Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

Pfaltz zu commandirung deren Trouppen begehrt/ sollicitiren anbey dero Käyserl. Regiment/ so zu Philipsburg in Guarnison ligt/ zu behalten.

Den 16. dito hat zwar aller gemachten Anstalt nach der Churprintz zu Pfaltz von hier abreisen sollen/ nachdeme aber dero Gemahlin in eine Unpäßlichkeit gefallen/ ist solche wiederum in etwas differirt worden/ und Die Siebenbürg. Gesanden begehren limitirung der einquartirten Völcker. dörffte dem Verlaut nach/ noch wol 3. Wochen außgestellet bleiben. Die Siebenbürgische Gesandschafft hat ihre Commission dem Käys. Kriegs-Präsidenten Marggraff von Baaden praeliminariter eröffnet/ so dahin gehet/ wie dann bereits vorlängst berichtet/ daß die an denen eussersten Gräntzen von Ober-Ungarn gelegene/ und zu Siebenbürgen gehörige 4. Gespannschafften/ von der Käyserl. Einquartirung befreyet werden/ und ihren Principalen kein so nachtheiliger Eingrieff in seiner Jurisdiction geschehen / oder doch wenigstens eine so grosse Last mercklich moderirt werden möchte: wie nun aber dieses von seiten deß Käyserl. Hofes vor eine ohnumbgängliche Nothdurfft gehalten/ also wird über das/ was bereits geschehen/ man suchen / sich noch weiter capax zu machen/ mit Vorstellung/ daß dieses nicht eben vor einigen Eingrieff in denen ihren Principalen competirenden praerogationen anzunehmen; besagte Gesandschafft bestehet sonst in 4. Principal-Personen oder subjectis, als einer von dem Fürsten selbften/ der andere von den Zäcklern / der dritte von den Teutschen und Sachsen/ der vierdte von den Ungarn.

Den 17. dito haben Jh. Käys. Majest. in dero Hoffkirchen bey denen P. P. Augustinern ein schön Castrum Doloris auffrichten lassen/ so von allerhand Kriegs-Figuren/ Schildfahnen/ Lorbeerkräntzen und Ehren-Gedichten gezieret war / und vergangenen Dienstag ein Seel- und Bett-Ampt vor die Soldaten/ welche verwichene Campagne gegen dem Erbfeind geblieben/ angestellt/ und selbst in höchster Person dem H. Gottesdienst beygewohnet.

Eodem dato ist von Berlin ein Currier angelangt/ so die Specification Specification der Braudenburgischen Auxiliar-Volcker. selbiger Auxiliar-Völcker überbracht/ und bestehet der General-Stab in 50. Persohnen/ die Artillerie in 170. die Infanterie 5113. die Cavallerie 1220. die Dragoner 712. Summa in allem 7465. Mann/ welche Herr General von Schöningen / Gouverneur zu Berlin commandiren wird. Ingleichem werden auch über diß noch etliche Feuerwercker/ Stück/ Mörsel und Munition mitgeschickt/ der Marsch dieser Völcker wird zu anfang deß Aprils/ damit sie bey der ersten Attaque seyn mögen/ vorgenommen werden/ die Subsistentz (welche Jh. Churfl. Durchl. auff eigene Spesen/ gegen Erlegung 150000 Reichsthl. herbey zu schaffen sich obligirt) ist a primo

Pfaltz zu commandirung deren Trouppen begehrt/ sollicitiren anbey dero Käyserl. Regiment/ so zu Philipsburg in Guarnison ligt/ zu behalten.

Den 16. dito hat zwar aller gemachten Anstalt nach der Churprintz zu Pfaltz von hier abreisen sollen/ nachdeme aber dero Gemahlin in eine Unpäßlichkeit gefallen/ ist solche wiederum in etwas differirt worden/ und Die Siebenbürg. Gesanden begehren limitirung der einquartirten Völcker. dörffte dem Verlaut nach/ noch wol 3. Wochen außgestellet bleiben. Die Siebenbürgische Gesandschafft hat ihre Commission dem Käys. Kriegs-Präsidenten Marggraff von Baaden praeliminariter eröffnet/ so dahin gehet/ wie dann bereits vorlängst berichtet/ daß die an denen eussersten Gräntzen von Ober-Ungarn gelegene/ und zu Siebenbürgen gehörige 4. Gespannschafften/ von der Käyserl. Einquartirung befreyet werden/ und ihren Principalen kein so nachtheiliger Eingrieff in seiner Jurisdiction geschehen / oder doch wenigstens eine so grosse Last mercklich moderirt werden möchte: wie nun aber dieses von seiten deß Käyserl. Hofes vor eine ohnumbgängliche Nothdurfft gehalten/ also wird über das/ was bereits geschehen/ man suchen / sich noch weiter capax zu machen/ mit Vorstellung/ daß dieses nicht eben vor einigen Eingrieff in denen ihren Principalen competirenden praerogationen anzunehmen; besagte Gesandschafft bestehet sonst in 4. Principal-Personen oder subjectis, als einer von dem Fürsten selbften/ der andere von den Zäcklern / der dritte von den Teutschen und Sachsen/ der vierdte von den Ungarn.

Den 17. dito haben Jh. Käys. Majest. in dero Hoffkirchen bey denen P. P. Augustinern ein schön Castrum Doloris auffrichten lassen/ so von allerhand Kriegs-Figuren/ Schildfahnen/ Lorbeerkräntzen und Ehren-Gedichten gezieret war / und vergangenen Dienstag ein Seel- und Bett-Ampt vor die Soldaten/ welche verwichene Campagne gegen dem Erbfeind geblieben/ angestellt/ und selbst in höchster Person dem H. Gottesdienst beygewohnet.

Eodem dato ist von Berlin ein Currier angelangt/ so die Specification Specification der Braudenburgischen Auxiliar-Volcker. selbiger Auxiliar-Völcker überbracht/ und bestehet der General-Stab in 50. Persohnen/ die Artillerie in 170. die Infanterie 5113. die Cavallerie 1220. die Dragoner 712. Summa in allem 7465. Mann/ welche Herr General von Schöningen / Gouverneur zu Berlin commandiren wird. Ingleichem werden auch über diß noch etliche Feuerwercker/ Stück/ Mörsel und Munition mitgeschickt/ der Marsch dieser Völcker wird zu anfang deß Aprils/ damit sie bey der ersten Attaque seyn mögen/ vorgenommen werden/ die Subsistentz (welche Jh. Churfl. Durchl. auff eigene Spesen/ gegen Erlegung 150000 Reichsthl. herbey zu schaffen sich obligirt) ist à primo

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0019" n="7"/>
        <p>Pfaltz zu commandirung deren Trouppen begehrt/ sollicitiren anbey dero Käyserl.                      Regiment/ so zu Philipsburg in Guarnison ligt/ zu behalten.</p>
        <p>Den 16. dito hat zwar aller gemachten Anstalt nach der Churprintz zu Pfaltz von                      hier abreisen sollen/ nachdeme aber dero Gemahlin in eine Unpäßlichkeit                      gefallen/ ist solche wiederum in etwas differirt worden/ und <note place="right">Die Siebenbürg. Gesanden begehren limitirung der einquartirten                          Völcker.</note> dörffte dem Verlaut nach/ noch wol 3. Wochen außgestellet                      bleiben. Die Siebenbürgische Gesandschafft hat ihre Commission dem Käys.                      Kriegs-Präsidenten Marggraff von Baaden praeliminariter eröffnet/ so dahin                      gehet/ wie dann bereits vorlängst berichtet/ daß die an denen eussersten                      Gräntzen von Ober-Ungarn gelegene/ und zu Siebenbürgen gehörige 4.                      Gespannschafften/ von der Käyserl. Einquartirung befreyet werden/ und ihren                      Principalen kein so nachtheiliger Eingrieff in seiner Jurisdiction geschehen /                      oder doch wenigstens eine so grosse Last mercklich moderirt werden möchte: wie                      nun aber dieses von seiten deß Käyserl. Hofes vor eine ohnumbgängliche                      Nothdurfft gehalten/ also wird über das/ was bereits geschehen/ man suchen /                      sich noch weiter capax zu machen/ mit Vorstellung/ daß dieses nicht eben vor                      einigen Eingrieff in denen ihren Principalen competirenden praerogationen                      anzunehmen; besagte Gesandschafft bestehet sonst in 4. Principal-Personen oder                      subjectis, als einer von dem Fürsten selbften/ der andere von den Zäcklern /                      der dritte von den Teutschen und Sachsen/ der vierdte von den Ungarn.</p>
        <p>Den 17. dito haben Jh. Käys. Majest. in dero Hoffkirchen bey denen P. P.                      Augustinern ein schön Castrum Doloris auffrichten lassen/ so von allerhand                      Kriegs-Figuren/ Schildfahnen/ Lorbeerkräntzen und Ehren-Gedichten gezieret war                     / und vergangenen Dienstag ein Seel- und Bett-Ampt vor die Soldaten/ welche                      verwichene Campagne gegen dem Erbfeind geblieben/ angestellt/ und selbst in                      höchster Person dem H. Gottesdienst beygewohnet.</p>
        <p>Eodem dato ist von Berlin ein Currier angelangt/ so die Specification <note place="right">Specification der Braudenburgischen Auxiliar-Volcker.</note>                      selbiger Auxiliar-Völcker überbracht/ und bestehet der General-Stab in 50.                      Persohnen/ die Artillerie in 170. die Infanterie 5113. die Cavallerie 1220. die                      Dragoner 712. Summa in allem 7465. Mann/ welche Herr General von Schöningen /                      Gouverneur zu Berlin commandiren wird. Ingleichem werden auch über diß noch                      etliche Feuerwercker/ Stück/ Mörsel und Munition mitgeschickt/ der Marsch                      dieser Völcker wird zu anfang deß Aprils/ damit sie bey der ersten Attaque seyn                      mögen/ vorgenommen werden/ die Subsistentz (welche Jh. Churfl. Durchl. auff                      eigene Spesen/ gegen Erlegung 150000 Reichsthl. herbey zu schaffen sich                      obligirt) ist à primo
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0019] Pfaltz zu commandirung deren Trouppen begehrt/ sollicitiren anbey dero Käyserl. Regiment/ so zu Philipsburg in Guarnison ligt/ zu behalten. Den 16. dito hat zwar aller gemachten Anstalt nach der Churprintz zu Pfaltz von hier abreisen sollen/ nachdeme aber dero Gemahlin in eine Unpäßlichkeit gefallen/ ist solche wiederum in etwas differirt worden/ und dörffte dem Verlaut nach/ noch wol 3. Wochen außgestellet bleiben. Die Siebenbürgische Gesandschafft hat ihre Commission dem Käys. Kriegs-Präsidenten Marggraff von Baaden praeliminariter eröffnet/ so dahin gehet/ wie dann bereits vorlängst berichtet/ daß die an denen eussersten Gräntzen von Ober-Ungarn gelegene/ und zu Siebenbürgen gehörige 4. Gespannschafften/ von der Käyserl. Einquartirung befreyet werden/ und ihren Principalen kein so nachtheiliger Eingrieff in seiner Jurisdiction geschehen / oder doch wenigstens eine so grosse Last mercklich moderirt werden möchte: wie nun aber dieses von seiten deß Käyserl. Hofes vor eine ohnumbgängliche Nothdurfft gehalten/ also wird über das/ was bereits geschehen/ man suchen / sich noch weiter capax zu machen/ mit Vorstellung/ daß dieses nicht eben vor einigen Eingrieff in denen ihren Principalen competirenden praerogationen anzunehmen; besagte Gesandschafft bestehet sonst in 4. Principal-Personen oder subjectis, als einer von dem Fürsten selbften/ der andere von den Zäcklern / der dritte von den Teutschen und Sachsen/ der vierdte von den Ungarn. Die Siebenbürg. Gesanden begehren limitirung der einquartirten Völcker. Den 17. dito haben Jh. Käys. Majest. in dero Hoffkirchen bey denen P. P. Augustinern ein schön Castrum Doloris auffrichten lassen/ so von allerhand Kriegs-Figuren/ Schildfahnen/ Lorbeerkräntzen und Ehren-Gedichten gezieret war / und vergangenen Dienstag ein Seel- und Bett-Ampt vor die Soldaten/ welche verwichene Campagne gegen dem Erbfeind geblieben/ angestellt/ und selbst in höchster Person dem H. Gottesdienst beygewohnet. Eodem dato ist von Berlin ein Currier angelangt/ so die Specification selbiger Auxiliar-Völcker überbracht/ und bestehet der General-Stab in 50. Persohnen/ die Artillerie in 170. die Infanterie 5113. die Cavallerie 1220. die Dragoner 712. Summa in allem 7465. Mann/ welche Herr General von Schöningen / Gouverneur zu Berlin commandiren wird. Ingleichem werden auch über diß noch etliche Feuerwercker/ Stück/ Mörsel und Munition mitgeschickt/ der Marsch dieser Völcker wird zu anfang deß Aprils/ damit sie bey der ersten Attaque seyn mögen/ vorgenommen werden/ die Subsistentz (welche Jh. Churfl. Durchl. auff eigene Spesen/ gegen Erlegung 150000 Reichsthl. herbey zu schaffen sich obligirt) ist à primo Specification der Braudenburgischen Auxiliar-Volcker.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/19
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/19>, abgerufen am 04.05.2024.