Ein schönes Neugebackenes/ wohlgeschmacktes und Honigsüsses Lied/ aus Schlauraffenland. Um 1700.
vom Tischen/ in den halb verrosten Sporn/ 6. Dieser war der Rock begossen/ jener kam der edle Wein/ übers Schürtzel-Tuch geflossen/ es blieb fast nicht eine rein. Er lieff fort/ und stieß im Lauffen/ was er rühret übern hauffen/ Kinder/ Gläser/ Speisen/ Zinn/ alles flog wie Spreu dahin. 7. Drauff ersteig er seinen Schimmel/ und verließ das Hochzeit-Hauß. War das nicht ein Hochzeit-Lümmel? Pfuy dich an/ hinauß/ hinaus. Diß sey ihm zum Ruhm geschrieben/ obs ihm zwar nicht wird belieben/ frag ich doch und mein Gelach/ nicht ein eintzig Haar darnach.
vom Tiſchen/ in den halb verroſten Sporn/ 6. Dieſer war der Rock begoſſen/ jener kam der edle Wein/ uͤbers Schuͤrtzel-Tuch gefloſſen/ es blieb faſt nicht eine rein. Er lieff fort/ und ſtieß im Lauffen/ was er ruͤhret uͤbern hauffen/ Kinder/ Glaͤſer/ Speiſen/ Zinn/ alles flog wie Spreu dahin. 7. Drauff erſteig er ſeinen Schimmel/ und verließ das Hochzeit-Hauß. War das nicht ein Hochzeit-Luͤmmel? Pfuy dich an/ hinauß/ hinaus. Diß ſey ihm zum Ruhm geſchrieben/ obs ihm zwar nicht wird belieben/ frag ich doch und mein Gelach/ nicht ein eintzig Haar darnach. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="5"> <l><pb facs="#f0008"/> vom Tiſchen/ in den halb verroſten Sporn/<lb/> dieſes riß er mit den Fiſchen/ und den Bra-<lb/> ten von den Tiſchen. Denckt was das fuͤr Ar-<lb/> beit war/ ach wie ſchrie die Jungfer-Schaar.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>6. Dieſer war der Rock begoſſen/ jener kam<lb/> der edle Wein/ uͤbers Schuͤrtzel-Tuch gefloſſen/<lb/> es blieb faſt nicht eine rein. Er lieff fort/ und<lb/> ſtieß im Lauffen/ was er ruͤhret uͤbern hauffen/<lb/> Kinder/ Glaͤſer/ Speiſen/ Zinn/ alles flog wie<lb/> Spreu dahin.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>7. Drauff erſteig er ſeinen Schimmel/ und<lb/> verließ das Hochzeit-Hauß. War das nicht<lb/> ein Hochzeit-Luͤmmel? Pfuy dich an/ hinauß/<lb/> hinaus. Diß ſey ihm zum Ruhm geſchrieben/<lb/> obs ihm zwar nicht wird belieben/ frag<lb/> ich doch und mein Gelach/ nicht ein<lb/> eintzig Haar darnach.</l><lb/> </lg> </lg> <figure/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0008]
vom Tiſchen/ in den halb verroſten Sporn/
dieſes riß er mit den Fiſchen/ und den Bra-
ten von den Tiſchen. Denckt was das fuͤr Ar-
beit war/ ach wie ſchrie die Jungfer-Schaar.
6. Dieſer war der Rock begoſſen/ jener kam
der edle Wein/ uͤbers Schuͤrtzel-Tuch gefloſſen/
es blieb faſt nicht eine rein. Er lieff fort/ und
ſtieß im Lauffen/ was er ruͤhret uͤbern hauffen/
Kinder/ Glaͤſer/ Speiſen/ Zinn/ alles flog wie
Spreu dahin.
7. Drauff erſteig er ſeinen Schimmel/ und
verließ das Hochzeit-Hauß. War das nicht
ein Hochzeit-Luͤmmel? Pfuy dich an/ hinauß/
hinaus. Diß ſey ihm zum Ruhm geſchrieben/
obs ihm zwar nicht wird belieben/ frag
ich doch und mein Gelach/ nicht ein
eintzig Haar darnach.
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