Ein schönes Neugebackenes/ wohlgeschmacktes und Honigsüsses Lied/ aus Schlauraffenland. Um 1700.
junge dafür/ und giebt ihm auf darneben. 22. Das Land hat auch eine gute Gnad/ darinn hat es ein warmes Bad/ sie baden kaum drey Tage/ so wird ein schönes Diernle da- raus/ ist gewiß was ich itzt sage. 23. Jm Land da hat man Kurtzweil viel/ wenn mann will schiessen nach dem Ziel/ der gar kein Schuß getroffen/ bekommt im Ste- chen wohl das best/ ist nie leer ausgeloffen. 24. Der allerweitest von dem Ziel/ gewinnt das Best/ hie seynd gar viel/ die weit neben außschiessen/ ziehen sie in das Land hinein/ da werden sie es geniessen. 25. Jm Land ist Geld zu gewinnen gut/ sonderlich der viel schlaffen thut/ hat von der Stund ein Patzen/ er kan gar bald was vor sich bringen/ hier muß er hart drum kratzen. 26. Ein jeder Kröltzer ein Thaler gilt/ und welcher seyn Geld hat verspielt/ ihr Spieler merckets eben/ gar bald er sich kan machen Geld/ und reichlich davon leben. 27. Auch welche grosse Trincker seyn/ ha- ben umbsonst den besten Wein/ darzu ein guten Lohne/ von jedem Trunck drey Batzen paar/ man gibts Frau und Manne. 28. Und wer die Leut wohl hetzen kan/ ein
Schreckenberger hat davon/ wird gleich paar außgezahlet/ auch eine grosse Lügen thut/ fein zierlich abgemahlet.
junge dafuͤr/ und giebt ihm auf darneben. 22. Das Land hat auch eine gute Gnad/ darinn hat es ein warmes Bad/ ſie baden kaum drey Tage/ ſo wird ein ſchoͤnes Diernle da- raus/ iſt gewiß was ich itzt ſage. 23. Jm Land da hat man Kurtzweil viel/ wenn mann will ſchieſſen nach dem Ziel/ der gar kein Schuß getroffen/ bekommt im Ste- chen wohl das beſt/ iſt nie leer ausgeloffen. 24. Der allerweiteſt von dem Ziel/ gewinnt das Beſt/ hie ſeynd gar viel/ die weit neben außſchieſſen/ ziehen ſie in das Land hinein/ da werden ſie es genieſſen. 25. Jm Land iſt Geld zu gewinnen gut/ ſonderlich der viel ſchlaffen thut/ hat von der Stund ein Patzen/ er kan gar bald was vor ſich bringen/ hier muß er hart drum kratzen. 26. Ein jeder Kroͤltzer ein Thaler gilt/ und welcher ſeyn Geld hat verſpielt/ ihr Spieler merckets eben/ gar bald er ſich kan machen Geld/ und reichlich davon leben. 27. Auch welche groſſe Trincker ſeyn/ ha- ben umbſonſt den beſten Wein/ darzu ein guten Lohne/ von jedem Trunck drey Batzen paar/ man gibts Frau und Manne. 28. Und wer die Leut wohl hetzen kan/ ein
Schreckenberger hat davon/ wird gleich paar außgezahlet/ auch eine groſſe Luͤgen thut/ fein zierlich abgemahlet. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="21"> <l><pb facs="#f0005"/> junge dafuͤr/ und giebt ihm auf darneben.</l><lb/> </lg> <lg n="22"> <l>22. Das Land hat auch eine gute Gnad/<lb/> darinn hat es ein warmes Bad/ ſie baden kaum<lb/> drey Tage/ ſo wird ein ſchoͤnes Diernle da-<lb/> raus/ iſt gewiß was ich itzt ſage.</l><lb/> </lg> <lg n="23"> <l>23. Jm Land da hat man Kurtzweil viel/<lb/> wenn mann will ſchieſſen nach dem Ziel/ der<lb/> gar kein Schuß getroffen/ bekommt im Ste-<lb/> chen wohl das beſt/ iſt nie leer ausgeloffen.</l><lb/> </lg> <lg n="24"> <l>24. Der allerweiteſt von dem Ziel/ gewinnt<lb/> das Beſt/ hie ſeynd gar viel/ die weit neben<lb/> außſchieſſen/ ziehen ſie in das Land hinein/ da<lb/> werden ſie es genieſſen.</l><lb/> </lg> <lg n="25"> <l>25. Jm Land iſt Geld zu gewinnen gut/<lb/> ſonderlich der viel ſchlaffen thut/ hat von der<lb/> Stund ein Patzen/ er kan gar bald was vor ſich<lb/> bringen/ hier muß er hart drum kratzen.</l><lb/> </lg> <lg n="26"> <l>26. Ein jeder Kroͤltzer ein Thaler gilt/ und<lb/> welcher ſeyn Geld hat verſpielt/ ihr Spieler<lb/> merckets eben/ gar bald er ſich kan machen<lb/> Geld/ und reichlich davon leben.</l><lb/> </lg> <lg n="27"> <l>27. Auch welche groſſe Trincker ſeyn/ ha-<lb/> ben umbſonſt den beſten Wein/ darzu ein guten<lb/> Lohne/ von jedem Trunck drey Batzen paar/<lb/> man gibts Frau und Manne.</l><lb/> </lg> <lg n="28"> <l>28. Und wer die Leut wohl hetzen kan/ ein<lb/> Schreckenberger hat davon/ wird gleich paar<lb/> außgezahlet/ auch eine groſſe Luͤgen thut/ fein<lb/> zierlich abgemahlet.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0005]
junge dafuͤr/ und giebt ihm auf darneben.
22. Das Land hat auch eine gute Gnad/
darinn hat es ein warmes Bad/ ſie baden kaum
drey Tage/ ſo wird ein ſchoͤnes Diernle da-
raus/ iſt gewiß was ich itzt ſage.
23. Jm Land da hat man Kurtzweil viel/
wenn mann will ſchieſſen nach dem Ziel/ der
gar kein Schuß getroffen/ bekommt im Ste-
chen wohl das beſt/ iſt nie leer ausgeloffen.
24. Der allerweiteſt von dem Ziel/ gewinnt
das Beſt/ hie ſeynd gar viel/ die weit neben
außſchieſſen/ ziehen ſie in das Land hinein/ da
werden ſie es genieſſen.
25. Jm Land iſt Geld zu gewinnen gut/
ſonderlich der viel ſchlaffen thut/ hat von der
Stund ein Patzen/ er kan gar bald was vor ſich
bringen/ hier muß er hart drum kratzen.
26. Ein jeder Kroͤltzer ein Thaler gilt/ und
welcher ſeyn Geld hat verſpielt/ ihr Spieler
merckets eben/ gar bald er ſich kan machen
Geld/ und reichlich davon leben.
27. Auch welche groſſe Trincker ſeyn/ ha-
ben umbſonſt den beſten Wein/ darzu ein guten
Lohne/ von jedem Trunck drey Batzen paar/
man gibts Frau und Manne.
28. Und wer die Leut wohl hetzen kan/ ein
Schreckenberger hat davon/ wird gleich paar
außgezahlet/ auch eine groſſe Luͤgen thut/ fein
zierlich abgemahlet.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-04-30T08:04:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-04-30T08:04:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat und DTA-Transkriptionsrichtlinien, Einfügen des originalen Zeilenfalls.
(2013-04-30T08:04:31Z)
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |