Ordinari Postzeitung. Nr. 39, [s. l.], [1668].zu Brüssel mit vielen Silber ankommen/ so theils den Kauffleuten Franckfurth von 18. dito. Jüngst von Maintz allhier eingelangte Brieff melden/ daß nach Ein
zu Brüssel mit vielen Silber ankommen/ so theils den Kauffleuten Franckfurth von 18. dito. Jüngst von Maintz allhier eingelangte Brieff melden/ daß nach Ein
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> zu Brüssel mit vielen Silber ankommen/ so theils den Kauffleuten<lb/> theils in die Müntz gegeben worden/ und hat die Königin in Spania<lb/> aus Forcht <hi rendition="#aq">Don Joan</hi> möchte sich <hi rendition="#aq">incognito</hi> zu Madrill auffhalten/ und<lb/> neue Händel anstifften/ 1000. Pferd in die Stadt kommen lassen. Der<lb/> Printz von Oranien ist in Seeland <hi rendition="#aq">premier de Nobles</hi> erklärt und<lb/> einem Poccal voller Ducaten verehrt worden/ hat von allen Städten<lb/> die <hi rendition="#aq">Congratulation</hi> empfangen. Die Lüneburg. Völcker seynd nun<lb/> im zuruck <hi rendition="#aq">march</hi> begriffen/ davon 2000 nach Candia eingeschifft wer-<lb/> den/ und werden denselben auf den Gräntzen noch 150000. fl. bezahlt.<lb/> Sonsten gehet der Graff von Nassau Sarbrück mit seinem Regimt.<lb/> zu Pferd zu Chur-Pfaltz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Franckfurth von 18. dito.</head><lb/> <p>Jüngst von Maintz allhier eingelangte Brieff melden/ daß nach<lb/> dem I. Fürstl. Durchl. von Heydelberg die Lothring. Armee eine ge-<lb/> raume Zeit <hi rendition="#aq">plocquirt</hi> gehalten/ weren sie endlich mit den rechten Flügel<lb/> ihrer Troppen vor selbiges Lager gerucket/ und die Lothring. mit Ihme<lb/> zu schlagen/ <hi rendition="#aq">provocirt,</hi> weil sie sich aber hierzu nicht bequemen wollen/<lb/> hätten sie 14. deren Stuck/ so alle 12. biß 16. Pfund geschossen/ bringen<lb/> und das Lager dermassen beschiessen lassen/ daß die Lothringer zu wei-<lb/> chen/ gezwungen worden/ da dann I. Churfürstl. Durchl. ein solches er-<lb/> sehend/ Ihnen mit dero Troppen in den Rucken gesetzet/ solche alsobal-<lb/> den in <hi rendition="#aq">Confusion</hi> und zur Flucht gebracht/ in welcher sie mit Hinder-<lb/> lassung ihrer völligen <hi rendition="#aq">Infanterie,</hi> und viel von der Reuterey/ biß unter<lb/> die Stuck von Bingen gejagt/ wären auch von den Pfältz. wo sie nicht<lb/> durch die Stuck von Bingen verhindert/ völlig aufgerieben worden/<lb/> worauf man den folgenden gantzen Tag starck schiessen hören/ was aber<lb/> weiters fürgeloffen/ stehet zu erwarten. Und wird aus Westphalen be-<lb/> richt/ daß der Bischoff von Münster mit dem Graffen von Bentheim/<lb/> welcher unlängst die Cathol. Religion angenommen/ 5. Brigatten zu<lb/> Fuß/ 14. Canonen/ 12. Feuer-Mörser/ und einige Troppen zu Pferd<lb/> bey sich habend/ vor das feste Schloß Bentheim kommen/ und solches/<lb/> wann sich die darauf <hi rendition="#aq">residi</hi>rende Fr. Gräfin/ ermeltes Graffen Gemah-<lb/> lin/ mit dem Ihrigen <hi rendition="#aq">opponiren</hi> würde/ mit Feuer/ weil es auf einen<lb/> hohen Felsen liegt/ zu bezwingen/ gesucht/ es hat aber ged. Fr. Gräfiin<lb/> die Schlüssel deß Orts bald herunter geschickt/ weßwegen Er solches mit<lb/> Münstr. Völckern besetzt/ die Cathol. Religion eingeführt/ und den<lb/> Hn. <hi rendition="#aq">Patribus</hi> ein Closter/ nebenst andern Güttern eingeraumet/ was<lb/> nun hieraus/ weil Chur-Brandenb. und die Hn. Staaden zu Vor-<lb/> mundern über dieses Graffen 4. Söhne ersucht worden/ entstehen wird/<lb/> lehret die Zeit.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ein</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
zu Brüssel mit vielen Silber ankommen/ so theils den Kauffleuten
theils in die Müntz gegeben worden/ und hat die Königin in Spania
aus Forcht Don Joan möchte sich incognito zu Madrill auffhalten/ und
neue Händel anstifften/ 1000. Pferd in die Stadt kommen lassen. Der
Printz von Oranien ist in Seeland premier de Nobles erklärt und
einem Poccal voller Ducaten verehrt worden/ hat von allen Städten
die Congratulation empfangen. Die Lüneburg. Völcker seynd nun
im zuruck march begriffen/ davon 2000 nach Candia eingeschifft wer-
den/ und werden denselben auf den Gräntzen noch 150000. fl. bezahlt.
Sonsten gehet der Graff von Nassau Sarbrück mit seinem Regimt.
zu Pferd zu Chur-Pfaltz.
Franckfurth von 18. dito.
Jüngst von Maintz allhier eingelangte Brieff melden/ daß nach
dem I. Fürstl. Durchl. von Heydelberg die Lothring. Armee eine ge-
raume Zeit plocquirt gehalten/ weren sie endlich mit den rechten Flügel
ihrer Troppen vor selbiges Lager gerucket/ und die Lothring. mit Ihme
zu schlagen/ provocirt, weil sie sich aber hierzu nicht bequemen wollen/
hätten sie 14. deren Stuck/ so alle 12. biß 16. Pfund geschossen/ bringen
und das Lager dermassen beschiessen lassen/ daß die Lothringer zu wei-
chen/ gezwungen worden/ da dann I. Churfürstl. Durchl. ein solches er-
sehend/ Ihnen mit dero Troppen in den Rucken gesetzet/ solche alsobal-
den in Confusion und zur Flucht gebracht/ in welcher sie mit Hinder-
lassung ihrer völligen Infanterie, und viel von der Reuterey/ biß unter
die Stuck von Bingen gejagt/ wären auch von den Pfältz. wo sie nicht
durch die Stuck von Bingen verhindert/ völlig aufgerieben worden/
worauf man den folgenden gantzen Tag starck schiessen hören/ was aber
weiters fürgeloffen/ stehet zu erwarten. Und wird aus Westphalen be-
richt/ daß der Bischoff von Münster mit dem Graffen von Bentheim/
welcher unlängst die Cathol. Religion angenommen/ 5. Brigatten zu
Fuß/ 14. Canonen/ 12. Feuer-Mörser/ und einige Troppen zu Pferd
bey sich habend/ vor das feste Schloß Bentheim kommen/ und solches/
wann sich die darauf residirende Fr. Gräfin/ ermeltes Graffen Gemah-
lin/ mit dem Ihrigen opponiren würde/ mit Feuer/ weil es auf einen
hohen Felsen liegt/ zu bezwingen/ gesucht/ es hat aber ged. Fr. Gräfiin
die Schlüssel deß Orts bald herunter geschickt/ weßwegen Er solches mit
Münstr. Völckern besetzt/ die Cathol. Religion eingeführt/ und den
Hn. Patribus ein Closter/ nebenst andern Güttern eingeraumet/ was
nun hieraus/ weil Chur-Brandenb. und die Hn. Staaden zu Vor-
mundern über dieses Graffen 4. Söhne ersucht worden/ entstehen wird/
lehret die Zeit.
Ein
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