[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].demselben auffzu[unleserliches Material]opffern wegen der Glory und Hoheit deß Sultans; daß man berathschlaget hätte/ ob der Groß-Sultan selbst mit zu Feld gehen solte oder nicht/ so aber nicht gut befunden worden / weilen man darfür gehalten Grosse Berathschlagungen geben zu Adrianopel vor wegen Künfftiger Campagne./ daß sein Respect erferdere/ alsdann zum wenigsten eine Armee von 400000. Mann ins Feld zu fühlen / und wann alsdann die Campagne unglücklich ausfallen möchte/ solches grosse Auffruhren und disrespect vor die Monarchie unter denen Völckein nach sich ziehen dörffte; deßhalben man vor das beste gehalten/ umb alle mögliche Macht auff die Beine zu bringen/ mit Befelch an alle Generalen und Commendanten keine Schlacht gegen die Christen zu wagen. Es wird über dieses noch ferner berichtet / daß nachdeme der Groß-Sultan erfahren/ daß man ihme eine zeitlang die considerable Verlusten in Ungarn und Morea verborgen und heimlich gehalten / wäre er darüber so ergrimmet/ daß er 2. von seinen Confidenten mit dem Strang habe erwürgen lassen/ als sie ihme solches offenbahret gehabt. Man habe auch umb Ge[unleserliches Material]ld zu bekommen alle die güldene Zierrathen von der Pferde Decken / Zäumen/ und Sätteln deß Groß Sultans in die Müntz gebracht/ so sich auff etliche Millionen belauffen Man vernimmt/ daß die Türcken ein notabel Verstärckung an Volck nach Modon und Navarino in Morea gebracht haben/ und der Bassa/ welcher Xarnata denen unsrigen übergeben hat/ wieder zu denen Türcken üderlauffen wollen/ wäre aber ertappet/ und auff Ordre deß Herrn Capitain General zu Coron 50. Frantzös. Officiers protestirender Religion werden von den Venetiapern[unleserliches Material] in Kriegsdienst genommen. enthauptet worden. 45. biß 50. Frantzösische Officiers/ so wegen der protestirenden Religion aus Franckreich geflohen/ seynd anhero gekommen / welchen hiesige Republic allen Dienste gegeben hat/ so mit erster abgehender Convoye zu unserer Armada sich erheben werden. Deß Herrn Printz Georg Ludwig von Braunschweig Frau Gemahlin ist vor etlichen Tagen mit vielem Teutschen Frauenzimmer dahier angelangt. Den 15. seynd die 500. Dragoner/ welche aus dem Mayländischen Staat gekommen/ in der Gegend Lido angelangt/ so eine schöne / wohl-mondierte und exercierte 2. neuerbaute Schiff werden ins Wasser geleitet. Mannschafft ist. Den 11. wurden zwey Schiffe/ so neu erbauet worden/ aus dem Arsenal oder Zeughauß/ deren eines 80. Stück Geschützes und das andere 60. auff sich hat/ in das Wasser geleitet/ welcher Einleit- und Einwerffung Jhr. Durchl. die Pricessin von Hannover über eine Stunde lang zugesehen hat. Mit einem Englischen von Algier kommenden Schiff Ein Algierisches Schiff scheitert vor dem Seehafen. hat man/ daß 9. Kriegsschiff von den Corsaren zugerüstet worden/ so mit deß Groß-Sultans Armada sich conjungiren sollen/ und als deren eins ist ausgeführt worden/ ist es vor dem Seehafen zu Grund gangen/ die Schuld ist dem Capitain deß besagten Englischen Schiffs beygemessen/ er auch deß- demselben auffzu[unleserliches Material]opffern wegen der Glory und Hoheit deß Sultans; daß man berathschlaget hätte/ ob der Groß-Sultan selbst mit zu Feld gehen solte oder nicht/ so aber nicht gut befunden worden / weilen man darfür gehalten Grosse Berathschlagungen geben zu Adrianopel vor wegen Künfftiger Campagne./ daß sein Respect erferdere/ alsdann zum wenigsten eine Armee von 400000. Mann ins Feld zu fühlen / und wann alsdann die Campagne unglücklich ausfallen möchte/ solches grosse Auffruhren und disrespect vor die Monarchie unter denen Völckein nach sich ziehen dörffte; deßhalben man vor das beste gehalten/ umb alle mögliche Macht auff die Beine zu bringen/ mit Befelch an alle Generalen und Commendanten keine Schlacht gegen die Christen zu wagen. Es wird über dieses noch ferner berichtet / daß nachdeme der Groß-Sultan erfahren/ daß man ihme eine zeitlang die considerable Verlusten in Ungarn und Morea verborgen und heimlich gehalten / wäre er darüber so ergrimmet/ daß er 2. von seinen Confidenten mit dem Strang habe erwürgen lassen/ als sie ihme solches offenbahret gehabt. Man habe auch umb Ge[unleserliches Material]ld zu bekommen alle die güldene Zierrathen von der Pferde Decken / Zäumen/ und Sätteln deß Groß Sultans in die Müntz gebracht/ so sich auff etliche Millionen belauffen Man vernim̃t/ daß die Türcken ein notabel Verstärckung an Volck nach Modon und Navarino in Morea gebracht haben/ und der Bassa/ welcher Xarnata denen unsrigen übergeben hat/ wieder zu denen Türcken üderlauffen wollen/ wäre aber ertappet/ und auff Ordre deß Herrn Capitain General zu Coron 50. Frantzös. Officiers protestirender Religion werden von den Venetiapern[unleserliches Material] in Kriegsdienst genommen. enthauptet worden. 45. biß 50. Frantzösische Officiers/ so wegen der protestirenden Religion aus Franckreich geflohen/ seynd anhero gekommen / welchen hiesige Republic allen Dienste gegeben hat/ so mit erster abgehender Convoye zu unserer Armada sich erheben werden. Deß Herrn Printz Georg Ludwig von Braunschweig Frau Gemahlin ist vor etlichen Tagen mit vielem Teutschen Frauenzimmer dahier angelangt. Den 15. seynd die 500. Dragoner/ welche aus dem Mayländischen Staat gekommen/ in der Gegend Lido angelangt/ so eine schöne / wohl-mondierte und exercierte 2. neuerbaute Schiff werden ins Wasser geleitet. Mannschafft ist. Den 11. wurden zwey Schiffe/ so neu erbauet worden/ aus dem Arsenal oder Zeughauß/ deren eines 80. Stück Geschützes und das andere 60. auff sich hat/ in das Wasser geleitet/ welcher Einleit- und Einwerffung Jhr. Durchl. die Pricessin von Hannover über eine Stunde lang zugesehen hat. Mit einem Englischen von Algier kommenden Schiff Ein Algierisches Schiff scheitert vor dem Seehafen. hat man/ daß 9. Kriegsschiff von den Corsaren zugerüstet worden/ so mit deß Groß-Sultans Armada sich conjungiren sollen/ und als deren eins ist ausgeführt worden/ ist es vor dem Seehafen zu Grund gangen/ die Schuld ist dem Capitain deß besagten Englischen Schiffs beygemessen/ er auch deß- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0178" n="166"/> demselben auffzu<gap reason="illegible"/>opffern wegen der Glory und Hoheit deß Sultans; daß man berathschlaget hätte/ ob der Groß-Sultan selbst mit zu Feld gehen solte oder nicht/ so aber nicht gut befunden worden / weilen man darfür gehalten <note place="left">Grosse Berathschlagungen geben zu Adrianopel vor wegen Künfftiger Campagne.</note>/ daß sein Respect erferdere/ alsdann zum wenigsten eine Armee von 400000. Mann ins Feld zu fühlen / und wann alsdann die Campagne unglücklich ausfallen möchte/ solches grosse Auffruhren und disrespect vor die Monarchie unter denen Völckein nach sich ziehen dörffte; deßhalben man vor das beste gehalten/ umb alle mögliche Macht auff die Beine zu bringen/ mit Befelch an alle Generalen und Commendanten keine Schlacht gegen die Christen zu wagen. Es wird über dieses noch ferner berichtet / daß nachdeme der Groß-Sultan erfahren/ daß man ihme eine zeitlang die considerable Verlusten in Ungarn und Morea verborgen und heimlich gehalten / wäre er darüber so ergrimmet/ daß er 2. von seinen Confidenten mit dem Strang habe erwürgen lassen/ als sie ihme solches offenbahret gehabt. Man habe auch umb Ge<gap reason="illegible"/>ld zu bekommen alle die güldene Zierrathen von der Pferde Decken / Zäumen/ und Sätteln deß Groß Sultans in die Müntz gebracht/ so sich auff etliche Millionen belauffen Man vernim̃t/ daß die Türcken ein notabel Verstärckung an Volck nach Modon und Navarino in Morea gebracht haben/ und der Bassa/ welcher Xarnata denen unsrigen übergeben hat/ wieder zu denen Türcken üderlauffen wollen/ wäre aber ertappet/ und auff Ordre deß Herrn Capitain General zu Coron <note place="left">50. Frantzös. Officiers protestirender Religion werden von den Venetiapern<gap reason="illegible"/> in Kriegsdienst genommen.</note> enthauptet worden. 45. biß 50. Frantzösische Officiers/ so wegen der protestirenden Religion aus Franckreich geflohen/ seynd anhero gekommen / welchen hiesige Republic allen Dienste gegeben hat/ so mit erster abgehender Convoye zu unserer Armada sich erheben werden. Deß Herrn Printz Georg Ludwig von Braunschweig Frau Gemahlin ist vor etlichen Tagen mit vielem Teutschen Frauenzimmer dahier angelangt. Den 15. seynd die 500. Dragoner/ welche aus dem Mayländischen Staat gekommen/ in der Gegend Lido angelangt/ so eine schöne / wohl-mondierte und exercierte <note place="left">2. neuerbaute Schiff werden ins Wasser geleitet.</note> Mannschafft ist. Den 11. wurden zwey Schiffe/ so neu erbauet worden/ aus dem Arsenal oder Zeughauß/ deren eines 80. Stück Geschützes und das andere 60. auff sich hat/ in das Wasser geleitet/ welcher Einleit- und Einwerffung Jhr. Durchl. die Pricessin von Hannover über eine Stunde lang zugesehen hat. Mit einem Englischen von Algier kommenden Schiff <note place="left">Ein Algierisches Schiff scheitert vor dem Seehafen.</note> hat man/ daß 9. Kriegsschiff von den Corsaren zugerüstet worden/ so mit deß Groß-Sultans Armada sich conjungiren sollen/ und als deren eins ist ausgeführt worden/ ist es vor dem Seehafen zu Grund gangen/ die Schuld ist dem Capitain deß besagten Englischen Schiffs beygemessen/ er auch deß- </p> </div> </body> </text> </TEI> [166/0178]
demselben auffzu_ opffern wegen der Glory und Hoheit deß Sultans; daß man berathschlaget hätte/ ob der Groß-Sultan selbst mit zu Feld gehen solte oder nicht/ so aber nicht gut befunden worden / weilen man darfür gehalten / daß sein Respect erferdere/ alsdann zum wenigsten eine Armee von 400000. Mann ins Feld zu fühlen / und wann alsdann die Campagne unglücklich ausfallen möchte/ solches grosse Auffruhren und disrespect vor die Monarchie unter denen Völckein nach sich ziehen dörffte; deßhalben man vor das beste gehalten/ umb alle mögliche Macht auff die Beine zu bringen/ mit Befelch an alle Generalen und Commendanten keine Schlacht gegen die Christen zu wagen. Es wird über dieses noch ferner berichtet / daß nachdeme der Groß-Sultan erfahren/ daß man ihme eine zeitlang die considerable Verlusten in Ungarn und Morea verborgen und heimlich gehalten / wäre er darüber so ergrimmet/ daß er 2. von seinen Confidenten mit dem Strang habe erwürgen lassen/ als sie ihme solches offenbahret gehabt. Man habe auch umb Ge_ ld zu bekommen alle die güldene Zierrathen von der Pferde Decken / Zäumen/ und Sätteln deß Groß Sultans in die Müntz gebracht/ so sich auff etliche Millionen belauffen Man vernim̃t/ daß die Türcken ein notabel Verstärckung an Volck nach Modon und Navarino in Morea gebracht haben/ und der Bassa/ welcher Xarnata denen unsrigen übergeben hat/ wieder zu denen Türcken üderlauffen wollen/ wäre aber ertappet/ und auff Ordre deß Herrn Capitain General zu Coron enthauptet worden. 45. biß 50. Frantzösische Officiers/ so wegen der protestirenden Religion aus Franckreich geflohen/ seynd anhero gekommen / welchen hiesige Republic allen Dienste gegeben hat/ so mit erster abgehender Convoye zu unserer Armada sich erheben werden. Deß Herrn Printz Georg Ludwig von Braunschweig Frau Gemahlin ist vor etlichen Tagen mit vielem Teutschen Frauenzimmer dahier angelangt. Den 15. seynd die 500. Dragoner/ welche aus dem Mayländischen Staat gekommen/ in der Gegend Lido angelangt/ so eine schöne / wohl-mondierte und exercierte Mannschafft ist. Den 11. wurden zwey Schiffe/ so neu erbauet worden/ aus dem Arsenal oder Zeughauß/ deren eines 80. Stück Geschützes und das andere 60. auff sich hat/ in das Wasser geleitet/ welcher Einleit- und Einwerffung Jhr. Durchl. die Pricessin von Hannover über eine Stunde lang zugesehen hat. Mit einem Englischen von Algier kommenden Schiff hat man/ daß 9. Kriegsschiff von den Corsaren zugerüstet worden/ so mit deß Groß-Sultans Armada sich conjungiren sollen/ und als deren eins ist ausgeführt worden/ ist es vor dem Seehafen zu Grund gangen/ die Schuld ist dem Capitain deß besagten Englischen Schiffs beygemessen/ er auch deß-
Grosse Berathschlagungen geben zu Adrianopel vor wegen Künfftiger Campagne.
50. Frantzös. Officiers protestirender Religion werden von den Venetiapern_ in Kriegsdienst genommen.
2. neuerbaute Schiff werden ins Wasser geleitet.
Ein Algierisches Schiff scheitert vor dem Seehafen.
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