Ordinari Postzeitung. Nr. 41, [s. l.], [1668].Frenckreich/ vom 14. Septemb. Aus Ambsterdam wird geschrieben/ daß die Holländer eine Compa- Hamburg vom 6. Octob. Bey der den 3. diß ein halbe Stund von Staade nunmehr gehalte- Aus
Frenckreich/ vom 14. Septemb. Aus Ambsterdam wird geschrieben/ daß die Holländer eine Compa- Hamburg vom 6. Octob. Bey der den 3. diß ein halbe Stund von Staade nunmehr gehalte- Aus
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Frenckreich/ vom 14. Septemb.
Aus Ambsterdam wird geschrieben/ daß die Holländer eine Compa-
gnie Kauffleute stabilirt, die nacher Japponia handeln werden/ haben ei-
nen Weg oberhalb den Nord entdeckt/ welcher mehr als der halbe Theil
kürtzer ist/ dann der jenige/ den sie zuvor gebraucht/ und seglen unter dem
Polo deß Eißmeers/ da sie Wasser angetroffen/ welches nicht gefriert. In
Flandern gibt es immerzu neue Anlaß zum Krieg/ zwischen uns und den
Spanischen die Stadt Fontenaye Everque haben die Spanischen mit
Gewalt besetzt/ die unsern sind in das Schloß gewichen/ darauf ist unser
Gubernator von Binth mit mehr Volck zu Roß und Fuß/ dahin kommen/
welcher die Spanischen bezwungen/ daß sie aus der Stadt abziehen müs-
sen/ die Einwohner aber sagen/ sie gehören unter das Bistum Lüttich. Der
Printz von Arnnberg hat in der Graffschafft Burgund schon viel Gefan-
gen eingesperret/ welche Schuld an der Ubergab der Graffschafft tragen
sollen/ hat auch Quarnisonen in die fürnehmsten Dörffer legen lassen/ man
vermeint/ es werde wieder Krieg zwischen den Holländern und dem Bi-
schoff von Münster abgeben/ dann/ wie man sagt/ dieser den Graffen von
Bentheim wegführen lassen/ und ihne in der Gefangenschafft gezwungen/
seine Religion zuverlassen/ darauf sich deß Schlosses Bentheim bemäch-
tigt/ und deß Graffen Weib und Kinder vertrieben/ welche Schutz bey den
Herren Staaden gesucht/ als dero Lande an die Münster. und Holländi-
schen stossen/ und mit beyden engagirt seynd.
Hamburg vom 6. Octob.
Bey der den 3. diß ein halbe Stund von Staade nunmehr gehalte-
nen Schwedischen General Musterung/ ist von einiger Abdanckung nichts
gedacht worden/ es seyn aber bereits unterschiedliche Schiff von dem alten
Land und andern Orten/ Volck und Stuck abzuführen/ vorgestern von
Staade/ und selbigen Abend darauf umb 5. Uhr einige national-Völcker
umb weiters zu führen/ daselbst ankommen/ deßgleichen seyn auch viel
Troppen von ermelten Völckern im Lüneburg.Lauenburg und dortherumb
über die Elbe zu gehen/ angelangt. Und wird Ihre Majest. Königin
Christina biß künfftigen Montag zu Staade verbleiben/ alsdann Ihren
Weg auf anhero nehmen/ von dero Reiß nacher Rom aber ist es wiederum
gantz stille. So hat der Reichstag zu Stockholm seine Endschafft errei-
chet/ und zielet dessen Schluß meistens dahin/ wie aller Pracht und Uber-
fluß bey Kindtauffen und Leich-Processionen abgeschafft/ hingegen
die commertien bestens befördert werden möchten/ deßgleichen ist auch
das Pohlnische Wesen in reiffe consideration gezogen/ und allen Regi-
mentern noch eine Zeitlang an den Gräntzen/ umb zuverhindern/ daß keiner
zur Cron/ welcher derselben schädlich/ gelange/ ligen zu bleiben/ ordre ge-
sandt worden.
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