[N. N.]: Neuer Lust- und Lehrreicher Schau-Platz. Nürnberg, 1685.über den Mercurium. HIer kömmet der flüchtige Götter-Currierer / der treffliche Bohte/ der Argus Verführer / der Maien und Jupiters himmlischer Sohn / von seinem vermeineten Göttlichen Thron. Ergiebet den Lüfften die hurtigen Glieder / und lässet sich endlich beym Sterblichen nieder; Es weiset sein Schlangen-Stab sonderlich aus / wie daß Er was bringe von Jupiters Haus. Nichts minder versucht man sein Ehre zu schmählen / und saget von seinem vielfältigen Stehlen: Er liebe die Diebe/ und keinen Bestand / es sey nicht mit Ihme zum besten bewand. Wie aber die Tugend sich immer muß leiden / so will man auch diesen Mercurium neiden; Doch acht Er mit nichten den neidigen Zahn / weil Götter nur gehen die richtigste Bahn. über den Mercurium. HIer kömmet der flüchtige Götter-Currierer / der treffliche Bohte/ der Argus Verführer / der Maien und Jupiters himmlischer Sohn / von seinem vermeineten Göttlichen Thron. Ergiebet den Lüfften die hurtigen Glieder / und lässet sich endlich beym Sterblichen nieder; Es weiset sein Schlangen-Stab sonderlich aus / wie daß Er was bringe von Jupiters Haus. Nichts minder versucht man sein Ehre zu schmählen / und saget von seinem vielfältigen Stehlen: Er liebe die Diebe/ und keinen Bestand / es sey nicht mit Ihme zum besten bewand. Wie aber die Tugend sich immer muß leiden / so will man auch diesen Mercurium neiden; Doch acht Er mit nichten den neidigen Zahn / weil Götter nur gehen die richtigste Bahn. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0427" n="395"/> <p>über den Mercurium.</p> <p>HIer kömmet der flüchtige Götter-Currierer /</p> <p>der treffliche Bohte/ der Argus Verführer /</p> <p>der Maien und Jupiters himmlischer Sohn /</p> <p>von seinem vermeineten Göttlichen Thron.</p> <p>Ergiebet den Lüfften die hurtigen Glieder /</p> <p>und lässet sich endlich beym Sterblichen nieder;</p> <p>Es weiset sein Schlangen-Stab sonderlich aus /</p> <p>wie daß Er was bringe von Jupiters Haus.</p> <p>Nichts minder versucht man sein Ehre zu schmählen /</p> <p>und saget von seinem vielfältigen Stehlen:</p> <p>Er liebe die Diebe/ und keinen Bestand /</p> <p>es sey nicht mit Ihme zum besten bewand.</p> <p>Wie aber die Tugend sich immer muß leiden /</p> <p>so will man auch diesen Mercurium neiden;</p> <p>Doch acht Er mit nichten den neidigen Zahn /</p> <p>weil Götter nur gehen die richtigste Bahn.</p> </div> </body> </text> </TEI> [395/0427]
über den Mercurium.
HIer kömmet der flüchtige Götter-Currierer /
der treffliche Bohte/ der Argus Verführer /
der Maien und Jupiters himmlischer Sohn /
von seinem vermeineten Göttlichen Thron.
Ergiebet den Lüfften die hurtigen Glieder /
und lässet sich endlich beym Sterblichen nieder;
Es weiset sein Schlangen-Stab sonderlich aus /
wie daß Er was bringe von Jupiters Haus.
Nichts minder versucht man sein Ehre zu schmählen /
und saget von seinem vielfältigen Stehlen:
Er liebe die Diebe/ und keinen Bestand /
es sey nicht mit Ihme zum besten bewand.
Wie aber die Tugend sich immer muß leiden /
so will man auch diesen Mercurium neiden;
Doch acht Er mit nichten den neidigen Zahn /
weil Götter nur gehen die richtigste Bahn.
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