Ordinari Reichs-Zeitung. Nr. 2029, Wien, 1698.den Cantons die Wahl geben/ ob sie einen Capitain von jeder Compagnie Auß dem Elsaß/ vom 28. October. Es passiret anjetzo hier nichts sonderliches/ ausser/ daß den 23. mit Auß Königsberg/ vom 28 Octobris. Von Riga wird berichtet/ daß der Groß-Czaar von Moscau/ von der Mie-
den Cantons die Wahl geben/ ob sie einen Capitain von jeder Compagnie Auß dem Elsaß/ vom 28. October. Es passiret anjetzo hier nichts sonderliches/ ausser/ daß den 23. mit Auß Königsberg/ vom 28 Octobris. Von Riga wird berichtet/ daß der Groß-Czaar von Moscau/ von der Mie-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> den Cantons die Wahl geben/ ob sie einen Capitain von jeder Compagnie<lb/> nach Hauß beruffen/ oder aber eine Compagnie auff 100. Mann reducirt<lb/> haben wollen; Sintemahl unter währendem Krieg/ jede Compagnie auff<lb/> 210. Köpffen bestanden/ welche nur von einem Capitain commandirt wor-<lb/> den/ und wurde ihm von jedem Kopff monatlich 17. Francken/ 8. Stüber<lb/> bezahlt; nach dem Krieg aber/ hat der König die Compagnie auff 170.<lb/> Mann gesetzt/ und jeder Campagnie 2. Haubtleute gegeben/ deren jeder ein<lb/> Jahr umb das andere commandiren/ und also seinen Sold nur alle 2. Jahr<lb/> geniesen soll; über dieses ist den gemeinen Knechten der Sold/ von 17.<lb/> Francken 8. Stüber/ biß auff 14. Francken 10. Stüber gemindert wor-<lb/> den/ ohne die Regimenter und Compagnien/ welche der König gar abge-<lb/> danckt/ alles wider die Alliantz und Capitulation. Wann nun obiger Vor-<lb/> schlag geschiehet/ so wird solcher die Schweitzerischen Officierer gar nicht/<lb/> und noch viel weniger die sämbtliche Cantons vergnügen. Indessen sind<lb/> denen Obristen/ welche biß auff weitere Verordnung/ im Land bleiben müs-<lb/> sen/ von Seiten der Cantons einige Frag-Articul zugestellet worden/ wor-<lb/> über sie sich von Puncten zu Puncten/ zwischen hier und Martini/ verant-<lb/> worten müssen. Zwischen der Statt Basel/ und der zu Freyburg residie-<lb/> renden Vorder-Oesterreichischen Regierung/ ist eine zimbliche Weitläuff-<lb/> tigkeit zu besorgen/ weil diese zu Basel einen Oesterreichischen Postmeister<lb/> einsetzen/ die Statt aber solches/ als ein von niemanden als von GOtt de-<lb/> pendirender Stand/ durchauß nicht zugeben will.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß dem Elsaß/ vom 28. October.</head><lb/> <p>Es passiret anjetzo hier nichts sonderliches/ ausser/ daß den 23. mit<lb/> dem grösten Pomp und Solennitäten/ die jenige Verehrung/ so von Seiner<lb/> Königl. Majestät in hiesiges Münster geschehen/ und in folgenden Stü-<lb/> cken bestehet/ eingeweyhet worden; Erstlich 6. schöne grosse silberne<lb/> Leuchter/ zum andern ein Crucifix von Silber/ fast in Manns-Grösse/<lb/> drittens/ etliche Tücher/ 2. Altäre zu bedecken/ theils von rothem/ theils von<lb/> weissem und dem feinsten Sammet/ welche von dem besten Gold/ und<lb/> zwar so reich außgestückt sind/ daß man fast keinen Boden davon siehet/<lb/> Altar 6. Meßgewand/ welch auff gleiche Weise außgearbeitet sind.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Auß Königsberg/ vom 28 Octobris.</head><lb/> <p>Von Riga wird <choice><sic>berichte</sic><corr>berichtet</corr></choice>/ daß der Groß-Czaar von Moscau/ von der<lb/> Cron Schweden/ Narva und Iwanogrod prätendiret/ auch verlanget er ei-<lb/> ne gewisse Person auß Riga <supplied cert="low">a</supplied>ußgehändiget zu haben/ durch welche er/ we-<lb/> gen der Wechsel/ auff 1800. Thaler Schaden gelitten haben soll. Von<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Mie-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
den Cantons die Wahl geben/ ob sie einen Capitain von jeder Compagnie
nach Hauß beruffen/ oder aber eine Compagnie auff 100. Mann reducirt
haben wollen; Sintemahl unter währendem Krieg/ jede Compagnie auff
210. Köpffen bestanden/ welche nur von einem Capitain commandirt wor-
den/ und wurde ihm von jedem Kopff monatlich 17. Francken/ 8. Stüber
bezahlt; nach dem Krieg aber/ hat der König die Compagnie auff 170.
Mann gesetzt/ und jeder Campagnie 2. Haubtleute gegeben/ deren jeder ein
Jahr umb das andere commandiren/ und also seinen Sold nur alle 2. Jahr
geniesen soll; über dieses ist den gemeinen Knechten der Sold/ von 17.
Francken 8. Stüber/ biß auff 14. Francken 10. Stüber gemindert wor-
den/ ohne die Regimenter und Compagnien/ welche der König gar abge-
danckt/ alles wider die Alliantz und Capitulation. Wann nun obiger Vor-
schlag geschiehet/ so wird solcher die Schweitzerischen Officierer gar nicht/
und noch viel weniger die sämbtliche Cantons vergnügen. Indessen sind
denen Obristen/ welche biß auff weitere Verordnung/ im Land bleiben müs-
sen/ von Seiten der Cantons einige Frag-Articul zugestellet worden/ wor-
über sie sich von Puncten zu Puncten/ zwischen hier und Martini/ verant-
worten müssen. Zwischen der Statt Basel/ und der zu Freyburg residie-
renden Vorder-Oesterreichischen Regierung/ ist eine zimbliche Weitläuff-
tigkeit zu besorgen/ weil diese zu Basel einen Oesterreichischen Postmeister
einsetzen/ die Statt aber solches/ als ein von niemanden als von GOtt de-
pendirender Stand/ durchauß nicht zugeben will.
Auß dem Elsaß/ vom 28. October.
Es passiret anjetzo hier nichts sonderliches/ ausser/ daß den 23. mit
dem grösten Pomp und Solennitäten/ die jenige Verehrung/ so von Seiner
Königl. Majestät in hiesiges Münster geschehen/ und in folgenden Stü-
cken bestehet/ eingeweyhet worden; Erstlich 6. schöne grosse silberne
Leuchter/ zum andern ein Crucifix von Silber/ fast in Manns-Grösse/
drittens/ etliche Tücher/ 2. Altäre zu bedecken/ theils von rothem/ theils von
weissem und dem feinsten Sammet/ welche von dem besten Gold/ und
zwar so reich außgestückt sind/ daß man fast keinen Boden davon siehet/
Altar 6. Meßgewand/ welch auff gleiche Weise außgearbeitet sind.
Auß Königsberg/ vom 28 Octobris.
Von Riga wird berichtet/ daß der Groß-Czaar von Moscau/ von der
Cron Schweden/ Narva und Iwanogrod prätendiret/ auch verlanget er ei-
ne gewisse Person auß Riga außgehändiget zu haben/ durch welche er/ we-
gen der Wechsel/ auff 1800. Thaler Schaden gelitten haben soll. Von
Mie-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Wien und der Verlag Susanna C… [mehr] Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-06-18T17:37:24Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-06-18T17:37:24Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |