Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590].

Bild:
<< vorherige Seite

vnd darumb schaffen sie das zuthun mit starckem
Feuer. Vnd das bezeuget Pytagoras sprechend: So
Jhr ie mehr solt stercken das Feuer/ wann sich die Far-
ben ie mehr verendern: Dann es ist nicht mehr sich
zufürchten vor dem Feuer/ Dann die Materi ist
Fix von der Weisen Farb/ vnd die Species fliehen
nicht von Jhr/ Auff das spricht Lucas Philosophus: So
vnser Magnesia ist Weiß gemacht/ lest die Species
von Jhr nicht weichen. Sovil seyge-
redet von den Farben der Heimlichen Philosophia.
Vnd folgt diser Beschluß dorauff.

Hermes ein Vater der Philosophen spricht:
Daß man die Weiß Magnesia ietz vorgemelt/ nit
müge außmachen/ biß alle Jhre Farben vollendet
sein/ Welche ist ein Waßer/ das sich teilet in Vier
Waßer/ Yedoch andere waßer/ Nemlich: Ein zu zwey-
en/ vnd Dreyzu Einem/ Welcher ein Dritteil zur
Hitz gehört/ aber zweyDritteil zu der Feuchtigkeit:
Dise waßer seind Gewicht der Weisen/ Auch ist zu
wissen/ das der Weinstock/ der ein Safft ist der Weisen/
wird in Fünfften ausgezogen/ Aber sein Wein wird
im Dritten Ende ausgemacht nach rechter propor-
tion/ Wann in der Kochung vermindert es sich/
vnd in der zerreibung formet es sich/ Jn dem allen
ist begriffen anfang vnd Ende. Dorumb

vnd darumb schaffen sie das zuthun mit starckem
Feuer. Vnd das bezeuget Pytagoras sprechend: So
Jhr ie mehr solt stercken das Feuer/ wann sich die Far-
ben ie mehr verendern: Dann es ist nicht mehr sich
zufürchten vor dem Feuer/ Dann die Materi ist
Fix von der Weisen Farb/ vnd die Species fliehen
nicht von Jhr/ Auff das spricht Lucas Philosophus: So
vnser Magnesia ist Weiß gemacht/ lest die Species
von Jhr nicht weichen. Sovil seÿge-
redet von den Farben der Heimlichen Philosophia.
Vnd folgt diser Beschluß dorauff.

Hermes ein Vater der Philosophen spricht:
Daß man die Weiß Magnesia ietz vorgemelt/ nit
müge außmachen/ biß alle Jhre Farben vollendet
sein/ Welche ist ein Waßer/ das sich teilet in Vier
Waßer/ Ÿedoch andere waßer/ Nemlich: Ein zu zweÿ-
en/ vnd Dreÿzu Einem/ Welcher ein Dritteil zur
Hitz gehört/ aber zweÿDritteil zu der Feuchtigkeit:
Dise waßer seind Gewicht der Weisen/ Auch ist zu
wissen/ das der Weinstock/ der ein Safft ist der Weisen/
wird in Fünfften ausgezogen/ Aber sein Wein wird
im Dritten Ende ausgemacht nach rechter propor-
tion/ Wann in der Kochung vermindert es sich/
vnd in der zerreibung formet es sich/ Jn dem allen
ist begriffen anfang vnd Ende. Dorumb

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0114"/>
vnd darumb schaffen sie das zuthun mit starckem<lb/>
Feuer. Vnd das bezeuget <hi rendition="#aq">Pytagoras</hi> sprechend: So<lb/>
Jhr ie mehr solt stercken das Feuer/ wann sich die Far-<lb/>
ben ie mehr verendern: Dann es ist nicht mehr sich<lb/>
zufürchten vor dem Feuer/ Dann die Materi ist<lb/>
Fix von der Weisen Farb/ vnd die <hi rendition="#aq">Species</hi> fliehen<lb/>
nicht von Jhr/ Auff das spricht <hi rendition="#aq">Lucas P<choice><abbr>h&#x0303;</abbr><expan>hilosophu</expan></choice>s</hi>: So<lb/>
vnser <hi rendition="#aq">Magnesia</hi> ist Weiß gemacht/ lest die <hi rendition="#aq">Species</hi><lb/>
von Jhr nicht weichen. Sovil seÿge-<lb/>
redet von den Farben der Heimlichen <hi rendition="#aq">Philosophia</hi>.<lb/>
Vnd folgt diser Beschluß dorauff.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">H</hi>ermes</hi> ein Vater der Philosophen spricht:<lb/>
Daß man die Weiß <hi rendition="#aq">Magnesia</hi> ietz vorgemelt/ nit<lb/>
müge außmachen/ biß alle Jhre Farben vollendet<lb/>
sein/ Welche ist ein Waßer/ das sich teilet in Vier<lb/>
Waßer/ &#x0178;edoch andere waßer/ Nemlich: Ein zu zweÿ-<lb/>
en/ vnd Dreÿzu Einem/ Welcher ein Dritteil zur<lb/>
Hitz gehört/ aber zweÿDritteil zu der Feuchtigkeit:<lb/>
Dise waßer seind Gewicht der Weisen/ Auch ist zu<lb/>
wissen/ das der Weinstock/ der ein Safft ist der Weisen/<lb/>
wird in Fünfften ausgezogen/ Aber sein Wein wird<lb/>
im Dritten Ende ausgemacht nach rechter <hi rendition="#aq">propor</hi>-<lb/><hi rendition="#aq">tion</hi>/ Wann in der Kochung vermindert es sich/<lb/>
vnd in der zerreibung formet es sich/ Jn dem allen<lb/>
ist begriffen anfang vnd Ende. Dorumb<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0114] vnd darumb schaffen sie das zuthun mit starckem Feuer. Vnd das bezeuget Pytagoras sprechend: So Jhr ie mehr solt stercken das Feuer/ wann sich die Far- ben ie mehr verendern: Dann es ist nicht mehr sich zufürchten vor dem Feuer/ Dann die Materi ist Fix von der Weisen Farb/ vnd die Species fliehen nicht von Jhr/ Auff das spricht Lucas Ph̃s: So vnser Magnesia ist Weiß gemacht/ lest die Species von Jhr nicht weichen. Sovil seÿge- redet von den Farben der Heimlichen Philosophia. Vnd folgt diser Beschluß dorauff. Hermes ein Vater der Philosophen spricht: Daß man die Weiß Magnesia ietz vorgemelt/ nit müge außmachen/ biß alle Jhre Farben vollendet sein/ Welche ist ein Waßer/ das sich teilet in Vier Waßer/ Ÿedoch andere waßer/ Nemlich: Ein zu zweÿ- en/ vnd Dreÿzu Einem/ Welcher ein Dritteil zur Hitz gehört/ aber zweÿDritteil zu der Feuchtigkeit: Dise waßer seind Gewicht der Weisen/ Auch ist zu wissen/ das der Weinstock/ der ein Safft ist der Weisen/ wird in Fünfften ausgezogen/ Aber sein Wein wird im Dritten Ende ausgemacht nach rechter propor- tion/ Wann in der Kochung vermindert es sich/ vnd in der zerreibung formet es sich/ Jn dem allen ist begriffen anfang vnd Ende. Dorumb

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

diGItexte: Gießener Beiträge zum Deutschen Textarchiv: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-12-09T08:00:36Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Thomas Gloning, Christoph Wagenseil: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-12-09T08:00:36Z)
Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Cod. Germ. Fol. 42) (2013-09-19T09:55:23Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Druckfehler: dokumentiert
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: expandiert, markiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert

In einigen Fällen wurde Fettdruck zur Darstellung hervorgehobener Passagen verwendet. Initialen kommen nicht nur am Satzanfang vor. Manche Antiqua-Stellen verwenden im Original zusätzlich eine Kapitälchen-ähnliche Darstellung, die nicht zusätzlich realisiert wurde. Sonderzeichen wurden per Oxygen-Zeichentabelle eingefügt. ͻ als Abkürzungszeichen us, is.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590/115
Zitationshilfe: [N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_splendorsolis_1590/115>, abgerufen am 16.05.2024.