Reichspost. Nr. 27, Wien, 28.01.1896. Beilage.27 Wien, Dienstag Reichspost 28. Jänner 1896 [Spaltenumbruch] Stankovic genoß in der kroatischen Landeshaupt- stadt das größte Ansehen, er war nicht nur Directionsrath mehrerer Geld- und Industrieunter- nehmungen, Präsident der serbischen Kirchengemeinde, Rittmeister a. D., sondern war auch, wenigstens in früheren Jahren lebhaft politisch thätig. Persönlich war er liebenswürdigen Characters und einer jener wenigen Serben, die auch unter den Kroaten sich einer gewissen Popularität erfreuen. Börsen- verluste sollen den im besten Mannesalter befindlichen Stankovic in den Tod getrieben haben. Zu bemerken wäre, daß Agram nun binnen wenigen Jahren zum zweiten Male in die traurige Lage kam, den Vicebürgermeister durch Selbstmord zu verlieren. Der erste war im Jahre 1887 der Vicebürgermeister Kallabar, der sich Malversationen zu Schulden kommen ließ und im Momente der Verhaftung sich erschoß. Des Präfekten Fürsorge. Die "Debats" melden * Die Pariser-Theater haben im Jahre 1895 ins- * Ein Armenhäusler, der bald Millionär ge- worden wäre. Die Londoner "Westminster" erinnert * St. Frauciscus Regis Conferenz. Dien- * Eucharistische Versammlungen. Donnerstag * Die Generalversammlung des katholisch- Aus den Landtagen Niederösterreich. Unter den Einläufen befindet sich eine Interpellation Statthalter Graf Kielmansegg beantwortet mehrere Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. Dalmatien. Der griechische Bischof Milas leistete die Angelobung. Telegramme. Italien in Afrika. Rom, 28. Jänner. Die Agenzia Stefani meldet Boris' Glaubenswechsel. Rom, 28. Jänner. Fürst Ferdinand Der Aufstand auf Cuba. Madrid, 28. Jänner. Der Ministerrath be- Grubenkatastrophe. London, 28. Jänner. Nach weiteren Meldungen sind Zur Beachtung. Wir ersuchen unsere geehrten p. t. Abnehmer, Gleichzeitig bitten wir jene Abonnenten, welche Börse. Eifrige Bestrebungen, die Curssteigerung weiter zu Um 11 Uhr notirten: Oesterreichische Creditactien Volkswirthschaftlicher Theil. Gegen die Zuckercartelle. Im böhmischen Landtage führte der Abg. Dr. Generalversammlung der Dienstmann-Garantie- Gesellschaft. Die Dienstmann-Garantie-Gesellschaft hielt. Bange machen gilt nicht. Die Berliner Börsen- Die Creditnoth der Landwirthe. Der Real- 27 Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896 [Spaltenumbruch] Stankovic genoß in der kroatiſchen Landeshaupt- ſtadt das größte Anſehen, er war nicht nur Directionsrath mehrerer Geld- und Induſtrieunter- nehmungen, Präſident der ſerbiſchen Kirchengemeinde, Rittmeiſter a. D., ſondern war auch, wenigſtens in früheren Jahren lebhaft politiſch thätig. Perſönlich war er liebenswürdigen Characters und einer jener wenigen Serben, die auch unter den Kroaten ſich einer gewiſſen Popularität erfreuen. Börſen- verluſte ſollen den im beſten Mannesalter befindlichen Stankovic in den Tod getrieben haben. Zu bemerken wäre, daß Agram nun binnen wenigen Jahren zum zweiten Male in die traurige Lage kam, den Vicebürgermeiſter durch Selbſtmord zu verlieren. Der erſte war im Jahre 1887 der Vicebürgermeiſter Kallabar, der ſich Malverſationen zu Schulden kommen ließ und im Momente der Verhaftung ſich erſchoß. Des Präfekten Fürſorge. Die „Débats“ melden * Die Pariſer-Theater haben im Jahre 1895 ins- * Ein Armenhäusler, der bald Millionär ge- worden wäre. Die Londoner „Weſtminſter“ erinnert * St. Frauciscus Regis Conferenz. Dien- * Euchariſtiſche Verſammlungen. Donnerſtag * Die Generalverſammlung des katholiſch- Aus den Landtagen Niederöſterreich. Unter den Einläufen befindet ſich eine Interpellation Statthalter Graf Kielmansegg beantwortet mehrere Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen. Dalmatien. Der griechiſche Biſchof Milas leiſtete die Angelobung. Telegramme. Italien in Afrika. Rom, 28. Jänner. Die Agenzia Stefani meldet Boris’ Glaubenswechſel. Rom, 28. Jänner. Fürſt Ferdinand Der Aufſtand auf Cuba. Madrid, 28. Jänner. Der Miniſterrath be- Grubenkataſtrophe. London, 28. Jänner. Nach weiteren Meldungen ſind Zur Beachtung. Wir erſuchen unſere geehrten p. t. Abnehmer, Gleichzeitig bitten wir jene Abonnenten, welche Börſe. Eifrige Beſtrebungen, die Cursſteigerung weiter zu Um 11 Uhr notirten: Oeſterreichiſche Creditactien Volkswirthſchaftlicher Theil. Gegen die Zuckercartelle. Im böhmiſchen Landtage führte der Abg. Dr. Generalverſammlung der Dienſtmann-Garantie- Geſellſchaft. Die Dienſtmann-Garantie-Geſellſchaft hielt. Bange machen gilt nicht. Die Berliner Börſen- Die Creditnoth der Landwirthe. Der Real- <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003" n="3"/><fw place="top" type="header">27 Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896</fw><lb/><cb/><hi rendition="#g">Stankovic</hi> genoß in der kroatiſchen Landeshaupt-<lb/> ſtadt das größte Anſehen, er war nicht nur<lb/> Directionsrath mehrerer Geld- und Induſtrieunter-<lb/> nehmungen, Präſident der ſerbiſchen Kirchengemeinde,<lb/> Rittmeiſter a. D., ſondern war auch, wenigſtens<lb/> in früheren Jahren lebhaft politiſch thätig.<lb/> Perſönlich war er liebenswürdigen Characters und einer<lb/> jener wenigen Serben, die auch unter den Kroaten<lb/> ſich einer gewiſſen Popularität erfreuen. Börſen-<lb/> verluſte ſollen den im beſten Mannesalter befindlichen<lb/><hi rendition="#g">Stankovic</hi> in den Tod getrieben haben. Zu<lb/> bemerken wäre, daß Agram nun binnen wenigen<lb/> Jahren zum zweiten Male in die traurige Lage kam,<lb/> den Vicebürgermeiſter durch Selbſtmord zu verlieren.<lb/> Der erſte war im Jahre 1887 der Vicebürgermeiſter<lb/><hi rendition="#g">Kallabar,</hi> der ſich Malverſationen zu Schulden<lb/> kommen ließ und im Momente der Verhaftung ſich<lb/> erſchoß.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Des Präfekten Fürſorge.</hi> </head> <p>Die „Débats“ melden<lb/> folgende Geſchichte, deren Schauplatz nicht etwa Schilda<lb/> iſt. Der Präfekt eines Departements X. hat kürzlich<lb/> einen Erlaß veröffentlicht, der gegen die Perſonen auf<lb/> ſtrenge Strafe erkennt, die ſich des Baumfrevels in der<lb/> Weiſe ſchuldig machen, daß ſie die Rinde der Platanen<lb/> auf den öffentlichen Promenaden abſchälen. Die ſo ver-<lb/> ſtümmelten Bäume böten, wie der Präfect erklärt, das<lb/> traurigſte Schauſpiel dar. Wider Erwarten blieb aber<lb/> der Erlaß des Präfecten ohne Erfolg und der hohe<lb/> Würdenträger ließ in größter Entrüſtung ſeinen<lb/> Kabinetschef rufen, um zunächſt dieſem die Leviten zu<lb/> leſen. Dieſer machte ihn aber in aller Beſcheidenheit<lb/> darauf aufmerkſam, daß die Platanen die löbliche Ge-<lb/> pflogenheit haben, ſeit urdenklichen Zeiten aus<lb/> hygieniſchen Gründen ſich ſelbſt zu ſchälen, was man<lb/> ihnen doch ſchließlich nicht verbieten könne. — Ob das<lb/> wohl den Herrn Präfecten zu überzeugen vermochte?</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p><hi rendition="#b">* Die Pariſer-Theater</hi> haben im Jahre 1895 ins-<lb/> geſammt 18½ Millionen Francs eingenommen, das iſt um<lb/> rund 690.000 Francs mehr als im Vorjahre. Die ſtärkſte<lb/> Mehreinnahme hat das Gymnaſe-Theater erzielt. Auch die<lb/> ſtattlich ſubventionirten Theater haben eine ſehr günſtige<lb/> Bilanz aufzuweiſen. Die große Oper hat 1895 mehr als<lb/> 3 Millionen, die Comédie-Francaiſe mehr als 2 Millionen<lb/> abgeworfen, letzte um 116.000 Francs mehr als 1894. Es<lb/> iſt dabei zu berückſichtigen, daß im Jahre 1895 Dumas’<lb/><hi rendition="#aq">»L’ami des femmes«</hi> das Repertoire der erſten franzöſiſchen<lb/> Bühne lange Zeit faſt ausſchließlich beherrſchte. Die kleineren<lb/> Theater verzeichnen durchwegs ſchlechten Geſchäftsgang. Die<lb/> Renaiſſance allein hat um eine halbe Million Francs<lb/> weniger eingenommen als im Jahre 1894.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Ein Armenhäusler, der bald Millionär ge-<lb/> worden wäre.</hi> </head> <p>Die Londoner „Weſtminſter“ erinnert<lb/> daran, daß der frühere Beſitzer des Grund und Bodens,<lb/> auf dem heute das <hi rendition="#g">„goldene“,</hi> vielgenannte <hi rendition="#g">Johan-<lb/> nesburg</hi> ſteht, als Invalide im Armenhaus in Guilford<lb/> liegt. Der alte Mann hatte ein ſehr bewegtes Leben. Er<lb/> diente in der alten oſtindiſchen Compagnie, kämpfte in der<lb/> Krim, wurde bei Sebaſtopol ſchwer verwundet und machte<lb/> den indiſchen Aufſtand mit. Als er von Indien genug<lb/> hatte, ging er nach Südafrika und kämpfte hier gegen Zulus<lb/> und Buren. Bevor das Transvaal an die Buren fiel,<lb/> kaufte er für 7000 Mark nahe bei der Quelle des Limpopo<lb/> 15.000 Acker Land — eben die Stelle, wo Johannesburg<lb/> ſteht — und beſchloß, ſich dauernd hier niederzulaſſen. Aber<lb/> Krieg brach aus, er ergriff die Waffen gegen die Buren<lb/> und gehörte zu der Abtheilung, die Prätoria hielt. Als 1880<lb/> die Republik erklärt wurde, weigerte er ſich, unter Präſident<lb/> Krüger zu dienen, und ſein Land, das nun Hunderte von<lb/> Millionen werth iſt, wurde confiscirt. So wäre der heutige<lb/> Armenhäusler um ein Haar Millionär geworden!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* St. Frauciscus Regis Conferenz.</hi> </head> <p>Dien-<lb/> ſtag den 4. Februar abends 7¼ Uhr findet in der<lb/> katholiſchen Reſſource (<hi rendition="#aq">I.,</hi> Annagaſſe 9) eine Sitzung<lb/> der St. Franciscus Regis-Conferenz ſtatt. Gäſte will-<lb/> kommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Euchariſtiſche Verſammlungen.</hi> </head> <p>Donnerſtag<lb/> den 30. Jänner d. J. findet eine euchariſtiſche Ver-<lb/> ſammlung in Jedenſpeugen ſtatt, Donnerſtag den<lb/> 6. Februar in Mannersdorf an der March.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p><hi rendition="#b">* Die Generalverſammlung</hi> des <hi rendition="#g">katholiſch-<lb/> geſelligen Vereines Wiener Reſſource,</hi><lb/> findet Donnerſtag den 30. Jänner um 7 Uhr Abends<lb/> im Locale des Vereines <hi rendition="#aq">I.,</hi> Annagaſſe Nr. 9 ſtatt. Die<lb/> Mitglieder, welche zu erſcheinen verhindert ſind, werden<lb/> gebeten, ihre Vollmachten einzuſchicken.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Aus den Landtagen</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Niederöſterreich.</hi> </head><lb/> <p>Unter den Einläufen befindet ſich eine Interpellation<lb/> des Abg. Dr. <hi rendition="#b">Lueger,</hi> in welcher angefragt wird, ob der<lb/> Statthalter endlich der Termin für die Ausſchreibung der<lb/> Wiener Gemeinderaths-Wahlen bekannt geben wolle.</p><lb/> <p>Statthalter Graf <hi rendition="#b">Kielmansegg</hi> beantwortet mehrere<lb/> Interpellationen, darunter diejenige der Abg. <hi rendition="#g">Dötz</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Hauck,</hi> betreffend die Schweineſeuche.</p><lb/> <p>Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dalmatien.</hi> </head><lb/> <p>Der griechiſche Biſchof <hi rendition="#g">Milas</hi> leiſtete die Angelobung.<lb/> Der <hi rendition="#b">Landtags-Präſident</hi> theilt mit, daß Abg. <hi rendition="#g">Biankini</hi><lb/> drei von ihm unterſchriebene Anträge überreicht habe,<lb/> welche er, weil ſie nicht von 4 Abgeordneten unterfertigt<lb/> ſind, nicht zur Vorleſung bringe. <hi rendition="#g">Biankini</hi> verlangt<lb/> zur Verleſung die Stellung der Unterſtützungsfrage, worauf<lb/> ſich eine längere Debatte über die Auslegung des § 32 der<lb/> Geſchäftsordnung entſpinnt. Schließlich wird <hi rendition="#g">für</hi> die <hi rendition="#g">Ver-<lb/> leſung</hi> entſchieden. Alle drei Anträge <hi rendition="#g">Biankinis</hi><lb/> betreffen die Ausdehnung der Seſſion bis Ende Februar,<lb/> Wünſche wegen Grundſteuer-Regulirung und Abänderung<lb/> des <hi rendition="#g">Kunſtweingeſetzes</hi> werden unterſtützt. Die<lb/><cb/> Dringlichkeit für den erſten Antrag wird abgelehnt. Bei der<lb/> Verification der Landgemeindewahl in <hi rendition="#g">Sebenicover-<lb/> ſucht</hi> der Regierungsvertreter die Angriffe <hi rendition="#g">Biankinis</hi><lb/> wegen der wegen der Wahlen erfolgten Entziehung der<lb/> Unterſtützung der Seelſorger zu widerlegen. Biankini be-<lb/> ſpricht die Landtagswahlen, und die Ungerechtigkeit der<lb/> Landtags-Wohlordnung und den Kampf der Parteien ſowie<lb/> über die Stellungnahme der Regierung gegen die Rechts-<lb/> partei und beſpricht die Vorfälle bei den verſchiedenſten<lb/> Wahlen, wobei er vom Präſidenten wiederholt zur Sache<lb/> gerufen und ihm ſchließlich das <hi rendition="#g">Wort entzogen</hi><lb/> (Ganz wie bei uns!) wird. Die Debatte wird ſodann ge-<lb/> ſchloſſen. Die Wahl der zwei Abgeordneten der Landge-<lb/> meinden von Sebenico wird agnoscirt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Telegramme.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Italien in Afrika.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Rom,</hi> 28. Jänner.</dateline> <p>Die Agenzia Stefani meldet<lb/> aus <hi rendition="#g">Adaga-Hamas</hi> vom heutigen: Der von<lb/><hi rendition="#g">Baratieri</hi> an Makonnen entſandte Bote kehrte<lb/> gegen Abend zurück. Makonnen betheuert in der Antwort<lb/> auf den Brief des General Baratieri ſein und Meneliks<lb/> Feſthalten an den in Betreff der Räumung Makalles<lb/> feſtgeſetzten Pakten. Alle Kundſchafter beſtätigten, daß<lb/> das Bataillon Galliano’s Waffen, Kanonen und viel<lb/> Kriegsmaterial mit ſich führe und daß die geſammte<lb/> Mannſchaft des Bataillons gut gehalten ſei. Das<lb/> Bataillon iſt im Lager im Carrée formirt. In<lb/> der Mitte befinden ſich die Officiere mit den<lb/> Verwundeten, die Kanonen und das Kriegsmaterial.<lb/> Das Bataillon iſt nach der Gepflogenheit (?) der Abeſ-<lb/> ſynier von dem Corps Makonnens umgeben wegen der<lb/> von dem Letzteren übernommenen Bürgſchaft, damit das<lb/> Bataillon nicht mit den Corps der übrigen Chefs in<lb/> Berührung komme. <hi rendition="#g">Felter</hi> erzählt, daß die Sol-<lb/> daten der übrigen Chefs beim Abzuge Galliano’s aus<lb/> Makalle unzufrieden mit den feſtgeſetzten Bedingungen<lb/> und wegen des langen Widerſtandes Galliano’s auf-<lb/> gebracht waren. Sonntag war Raſttag. Die Schoaner,<lb/> welche bei Agula lagerten, ſollten ſich mit ihrer ganzen<lb/> Streitkraft gegen Hauſſen, die Colonne Galliano’s gegen<lb/> Adagahamus wenden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Boris’ Glaubenswechſel.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Rom,</hi> 28. Jänner.</dateline> <p><hi rendition="#g">Fürſt Ferdinand</hi><lb/> begab ſich geſtern Abends mit ſeinem Gefolge in zwei<lb/> Wagen <hi rendition="#g">nach dem Vatican,</hi> von wo er ins<lb/> Hotel zurückkehrte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Aufſtand auf Cuba.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Madrid,</hi> 28. Jänner.</dateline> <p>Der Miniſterrath be-<lb/> ſchäftigte ſich mit der <hi rendition="#g">Fünfzig-Millionen-<lb/> Anleihe</hi> und der Einführung einer Kriegſteuer auf<lb/> Cuba. Der letztere Plan wird noch den Gegenſtand<lb/> weiterer Berathungen bilden. Miniſterpräſident <hi rendition="#g">Ca-<lb/> novas</hi> erklärte, daß die Kammern zu einem ge-<lb/> eigneten Zeitpunkte einberufen werden. — Eine<lb/> officielle (!) Depeſche aus <hi rendition="#g">Havannah</hi> verkündet<lb/> mehrere Treffen mit den Inſurgenten, namentlich einen<lb/><hi rendition="#g">Sieg des Oberſten Molina</hi> über 600 von<lb/> dem Führer Bienvenido befehligte Inſurgenten in der<lb/> Provinz Matanzas. Die Truppen bemächtigten ſich<lb/> des Lagers der Inſurgenten, welche einen Verluſt von<lb/> vier Todten hatten. In Guanajay, Provinz Pinar<lb/> del Nio, hielten die Inſurgenten einen Eiſenbahnzug an<lb/> und ſetzten alle Waggons in Brand.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Grubenkataſtrophe.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 28. Jänner.</dateline> <p>Nach weiteren Meldungen ſind<lb/> von den bei der Exploſion in der <hi rendition="#g">Kohlengrube<lb/> bei Tylorſtown</hi> verſchütteten Bergarbeitern 33 lebend<lb/> an’s Tageslicht befördert und 15 Leichen geborgen worden;<lb/> 42 werden noch vermißt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zur Beachtung.</hi> </head><lb/> <p>Wir erſuchen unſere geehrten <hi rendition="#aq">p. t.</hi> Abnehmer,<lb/> gütigſt zum Monatswechſel das Abonnement bald-<lb/> möglichſt erneuern zu wollen, damit in der Zu-<lb/> ſendung keine Unterbrechung eintritt.</p><lb/> <p>Gleichzeitig bitten wir jene Abonnenten, welche<lb/> das Abonnement angemeldet haben und daraufhin<lb/> das Blatt bereits zugeſandt erhielten, gütigſt die<lb/> Begleichung des Betrages erfolgen zu laſſen.</p><lb/> <byline>Die Adminiſtration der „Reichspoſt“.</byline> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Börſe.</hi> </head><lb/> <p>Eifrige Beſtrebungen, die Cursſteigerung weiter zu<lb/> fördern, haben an der heutigen Vorbörſe den erwünſchten<lb/> Erfolg erzielt. Die meiſten Bankpapiere waren zu erhöhten<lb/> Curſen gehandelt. Die Türkenloſe ſind ſeit mehreren Tagen<lb/> vernachläſſigt.</p><lb/> <p>Um 11 Uhr notirten: Oeſterreichiſche Creditactien<lb/> 375.—, Ungariſche Creditactien 420.50, Anglobank 174.—,<lb/> Unionbank 310.50, Bankverein 147.75, Länderbank 250.—,<lb/> Bodencreditanſtalt 478.—, Tabakactien 19.10, Mairente<lb/> 100.86, Silberrente 101.10, Oeſterreichiſche Kronenrente 100.75,<lb/> Ungariſche Kronenrente 99.15, Oeſterreichiſche Goldrente<lb/> 122.70, Ungariſche Goldrente 122.75, Staatsbahnactien<lb/> 370.25, Lombarden 101.—, Galizier —.—, Elbethalbahn<lb/> 279.—, Norweſtbahn 277.—, Czernowitzer 294.—, Kaſchauer<lb/> 195.50, Buſchtehrader <hi rendition="#aq">A.</hi> 146.—, Buſchtehrader <hi rendition="#aq">B.</hi> 536.75,<lb/> Böhmiſche Nordbahn 276.50, Böhmiſche Weſtbahn —.—,<lb/> Graz-Köflacher 265.—, Nordbahnactien 34.20 Oeſterreichiſche<lb/> Localbahnen 206.—, Oeſterreichiſche Waffenfabrik 299.—,<lb/> Tramwayactien 494.—, Neue Wr. Tramwayactien —.—<lb/><cb/> Donau-Dampfſchiffahrts-Geſellſchaft 470.—, Lloydactien<lb/> —.—, Communalloſe —.—, Ungarloſe —.—, Theißloſe<lb/> —.—, Türkenloſe 57.40, Waggonleihanſtalt —.—,<lb/> Montan 84.40 Prager Eiſen 679.—, Wienerberger<lb/> Ziegelfabrik 322.—, Rima-Muranier 254.—, Trifailer<lb/> 165.—, Brüxer Kohle 294.—, Weſtböhmiſche Kohle —.—,<lb/> Rubel 1.28·75, Marknoten 59.32 bis —.—, Napoleons<lb/> 9.62, Prag-Dux —.—, Wiener Bau —.—, Allgemeine<lb/> Bau 129.—, Hütten —.—., Elektr.-Geſ. —.—.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFinancialNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Volkswirthſchaftlicher Theil.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gegen die Zuckercartelle.</hi> </head><lb/> <p>Im böhmiſchen Landtage führte der Abg. Dr.<lb/> Pazak bei der Begründung ſeines Antrages bezüglich<lb/> der Zuckercartelle aus, daß das Coalitionsgeſetz nicht<lb/> ausreiche und zwar nicht gegen die ſogenannten<lb/> Rayonnirungscartelle, und daß die Erlaſſung eines<lb/> neueren Geſetzes als nothwendig erſcheine. Frankreich<lb/> England und Amerika haben Maßregeln gegen die<lb/> Cartelle ergriffen. Die Zuckercartelle hatten urſprüng-<lb/> lich den Zweck, der Ueberproduction zu ſteuern. Später<lb/> haben ſich die ſogenannten Rayonnirungen entwickelt<lb/> und derzeit gliedern ſich die Zuckerfabriken in 5<lb/> Sectionen, deren jede ihre eigenen Einrichtungen und<lb/> ihren eigenen Vollzugsausſchuß haben. Unter dem<lb/> Rayonnirungszwange dürfe der Bauer ſeine Rüben<lb/> nur jener Fabrik verkaufen, der er zugewieſen iſt.<lb/> Er iſt alſo auf Gnade und Ungnade dem Käufer<lb/> ausgeliefert. Dieſe Cartelle ſeien an dem Rückgange<lb/> des Preiſes des Rohmateriales allein ſchuld. Sie<lb/> müſſen alſo unbedingt einer Controlle unterworfen<lb/> werden.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Generalverſammlung der Dienſtmann-Garantie-<lb/> Geſellſchaft.</hi> </head> <p>Die Dienſtmann-Garantie-Geſellſchaft hielt.<lb/> Sonntag Vormittags im „Lanner-Saale“ ihre diesjährige<lb/> Generalverſammlung ab. Der Jahresbericht beziffert die<lb/> Zahl der Mitglieder mit 610. Die Einnahmen von<lb/> 3196 fl. 73 kr. ſtehen Ausgaben im Betrage von 2724 fl.<lb/> 33 kr. gegenüber, hiervon wurden 458 fl. 90 kr. an Hinter-<lb/> bliebene verſtorbener Mitglieder und 508 fl. als Abfertigung<lb/> an erwerbsunfähig gewordene Mitglieder ausbezahlt. Das<lb/> Vermögen beläuft ſich auf 10445 fl. 17 kr. Der Vorſtehung<lb/> wurde das Abſolutorium ertheilt. Es gelangte eine Note<lb/> des Wiener Magiſtrates zur Verleſung, in welcher die von<lb/> den Dienſtmännern gewünſchte Kappe mit der Aufſchrift<lb/> „Wiener Dienſtmann“ genehmigt und der Garantiegeſell-<lb/> ſchaft der Name „Wiener Dienſtmann-Inſtitut“ ertheilt<lb/> wird. Auf Antrag des Ausſchuſſes wurde beſchloſſen, dem<lb/> Magiſtrate eine die Wünſche der Dienſtmänner zuſammen-<lb/> faſſende Petition zu überreichen. In dieſer Petition wird<lb/> ausgeführt, daß der heutige Stand von 1700 Dienſt-<lb/> männern den beſtehenden Verhältniſſen nicht mehr entſpreche<lb/> und eine Reducirung dieſer Zahl auf 1000 Mann dringend<lb/> geboten erſcheine. Die bisher beſtehenden Inſtitute „Com-<lb/> miſſionär“, „Stadtcourier“ und „Expreß“ ſollen beim Ab-<lb/> leben der Conceſſionsinhaber oder bei Rücklegung der Con-<lb/> ceſſionen aufgelöſt und die Würdigſten unter den Be-<lb/> dienſteten dem „Wiener Dienſtmann-Inſtitut“ angegliedert<lb/> werden. Für neu aufzunehmende Leute ſoll die Beſtimmung<lb/> gelten, daß ſie mindeſtens 30 Jahre alt ſind und fünf<lb/> Jahre in Wien gewohnt haben müßten. Sodann wurden<lb/> die Neuwahlen in die Inſtitutsleitung vorgenommen. Der<lb/> bisherige Obmann Johann <hi rendition="#g">Ertl</hi> wurde zum Obmanne<lb/> wiedergewählt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bange machen gilt nicht.</hi> </head> <p>Die Berliner Börſen-<lb/> preſſe beginnt jetzt das alte Manöver, das auch wir in<lb/> Wien bei paſſender Gelegenheit von der Wiener Börſen-<lb/> preſſe durchgeführt ſahen. Die Berliner Börſenpreſſe<lb/> ſucht nämlich durch die Aufſtellung aller möglichen<lb/> Schreckgeſpenſte die Börſenreform zu lähmen. So<lb/> ſchreibt die „Nat.-Ztg.“ in ihrem Börſenberichte: „Die<lb/> Reſignation, mit der man hier der weitern Entwicklung<lb/> der Dinge hinſichtlich der „Börſenreform“, wie man zu<lb/> fagen beliebt, entgegenſieht, lähmt alle Unternehmungs-<lb/> luſt.“ Und an anderer Stelle: „Amſterdam freut ſich<lb/> ſchon auf den Gewinn an Geſchäftsthätigkeit, den ihm<lb/> der Niedergang der Berliner Productenbörſe zuführen<lb/> wird.“ Das wird ja der reine Exodus der mißhan-<lb/> delten Jobber werden. Es iſt die alte Geſchichte wie<lb/> bei uns in Wien. Uns drohte man mit dem Auszuge<lb/> der Getreidehändler nach Budapeſt, den Berlinern macht<lb/> man bange mit dem Hinweiſe auf Amſterdam. Aber<lb/> weshalb wollen ſie gerade das unſchuldige Amſterdam<lb/> beglücken? Es gibt eine friedliche Stelle im großen<lb/> Ocean. Mögen ſie doch dort auf Actien eine nette<lb/> kleine Inſel erwerben und ein neues Fürſtenthum<lb/> Monaco gründen. Wenn es da mit Roggen und Weizen<lb/> zu umſtändlich iſt, können ſie ja in Muſcheln oder<lb/> Fiſchgräten Termingeſchäfte machen. Das iſt auch an-<lb/> regend und gewinnbringend; außerdem ſchadet es nie-<lb/> mandem.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Creditnoth der Landwirthe.</hi> </head> <p>Der Real-<lb/> credit der Landwirthe iſt wie die ſteigenden Verſchul-<lb/> dungsziffern zeigen, vtelfach ganz erſchöpft und daher<lb/> der Andrang zu den Perſonalcreditinſtituten ein unge-<lb/> heuerer. So ſind dem Generalanwaltſchaftsverband länd-<lb/> licher Genoſſenſchaften im Jahre 1895 circa 500 neue<lb/> Genoſſenſchaften beigetreten, ſo daß er jetzt 1900 um-<lb/> faßt. Der Allgemeine Verband der deutſchen landw.<lb/> Genoſſenſchaften iſt durch Zutritt von etwa 800 Ge-<lb/> noſſenſchaften im Jahre 1895 auf die Zahl von über<lb/> 2700 angelangt. Auch die kleineren ländlichen Genoſſen-<lb/> ſchaftsverbände haben ſich erheblich vermehrt. Die neuen<lb/> Genoſſenſchaften ſind, wie die L. d. B. d. L. bemerkt,<lb/> ganz überwiegend Spar- und Darlehenskaſſen, ein Be-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
27 Wien, Dienſtag Reichspoſt 28. Jänner 1896
Stankovic genoß in der kroatiſchen Landeshaupt-
ſtadt das größte Anſehen, er war nicht nur
Directionsrath mehrerer Geld- und Induſtrieunter-
nehmungen, Präſident der ſerbiſchen Kirchengemeinde,
Rittmeiſter a. D., ſondern war auch, wenigſtens
in früheren Jahren lebhaft politiſch thätig.
Perſönlich war er liebenswürdigen Characters und einer
jener wenigen Serben, die auch unter den Kroaten
ſich einer gewiſſen Popularität erfreuen. Börſen-
verluſte ſollen den im beſten Mannesalter befindlichen
Stankovic in den Tod getrieben haben. Zu
bemerken wäre, daß Agram nun binnen wenigen
Jahren zum zweiten Male in die traurige Lage kam,
den Vicebürgermeiſter durch Selbſtmord zu verlieren.
Der erſte war im Jahre 1887 der Vicebürgermeiſter
Kallabar, der ſich Malverſationen zu Schulden
kommen ließ und im Momente der Verhaftung ſich
erſchoß.
Des Präfekten Fürſorge. Die „Débats“ melden
folgende Geſchichte, deren Schauplatz nicht etwa Schilda
iſt. Der Präfekt eines Departements X. hat kürzlich
einen Erlaß veröffentlicht, der gegen die Perſonen auf
ſtrenge Strafe erkennt, die ſich des Baumfrevels in der
Weiſe ſchuldig machen, daß ſie die Rinde der Platanen
auf den öffentlichen Promenaden abſchälen. Die ſo ver-
ſtümmelten Bäume böten, wie der Präfect erklärt, das
traurigſte Schauſpiel dar. Wider Erwarten blieb aber
der Erlaß des Präfecten ohne Erfolg und der hohe
Würdenträger ließ in größter Entrüſtung ſeinen
Kabinetschef rufen, um zunächſt dieſem die Leviten zu
leſen. Dieſer machte ihn aber in aller Beſcheidenheit
darauf aufmerkſam, daß die Platanen die löbliche Ge-
pflogenheit haben, ſeit urdenklichen Zeiten aus
hygieniſchen Gründen ſich ſelbſt zu ſchälen, was man
ihnen doch ſchließlich nicht verbieten könne. — Ob das
wohl den Herrn Präfecten zu überzeugen vermochte?
* Die Pariſer-Theater haben im Jahre 1895 ins-
geſammt 18½ Millionen Francs eingenommen, das iſt um
rund 690.000 Francs mehr als im Vorjahre. Die ſtärkſte
Mehreinnahme hat das Gymnaſe-Theater erzielt. Auch die
ſtattlich ſubventionirten Theater haben eine ſehr günſtige
Bilanz aufzuweiſen. Die große Oper hat 1895 mehr als
3 Millionen, die Comédie-Francaiſe mehr als 2 Millionen
abgeworfen, letzte um 116.000 Francs mehr als 1894. Es
iſt dabei zu berückſichtigen, daß im Jahre 1895 Dumas’
»L’ami des femmes« das Repertoire der erſten franzöſiſchen
Bühne lange Zeit faſt ausſchließlich beherrſchte. Die kleineren
Theater verzeichnen durchwegs ſchlechten Geſchäftsgang. Die
Renaiſſance allein hat um eine halbe Million Francs
weniger eingenommen als im Jahre 1894.
* Ein Armenhäusler, der bald Millionär ge-
worden wäre. Die Londoner „Weſtminſter“ erinnert
daran, daß der frühere Beſitzer des Grund und Bodens,
auf dem heute das „goldene“, vielgenannte Johan-
nesburg ſteht, als Invalide im Armenhaus in Guilford
liegt. Der alte Mann hatte ein ſehr bewegtes Leben. Er
diente in der alten oſtindiſchen Compagnie, kämpfte in der
Krim, wurde bei Sebaſtopol ſchwer verwundet und machte
den indiſchen Aufſtand mit. Als er von Indien genug
hatte, ging er nach Südafrika und kämpfte hier gegen Zulus
und Buren. Bevor das Transvaal an die Buren fiel,
kaufte er für 7000 Mark nahe bei der Quelle des Limpopo
15.000 Acker Land — eben die Stelle, wo Johannesburg
ſteht — und beſchloß, ſich dauernd hier niederzulaſſen. Aber
Krieg brach aus, er ergriff die Waffen gegen die Buren
und gehörte zu der Abtheilung, die Prätoria hielt. Als 1880
die Republik erklärt wurde, weigerte er ſich, unter Präſident
Krüger zu dienen, und ſein Land, das nun Hunderte von
Millionen werth iſt, wurde confiscirt. So wäre der heutige
Armenhäusler um ein Haar Millionär geworden!
* St. Frauciscus Regis Conferenz. Dien-
ſtag den 4. Februar abends 7¼ Uhr findet in der
katholiſchen Reſſource (I., Annagaſſe 9) eine Sitzung
der St. Franciscus Regis-Conferenz ſtatt. Gäſte will-
kommen.
* Euchariſtiſche Verſammlungen. Donnerſtag
den 30. Jänner d. J. findet eine euchariſtiſche Ver-
ſammlung in Jedenſpeugen ſtatt, Donnerſtag den
6. Februar in Mannersdorf an der March.
* Die Generalverſammlung des katholiſch-
geſelligen Vereines Wiener Reſſource,
findet Donnerſtag den 30. Jänner um 7 Uhr Abends
im Locale des Vereines I., Annagaſſe Nr. 9 ſtatt. Die
Mitglieder, welche zu erſcheinen verhindert ſind, werden
gebeten, ihre Vollmachten einzuſchicken.
Aus den Landtagen
Niederöſterreich.
Unter den Einläufen befindet ſich eine Interpellation
des Abg. Dr. Lueger, in welcher angefragt wird, ob der
Statthalter endlich der Termin für die Ausſchreibung der
Wiener Gemeinderaths-Wahlen bekannt geben wolle.
Statthalter Graf Kielmansegg beantwortet mehrere
Interpellationen, darunter diejenige der Abg. Dötz und
Hauck, betreffend die Schweineſeuche.
Hierauf wird zur Tagesordnung übergegangen.
Dalmatien.
Der griechiſche Biſchof Milas leiſtete die Angelobung.
Der Landtags-Präſident theilt mit, daß Abg. Biankini
drei von ihm unterſchriebene Anträge überreicht habe,
welche er, weil ſie nicht von 4 Abgeordneten unterfertigt
ſind, nicht zur Vorleſung bringe. Biankini verlangt
zur Verleſung die Stellung der Unterſtützungsfrage, worauf
ſich eine längere Debatte über die Auslegung des § 32 der
Geſchäftsordnung entſpinnt. Schließlich wird für die Ver-
leſung entſchieden. Alle drei Anträge Biankinis
betreffen die Ausdehnung der Seſſion bis Ende Februar,
Wünſche wegen Grundſteuer-Regulirung und Abänderung
des Kunſtweingeſetzes werden unterſtützt. Die
Dringlichkeit für den erſten Antrag wird abgelehnt. Bei der
Verification der Landgemeindewahl in Sebenicover-
ſucht der Regierungsvertreter die Angriffe Biankinis
wegen der wegen der Wahlen erfolgten Entziehung der
Unterſtützung der Seelſorger zu widerlegen. Biankini be-
ſpricht die Landtagswahlen, und die Ungerechtigkeit der
Landtags-Wohlordnung und den Kampf der Parteien ſowie
über die Stellungnahme der Regierung gegen die Rechts-
partei und beſpricht die Vorfälle bei den verſchiedenſten
Wahlen, wobei er vom Präſidenten wiederholt zur Sache
gerufen und ihm ſchließlich das Wort entzogen
(Ganz wie bei uns!) wird. Die Debatte wird ſodann ge-
ſchloſſen. Die Wahl der zwei Abgeordneten der Landge-
meinden von Sebenico wird agnoscirt.
Telegramme.
Italien in Afrika.
Rom, 28. Jänner. Die Agenzia Stefani meldet
aus Adaga-Hamas vom heutigen: Der von
Baratieri an Makonnen entſandte Bote kehrte
gegen Abend zurück. Makonnen betheuert in der Antwort
auf den Brief des General Baratieri ſein und Meneliks
Feſthalten an den in Betreff der Räumung Makalles
feſtgeſetzten Pakten. Alle Kundſchafter beſtätigten, daß
das Bataillon Galliano’s Waffen, Kanonen und viel
Kriegsmaterial mit ſich führe und daß die geſammte
Mannſchaft des Bataillons gut gehalten ſei. Das
Bataillon iſt im Lager im Carrée formirt. In
der Mitte befinden ſich die Officiere mit den
Verwundeten, die Kanonen und das Kriegsmaterial.
Das Bataillon iſt nach der Gepflogenheit (?) der Abeſ-
ſynier von dem Corps Makonnens umgeben wegen der
von dem Letzteren übernommenen Bürgſchaft, damit das
Bataillon nicht mit den Corps der übrigen Chefs in
Berührung komme. Felter erzählt, daß die Sol-
daten der übrigen Chefs beim Abzuge Galliano’s aus
Makalle unzufrieden mit den feſtgeſetzten Bedingungen
und wegen des langen Widerſtandes Galliano’s auf-
gebracht waren. Sonntag war Raſttag. Die Schoaner,
welche bei Agula lagerten, ſollten ſich mit ihrer ganzen
Streitkraft gegen Hauſſen, die Colonne Galliano’s gegen
Adagahamus wenden.
Boris’ Glaubenswechſel.
Rom, 28. Jänner. Fürſt Ferdinand
begab ſich geſtern Abends mit ſeinem Gefolge in zwei
Wagen nach dem Vatican, von wo er ins
Hotel zurückkehrte.
Der Aufſtand auf Cuba.
Madrid, 28. Jänner. Der Miniſterrath be-
ſchäftigte ſich mit der Fünfzig-Millionen-
Anleihe und der Einführung einer Kriegſteuer auf
Cuba. Der letztere Plan wird noch den Gegenſtand
weiterer Berathungen bilden. Miniſterpräſident Ca-
novas erklärte, daß die Kammern zu einem ge-
eigneten Zeitpunkte einberufen werden. — Eine
officielle (!) Depeſche aus Havannah verkündet
mehrere Treffen mit den Inſurgenten, namentlich einen
Sieg des Oberſten Molina über 600 von
dem Führer Bienvenido befehligte Inſurgenten in der
Provinz Matanzas. Die Truppen bemächtigten ſich
des Lagers der Inſurgenten, welche einen Verluſt von
vier Todten hatten. In Guanajay, Provinz Pinar
del Nio, hielten die Inſurgenten einen Eiſenbahnzug an
und ſetzten alle Waggons in Brand.
Grubenkataſtrophe.
London, 28. Jänner. Nach weiteren Meldungen ſind
von den bei der Exploſion in der Kohlengrube
bei Tylorſtown verſchütteten Bergarbeitern 33 lebend
an’s Tageslicht befördert und 15 Leichen geborgen worden;
42 werden noch vermißt.
Zur Beachtung.
Wir erſuchen unſere geehrten p. t. Abnehmer,
gütigſt zum Monatswechſel das Abonnement bald-
möglichſt erneuern zu wollen, damit in der Zu-
ſendung keine Unterbrechung eintritt.
Gleichzeitig bitten wir jene Abonnenten, welche
das Abonnement angemeldet haben und daraufhin
das Blatt bereits zugeſandt erhielten, gütigſt die
Begleichung des Betrages erfolgen zu laſſen.
Die Adminiſtration der „Reichspoſt“.
Börſe.
Eifrige Beſtrebungen, die Cursſteigerung weiter zu
fördern, haben an der heutigen Vorbörſe den erwünſchten
Erfolg erzielt. Die meiſten Bankpapiere waren zu erhöhten
Curſen gehandelt. Die Türkenloſe ſind ſeit mehreren Tagen
vernachläſſigt.
Um 11 Uhr notirten: Oeſterreichiſche Creditactien
375.—, Ungariſche Creditactien 420.50, Anglobank 174.—,
Unionbank 310.50, Bankverein 147.75, Länderbank 250.—,
Bodencreditanſtalt 478.—, Tabakactien 19.10, Mairente
100.86, Silberrente 101.10, Oeſterreichiſche Kronenrente 100.75,
Ungariſche Kronenrente 99.15, Oeſterreichiſche Goldrente
122.70, Ungariſche Goldrente 122.75, Staatsbahnactien
370.25, Lombarden 101.—, Galizier —.—, Elbethalbahn
279.—, Norweſtbahn 277.—, Czernowitzer 294.—, Kaſchauer
195.50, Buſchtehrader A. 146.—, Buſchtehrader B. 536.75,
Böhmiſche Nordbahn 276.50, Böhmiſche Weſtbahn —.—,
Graz-Köflacher 265.—, Nordbahnactien 34.20 Oeſterreichiſche
Localbahnen 206.—, Oeſterreichiſche Waffenfabrik 299.—,
Tramwayactien 494.—, Neue Wr. Tramwayactien —.—
Donau-Dampfſchiffahrts-Geſellſchaft 470.—, Lloydactien
—.—, Communalloſe —.—, Ungarloſe —.—, Theißloſe
—.—, Türkenloſe 57.40, Waggonleihanſtalt —.—,
Montan 84.40 Prager Eiſen 679.—, Wienerberger
Ziegelfabrik 322.—, Rima-Muranier 254.—, Trifailer
165.—, Brüxer Kohle 294.—, Weſtböhmiſche Kohle —.—,
Rubel 1.28·75, Marknoten 59.32 bis —.—, Napoleons
9.62, Prag-Dux —.—, Wiener Bau —.—, Allgemeine
Bau 129.—, Hütten —.—., Elektr.-Geſ. —.—.
Volkswirthſchaftlicher Theil.
Gegen die Zuckercartelle.
Im böhmiſchen Landtage führte der Abg. Dr.
Pazak bei der Begründung ſeines Antrages bezüglich
der Zuckercartelle aus, daß das Coalitionsgeſetz nicht
ausreiche und zwar nicht gegen die ſogenannten
Rayonnirungscartelle, und daß die Erlaſſung eines
neueren Geſetzes als nothwendig erſcheine. Frankreich
England und Amerika haben Maßregeln gegen die
Cartelle ergriffen. Die Zuckercartelle hatten urſprüng-
lich den Zweck, der Ueberproduction zu ſteuern. Später
haben ſich die ſogenannten Rayonnirungen entwickelt
und derzeit gliedern ſich die Zuckerfabriken in 5
Sectionen, deren jede ihre eigenen Einrichtungen und
ihren eigenen Vollzugsausſchuß haben. Unter dem
Rayonnirungszwange dürfe der Bauer ſeine Rüben
nur jener Fabrik verkaufen, der er zugewieſen iſt.
Er iſt alſo auf Gnade und Ungnade dem Käufer
ausgeliefert. Dieſe Cartelle ſeien an dem Rückgange
des Preiſes des Rohmateriales allein ſchuld. Sie
müſſen alſo unbedingt einer Controlle unterworfen
werden.
Generalverſammlung der Dienſtmann-Garantie-
Geſellſchaft. Die Dienſtmann-Garantie-Geſellſchaft hielt.
Sonntag Vormittags im „Lanner-Saale“ ihre diesjährige
Generalverſammlung ab. Der Jahresbericht beziffert die
Zahl der Mitglieder mit 610. Die Einnahmen von
3196 fl. 73 kr. ſtehen Ausgaben im Betrage von 2724 fl.
33 kr. gegenüber, hiervon wurden 458 fl. 90 kr. an Hinter-
bliebene verſtorbener Mitglieder und 508 fl. als Abfertigung
an erwerbsunfähig gewordene Mitglieder ausbezahlt. Das
Vermögen beläuft ſich auf 10445 fl. 17 kr. Der Vorſtehung
wurde das Abſolutorium ertheilt. Es gelangte eine Note
des Wiener Magiſtrates zur Verleſung, in welcher die von
den Dienſtmännern gewünſchte Kappe mit der Aufſchrift
„Wiener Dienſtmann“ genehmigt und der Garantiegeſell-
ſchaft der Name „Wiener Dienſtmann-Inſtitut“ ertheilt
wird. Auf Antrag des Ausſchuſſes wurde beſchloſſen, dem
Magiſtrate eine die Wünſche der Dienſtmänner zuſammen-
faſſende Petition zu überreichen. In dieſer Petition wird
ausgeführt, daß der heutige Stand von 1700 Dienſt-
männern den beſtehenden Verhältniſſen nicht mehr entſpreche
und eine Reducirung dieſer Zahl auf 1000 Mann dringend
geboten erſcheine. Die bisher beſtehenden Inſtitute „Com-
miſſionär“, „Stadtcourier“ und „Expreß“ ſollen beim Ab-
leben der Conceſſionsinhaber oder bei Rücklegung der Con-
ceſſionen aufgelöſt und die Würdigſten unter den Be-
dienſteten dem „Wiener Dienſtmann-Inſtitut“ angegliedert
werden. Für neu aufzunehmende Leute ſoll die Beſtimmung
gelten, daß ſie mindeſtens 30 Jahre alt ſind und fünf
Jahre in Wien gewohnt haben müßten. Sodann wurden
die Neuwahlen in die Inſtitutsleitung vorgenommen. Der
bisherige Obmann Johann Ertl wurde zum Obmanne
wiedergewählt.
Bange machen gilt nicht. Die Berliner Börſen-
preſſe beginnt jetzt das alte Manöver, das auch wir in
Wien bei paſſender Gelegenheit von der Wiener Börſen-
preſſe durchgeführt ſahen. Die Berliner Börſenpreſſe
ſucht nämlich durch die Aufſtellung aller möglichen
Schreckgeſpenſte die Börſenreform zu lähmen. So
ſchreibt die „Nat.-Ztg.“ in ihrem Börſenberichte: „Die
Reſignation, mit der man hier der weitern Entwicklung
der Dinge hinſichtlich der „Börſenreform“, wie man zu
fagen beliebt, entgegenſieht, lähmt alle Unternehmungs-
luſt.“ Und an anderer Stelle: „Amſterdam freut ſich
ſchon auf den Gewinn an Geſchäftsthätigkeit, den ihm
der Niedergang der Berliner Productenbörſe zuführen
wird.“ Das wird ja der reine Exodus der mißhan-
delten Jobber werden. Es iſt die alte Geſchichte wie
bei uns in Wien. Uns drohte man mit dem Auszuge
der Getreidehändler nach Budapeſt, den Berlinern macht
man bange mit dem Hinweiſe auf Amſterdam. Aber
weshalb wollen ſie gerade das unſchuldige Amſterdam
beglücken? Es gibt eine friedliche Stelle im großen
Ocean. Mögen ſie doch dort auf Actien eine nette
kleine Inſel erwerben und ein neues Fürſtenthum
Monaco gründen. Wenn es da mit Roggen und Weizen
zu umſtändlich iſt, können ſie ja in Muſcheln oder
Fiſchgräten Termingeſchäfte machen. Das iſt auch an-
regend und gewinnbringend; außerdem ſchadet es nie-
mandem.
Die Creditnoth der Landwirthe. Der Real-
credit der Landwirthe iſt wie die ſteigenden Verſchul-
dungsziffern zeigen, vtelfach ganz erſchöpft und daher
der Andrang zu den Perſonalcreditinſtituten ein unge-
heuerer. So ſind dem Generalanwaltſchaftsverband länd-
licher Genoſſenſchaften im Jahre 1895 circa 500 neue
Genoſſenſchaften beigetreten, ſo daß er jetzt 1900 um-
faßt. Der Allgemeine Verband der deutſchen landw.
Genoſſenſchaften iſt durch Zutritt von etwa 800 Ge-
noſſenſchaften im Jahre 1895 auf die Zahl von über
2700 angelangt. Auch die kleineren ländlichen Genoſſen-
ſchaftsverbände haben ſich erheblich vermehrt. Die neuen
Genoſſenſchaften ſind, wie die L. d. B. d. L. bemerkt,
ganz überwiegend Spar- und Darlehenskaſſen, ein Be-
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