Ordinari Postzeitung. Nr. 50, [s. l.], [1668].neuen Gonzagischen Regiments dahin abzuschicken/ wurd auch von dem Rheinstrom vom 9. Decemb. In den Spanischen Niederlanden ist bey klein und grossen wegen Hamburg vom 28. Novemb. Vorgestern kam Zeitung per Mare, daß ein hiesiges nach Porta Durchl.
neuen Gonzagischen Regiments dahin abzuschicken/ wurd auch von dem Rheinstrom vom 9. Decemb. In den Spanischen Niederlanden ist bey klein und grossen wegen Hamburg vom 28. Novemb. Vorgestern kam Zeitung per Mare, daß ein hiesiges nach Porta Durchl.
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> neuen Gonzagischen Regiments dahin abzuschicken/ wurd auch von dem<lb/> jüngsten vom Türckischen Hof zu ruck kommenen Courier schlechte Hoff-<lb/> nung zu einen Frieden gemacht/ in deme der Sultan eher nicht an einen<lb/> Frieden gedencken will/ biß die Vestung Candia ihnen zuvor abgetret-<lb/> ten worden seye. In Pohlen haben die Stände den 26. <hi rendition="#aq">passato</hi> bereits<lb/> das <hi rendition="#aq">Juramentum</hi> über die Wahl abgelegt. Von Ofen solle abermal<lb/> ein Türckischer Chaus anhero reisen/ welchen man hier täglich erwar-<lb/> tet/ und dessen Begehren mit nechsten zuvernehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Rheinstrom vom 9. Decemb.</head><lb/> <p>In den Spanischen Niederlanden ist bey klein und grossen wegen<lb/> bevorstehenden schweren einquartierungen/ und daß von allen ligend<lb/> und fahrenden Gütern 5. <hi rendition="#aq">pro cento</hi>/ wordurch 1200000. fl. zusammen<lb/> gebracht werden sollen/ gefordert wird/ nicht geringe Schwirigkeit.<lb/> Deßgleichen <hi rendition="#aq">causirt</hi> auch/ deß Königs in Franckr. der Orten ertheiltes<lb/><hi rendition="#aq">Edict,</hi> Krafft welches/ sich alle mit Gütern versehene/ bey <hi rendition="#aq">confiscirung</hi><lb/> derselben/ wieder einstellen/ und keinen anderen Herren dienen sollen/<lb/> grossen Schrecken. In Spania aber ist es wegen deß <hi rendition="#aq">Don Joan di<lb/> Austria,</hi> indeme derselbe/ weiln der Königin Beichtvatter nach Rom<lb/> gekehrt/ aus dem Königreich Arragonien/ ehist zu ruck erwartet wird/<lb/> wieder gantz still/ und ist man denselbigen völlige <hi rendition="#aq">satisfaction</hi> zu geben/<lb/><hi rendition="#aq">resolvirt,</hi> und wird aus England (woselbst das Parlament gegen den<lb/> 10. Martii demselben was zwischen dieser und der Cron Franckr. der <hi rendition="#aq">Co-<lb/> mertien</hi> wegen geschlossen/ vorzutragen/ zusam beschrieben worden/) be-<lb/> richtet/ daß man daselbst/ eines Schwedischen Gesandten/ sehr wichtige<lb/> Sachen zu <hi rendition="#aq">tracti</hi>ren erwarte. So melden Holländische Brieff/ daß<lb/> man im Haag 27. Compag. Soldaten/ worunter die Helfft Frantzosen/<lb/> abdancken wird/ und wird man wegen deß in Flandern/ von 8. Span.<lb/> Reutern ermordeten Reformirten Predigers/ bey dem General sich<lb/> Schrifftlich beklagen/ und da man nicht <hi rendition="#aq">satisfaction</hi>, und die Thäter er-<lb/> langet/ ist man selbige zu suchen willens. Sonsten wird aus Friedrichs-<lb/> burg/ von Herrn Obristen Cchavet/ daß sich das Schloß Falckenstein/<lb/> nach 4. Tägiger Belägerung/ mit <hi rendition="#aq">accord</hi> an die Pfältzischen ergeben/<lb/> durch ein Schreiben <hi rendition="#aq">confirmirt,</hi> und kan man diese <hi rendition="#aq">action,</hi> weilen die<lb/> Lothringer/ über erhaltenes Käys. Mandat in den Pfältzgischen Landen/<lb/> sonderlich in Amt Altzen und Lautern/ sehr übel hausen/ Chur Pfaltz<lb/> nicht verargen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Hamburg vom 28. Novemb.</head><lb/> <p>Vorgestern kam Zeitung <hi rendition="#aq">per Mare,</hi> daß ein hiesiges nach <hi rendition="#aq">Porta<lb/> Port destinirtes</hi> Schiff von der Elb in See gangen/ unter Wegs ver-<lb/> unglücket/ und geblieben. Selbigen Mittag fand sich Herr Graf<lb/><hi rendition="#aq">Ranzau</hi> aus Hollstein <hi rendition="#aq">incognito</hi> allhier ein/ auch werden Ihre Fürstl.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Durchl.</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
neuen Gonzagischen Regiments dahin abzuschicken/ wurd auch von dem
jüngsten vom Türckischen Hof zu ruck kommenen Courier schlechte Hoff-
nung zu einen Frieden gemacht/ in deme der Sultan eher nicht an einen
Frieden gedencken will/ biß die Vestung Candia ihnen zuvor abgetret-
ten worden seye. In Pohlen haben die Stände den 26. passato bereits
das Juramentum über die Wahl abgelegt. Von Ofen solle abermal
ein Türckischer Chaus anhero reisen/ welchen man hier täglich erwar-
tet/ und dessen Begehren mit nechsten zuvernehmen.
Rheinstrom vom 9. Decemb.
In den Spanischen Niederlanden ist bey klein und grossen wegen
bevorstehenden schweren einquartierungen/ und daß von allen ligend
und fahrenden Gütern 5. pro cento/ wordurch 1200000. fl. zusammen
gebracht werden sollen/ gefordert wird/ nicht geringe Schwirigkeit.
Deßgleichen causirt auch/ deß Königs in Franckr. der Orten ertheiltes
Edict, Krafft welches/ sich alle mit Gütern versehene/ bey confiscirung
derselben/ wieder einstellen/ und keinen anderen Herren dienen sollen/
grossen Schrecken. In Spania aber ist es wegen deß Don Joan di
Austria, indeme derselbe/ weiln der Königin Beichtvatter nach Rom
gekehrt/ aus dem Königreich Arragonien/ ehist zu ruck erwartet wird/
wieder gantz still/ und ist man denselbigen völlige satisfaction zu geben/
resolvirt, und wird aus England (woselbst das Parlament gegen den
10. Martii demselben was zwischen dieser und der Cron Franckr. der Co-
mertien wegen geschlossen/ vorzutragen/ zusam beschrieben worden/) be-
richtet/ daß man daselbst/ eines Schwedischen Gesandten/ sehr wichtige
Sachen zu tractiren erwarte. So melden Holländische Brieff/ daß
man im Haag 27. Compag. Soldaten/ worunter die Helfft Frantzosen/
abdancken wird/ und wird man wegen deß in Flandern/ von 8. Span.
Reutern ermordeten Reformirten Predigers/ bey dem General sich
Schrifftlich beklagen/ und da man nicht satisfaction, und die Thäter er-
langet/ ist man selbige zu suchen willens. Sonsten wird aus Friedrichs-
burg/ von Herrn Obristen Cchavet/ daß sich das Schloß Falckenstein/
nach 4. Tägiger Belägerung/ mit accord an die Pfältzischen ergeben/
durch ein Schreiben confirmirt, und kan man diese action, weilen die
Lothringer/ über erhaltenes Käys. Mandat in den Pfältzgischen Landen/
sonderlich in Amt Altzen und Lautern/ sehr übel hausen/ Chur Pfaltz
nicht verargen.
Hamburg vom 28. Novemb.
Vorgestern kam Zeitung per Mare, daß ein hiesiges nach Porta
Port destinirtes Schiff von der Elb in See gangen/ unter Wegs ver-
unglücket/ und geblieben. Selbigen Mittag fand sich Herr Graf
Ranzau aus Hollstein incognito allhier ein/ auch werden Ihre Fürstl.
Durchl.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDas Erscheinungsdatum wurde erschlossen (vgl. htt… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-07-12T16:13:53Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-07-12T16:13:53Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |