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Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37b, Danzig, 1698.

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[N°. 37].
    1698.
Freytags Ordinari
Post-Zeitungen.



Lemberg/ vom 27. Augusti.

WEgen des erschröcklichen Regens hat fast alles verzweiffeln
wollen an den guten Fortgang der gethanen Kriegs-Propo-
sitionen: weil aber jetzo bey [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. Tagen die Sonne wieder ge-
schienen/ jedoch nicht ohne Regen/ machet man sich gute Hoffnung/
aus den abscheulichen Koth ins Feld zu rücken/ und ist beschlossen/
daß Ihro Königl. Majest. Armee am Dniester bleiben/ daselbst sie/
nach gehaltenem Consilio/ weiter Ordre bekommen [unleserliches Material] wohin sie
sich zu wenden nöthig haben werde. D[unleserliches Material] [unleserliches Material] Königin ist
neulich nach Jaworaw abgereiset/ von dannen sie [unleserliches Material] [unleserliches Material] zu ge-
hen willens ist/ wir haben sie biß auff eine Meile [unleserliches Material] Lemberg be-
gleitet. Vergangenen Sonntag hat der Hr. Castellan von Kra-
ckau Ihro Königl. Majestät herrlich tractiret/ wobey die Königl.
Printzen/ der Bischoff von Raab/ und Hertzog von Würtemberg
zugegen gewesen/ Ihro Königl. Majestät erzeigeten sich frölich/ und
blieben biß in die späte Nacht daselbst. Dem Printzen Alexander
haben Ihre Königl. Majestät die Generalschafft über die Garde er-
theilet/ und bald nach seiner Ankunfft ins Hauß/ brachte ein Officie-
rer die Wacht/ die vor seinem Hause stehen solle. Es ist hier eine
grosse Theurung/ und was das ärgste/ so kan man wenig Brod bekom-
men/ weil die Becker vor Ihro Königl. Majestät Armee backen müs-
sen. Heute gehet die Infanterie aus Lemberg/ und werden auch die
schweresten Stück/ so hier bleiben sollen/ ausgeführet/ zu welchen/
weil keine Fuhrleute zu bekommen waren/ Ihro Königl. Majest. 500.
von dero eigenen Pferden hierzu destiniret haben/ die übrigen ha-
ben die andern nach dero Müglichkeit zu gegeben. Aus denen

Grän-
[N°. 37].
    1698.
Freytags Ordinari
Post-Zeitungen.



Lemberg/ vom 27. Augusti.

WEgen des erschröcklichen Regens hat fast alles verzweiffeln
wollen an den guten Fortgang der gethanen Kriegs-Propo-
sitionen: weil aber jetzo bey [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. Tagen die Sonne wieder ge-
schienen/ jedoch nicht ohne Regen/ machet man sich gute Hoffnung/
aus den abscheulichen Koth ins Feld zu rücken/ und ist beschlossen/
daß Ihro Königl. Majest. Armee am Dniester bleiben/ daselbst sie/
nach gehaltenem Consilio/ weiter Ordre bekommen [unleserliches Material] wohin sie
sich zu wenden nöthig haben werde. D[unleserliches Material] [unleserliches Material] Königin ist
neulich nach Jaworaw abgereiset/ von dannen sie [unleserliches Material] [unleserliches Material] zu ge-
hen willens ist/ wir haben sie biß auff eine Meile [unleserliches Material] Lemberg be-
gleitet. Vergangenen Sonntag hat der Hr. Castellan von Kra-
ckau Ihro Königl. Majestät herrlich tractiret/ wobey die Königl.
Printzen/ der Bischoff von Raab/ und Hertzog von Würtemberg
zugegen gewesen/ Ihro Königl. Majestät erzeigeten sich frölich/ und
blieben biß in die späte Nacht daselbst. Dem Printzen Alexander
haben Ihre Königl. Majestät die Generalschafft über die Garde er-
theilet/ und bald nach seiner Ankunfft ins Hauß/ brachte ein Officie-
rer die Wacht/ die vor seinem Hause stehen solle. Es ist hier eine
grosse Theurung/ und was das ärgste/ so kan man wenig Brod bekom-
men/ weil die Becker vor Ihro Königl. Majestät Armee backen müs-
sen. Heute gehet die Infanterie aus Lemberg/ und werden auch die
schweresten Stück/ so hier bleiben sollen/ ausgeführet/ zu welchen/
weil keine Fuhrleute zu bekommen waren/ Ihro Königl. Majest. 500.
von dero eigenen Pferden hierzu destiniret haben/ die übrigen ha-
ben die andern nach dero Müglichkeit zu gegeben. Aus denen

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[[1]/0001] N°. 37. 1698. Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Lemberg/ vom 27. Augusti. WEgen des erschröcklichen Regens hat fast alles verzweiffeln wollen an den guten Fortgang der gethanen Kriegs-Propo- sitionen: weil aber jetzo bey _. Tagen die Sonne wieder ge- schienen/ jedoch nicht ohne Regen/ machet man sich gute Hoffnung/ aus den abscheulichen Koth ins Feld zu rücken/ und ist beschlossen/ daß Ihro Königl. Majest. Armee am Dniester bleiben/ daselbst sie/ nach gehaltenem Consilio/ weiter Ordre bekommen _ wohin sie sich zu wenden nöthig haben werde. D_ _ Königin ist neulich nach Jaworaw abgereiset/ von dannen sie _ _ zu ge- hen willens ist/ wir haben sie biß auff eine Meile _ Lemberg be- gleitet. Vergangenen Sonntag hat der Hr. Castellan von Kra- ckau Ihro Königl. Majestät herrlich tractiret/ wobey die Königl. Printzen/ der Bischoff von Raab/ und Hertzog von Würtemberg zugegen gewesen/ Ihro Königl. Majestät erzeigeten sich frölich/ und blieben biß in die späte Nacht daselbst. Dem Printzen Alexander haben Ihre Königl. Majestät die Generalschafft über die Garde er- theilet/ und bald nach seiner Ankunfft ins Hauß/ brachte ein Officie- rer die Wacht/ die vor seinem Hause stehen solle. Es ist hier eine grosse Theurung/ und was das ärgste/ so kan man wenig Brod bekom- men/ weil die Becker vor Ihro Königl. Majestät Armee backen müs- sen. Heute gehet die Infanterie aus Lemberg/ und werden auch die schweresten Stück/ so hier bleiben sollen/ ausgeführet/ zu welchen/ weil keine Fuhrleute zu bekommen waren/ Ihro Königl. Majest. 500. von dero eigenen Pferden hierzu destiniret haben/ die übrigen ha- ben die andern nach dero Müglichkeit zu gegeben. Aus denen Grän-

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Zitationshilfe: Freytags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 37b, Danzig, 1698, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0037b_1698/1>, abgerufen am 21.11.2024.