Rigische Novellen. Nr. 14, Riga, 1699.[unleserliches Material] der Einzug seyn. Vor 3. Tagen Haag/ vom 6. January. Diese Reise und Wiederkehren des Hn. von Mäyntz/ vom 30. January. Unser Churfürst hat grosse Apparentz zu de[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] we-
[unleserliches Material] der Einzug seyn. Vor 3. Tagen Haag/ vom 6. January. Diese Reise und Wiederkehren des Hn. von Mäyntz/ vom 30. January. Unser Churfürst hat grosse Apparentz zu de[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] we-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><gap reason="illegible"/> der Einzug seyn. Vor 3. Tagen<lb/><gap reason="illegible" unit="words" quantity="2"/> Graff von Salmp von Carlowitz ar-<lb/> rivirt/ welcher noch keine fernere Particularia<lb/> vom Frieden-Schluß als die vorgegangenen<lb/> Ceremonien und darauff erfolgten herrlichen<lb/> Tractament bey denen Käyserl. Plenipotentia-<lb/><supplied cert="low">rien</supplied> und Mediatoren überbracht hat/ und daß<lb/><supplied cert="low">in</supplied> Belgrad und Peterwaradein unter Lösung<lb/><gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> Stücken per Posta nacher Hauß durch<lb/><supplied cert="low">passirt</supplied>/ deßgleichen auch den 31. dito der Pohl-<lb/> nische und auch die Hrn. Mediatores gethan ;<lb/> Die Käyserl. werden alldar noch eine Weile sub-<lb/> siren/ und biß zur Außwechselung der Ratifica-<lb/> tion nacher Ketskemet/ und von dannen ferner<lb/> nacher Wien gehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Haag/ vom 6. January.</head><lb/> <p>Diese Reise und Wiederkehren des Hn. von<lb/> Dyckfeld soll eigenlich angesehen und fundiret<lb/> seyn/ mit Sr. Churfürstl. Durchl. von Bäyern<lb/> in Brüssel zu überlegen wie und auff was vor<lb/> Manier bey den itzigen Conjuncturen die Guar-<lb/> nison/ in denen Spanischen Niederlanden und<lb/> den vornehmsten Vestungen selbigen Landes/ bes-<lb/> ser als itzo könten besetzet/ und gegen allem Feind-<lb/> lichen Uberfall beschützet werden/ worüber bereits<lb/> ein Tractat entworffen/ und wird man trachten/<lb/> solchen so wol zu des Churfürsten von Bäyern/<lb/> als General-Gouverneur solchen Spanischen<lb/> Niederlanden/ als dieses Estaats Contentement<lb/> zum Schluß zu bringen. Die Herren General-<lb/> Staaten sind mit denen Gliedern des Rahts<lb/> vom Estaat in unterschiedlichen Conferentien ge-<lb/> wesen/ wegen einiger Trouppen/ so in Engeland<lb/> caßiret/ und anhero transportiret werden. We-<lb/> gen den neuen Differentien/ zwischen Franck-<lb/> reich und diesem Estaat/ anlangend dem Tractat<lb/> des Tariffs/ wird man Fleiß anwenden/ ein<lb/> Temperament zu beyderseits Besten auszufin-<lb/> den. Laut den Londischen Briefen/ bleibe es fe-<lb/> stiglich bey der Caßirung aller Milice/ wie vor<lb/><cb/> diesem gemeldet <gap reason="illegible"/><lb/> Fuß in Irrland <gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/> <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>. Irrländische<gap reason="illegible" unit="words" quantity="1"/><lb/> das Gallowaysche zu Pferde/ und das Miremo<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/><lb/> chische Dragouner-Regiment caßiret/ dargegen<lb/> 8. Englis. Regimenter nach Irrland gesand<lb/> werden/ welche aber mehrentheils in Cavallerie<lb/> bestehen sollen. Von denen 3. Regimentern<lb/> Marinires/ so abgedanckt/ sollen 3. andere En-<lb/> glische Land-Regimenter wieder zu Mariniers<lb/> gemacht werden. Das Neueste/ so in dem Par-<lb/> lament proponiret worden/ ist eine Straffe auf<supplied cert="low">f</supplied><lb/> den verheyrahteten Frauen/ welche extra gehen<lb/> und ihren Männern die Hörner aufsetzen/ un-<lb/> zwar vor jedesmahl/ wann sie atrapiret und über-<lb/> wiesen werden/ 100. Pf. Sterling/ mit dieser<lb/> Beyfügen/ wann sie solches Geld nicht bezahlen<lb/> können/ daß man sie alsdann am Leben straffen<lb/> wolle/ es würde aber gezweiffelt/ das diese Bi<supplied cert="low">ß</supplied><lb/> zur Perfection kommen werde/ weiln solches zu<lb/> hart scheinet zu seyn/ da der Mann ausser d<supplied cert="low">er</supplied><lb/> Widerwärtigkeit/ noch selbst aus seinem Beutel<lb/> Straffe geben solte/ sintemahlen die Frauen in<lb/> Engeland nicht Meister von dem Gelde seyn.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Mäyntz/ vom 30. January.</head><lb/> <p>Unser Churfürst hat grosse Apparentz zu de<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/><lb/> Würtzburger Bischoffthum/ derselbe hält sich<lb/> auff seinem Lusthause Gaybach annoch auf<supplied cert="low">f.</supplied><lb/> Man hat hier die Aufkauffung des Getreydes<lb/> auffs neue verbohten/ und darff niemand mehr<lb/> kauffen/ als er in seiner Haushaltung nöhtig ha<supplied cert="low">t/</supplied><lb/> falls unserm Herrn vorgemeldtes Bisthum zu-<lb/> fället/ wird man über Getreyde dieses Orts<lb/> nicht zu klagen haben/ weiln zu Würtzburg ein<lb/> grosser Vorraht desselben verhanden/ welcher<lb/> nach der Wahl an dem Meistbietenden zum theil<lb/> soll verkaufft werden. Zu Höchst/ zwischen hier<lb/> und Franckfurt/ hat sich zugetragen/ daß eine<lb/> Frau mit Käse herum gegangen und verkauf<supplied cert="low">ft</supplied><lb/> weiln aber diejenigen Leute/ so davon gegessen ei-<lb/> ne Stundt hernach dermassen geschwollen/ daß<lb/> <fw type="catch" place="bottom">we-</fw><lb/><cb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
_ der Einzug seyn. Vor 3. Tagen
__ Graff von Salmp von Carlowitz ar-
rivirt/ welcher noch keine fernere Particularia
vom Frieden-Schluß als die vorgegangenen
Ceremonien und darauff erfolgten herrlichen
Tractament bey denen Käyserl. Plenipotentia-
rien und Mediatoren überbracht hat/ und daß
in Belgrad und Peterwaradein unter Lösung
_ Stücken per Posta nacher Hauß durch
passirt/ deßgleichen auch den 31. dito der Pohl-
nische und auch die Hrn. Mediatores gethan ;
Die Käyserl. werden alldar noch eine Weile sub-
siren/ und biß zur Außwechselung der Ratifica-
tion nacher Ketskemet/ und von dannen ferner
nacher Wien gehen.
Haag/ vom 6. January.
Diese Reise und Wiederkehren des Hn. von
Dyckfeld soll eigenlich angesehen und fundiret
seyn/ mit Sr. Churfürstl. Durchl. von Bäyern
in Brüssel zu überlegen wie und auff was vor
Manier bey den itzigen Conjuncturen die Guar-
nison/ in denen Spanischen Niederlanden und
den vornehmsten Vestungen selbigen Landes/ bes-
ser als itzo könten besetzet/ und gegen allem Feind-
lichen Uberfall beschützet werden/ worüber bereits
ein Tractat entworffen/ und wird man trachten/
solchen so wol zu des Churfürsten von Bäyern/
als General-Gouverneur solchen Spanischen
Niederlanden/ als dieses Estaats Contentement
zum Schluß zu bringen. Die Herren General-
Staaten sind mit denen Gliedern des Rahts
vom Estaat in unterschiedlichen Conferentien ge-
wesen/ wegen einiger Trouppen/ so in Engeland
caßiret/ und anhero transportiret werden. We-
gen den neuen Differentien/ zwischen Franck-
reich und diesem Estaat/ anlangend dem Tractat
des Tariffs/ wird man Fleiß anwenden/ ein
Temperament zu beyderseits Besten auszufin-
den. Laut den Londischen Briefen/ bleibe es fe-
stiglich bey der Caßirung aller Milice/ wie vor
diesem gemeldet _
Fuß in Irrland _ _. Irrländische_
das Gallowaysche zu Pferde/ und das Miremo_
chische Dragouner-Regiment caßiret/ dargegen
8. Englis. Regimenter nach Irrland gesand
werden/ welche aber mehrentheils in Cavallerie
bestehen sollen. Von denen 3. Regimentern
Marinires/ so abgedanckt/ sollen 3. andere En-
glische Land-Regimenter wieder zu Mariniers
gemacht werden. Das Neueste/ so in dem Par-
lament proponiret worden/ ist eine Straffe auff
den verheyrahteten Frauen/ welche extra gehen
und ihren Männern die Hörner aufsetzen/ un-
zwar vor jedesmahl/ wann sie atrapiret und über-
wiesen werden/ 100. Pf. Sterling/ mit dieser
Beyfügen/ wann sie solches Geld nicht bezahlen
können/ daß man sie alsdann am Leben straffen
wolle/ es würde aber gezweiffelt/ das diese Biß
zur Perfection kommen werde/ weiln solches zu
hart scheinet zu seyn/ da der Mann ausser der
Widerwärtigkeit/ noch selbst aus seinem Beutel
Straffe geben solte/ sintemahlen die Frauen in
Engeland nicht Meister von dem Gelde seyn.
Mäyntz/ vom 30. January.
Unser Churfürst hat grosse Apparentz zu de_
Würtzburger Bischoffthum/ derselbe hält sich
auff seinem Lusthause Gaybach annoch auff.
Man hat hier die Aufkauffung des Getreydes
auffs neue verbohten/ und darff niemand mehr
kauffen/ als er in seiner Haushaltung nöhtig hat/
falls unserm Herrn vorgemeldtes Bisthum zu-
fället/ wird man über Getreyde dieses Orts
nicht zu klagen haben/ weiln zu Würtzburg ein
grosser Vorraht desselben verhanden/ welcher
nach der Wahl an dem Meistbietenden zum theil
soll verkaufft werden. Zu Höchst/ zwischen hier
und Franckfurt/ hat sich zugetragen/ daß eine
Frau mit Käse herum gegangen und verkaufft
weiln aber diejenigen Leute/ so davon gegessen ei-
ne Stundt hernach dermassen geschwollen/ daß
we-
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