[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Gräfin von Soissons, und der Herr Printz von Savoye ihr Sohn seynd den 12. Abends allhier angelanget/ und Tags hernach nach Rotterdam verreiset. Der Herr Rudolph Sichingha Obrister in Diensten der Republic Obrist Sikingha haltet bey den General-Staaten umd Permission an ein Regiment vor die Republic Venedig daschlöst zu werben. Venedig soll bey Ih. Hochmög. anhalten/ ein Regiment von 1000. Mann in diesem Land zum Dienst besagter Republic Venedig werben zu dörffen. Dem Herrn Moering ist Ordre zugeschickt worden/ umb von Königlichen Dähnischen Hoff anhero zu kehlen: und solle der Commercien- und Zoll-Tractat/ womit schon weit avancirt worden/ durch den Herrn Goes ferners abgehandelt/ und zu Ende gebracht werden. Der Herr Pensionarius Fagel hat nebst denen Hrn. Deputirten inständig mit denen frembden Ministern Conferentz gehalten / da dann insonderheit der Chur-Brandenburgische Minister Herr Diest mit selbigem nebst denen Hrn. Abgesandten der Schweitz eine 6. stündige Conference gehabt/ worinnen sich diese beklaget/ daß die Cron Franckreich sie auff drey Orthen zu attaquiren getrohet/ suchten also einige Assistence, was darauff resolvirt wird/ stehet zu vernehmen. Aus Engelland hat man Zeitung/ daß das Schiff die Princessin Ein Schiff mit 300. Mann gebet zu Grund. Maria genant/ so mit 300. Mann/ nebst Weibern und Kindern nach Ost-Indien seglen wollen/ in der Gegend Monsbeay mit allen zu Grunde gangen/ und niemand errettet worden seye. Man redet von Erhebung deß zweyhundersten Pfennings/ und einem Schornstein-Geld / so über sechs Millionen außmachen dörffte/ umb damit die Milice völlig zu bezahlen/ und die Feldläger Kosten außzuführen. Mit den letzten Brieffen von Marsilien wird berichtet/ daß allda etliche Armenier in 48. Tagen von Aleppo arrivirt/ welche berichtet/ daß In der Provintz Schilang 60000. Menschen an der Pest gestorben. in der Provintz von Schilang bey sechzig tausend Menschen an der Pest gestorben/ dannenhero an der Seeseiten gar wenig gearbeitet würde / das alte Geld in Persien seye abgesetzt/ und an dessen statt neues gemüntzet / so die Negotien nicht wenig hinderte. Sie berichten ferner/ daß an den Tückischen Gräntzen sechzig tausend Reuter lägen/ ohne daß man allda das geringste von einem Krieg wüste. In Franckreich werden dem Bericht nach 50. Kriegs-Schiff außgerüstet/ auch sollen alle Völcker Marsch fertig stehen / welches verursachet/ daß der Verdacht der benachbahrten je länger je mehr zunimbt/ und gleichwie die Reyse/ welche der König nechstkünfftigen Frühling ins Clsas zu thun gesonnen ist/ die Frontier-Plätz sehr sorgfältig macht/ als stehen die Spannische Nider-Lande wegen der Kriegs-Vorbereitungen an der Sambre nicht weniger in Forcht/ Genff/ Basel/ und andere Schweitzerische Städte setzen sich Gräfin von Soissons, und der Herr Printz von Savoye ihr Sohn seynd den 12. Abends allhier angelanget/ und Tags hernach nach Rotterdam verreiset. Der Herr Rudolph Sichingha Obrister in Diensten der Republic Obrist Sikingha haltet bey den General-Staaten umd Permission an ein Regiment vor die Republic Venedig daschlöst zu werben. Venedig soll bey Ih. Hochmög. anhalten/ ein Regiment von 1000. Mann in diesem Land zum Dienst besagter Republic Venedig werben zu dörffen. Dem Herrn Moering ist Ordre zugeschickt worden/ umb von Königlichen Dähnischen Hoff anhero zu kehlen: und solle der Commercien- und Zoll-Tractat/ womit schon weit avancirt worden/ durch den Herrn Goes ferners abgehandelt/ und zu Ende gebracht werden. Der Herr Pensionarius Fagel hat nebst denen Hrn. Deputirten inständig mit denen frembden Ministern Conferentz gehalten / da dann insonderheit der Chur-Brandenburgische Minister Herr Diest mit selbigem nebst denen Hrn. Abgesandten der Schweitz eine 6. stündige Conference gehabt/ worinnen sich diese beklaget/ daß die Cron Franckreich sie auff drey Orthen zu attaquiren getrohet/ suchten also einige Assistence, was darauff resolvirt wird/ stehet zu vernehmen. Aus Engelland hat man Zeitung/ daß das Schiff die Princessin Ein Schiff mit 300. Mann gebet zu Grund. Maria genant/ so mit 300. Mann/ nebst Weibern und Kindern nach Ost-Indien seglen wollen/ in der Gegend Monsbeay mit allen zu Grunde gangen/ und niemand errettet worden seye. Man redet von Erhebung deß zweyhundersten Pfennings/ und einem Schornstein-Geld / so über sechs Millionen außmachen dörffte/ umb damit die Milice völlig zu bezahlen/ und die Feldläger Kosten außzuführen. Mit den letzten Brieffen von Marsilien wird berichtet/ daß allda etliche Armenier in 48. Tagen von Aleppo arrivirt/ welche berichtet/ daß In der Provintz Schilang 60000. Menschen an der Pest gestorben. in der Provintz von Schilang bey sechzig tausend Menschen an der Pest gestorben/ dannenhero an der Seeseiten gar wenig gearbeitet würde / das alte Geld in Persien seye abgesetzt/ und an dessen statt neues gemüntzet / so die Negotien nicht wenig hinderte. Sie berichten ferner/ daß an den Tückischen Gräntzen sechzig tausend Reuter lägen/ ohne daß man allda das geringste von einem Krieg wüste. In Franckreich werden dem Bericht nach 50. Kriegs-Schiff außgerüstet/ auch sollen alle Völcker Marsch fertig stehen / welches verursachet/ daß der Verdacht der benachbahrten je länger je mehr zunimbt/ und gleichwie die Reyse/ welche der König nechstkünfftigen Frühling ins Clsas zu thun gesonnen ist/ die Frontier-Plätz sehr sorgfältig macht/ als stehen die Spannische Nider-Lande wegen der Kriegs-Vorbereitungen an der Sambre nicht weniger in Forcht/ Genff/ Basel/ und andere Schweitzerische Städte setzen sich <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0186" n="174"/> Gräfin von Soissons, und der Herr Printz von Savoye ihr Sohn seynd den 12. Abends allhier angelanget/ und Tags hernach nach Rotterdam verreiset. Der Herr Rudolph Sichingha Obrister in Diensten der Republic <note place="left">Obrist Sikingha haltet bey den General-Staaten umd Permission an ein Regiment vor die Republic Venedig daschlöst zu werben.</note> Venedig soll bey Ih. Hochmög. anhalten/ ein Regiment von 1000. Mann in diesem Land zum Dienst besagter Republic Venedig werben zu dörffen. Dem Herrn Moering ist Ordre zugeschickt worden/ umb von Königlichen Dähnischen Hoff anhero zu kehlen: und solle der Commercien- und Zoll-Tractat/ womit schon weit avancirt worden/ durch den Herrn Goes ferners abgehandelt/ und zu Ende gebracht werden. Der Herr Pensionarius Fagel hat nebst denen Hrn. Deputirten inständig mit denen frembden Ministern Conferentz gehalten / da dann insonderheit der Chur-Brandenburgische Minister Herr Diest mit selbigem nebst denen Hrn. Abgesandten der Schweitz eine 6. stündige Conference gehabt/ worinnen sich diese beklaget/ daß die Cron Franckreich sie auff drey Orthen zu attaquiren getrohet/ suchten also einige Assistence, was darauff resolvirt wird/ stehet zu vernehmen.</p> <p>Aus Engelland hat man Zeitung/ daß das Schiff die Princessin <note place="left">Ein Schiff mit 300. Mann gebet zu Grund.</note> Maria genant/ so mit 300. Mann/ nebst Weibern und Kindern nach Ost-Indien seglen wollen/ in der Gegend Monsbeay mit allen zu Grunde gangen/ und niemand errettet worden seye. Man redet von Erhebung deß zweyhundersten Pfennings/ und einem Schornstein-Geld / so über sechs Millionen außmachen dörffte/ umb damit die Milice völlig zu bezahlen/ und die Feldläger Kosten außzuführen.</p> <p>Mit den letzten Brieffen von Marsilien wird berichtet/ daß allda etliche Armenier in 48. Tagen von Aleppo arrivirt/ welche berichtet/ daß <note place="left">In der Provintz Schilang 60000. Menschen an der Pest gestorben.</note> in der Provintz von Schilang bey sechzig tausend Menschen an der Pest gestorben/ dannenhero an der Seeseiten gar wenig gearbeitet würde / das alte Geld in Persien seye abgesetzt/ und an dessen statt neues gemüntzet / so die Negotien nicht wenig hinderte. Sie berichten ferner/ daß an den Tückischen Gräntzen sechzig tausend Reuter lägen/ ohne daß man allda das geringste von einem Krieg wüste. In Franckreich werden dem Bericht nach 50. Kriegs-Schiff außgerüstet/ auch sollen alle Völcker Marsch fertig stehen / welches verursachet/ daß der Verdacht der benachbahrten je länger je mehr zunimbt/ und gleichwie die Reyse/ welche der König nechstkünfftigen Frühling ins Clsas zu thun gesonnen ist/ die Frontier-Plätz sehr sorgfältig macht/ als stehen die Spannische Nider-Lande wegen der Kriegs-Vorbereitungen an der Sambre nicht weniger in Forcht/ Genff/ Basel/ und andere Schweitzerische Städte setzen sich </p> </div> </body> </text> </TEI> [174/0186]
Gräfin von Soissons, und der Herr Printz von Savoye ihr Sohn seynd den 12. Abends allhier angelanget/ und Tags hernach nach Rotterdam verreiset. Der Herr Rudolph Sichingha Obrister in Diensten der Republic Venedig soll bey Ih. Hochmög. anhalten/ ein Regiment von 1000. Mann in diesem Land zum Dienst besagter Republic Venedig werben zu dörffen. Dem Herrn Moering ist Ordre zugeschickt worden/ umb von Königlichen Dähnischen Hoff anhero zu kehlen: und solle der Commercien- und Zoll-Tractat/ womit schon weit avancirt worden/ durch den Herrn Goes ferners abgehandelt/ und zu Ende gebracht werden. Der Herr Pensionarius Fagel hat nebst denen Hrn. Deputirten inständig mit denen frembden Ministern Conferentz gehalten / da dann insonderheit der Chur-Brandenburgische Minister Herr Diest mit selbigem nebst denen Hrn. Abgesandten der Schweitz eine 6. stündige Conference gehabt/ worinnen sich diese beklaget/ daß die Cron Franckreich sie auff drey Orthen zu attaquiren getrohet/ suchten also einige Assistence, was darauff resolvirt wird/ stehet zu vernehmen.
Obrist Sikingha haltet bey den General-Staaten umd Permission an ein Regiment vor die Republic Venedig daschlöst zu werben. Aus Engelland hat man Zeitung/ daß das Schiff die Princessin Maria genant/ so mit 300. Mann/ nebst Weibern und Kindern nach Ost-Indien seglen wollen/ in der Gegend Monsbeay mit allen zu Grunde gangen/ und niemand errettet worden seye. Man redet von Erhebung deß zweyhundersten Pfennings/ und einem Schornstein-Geld / so über sechs Millionen außmachen dörffte/ umb damit die Milice völlig zu bezahlen/ und die Feldläger Kosten außzuführen.
Ein Schiff mit 300. Mann gebet zu Grund. Mit den letzten Brieffen von Marsilien wird berichtet/ daß allda etliche Armenier in 48. Tagen von Aleppo arrivirt/ welche berichtet/ daß in der Provintz von Schilang bey sechzig tausend Menschen an der Pest gestorben/ dannenhero an der Seeseiten gar wenig gearbeitet würde / das alte Geld in Persien seye abgesetzt/ und an dessen statt neues gemüntzet / so die Negotien nicht wenig hinderte. Sie berichten ferner/ daß an den Tückischen Gräntzen sechzig tausend Reuter lägen/ ohne daß man allda das geringste von einem Krieg wüste. In Franckreich werden dem Bericht nach 50. Kriegs-Schiff außgerüstet/ auch sollen alle Völcker Marsch fertig stehen / welches verursachet/ daß der Verdacht der benachbahrten je länger je mehr zunimbt/ und gleichwie die Reyse/ welche der König nechstkünfftigen Frühling ins Clsas zu thun gesonnen ist/ die Frontier-Plätz sehr sorgfältig macht/ als stehen die Spannische Nider-Lande wegen der Kriegs-Vorbereitungen an der Sambre nicht weniger in Forcht/ Genff/ Basel/ und andere Schweitzerische Städte setzen sich
In der Provintz Schilang 60000. Menschen an der Pest gestorben.
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