[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.und gedencket Pausanias/ daß ihr zu Eleus ein Bild aufgerichtet/ welches in der rechten Hand einen Leoparden/ und an der lincken einen Löwen hielte/ wohin auch der Poete zielet. Mein Blut das ist in mir nicht feige / Ich fürchte keinen grimmen Behr / Der Leue/ wann ich mich ihm zeige / legt mir den Mähn zun Füssen her / Das Eisen fängt nach meinem Willen / ich siege/ wann es mir beliebt / Der grüne Forst und seine Stillen / die machen meinen Leib geübt / Daß ich als eine Königinne stets eine neue Schlacht gewinne. Euripides. Man nennete sie auch der Sonnen Wage/ oder Morgenstern/ und eignete ihr die Macht und Gewalt zu/ daß sie nach Gefallen Einen jeden abzustrafen vermöge. Callimachus. O miseri, quibus ipsa gravem tu concipis Iram, Nam morbus depascit Oves, segetemq; pruinae, orbanturq[unleserliches Material]; senes natis, & Foeminae obortum mox pariunt. Wohl dem/ da dein Liecht stets glimmet / Weh dem/ da dein Zorn ergrimmet? Denn durch deinen Grimm erstirbet alles Schaaf-Vieh: Es verdirbet auch die Saat: Es muß drauf gehen manches Kind/ das noch das Liecht in der Welt nicht kann besehen / auser was sonst mehr geschicht. Plutarchus in Vita Arati. Man erzehlet/ daß vor Zeiten bey den Pellenensern der Dianoe Wunderns-würdige Bildnüs sey gesehen worden / welches zwar zu andern Zeiten nichts gethan/ oder vorgenommen/ wohin es aber der Priester getragen/ da hätte es niemand angesehen/ sondern vielmehr das Anschauen aller Dinge vermieden. Denn es wäre desselbigen sein Angesichte nicht allein denen Menschen sehr furchtsam/ und grausam vorgekommen/ sondern es hätte auch die Bäume unfruchtbar gemacht/ und die Früchte von den Bäumen / Strabo lib. 12. wenn es wäre dahin gelegt worden / herab geworffen. Ferner so gedencket man/ daß in einem Städtlein in Sicilien ein Tempel der Dianoe Persicae gewesen/ woselbst die heiligen Weiber mit unverletzten Füssen auf glüenden Kohlen herumgegangen: Hinter dem Teufel und der Welt steckt offt einerley Betrug. Wieviel Welt-Kinder lassen es sich offters blut-sauer werden/ nur daß sie mit ihrer Abgötterey/ und deren falscher Erdichtung zum Teufel fahren. Denn wie der Frommen GOttes Wohnung; also besitzt auch dieser Jene leiblich/ und geistlich. Herodotus in Meipomene giebet vor / daß man hiebevor in Asien/ wo der Dianae Tempel gewesen/ alle diejenigen Griechen/ so durch Schiffbruch daselbst hingekommen/ der Dianae aufgeopfert / oder/ wie Andere wollen/ allda von einem erhabenen Orthe wären und gedencket Pausanias/ daß ihr zu Eleus ein Bild aufgerichtet/ welches in der rechten Hand einen Leoparden/ und an der lincken einen Löwen hielte/ wohin auch der Poete zielet. Mein Blut das ist in mir nicht feige / Ich fürchte keinen grimmen Behr / Der Leue/ wann ich mich ihm zeige / legt mir den Mähn zun Füssen her / Das Eisen fängt nach meinem Willen / ich siege/ wann es mir beliebt / Der grüne Forst und seine Stillen / die machen meinen Leib geübt / Daß ich als eine Königinne stets eine neue Schlacht gewinne. Euripides. Man nennete sie auch der Sonnen Wage/ oder Morgenstern/ und eignete ihr die Macht und Gewalt zu/ daß sie nach Gefallen Einen jeden abzustrafen vermöge. Callimachus. O miseri, quibus ipsa gravem tu concipis Iram, Nam morbus depascit Oves, segetemq; pruinae, orbanturq[unleserliches Material]; senes natis, & Foeminae obortum mox pariunt. Wohl dem/ da dein Liecht stets glimmet / Weh dem/ da dein Zorn ergrimmet? Denn durch deinen Grimm erstirbet alles Schaaf-Vieh: Es verdirbet auch die Saat: Es muß drauf gehen manches Kind/ das noch das Liecht in der Welt nicht kann besehen / auser was sonst mehr geschicht. Plutarchus in Vita Arati. Man erzehlet/ daß vor Zeiten bey den Pellenensern der Dianoe Wunderns-würdige Bildnüs sey gesehen worden / welches zwar zu andern Zeiten nichts gethan/ oder vorgenommen/ wohin es aber der Priester getragen/ da hätte es niemand angesehen/ sondern vielmehr das Anschauen aller Dinge vermieden. Denn es wäre desselbigen sein Angesichte nicht allein denen Menschen sehr furchtsam/ und grausam vorgekommen/ sondern es hätte auch die Bäume unfruchtbar gemacht/ und die Früchte von den Bäumen / Strabo lib. 12. wenn es wäre dahin gelegt worden / herab geworffen. Ferner so gedencket man/ daß in einem Städtlein in Sicilien ein Tempel der Dianoe Persicae gewesen/ woselbst die heiligen Weiber mit unverletzten Füssen auf glüenden Kohlen herumgegangen: Hinter dem Teufel und der Welt steckt offt einerley Betrug. Wieviel Welt-Kinder lassen es sich offters blut-sauer werden/ nur daß sie mit ihrer Abgötterey/ und deren falscher Erdichtung zum Teufel fahren. Denn wie der Frommen GOttes Wohnung; also besitzt auch dieser Jene leiblich/ und geistlich. Herodotus in Meipomene giebet vor / daß man hiebevor in Asien/ wo der Dianae Tempel gewesen/ alle diejenigen Griechen/ so durch Schiffbruch daselbst hingekommen/ der Dianae aufgeopfert / oder/ wie Andere wollen/ allda von einem erhabenen Orthe wären <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0240" n="212"/> und gedencket Pausanias/ daß ihr zu Eleus ein Bild aufgerichtet/ welches in der rechten Hand einen Leoparden/ und an der lincken einen Löwen hielte/ wohin auch der Poete zielet.</p> <p>Mein Blut das ist in mir nicht feige /</p> <p>Ich fürchte keinen grimmen Behr /</p> <p>Der Leue/ wann ich mich ihm zeige /</p> <p>legt mir den Mähn zun Füssen her /</p> <p>Das Eisen fängt nach meinem Willen /</p> <p>ich siege/ wann es mir beliebt /</p> <p>Der grüne Forst und seine Stillen /</p> <p>die machen meinen Leib geübt /</p> <p>Daß ich als eine Königinne</p> <p>stets eine neue Schlacht gewinne.</p> <p><note place="left">Euripides.</note> Man nennete sie auch der Sonnen Wage/ oder Morgenstern/ und eignete ihr die Macht und Gewalt zu/ daß sie nach Gefallen Einen jeden abzustrafen vermöge.</p> <p><note place="left">Callimachus.</note> O miseri, quibus ipsa gravem tu concipis Iram, Nam morbus depascit Oves, segetemq; pruinae, orbanturq<gap reason="illegible"/>; senes natis, & Foeminae obortum mox pariunt.</p> <p>Wohl dem/ da dein Liecht stets glimmet /</p> <p>Weh dem/ da dein Zorn ergrimmet?</p> <p>Denn durch deinen Grimm erstirbet</p> <p>alles Schaaf-Vieh: Es verdirbet</p> <p>auch die Saat: Es muß drauf gehen</p> <p>manches Kind/ das noch das Liecht</p> <p>in der Welt nicht kann besehen /</p> <p>auser was sonst mehr geschicht.</p> <p><note place="left">Plutarchus in Vita Arati.</note> Man erzehlet/ daß vor Zeiten bey den Pellenensern der Dianoe Wunderns-würdige Bildnüs sey gesehen worden / welches zwar zu andern Zeiten nichts gethan/ oder vorgenommen/ wohin es aber der Priester getragen/ da hätte es niemand angesehen/ sondern vielmehr das Anschauen aller Dinge vermieden. Denn es wäre desselbigen sein Angesichte nicht allein denen Menschen sehr furchtsam/ und grausam vorgekommen/ sondern es hätte auch die Bäume unfruchtbar gemacht/ und die Früchte von den Bäumen / <note place="left">Strabo lib. 12.</note> wenn es wäre dahin gelegt worden / herab geworffen. Ferner so gedencket man/ daß in einem Städtlein in Sicilien ein Tempel der Dianoe Persicae gewesen/ woselbst die heiligen Weiber mit unverletzten Füssen auf glüenden Kohlen herumgegangen: Hinter dem Teufel und der Welt steckt offt einerley Betrug. Wieviel Welt-Kinder lassen es sich offters blut-sauer werden/ nur daß sie mit ihrer Abgötterey/ und deren falscher Erdichtung zum Teufel fahren. Denn wie der Frommen GOttes Wohnung; also besitzt auch dieser Jene leiblich/ und geistlich. Herodotus in Meipomene giebet vor / daß man hiebevor in Asien/ wo der Dianae Tempel gewesen/ alle diejenigen Griechen/ so durch Schiffbruch daselbst hingekommen/ der Dianae aufgeopfert / oder/ wie Andere wollen/ allda von einem erhabenen Orthe wären </p> </div> </body> </text> </TEI> [212/0240]
und gedencket Pausanias/ daß ihr zu Eleus ein Bild aufgerichtet/ welches in der rechten Hand einen Leoparden/ und an der lincken einen Löwen hielte/ wohin auch der Poete zielet.
Mein Blut das ist in mir nicht feige /
Ich fürchte keinen grimmen Behr /
Der Leue/ wann ich mich ihm zeige /
legt mir den Mähn zun Füssen her /
Das Eisen fängt nach meinem Willen /
ich siege/ wann es mir beliebt /
Der grüne Forst und seine Stillen /
die machen meinen Leib geübt /
Daß ich als eine Königinne
stets eine neue Schlacht gewinne.
Man nennete sie auch der Sonnen Wage/ oder Morgenstern/ und eignete ihr die Macht und Gewalt zu/ daß sie nach Gefallen Einen jeden abzustrafen vermöge.
Euripides. O miseri, quibus ipsa gravem tu concipis Iram, Nam morbus depascit Oves, segetemq; pruinae, orbanturq_ ; senes natis, & Foeminae obortum mox pariunt.
Callimachus. Wohl dem/ da dein Liecht stets glimmet /
Weh dem/ da dein Zorn ergrimmet?
Denn durch deinen Grimm erstirbet
alles Schaaf-Vieh: Es verdirbet
auch die Saat: Es muß drauf gehen
manches Kind/ das noch das Liecht
in der Welt nicht kann besehen /
auser was sonst mehr geschicht.
Man erzehlet/ daß vor Zeiten bey den Pellenensern der Dianoe Wunderns-würdige Bildnüs sey gesehen worden / welches zwar zu andern Zeiten nichts gethan/ oder vorgenommen/ wohin es aber der Priester getragen/ da hätte es niemand angesehen/ sondern vielmehr das Anschauen aller Dinge vermieden. Denn es wäre desselbigen sein Angesichte nicht allein denen Menschen sehr furchtsam/ und grausam vorgekommen/ sondern es hätte auch die Bäume unfruchtbar gemacht/ und die Früchte von den Bäumen / wenn es wäre dahin gelegt worden / herab geworffen. Ferner so gedencket man/ daß in einem Städtlein in Sicilien ein Tempel der Dianoe Persicae gewesen/ woselbst die heiligen Weiber mit unverletzten Füssen auf glüenden Kohlen herumgegangen: Hinter dem Teufel und der Welt steckt offt einerley Betrug. Wieviel Welt-Kinder lassen es sich offters blut-sauer werden/ nur daß sie mit ihrer Abgötterey/ und deren falscher Erdichtung zum Teufel fahren. Denn wie der Frommen GOttes Wohnung; also besitzt auch dieser Jene leiblich/ und geistlich. Herodotus in Meipomene giebet vor / daß man hiebevor in Asien/ wo der Dianae Tempel gewesen/ alle diejenigen Griechen/ so durch Schiffbruch daselbst hingekommen/ der Dianae aufgeopfert / oder/ wie Andere wollen/ allda von einem erhabenen Orthe wären
Plutarchus in Vita Arati.
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