen.

Ein anders von 20. dito.

Den 27. diß ist Herr Otto Cipriani/ so ein Compagni unter den
unlängst nach Neapoils geworbenen Starnberg. Regiment hat/ von
Neapolis in 8. Tagen arriviret/ und gestern Ihrer Käys. Majest. refe-
rirt,
daß zwar dieselbe 2000. Mann in Neapolis einquartiret/ aber auf
der Cron Spanien Befelch nach Candia gehen werden allwo die Tür-
cken noch täglich grossen Abbruch an Volck leiden/ hingegen Herr Com-
mendant Montronn den letztgemeldten starcken Sturm/ in welchen

er
(Num. 38.)
Ordinari Postzeitung.



Aus Wien/vom 19. September Anno 1668.

[Abbildung] WIder vermuthen
seynd von den
Reformirten Gonzagi-
schen Regiment dem
Päbstl. Nuntio nur
400. Mann überlassen/
die übrige aber unter
das Alte Regiment ge-
steckt/ und davon etliche
nach Raaß/ Comoren/
und Neapolis geschickt
worden/ worauf ver-
gangenen Montag Hr.
Baron von Hohenfeldt/ als Kriegs-Commissarius in Mähren abge-
reiset/ und die daselbst liegende Völcker auch zu reformiren. Solche
Reformationes aber wollen nicht von allen approbirt werden/ abson-
derlich weilen man vernihmt/ daß Franckreich wie er von neuen
Werbungen anstelle/ und der König in Polen abermal anderst/ und
zwar dahin resolvirt, daß er sich der Cron Polen gäntzlich begeben/
und von denen Ständten eine Summa Jährlich zu reichen und seine
Schuldten zu bezahlen haben wolle/ worzu sich aber/ weilen Er inten-
tionirt,
solche Gelder in Franckreich zuverzehren/ besagte Ständte
gantz nicht verstehen wollen/ sondern haben Ihn Marienburg
in Preussen/ oder Grottna in Littau vorgeschlagen/ in welchen Orten
Er sich aufhalten/ und das Geld in Land lassen solle/ wie es nun ferner
ablauffen wird/ verlangt man zu vernehmen.

Ein anders von 20. dito.

Den 27. diß ist Herr Otto Cipriani/ so ein Compagni unter den
unlängst nach Neapoils geworbenen Starnberg. Regiment hat/ von
Neapolis in 8. Tagen arriviret/ und gestern Ihrer Käys. Majest. refe-
rirt,
daß zwar dieselbe 2000. Mann in Neapolis einquartiret/ aber auf
der Cron Spanien Befelch nach Candia gehen werden allwo die Tür-
cken noch täglich grossen Abbruch an Volck leiden/ hingegen Herr Com-
mendant Montronn den letztgemeldten starcken Sturm/ in welchen

er
<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0001" n="[1]"/>
      <titlePage type="heading">
        <docTitle>
          <titlePart type="volume"> <hi rendition="#aq">(Num. 38.)</hi> </titlePart><lb/>
          <titlePart type="main">Ordinari Postzeitung.</titlePart>
        </docTitle><lb/>
      </titlePage>
    </front>
    <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Aus Wien/vom 19. September Anno 1668.</head><lb/>
        <p><figure/><hi rendition="#in">W</hi>Ider vermuthen<lb/>
seynd von den<lb/>
Reformirten Gonzagi-<lb/>
schen Regiment dem<lb/>
Päbstl. Nuntio nur<lb/>
400. Mann überlassen/<lb/>
die übrige aber unter<lb/>
das Alte Regiment ge-<lb/>
steckt/ und davon etliche<lb/>
nach Raaß/ Comoren/<lb/>
und Neapolis geschickt<lb/>
worden/ worauf ver-<lb/>
gangenen Montag Hr.<lb/>
Baron von Hohenfeldt/ als Kriegs-<hi rendition="#aq">Commissarius</hi> in Mähren abge-<lb/>
reiset/ und die daselbst liegende Völcker auch zu <hi rendition="#aq">reformi</hi>ren. Solche<lb/><hi rendition="#aq">Reformationes</hi> aber wollen nicht von allen <hi rendition="#aq">approbirt</hi> werden/ abson-<lb/>
derlich weilen man vernihmt/ daß Franckreich wie er von neuen<lb/>
Werbungen anstelle/ und der König in Polen abermal anderst/ und<lb/>
zwar dahin <hi rendition="#aq">resolvirt,</hi> daß er sich der Cron Polen gäntzlich begeben/<lb/>
und von denen Ständten eine Summa Jährlich zu reichen und seine<lb/>
Schuldten zu bezahlen haben wolle/ worzu sich aber/ weilen Er <hi rendition="#aq">inten-<lb/>
tionirt,</hi> solche Gelder in Franckreich zuverzehren/ besagte Ständte<lb/>
gantz nicht verstehen wollen/ sondern haben Ihn Marienburg<lb/>
in Preussen/ oder Grottna in Littau vorgeschlagen/ in welchen Orten<lb/>
Er sich aufhalten/ und das Geld in Land lassen solle/ wie es nun ferner<lb/>
ablauffen wird/ verlangt man zu vernehmen.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Ein anders von 20. dito.</head><lb/>
        <p>Den 27. diß ist Herr Otto Cipriani/ so ein Compagni unter den<lb/>
unlängst nach Neapoils geworbenen Starnberg. Regiment hat/ von<lb/>
Neapolis in 8. Tagen <hi rendition="#aq">arriviret</hi>/ und gestern Ihrer Käys. Majest. <hi rendition="#aq">refe-<lb/>
rirt,</hi> daß zwar dieselbe 2000. Mann in Neapolis einquartiret/ aber auf<lb/>
der Cron Spanien Befelch nach Candia gehen werden allwo die Tür-<lb/>
cken noch täglich grossen Abbruch an Volck leiden/ hingegen Herr Com-<lb/>
mendant <hi rendition="#aq">Montronn</hi> den letztgemeldten starcken Sturm/ in welchen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">er</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[1]/0001] (Num. 38.) Ordinari Postzeitung. Aus Wien/vom 19. September Anno 1668. [Abbildung] WIder vermuthen seynd von den Reformirten Gonzagi- schen Regiment dem Päbstl. Nuntio nur 400. Mann überlassen/ die übrige aber unter das Alte Regiment ge- steckt/ und davon etliche nach Raaß/ Comoren/ und Neapolis geschickt worden/ worauf ver- gangenen Montag Hr. Baron von Hohenfeldt/ als Kriegs-Commissarius in Mähren abge- reiset/ und die daselbst liegende Völcker auch zu reformiren. Solche Reformationes aber wollen nicht von allen approbirt werden/ abson- derlich weilen man vernihmt/ daß Franckreich wie er von neuen Werbungen anstelle/ und der König in Polen abermal anderst/ und zwar dahin resolvirt, daß er sich der Cron Polen gäntzlich begeben/ und von denen Ständten eine Summa Jährlich zu reichen und seine Schuldten zu bezahlen haben wolle/ worzu sich aber/ weilen Er inten- tionirt, solche Gelder in Franckreich zuverzehren/ besagte Ständte gantz nicht verstehen wollen/ sondern haben Ihn Marienburg in Preussen/ oder Grottna in Littau vorgeschlagen/ in welchen Orten Er sich aufhalten/ und das Geld in Land lassen solle/ wie es nun ferner ablauffen wird/ verlangt man zu vernehmen. Ein anders von 20. dito. Den 27. diß ist Herr Otto Cipriani/ so ein Compagni unter den unlängst nach Neapoils geworbenen Starnberg. Regiment hat/ von Neapolis in 8. Tagen arriviret/ und gestern Ihrer Käys. Majest. refe- rirt, daß zwar dieselbe 2000. Mann in Neapolis einquartiret/ aber auf der Cron Spanien Befelch nach Candia gehen werden allwo die Tür- cken noch täglich grossen Abbruch an Volck leiden/ hingegen Herr Com- mendant Montronn den letztgemeldten starcken Sturm/ in welchen er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Das Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-07-12T16:14:13Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-07-12T16:14:13Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0038_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0038_1668/1
Zitationshilfe: Ordinari Postzeitung. Nr. 38, [s. l.], [1668], S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitung0038_1668/1>, abgerufen am 21.11.2024.