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[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.

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delt wird. Aus welchen erhellet / daß der allein ein rechtschaffener Mann sey/ welcher sich der übermäßigen Begierden zu vielen Güthern/ und Reichthümern entschläget/ sich derselben weißlich gebrauchet/ der Weißheit/ als dem Grund der wahren Glückseligkeit / nachstrebet/ und alle schandbahre Thaten fliehet und meidet. Wohin denn auch der Poet zielet/ wenn er den Jupiter als einen klugen und verständigen Regenten aufführet:

Ich habe selbst in meiner Jugend /

Was redlich war/ voraus geliebt /

Da führte mich die edle Tugend

zu dem/ was lauter Hoheit gibt.

Ich ließ der Erden eitle Sachen /

und schwunge mich nach dem empor /

Das mich zum Gotte kunte machen /

der ganzen Welt zu stehen vor.

Nun herrsch Ich über alle Dinge /

man ehrt mich in der gantzen Welt /

mein Ansehn das ist nicht geringe /

ich regne durch das weite Feld /

Der Donner meiner Feuer-Blitze

strahlt durch deß Tages dunckle Nacht /

Da werd Ich in dem Wolcken-Sitze /

von allen Menschen hoch geacht.

Ich schaffe die Glückseligkeiten /

die umb die hohen Häupter stehn /

Mein Adler pfleger sie zu leiten /

daß sie sobald nicht untergehn:

Wer an mir will ein Beyspiel werden /

der greiffe nach der güldnen Zeit /

und sehne sich nach mir auf Erden /

so trotzet er die Ewigkeit.

M. Von den vier Theilen der Welt.

Aristoreles. Xenophanres. ES haben unterschiedene von den alten Philosophis ihre Gedancken über die Welt gahabt/ und behaupten wollen / als würde dieselbe Cicero. Averrhoes. nimmermehr vergehen. Denn weil sie sich ohnunterlaß bewegte/ und weder Anfang noch Ende hätte: So ware sie auch ewig. Andere aber geben vor/ daß/ weil in ihr alle Dinge vergänglich und hinfällig/ Pythagoras Democritus. auch sie vergänglich seyn müsse: Der Weltweise Thales sagte/ es sey nur eine Welt/ hingegen aber der weise Anaxagoras, Demetrius und Epicurus gaben vor/ es wären ihrer viel/ wodurch sie vielleicht die unterschiedene Theile/ die unbekannte Insuln und entfernten Länder verstanden haben. Die Welt/ welche vom Himmel und Erden/ und denen irrdischen und himmlischen Naturen bestehet/ ist das wunderbarlichste/ und schönste Gebäude deß Himmels und der Erden/ welches von dem Allerhöchsten in den ersten Sechs Tagen erschaffen/ und dem Menschen zu einer Wohnung und Aufenthalt seines Geschlechts eingethan worden. Sie

delt wird. Aus welchen erhellet / daß der allein ein rechtschaffener Mann sey/ welcher sich der übermäßigen Begierden zu vielen Güthern/ und Reichthümern entschläget/ sich derselben weißlich gebrauchet/ der Weißheit/ als dem Grund der wahren Glückseligkeit / nachstrebet/ und alle schandbahre Thaten fliehet und meidet. Wohin denn auch der Poet zielet/ wenn er den Jupiter als einen klugen und verständigen Regenten aufführet:

Ich habe selbst in meiner Jugend /

Was redlich war/ voraus geliebt /

Da führte mich die edle Tugend

zu dem/ was lauter Hoheit gibt.

Ich ließ der Erden eitle Sachen /

und schwunge mich nach dem empor /

Das mich zum Gotte kunte machen /

der ganzen Welt zu stehen vor.

Nun herrsch Ich über alle Dinge /

man ehrt mich in der gantzen Welt /

mein Ansehn das ist nicht geringe /

ich regne durch das weite Feld /

Der Donner meiner Feuer-Blitze

strahlt durch deß Tages dunckle Nacht /

Da werd Ich in dem Wolcken-Sitze /

von allen Menschen hoch geacht.

Ich schaffe die Glückseligkeiten /

die umb die hohen Häupter stehn /

Mein Adler pfleger sie zu leiten /

daß sie sobald nicht untergehn:

Wer an mir will ein Beyspiel werden /

der greiffe nach der güldnen Zeit /

und sehne sich nach mir auf Erden /

so trotzet er die Ewigkeit.

M. Von den vier Theilen der Welt.

Aristoreles. Xenophanres. ES haben unterschiedene von den alten Philosophis ihre Gedancken über die Welt gahabt/ und behaupten wollen / als würde dieselbe Cicero. Averrhoes. nimmermehr vergehen. Denn weil sie sich ohnunterlaß bewegte/ und weder Anfang noch Ende hätte: So ware sie auch ewig. Andere aber geben vor/ daß/ weil in ihr alle Dinge vergänglich und hinfällig/ Pythagoras Democritus. auch sie vergänglich seyn müsse: Der Weltweise Thales sagte/ es sey nur eine Welt/ hingegen aber der weise Anaxagoras, Demetrius und Epicurus gaben vor/ es wären ihrer viel/ wodurch sie vielleicht die unterschiedene Theile/ die unbekannte Insuln und entfernten Länder verstanden haben. Die Welt/ welche vom Himmel und Erden/ und denen irrdischen und himmlischen Naturen bestehet/ ist das wunderbarlichste/ und schönste Gebäude deß Himmels und der Erden/ welches von dem Allerhöchsten in den ersten Sechs Tagen erschaffen/ und dem Menschen zu einer Wohnung und Aufenthalt seines Geschlechts eingethan worden. Sie

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        <p>Was redlich war/ voraus geliebt /</p>
        <p>Da führte mich die edle Tugend</p>
        <p>zu dem/ was lauter Hoheit gibt.</p>
        <p>Ich ließ der Erden eitle Sachen /</p>
        <p>und schwunge mich nach dem empor /</p>
        <p>Das mich zum Gotte kunte machen /</p>
        <p>der ganzen Welt zu stehen vor.</p>
        <p>Nun herrsch Ich über alle Dinge /</p>
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        <p>mein Ansehn das ist nicht geringe /</p>
        <p>ich regne durch das weite Feld /</p>
        <p>Der Donner meiner Feuer-Blitze</p>
        <p>strahlt durch deß Tages dunckle Nacht /</p>
        <p>Da werd Ich in dem Wolcken-Sitze /</p>
        <p>von allen Menschen hoch geacht.</p>
        <p>Ich schaffe die Glückseligkeiten /</p>
        <p>die umb die hohen Häupter stehn /</p>
        <p>Mein Adler pfleger sie zu leiten /</p>
        <p>daß sie sobald nicht untergehn:</p>
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        <p>der greiffe nach der güldnen Zeit /</p>
        <p>und sehne sich nach mir auf Erden /</p>
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[164/0186] delt wird. Aus welchen erhellet / daß der allein ein rechtschaffener Mann sey/ welcher sich der übermäßigen Begierden zu vielen Güthern/ und Reichthümern entschläget/ sich derselben weißlich gebrauchet/ der Weißheit/ als dem Grund der wahren Glückseligkeit / nachstrebet/ und alle schandbahre Thaten fliehet und meidet. Wohin denn auch der Poet zielet/ wenn er den Jupiter als einen klugen und verständigen Regenten aufführet: Ich habe selbst in meiner Jugend / Was redlich war/ voraus geliebt / Da führte mich die edle Tugend zu dem/ was lauter Hoheit gibt. Ich ließ der Erden eitle Sachen / und schwunge mich nach dem empor / Das mich zum Gotte kunte machen / der ganzen Welt zu stehen vor. Nun herrsch Ich über alle Dinge / man ehrt mich in der gantzen Welt / mein Ansehn das ist nicht geringe / ich regne durch das weite Feld / Der Donner meiner Feuer-Blitze strahlt durch deß Tages dunckle Nacht / Da werd Ich in dem Wolcken-Sitze / von allen Menschen hoch geacht. Ich schaffe die Glückseligkeiten / die umb die hohen Häupter stehn / Mein Adler pfleger sie zu leiten / daß sie sobald nicht untergehn: Wer an mir will ein Beyspiel werden / der greiffe nach der güldnen Zeit / und sehne sich nach mir auf Erden / so trotzet er die Ewigkeit. M. Von den vier Theilen der Welt. ES haben unterschiedene von den alten Philosophis ihre Gedancken über die Welt gahabt/ und behaupten wollen / als würde dieselbe nimmermehr vergehen. Denn weil sie sich ohnunterlaß bewegte/ und weder Anfang noch Ende hätte: So ware sie auch ewig. Andere aber geben vor/ daß/ weil in ihr alle Dinge vergänglich und hinfällig/ auch sie vergänglich seyn müsse: Der Weltweise Thales sagte/ es sey nur eine Welt/ hingegen aber der weise Anaxagoras, Demetrius und Epicurus gaben vor/ es wären ihrer viel/ wodurch sie vielleicht die unterschiedene Theile/ die unbekannte Insuln und entfernten Länder verstanden haben. Die Welt/ welche vom Himmel und Erden/ und denen irrdischen und himmlischen Naturen bestehet/ ist das wunderbarlichste/ und schönste Gebäude deß Himmels und der Erden/ welches von dem Allerhöchsten in den ersten Sechs Tagen erschaffen/ und dem Menschen zu einer Wohnung und Aufenthalt seines Geschlechts eingethan worden. Sie Aristoreles. Xenophanres. Cicero. Averrhoes. Pythagoras Democritus.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_schauplatz_1685/186>, abgerufen am 25.11.2024.