[N. N.]: Splendor Solis. [s. l.], [ca. 1590].Geschmack über allen Bysam von der Erden auf- Geschmack über allen Bysam von der Erden auf- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0041"/> Geschmack über allen Bysam von der Erden auf-<lb/> gehen/ vnd die Sonne clar erglantzen/ Jn deme was<lb/> volkommen die Zeit/ das der König aller Erden erlöst<lb/> vnd verneuert wurde/ wolgezirt vnd gantz hübsch/ deß<lb/> Schönheit sich verwunderte Sonn vnd Mond/ Er was<lb/> geCrönet mit Dreÿen Costbarlichen Cronen/ gemacht:<lb/> Eine von Eisen/ die andere von Silber/ die Dritte von<lb/> clarem Golde/ Sie sahen in seiner Rechten Handt<lb/> einen Scepter mit Siben Sternen/ die gaben alle ei-<lb/> nen güldenen glantz/ Vnd in seiner Lincken Handt<lb/> einen guldenen Apffel/ vnd dorauff sitzen eine Weisse<lb/> Tauben/ welcher Fittigen übersilbert/ vnd ihre Flügel<lb/> Goldfarb waren. Von deme hat wolgeredet <hi rendition="#aq">Ari</hi>-<lb/><hi rendition="#aq">stoteles</hi> also: »Die Zerstörung eines Jglichen din-<lb/> ges ist die gebehrung eines andern.« Das ist So-<lb/> vil geredet: auff dise Meisterliche Kunst/ Bevorab in<lb/> der zerstörlichen Feuchtigkeit/ vnd ernere Jhn mit seiner<lb/> mitwesentlichen feuchtigkeit/ welches sein volkom<choice><abbr>m̃</abbr><expan>mm</expan></choice>en-<lb/> heit vnd Leben sein wirdt.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0041]
Geschmack über allen Bysam von der Erden auf-
gehen/ vnd die Sonne clar erglantzen/ Jn deme was
volkommen die Zeit/ das der König aller Erden erlöst
vnd verneuert wurde/ wolgezirt vnd gantz hübsch/ deß
Schönheit sich verwunderte Sonn vnd Mond/ Er was
geCrönet mit Dreÿen Costbarlichen Cronen/ gemacht:
Eine von Eisen/ die andere von Silber/ die Dritte von
clarem Golde/ Sie sahen in seiner Rechten Handt
einen Scepter mit Siben Sternen/ die gaben alle ei-
nen güldenen glantz/ Vnd in seiner Lincken Handt
einen guldenen Apffel/ vnd dorauff sitzen eine Weisse
Tauben/ welcher Fittigen übersilbert/ vnd ihre Flügel
Goldfarb waren. Von deme hat wolgeredet Ari-
stoteles also: »Die Zerstörung eines Jglichen din-
ges ist die gebehrung eines andern.« Das ist So-
vil geredet: auff dise Meisterliche Kunst/ Bevorab in
der zerstörlichen Feuchtigkeit/ vnd ernere Jhn mit seiner
mitwesentlichen feuchtigkeit/ welches sein volkomm̃en-
heit vnd Leben sein wirdt.
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