St. Galler Volksblatt. Nr. 96, Uznach, 02. 12. 1885.[Spaltenumbruch]
anzubieten. Einen Augenblick schien es, als ob die Serben -- Sofia, 28. Nov. Die Bulgaren haben gestern -- Belgrad, 30. Nov. Der Waffenstillstand ist An die Redaktion des "St. Galler Volksblatt" in Uznach. Erklärung. In Nr. 92 Ihres Blattes wird in einer Korrespondenz Unverblümt und Jedermann verständlich will damit Wir weisen diese durchaus unwahre Behauptung, diese Wir bitten die öffentlichen Blätter, welche die An- Wallenstadt, 30. Nov. 1885. 2) Treffort, doppelbreiter englischer Che- P. S. Muster-Collektionen und Modebilder bereitwilligst.| [irrelevantes Material]
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anzubieten. Einen Augenblick ſchien es, als ob die Serben — Sofia, 28. Nov. Die Bulgaren haben geſtern — Belgrad, 30. Nov. Der Waffenſtillſtand iſt An die Redaktion des „St. Galler Volksblatt“ in Uznach. Erklärung. In Nr. 92 Ihres Blattes wird in einer Korreſpondenz Unverblümt und Jedermann verſtändlich will damit Wir weiſen dieſe durchaus unwahre Behauptung, dieſe Wir bitten die öffentlichen Blätter, welche die An- Wallenſtadt, 30. Nov. 1885. 2) Treffort, doppelbreiter engliſcher Che- P. S. Muſter-Collektionen und Modebilder bereitwilligſt.| [irrelevantes Material]
<TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> anzubieten. Einen Augenblick ſchien es, als ob die Serben<lb/> das Gefecht annähmen, und mit fiebenhafter Aufregung<lb/> verfolgten wir unſere vorgehende Reiterei. Leider ſchwenkten<lb/> die Serben im letzten Augenblick ab und verſagten damit<lb/> unſern Reitern die Genugthuung eines Gefechtes. In-<lb/> zwiſchen ging das bulgariſche Fußvolk in der Ebene vor,<lb/> ſtets vom Fürſten und dem fürſtlichen Gefolge begleitet.<lb/> So kamen wir um drei Uhr vor Pirot an, wo die An-<lb/> weſenheit einer ſtarken feindlichen Truppenmaſſe ein vor-<lb/> ſichtigeres Vorgehen räthlich erſchienen ließ. Schon vorher<lb/> war die Vereinigung der Seitenkolonnen der von Gutſchew<lb/> befehligten rechten Flanke und der von Popow befehligten,<lb/> über Trin Commenden linken Flanke erfolgt. Die Serben<lb/> hatten ſich vor der Abſchneidung nur durch ſchleunige<lb/> Flucht gerettet. Eine mächtige Artillerieſtellung vor Pirot<lb/> eröffnete ein äußerft ſtarkes Feuer. Die einbrechende<lb/> Dunkelheit verhinderte jedoch die Fortſetzung des Kampfes.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <date><hi rendition="#g">Sofia,</hi> 28. Nov.</date> </head> <p>Die Bulgaren haben geſtern<lb/> nach einem den ganzen Tag andauernden Kamvfe Pirot,<lb/> das bisherige Hauptquartier der Serben, beſetzt. Fürſt<lb/><cb/> Alexander wird heute ſeinen Einzug in Soſta halten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <date><hi rendition="#g">Belgrad,</hi> 30. Nov.</date> </head> <p>Der Waffenſtillſtand iſt<lb/> beſinitiv geſchloſſen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>An die Redaktion des „St. Galler Volksblatt“ in Uznach.<lb/><hi rendition="#b">Erklärung.</hi> </head><lb/> <p>In Nr. 92 Ihres Blattes wird in einer Korreſpondenz<lb/> aus Wallenſtadt dem Herrn Thurneiſen, proteſtantiſchen<lb/> Pfarrer und Vizepräſidenten des Realſchulrathes, der Vor-<lb/> wurf gemacht, „er habe die Sache Scherrer ſehr glimpflich<lb/> behandelt. Schon etwas ernſter habe der Präſident (der<lb/> Unterzeichnete) die Sache angefaßt, dem wir in der That<lb/> mehr Gewiſſenhaftigkeit und Schneid zutrauen“ u. ſ. w.</p><lb/> <p>Unverblümt und Jedermann verſtändlich will damit<lb/> eigentlich geſagt werden, Herr Thurneiſen habe es dem<lb/> proteſtantiſchen Lehrer gegenüber an Gewiſſenhaftigkeit, Ernſt<lb/> und Unparteilichkeit fehlen laſſen.</p><lb/> <p>Wir weiſen dieſe durchaus unwahre Behauptung, dieſe<lb/> ungerechte und unverdiente Kränkung mit aller Ent-<lb/> ſchiedenheit und Entrüſtung zurück. Hr. Thurneiſen hat in<lb/><cb/> dieſer Angelegenheit durchaus korrekt, gewiſſenhaft und im<lb/> vollen Einverſtändniß des Schulrathes gehandelt. Es lag<lb/> für dieſen kein Grund vor, gegen Sch. ſtrafrechtlich ein-<lb/> zuſchreiten, weil die ihm zur Laſt gelegten Handlungen<lb/> nur unter den Begriff von Unſchicklichkeiten und Takt-<lb/> loſigkeiten, nicht aber unter denjenigen von delikten gegen<lb/> die Sittlichkeit gehören.</p><lb/> <p>Wir bitten die öffentlichen Blätter, welche die An-<lb/> ſchuldigung gegen Pfarrer Thurneiſen in ihre Spalten<lb/> aufgenommen haben, dort auch dieſer Rechtfertigung Raum<lb/> zu gewähren.</p><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Wallenſtadt,</hi> 30. Nov. 1885.</dateline><lb/> <byline>Der Präſident: K. K. <hi rendition="#g">Huber</hi>.<lb/> Namens des Realſchulrathes: Der Aktuar: E. <hi rendition="#g">Pfiffner</hi>.</byline> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <p>2) <hi rendition="#b">Treffort, doppelbreiter engliſcher Che-<lb/> viot neueſter Deſſins</hi> <hi rendition="#aq">à</hi> <hi rendition="#b">Fr. 1. per Elle</hi> oder<lb/> Fr. 1. 65 Cts. per Meter in einzelnen Roben, ſowie<lb/> ganzen Stücken verſenden portofrei in’s Haus <hi rendition="#b">Oettinger<lb/> & Co.,</hi> Centralhof, <hi rendition="#b">Zürich.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#aq">P. S.</hi> Muſter-Collektionen und Modebilder bereitwilligſt.|</p> </div><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <gap reason="insignificant"/> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
anzubieten. Einen Augenblick ſchien es, als ob die Serben
das Gefecht annähmen, und mit fiebenhafter Aufregung
verfolgten wir unſere vorgehende Reiterei. Leider ſchwenkten
die Serben im letzten Augenblick ab und verſagten damit
unſern Reitern die Genugthuung eines Gefechtes. In-
zwiſchen ging das bulgariſche Fußvolk in der Ebene vor,
ſtets vom Fürſten und dem fürſtlichen Gefolge begleitet.
So kamen wir um drei Uhr vor Pirot an, wo die An-
weſenheit einer ſtarken feindlichen Truppenmaſſe ein vor-
ſichtigeres Vorgehen räthlich erſchienen ließ. Schon vorher
war die Vereinigung der Seitenkolonnen der von Gutſchew
befehligten rechten Flanke und der von Popow befehligten,
über Trin Commenden linken Flanke erfolgt. Die Serben
hatten ſich vor der Abſchneidung nur durch ſchleunige
Flucht gerettet. Eine mächtige Artillerieſtellung vor Pirot
eröffnete ein äußerft ſtarkes Feuer. Die einbrechende
Dunkelheit verhinderte jedoch die Fortſetzung des Kampfes.“
— Sofia, 28. Nov. Die Bulgaren haben geſtern
nach einem den ganzen Tag andauernden Kamvfe Pirot,
das bisherige Hauptquartier der Serben, beſetzt. Fürſt
Alexander wird heute ſeinen Einzug in Soſta halten.
— Belgrad, 30. Nov. Der Waffenſtillſtand iſt
beſinitiv geſchloſſen.
An die Redaktion des „St. Galler Volksblatt“ in Uznach.
Erklärung.
In Nr. 92 Ihres Blattes wird in einer Korreſpondenz
aus Wallenſtadt dem Herrn Thurneiſen, proteſtantiſchen
Pfarrer und Vizepräſidenten des Realſchulrathes, der Vor-
wurf gemacht, „er habe die Sache Scherrer ſehr glimpflich
behandelt. Schon etwas ernſter habe der Präſident (der
Unterzeichnete) die Sache angefaßt, dem wir in der That
mehr Gewiſſenhaftigkeit und Schneid zutrauen“ u. ſ. w.
Unverblümt und Jedermann verſtändlich will damit
eigentlich geſagt werden, Herr Thurneiſen habe es dem
proteſtantiſchen Lehrer gegenüber an Gewiſſenhaftigkeit, Ernſt
und Unparteilichkeit fehlen laſſen.
Wir weiſen dieſe durchaus unwahre Behauptung, dieſe
ungerechte und unverdiente Kränkung mit aller Ent-
ſchiedenheit und Entrüſtung zurück. Hr. Thurneiſen hat in
dieſer Angelegenheit durchaus korrekt, gewiſſenhaft und im
vollen Einverſtändniß des Schulrathes gehandelt. Es lag
für dieſen kein Grund vor, gegen Sch. ſtrafrechtlich ein-
zuſchreiten, weil die ihm zur Laſt gelegten Handlungen
nur unter den Begriff von Unſchicklichkeiten und Takt-
loſigkeiten, nicht aber unter denjenigen von delikten gegen
die Sittlichkeit gehören.
Wir bitten die öffentlichen Blätter, welche die An-
ſchuldigung gegen Pfarrer Thurneiſen in ihre Spalten
aufgenommen haben, dort auch dieſer Rechtfertigung Raum
zu gewähren.
Wallenſtadt, 30. Nov. 1885.
Der Präſident: K. K. Huber.
Namens des Realſchulrathes: Der Aktuar: E. Pfiffner.
2) Treffort, doppelbreiter engliſcher Che-
viot neueſter Deſſins à Fr. 1. per Elle oder
Fr. 1. 65 Cts. per Meter in einzelnen Roben, ſowie
ganzen Stücken verſenden portofrei in’s Haus Oettinger
& Co., Centralhof, Zürich.
P. S. Muſter-Collektionen und Modebilder bereitwilligſt.|
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