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[N. N.]: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen, 1608.

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Oberrnherrn / / nicht vnter Tyrannen vnnd Feinden deß Worts. Weil wir aber jetzunt von außwendigen offentlichen Feinden deß worts / Gott lob / nit verfolget werden / vnd doch die art deß Evangelii ist / daß es ohn Verfolgung nicht sein / viel weniger wachsen vnd außgebreytet kan werden / so mögen wir diese heymliche Verfolgung von vnsern Haußgenossen vns zugefügt / leiden. Es will vnd muß doch gelitten sein / es komme nun von Feinden oder Freunden.

Darumb seydt starck / vnnd nemet diß ewer Creutz auff euch / vnnd folget Christo dem Herrn / so werdet jhr Ruhe finden für ewre Seele. Christus der HErr / der aller Gottseligen Creutzherrn Hertzog vnd Tröster ist / erhalte vnd stercke euch mit seinem frewdigen Geyst / Amen. Anno 1530.

VIII. Tom. 8. fol. 415. a. b.
Schrifft D. Martini Lutheri an M. Johan. N. Pfarrherr zu N. von den Junckherrn vom Adel die an jhren Pastorn so viel mangels haben.

GRatiam & Pacem in Domino. Mein lieber Magister vnd Pfarrherr N. sagt doch (wo es der N. nicht thun will) den Edelleuten vnnd wer sie sindt / daß man nicht kan Pfarrherrn mahlen / wie sie gern hetten / vnd solten Gott dancken / daß sie das reyne Wort auß einem Buch möchten Buchstaben hören / weil vorzeiten sie vnter dem Bapst eytel Teuffels Fürtze vnnd Dreck haben müssen hören / vnd thewer genung bezahlen.

Wer kan den Edellenten eytel lebendige Heyligen / die Wunder thun / etc. Auff solche Betteldienst schaffen / wöllen sie eytel S. Augustinos vnnd S. Ambrosios haben / die mögen sie jhnen selbst schaffen / wann ein Pfarrherr seinem HERRN Christo genugsam vnd trew ist / solte billich ein Edelman (der etwz mercklicher geringer ist / dann Christus /) auch zu frieden sein. Muß doch ein Fürst in seinem Weltlichen Regiment zu frieden sein / daß er in seinem gantzen Adel kaum drey Werckstück findet / vnnd mit den andern Fülsteynen gedult haben muß. Sie wöllens alles erlesen haben / aber selbst nicht erlesen sein / noch mögen.

Solche sachen solt jr in ewrem Kreyß selbst außrichten / dann wir deß vberschüt / keine Ruhe noch Friede haben für den Sachen auß allen Landen / lasset diesen Brieff kommen für Fürsten vnnd Herrn / oder wo man will / mir ligt nichts daran / etc.

Oberrnherrn / / nicht vnter Tyrannen vnnd Feinden deß Worts. Weil wir aber jetzunt von außwendigen offentlichen Feinden deß worts / Gott lob / nit verfolget werden / vnd doch die art deß Evangelii ist / daß es ohn Verfolgung nicht sein / viel weniger wachsen vnd außgebreytet kan werden / so mögen wir diese heymliche Verfolgung von vnsern Haußgenossen vns zugefügt / leiden. Es will vnd muß doch gelitten sein / es komme nun von Feinden oder Freunden.

Darumb seydt starck / vnnd nemet diß ewer Creutz auff euch / vnnd folget Christo dem Herrn / so werdet jhr Ruhe finden für ewre Seele. Christus der HErr / der aller Gottseligen Creutzherrn Hertzog vnd Tröster ist / erhalte vnd stercke euch mit seinem frewdigen Geyst / Amen. Anno 1530.

VIII. Tom. 8. fol. 415. a. b.
Schrifft D. Martini Lutheri an M. Johan. N. Pfarrherr zu N. von den Junckherrn vom Adel die an jhren Pastorn so viel mangels haben.

GRatiam & Pacem in Domino. Mein lieber Magister vnd Pfarrherr N. sagt doch (wo es der N. nicht thun will) den Edelleuten vnnd wer sie sindt / daß man nicht kan Pfarrherrn mahlen / wie sie gern hetten / vnd solten Gott dancken / daß sie das reyne Wort auß einem Buch möchten Buchstaben hören / weil vorzeiten sie vnter dem Bapst eytel Teuffels Fürtze vnnd Dreck haben müssen hören / vnd thewer genung bezahlen.

Wer kan den Edellenten eytel lebendige Heyligen / die Wunder thun / etc. Auff solche Betteldienst schaffen / wöllen sie eytel S. Augustinos vnnd S. Ambrosios haben / die mögen sie jhnen selbst schaffen / wann ein Pfarrherr seinem HERRN Christo genugsam vnd trew ist / solte billich ein Edelman (der etwz mercklicher geringer ist / dann Christus /) auch zu frieden sein. Muß doch ein Fürst in seinem Weltlichen Regiment zu frieden sein / daß er in seinem gantzen Adel kaum drey Werckstück findet / vnnd mit den andern Fülsteynen gedult haben muß. Sie wöllens alles erlesen haben / aber selbst nicht erlesen sein / noch mögen.

Solche sachen solt jr in ewrem Kreyß selbst außrichten / dann wir deß vberschüt / keine Ruhe noch Friede haben für den Sachen auß allen Landen / lasset diesen Brieff kommen für Fürsten vnnd Herrn / oder wo man will / mir ligt nichts daran / etc.

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[16/0016] Oberrnherrn / / nicht vnter Tyrannen vnnd Feinden deß Worts. Weil wir aber jetzunt von außwendigen offentlichen Feinden deß worts / Gott lob / nit verfolget werden / vnd doch die art deß Evangelii ist / daß es ohn Verfolgung nicht sein / viel weniger wachsen vnd außgebreytet kan werden / so mögen wir diese heymliche Verfolgung von vnsern Haußgenossen vns zugefügt / leiden. Es will vnd muß doch gelitten sein / es komme nun von Feinden oder Freunden. Darumb seydt starck / vnnd nemet diß ewer Creutz auff euch / vnnd folget Christo dem Herrn / so werdet jhr Ruhe finden für ewre Seele. Christus der HErr / der aller Gottseligen Creutzherrn Hertzog vnd Tröster ist / erhalte vnd stercke euch mit seinem frewdigen Geyst / Amen. Anno 1530. VIII. Tom. 8. fol. 415. a. b. Schrifft D. Martini Lutheri an M. Johan. N. Pfarrherr zu N. von den Junckherrn vom Adel die an jhren Pastorn so viel mangels haben. GRatiam & Pacem in Domino. Mein lieber Magister vnd Pfarrherr N. sagt doch (wo es der N. nicht thun will) den Edelleuten vnnd wer sie sindt / daß man nicht kan Pfarrherrn mahlen / wie sie gern hetten / vnd solten Gott dancken / daß sie das reyne Wort auß einem Buch möchten Buchstaben hören / weil vorzeiten sie vnter dem Bapst eytel Teuffels Fürtze vnnd Dreck haben müssen hören / vnd thewer genung bezahlen. Wer kan den Edellenten eytel lebendige Heyligen / die Wunder thun / etc. Auff solche Betteldienst schaffen / wöllen sie eytel S. Augustinos vnnd S. Ambrosios haben / die mögen sie jhnen selbst schaffen / wann ein Pfarrherr seinem HERRN Christo genugsam vnd trew ist / solte billich ein Edelman (der etwz mercklicher geringer ist / dann Christus /) auch zu frieden sein. Muß doch ein Fürst in seinem Weltlichen Regiment zu frieden sein / daß er in seinem gantzen Adel kaum drey Werckstück findet / vnnd mit den andern Fülsteynen gedult haben muß. Sie wöllens alles erlesen haben / aber selbst nicht erlesen sein / noch mögen. Solche sachen solt jr in ewrem Kreyß selbst außrichten / dann wir deß vberschüt / keine Ruhe noch Friede haben für den Sachen auß allen Landen / lasset diesen Brieff kommen für Fürsten vnnd Herrn / oder wo man will / mir ligt nichts daran / etc.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen, 1608, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_prediger_1608/16>, abgerufen am 03.12.2024.