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Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 47, Danzig, 1698.

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N°. 47.
    1698.
Dienstags Ordinari
Post-Zeitungen.



Ceuta/ vom 25. Sept.

SEither dem daß neue Retrenchement/ ungeachtet der feindli-
chen Anfälle/ in Defensions-Stand gebracht worden/ haben
unsere Arbeiter auch täglich an dem neuen Bollwerck von
St. Paulus gearbeitet: Indessen continuiren die Feindseligkeiten
beyderseits/ doch mit weniger Eiffer von den Mohren/ als vor die-
sem: Selbige bekamen den 21. von [Tetuan] eine [Convoy] von 900.
Cameelen/ mit Proviant und Kriegs-Nothwendigkeiten/ wie auch
[1]700 Soldaten/ und weil man vermuthet/ daß sie durch diese Ver-
stärckung auffgemuntert/ einigen Anfall thun würden/ so wurde den
Aussenwachten/ und denen von dem Platz d'Armes anbefohlen/ sich
bereit zu halten/ um die Feinde/ es sey bey Tag oder Nacht/ zu em-
pfangen/ mit gleichem Befehl an die übrigen/ sich nach benöthigten
Orthen zu begeben/ allein die Feinde hielten sich gantz still. Den
23. giengen unsere besetzte Barquen aus/ um einige Gefangene zu be-
kommen/ weil aber etliche feindliche Reuter die Anländung der Un-
serigen entdeckten/ und einen Allarm machten/ kamen selbige/ ohne
etwas auszurichten/ wie auch ohne Verlust/ wieder zurück. Ge-
stern wurffen die Feinde 19. Bomben in die Vestung/ welche aber
keinen Schaden thaten. Diesen Mittag wurden wir durch unsere
Schildwachten berichtet/ daß auffs neue 500. beladene Cameele un-
ter Geleit von 300. Mann in dem feindlichen Lager angekommen.
Seit dem hat man vernommen/ daß diese beyde Convoyen bey 1000.
Lasten oder Fuhren Korn mitgebracht/ und weil man diese Nacht
einen Anfall erwartet/ ist die Wache im Platz d'Armes mit etlichen
Musquetiers und Granadirers verstärcket worden.

Ma-
N°. 47.
    1698.
Dienstags Ordinari
Post-Zeitungen.



Ceuta/ vom 25. Sept.

SEither dem daß neue Retrenchement/ ungeachtet der feindli-
chen Anfälle/ in Defensions-Stand gebracht worden/ haben
unsere Arbeiter auch täglich an dem neuen Bollwerck von
St. Paulus gearbeitet: Indessen continuiren die Feindseligkeiten
beyderseits/ doch mit weniger Eiffer von den Mohren/ als vor die-
sem: Selbige bekamen den 21. von [Tetuan] eine [Convoy] von 900.
Cameelen/ mit Proviant und Kriegs-Nothwendigkeiten/ wie auch
[1]700 Soldaten/ und weil man vermuthet/ daß sie durch diese Ver-
stärckung auffgemuntert/ einigen Anfall thun würden/ so wurde den
Aussenwachten/ und denen von dem Platz d’Armes anbefohlen/ sich
bereit zu halten/ um die Feinde/ es sey bey Tag oder Nacht/ zu em-
pfangen/ mit gleichem Befehl an die übrigen/ sich nach benöthigten
Orthen zu begeben/ allein die Feinde hielten sich gantz still. Den
23. giengen unsere besetzte Barquen aus/ um einige Gefangene zu be-
kommen/ weil aber etliche feindliche Reuter die Anländung der Un-
serigen entdeckten/ und einen Allarm machten/ kamen selbige/ ohne
etwas auszurichten/ wie auch ohne Verlust/ wieder zurück. Ge-
stern wurffen die Feinde 19. Bomben in die Vestung/ welche aber
keinen Schaden thaten. Diesen Mittag wurden wir durch unsere
Schildwachten berichtet/ daß auffs neue 500. beladene Cameele un-
ter Geleit von 300. Mann in dem feindlichen Lager angekommen.
Seit dem hat man vernommen/ daß diese beyde Convoyen bey 1000.
Lasten oder Fuhren Korn mitgebracht/ und weil man diese Nacht
einen Anfall erwartet/ ist die Wache im Platz d’Armes mit etlichen
Musquetiers und Granadirers verstärcket worden.

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-07T11:14:25Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Dienstags Ordinari Post-Zeitungen. Nr. 47, Danzig, 1698, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_postzeitungen0047_1698/1>, abgerufen am 21.11.2024.