Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].

Bild:
<< vorherige Seite

Dünnkirchen/ so zu Corunna angehalten worden/ mit seiner Ladung und sonderlich das Silber zu entschlagen; jedoch mit dem Beding/ daß der Der Päbstl. Nuntius wil das angehaltene Frantz. Schiff zu Corunnam auff gewisse Conditiones wieder frey geben. Frantzös. Ambassadeur Versicherung geben solte/ daß man in Flandern keine Represailles verüben/ sondern die Strittigkeiten wegen Hennegauen/ durch Deputirten in der Güte vergleichen wolle; weiln aber gemeldter Ambassad. geantwortet/ daß er nichts versprechen könte/ er habe dann zuvor deßfalls von seinem König Befehl / wiewol er nit zweiffelte/ es würden Se. Aller-Christlichste Majestät die Hostilitäten einstellen/ sobalden nur Spannien wegen der Frantzösischen rechtmässigen Anforderungen Satisfaction würde gegeben haben; als weiß man nicht / ob gemeldten Päbstlichen Nuntii ordre executirt werden wird.

Das fünffte Capittel

Begreiffet die Königliche Engell-Schott- und Irrländische Historien.

Engelländ. Geschichten. BEy denen Königlichen Engelländischen Geschichten bedienen wir uns/ wie gewöhnlichen/ deß Berichts von selbiger Hauptstadt Londen/ worvon die Brieff nachstehendes eingebracht. Den 31. passato empfiengen Ihr. Majest. Nachricht/ daß/ ungefähr 500. wohlgewaffnete 500. Tumultuanten halten sich in einem Wald auff. Männer unterm Commando eines Capitains Nahmens Wythe sich in dem Wald auffhielten/ woselbst sie von keiner Reuterey attaquirt werden könten / worauff der König umb hierinn besser informirt zu seyn/ den Leutenant Walter dahin gesandt/ davon Bericht zu thun. Indessen verwundert sich man nicht wenig / daß so eine Hand voll Volck so stoltz und vermessen ist/ und sich so nahe anhero nach Londen/ und so weit von der See wagen darff/ weßhalben man dann auch hoffet/ daß sie ehist geschlagen und zerstreuet seyn werden. Der bekandte Saxon/ so wegen deß Meinaids sein Urtheil nunmehro außgestanden/ soll hierauff nach Westen gesandt/ und daselbst ebenfals/ umb daß er in deß Hertzogs von Montmouth Lager gewesen/ für Recht gestellet werden. Den 12. ist der Ertz-Bischoff von St. Andreas und der Bischoff von Edenburg allhier ankommen. Von Schaffsburry Grosse disordres unter der Soldatesca. in Davonschire wird geschrieben/ daß die daselbst ligende Militz dieser Tagen die Thüren deß Gefängnusses auffgeschlagen/ und einen Soldaten/ so Schulden wegen gefangen gesessen/ mit Gewalt auff freyen Fuß gestellt.

Dünnkirchen/ so zu Corunna angehalten worden/ mit seiner Ladung und sonderlich das Silber zu entschlagen; jedoch mit dem Beding/ daß der Der Päbstl. Nuntius wil das angehaltene Frantz. Schiff zu Corunnam auff gewisse Conditiones wieder frey geben. Frantzös. Ambassadeur Versicherung geben solte/ daß man in Flandern keine Represailles verüben/ sondern die Strittigkeiten wegen Hennegauen/ durch Deputirten in der Güte vergleichen wolle; weiln aber gemeldter Ambassad. geantwortet/ daß er nichts versprechen könte/ er habe dann zuvor deßfalls von seinem König Befehl / wiewol er nit zweiffelte/ es würden Se. Aller-Christlichste Majestät die Hostilitäten einstellen/ sobalden nur Spannien wegen der Frantzösischen rechtmässigen Anforderungen Satisfaction würde gegeben haben; als weiß man nicht / ob gemeldten Päbstlichen Nuntii ordre executirt werden wird.

Das fünffte Capittel

Begreiffet die Königliche Engell-Schott- und Irrländische Historien.

Engelländ. Geschichten. BEy denen Königlichen Engelländischen Geschichten bedienen wir uns/ wie gewöhnlichen/ deß Berichts von selbiger Hauptstadt Londen/ worvon die Brieff nachstehendes eingebracht. Den 31. passato empfiengen Ihr. Majest. Nachricht/ daß/ ungefähr 500. wohlgewaffnete 500. Tumultuanten halten sich in einem Wald auff. Männer unterm Commando eines Capitains Nahmens Wythe sich in dem Wald auffhielten/ woselbst sie von keiner Reuterey attaquirt werden könten / worauff der König umb hierinn besser informirt zu seyn/ den Leutenant Walter dahin gesandt/ davon Bericht zu thun. Indessen verwundert sich man nicht wenig / daß so eine Hand voll Volck so stoltz und vermessen ist/ und sich so nahe anhero nach Londen/ und so weit von der See wagen darff/ weßhalben man dann auch hoffet/ daß sie ehist geschlagen und zerstreuet seyn werden. Der bekandte Saxon/ so wegen deß Meinaids sein Urtheil nunmehro außgestanden/ soll hierauff nach Westen gesandt/ und daselbst ebenfals/ umb daß er in deß Hertzogs von Montmouth Lager gewesen/ für Recht gestellet werden. Den 12. ist der Ertz-Bischoff von St. Andreas und der Bischoff von Edenburg allhier ankommen. Von Schaffsburry Grosse disordres unter der Soldatesca. in Davonschire wird geschrieben/ daß die daselbst ligende Militz dieser Tagen die Thüren deß Gefängnusses auffgeschlagen/ und einen Soldaten/ so Schulden wegen gefangen gesessen/ mit Gewalt auff freyen Fuß gestellt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0218" n="206"/>
Dünnkirchen/ so zu Corunna angehalten worden/ mit seiner Ladung und                      sonderlich das Silber zu entschlagen; jedoch mit dem Beding/ daß der <note place="left">Der Päbstl. Nuntius wil das angehaltene Frantz. Schiff zu                          Corunnam auff gewisse Conditiones wieder frey geben.</note> Frantzös.                      Ambassadeur Versicherung geben solte/ daß man in Flandern keine Represailles                      verüben/ sondern die Strittigkeiten wegen Hennegauen/ durch Deputirten in der                      Güte vergleichen wolle; weiln aber gemeldter Ambassad. geantwortet/ daß er                      nichts versprechen könte/ er habe dann zuvor deßfalls von seinem König Befehl /                      wiewol er nit zweiffelte/ es würden Se. Aller-Christlichste Majestät die                      Hostilitäten einstellen/ sobalden nur Spannien wegen der Frantzösischen                      rechtmässigen Anforderungen Satisfaction würde gegeben haben; als weiß man nicht                     / ob gemeldten Päbstlichen Nuntii ordre executirt werden wird.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das fünffte Capittel</head>
        <p>Begreiffet die Königliche Engell-Schott- und Irrländische Historien.</p>
        <p><note place="left">Engelländ. Geschichten.</note> BEy denen Königlichen                      Engelländischen Geschichten bedienen wir uns/ wie gewöhnlichen/ deß Berichts                      von selbiger Hauptstadt Londen/ worvon die Brieff nachstehendes eingebracht.                      Den 31. passato empfiengen Ihr. Majest. Nachricht/ daß/ ungefähr 500.                      wohlgewaffnete <note place="left">500. Tumultuanten halten sich in einem Wald                          auff.</note> Männer unterm Commando eines Capitains Nahmens Wythe sich in                      dem Wald auffhielten/ woselbst sie von keiner Reuterey attaquirt werden könten                     / worauff der König umb hierinn besser informirt zu seyn/ den Leutenant Walter                      dahin gesandt/ davon Bericht zu thun. Indessen verwundert sich man nicht wenig                     / daß so eine Hand voll Volck so stoltz und vermessen ist/ und sich so nahe                      anhero nach Londen/ und so weit von der See wagen darff/ weßhalben man dann                      auch hoffet/ daß sie ehist geschlagen und zerstreuet seyn werden. Der bekandte                      Saxon/ so wegen deß Meinaids sein Urtheil nunmehro außgestanden/ soll hierauff                      nach Westen gesandt/ und daselbst ebenfals/ umb daß er in deß Hertzogs von                      Montmouth Lager gewesen/ für Recht gestellet werden. Den 12. ist der                      Ertz-Bischoff von St. Andreas und der Bischoff von Edenburg allhier ankommen.                      Von Schaffsburry <note place="left">Grosse disordres unter der                          Soldatesca.</note> in Davonschire wird geschrieben/ daß die daselbst                      ligende Militz dieser Tagen die Thüren deß Gefängnusses auffgeschlagen/ und                      einen Soldaten/ so Schulden wegen gefangen gesessen/ mit Gewalt auff freyen                      Fuß gestellt.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[206/0218] Dünnkirchen/ so zu Corunna angehalten worden/ mit seiner Ladung und sonderlich das Silber zu entschlagen; jedoch mit dem Beding/ daß der Frantzös. Ambassadeur Versicherung geben solte/ daß man in Flandern keine Represailles verüben/ sondern die Strittigkeiten wegen Hennegauen/ durch Deputirten in der Güte vergleichen wolle; weiln aber gemeldter Ambassad. geantwortet/ daß er nichts versprechen könte/ er habe dann zuvor deßfalls von seinem König Befehl / wiewol er nit zweiffelte/ es würden Se. Aller-Christlichste Majestät die Hostilitäten einstellen/ sobalden nur Spannien wegen der Frantzösischen rechtmässigen Anforderungen Satisfaction würde gegeben haben; als weiß man nicht / ob gemeldten Päbstlichen Nuntii ordre executirt werden wird. Der Päbstl. Nuntius wil das angehaltene Frantz. Schiff zu Corunnam auff gewisse Conditiones wieder frey geben. Das fünffte Capittel Begreiffet die Königliche Engell-Schott- und Irrländische Historien. BEy denen Königlichen Engelländischen Geschichten bedienen wir uns/ wie gewöhnlichen/ deß Berichts von selbiger Hauptstadt Londen/ worvon die Brieff nachstehendes eingebracht. Den 31. passato empfiengen Ihr. Majest. Nachricht/ daß/ ungefähr 500. wohlgewaffnete Männer unterm Commando eines Capitains Nahmens Wythe sich in dem Wald auffhielten/ woselbst sie von keiner Reuterey attaquirt werden könten / worauff der König umb hierinn besser informirt zu seyn/ den Leutenant Walter dahin gesandt/ davon Bericht zu thun. Indessen verwundert sich man nicht wenig / daß so eine Hand voll Volck so stoltz und vermessen ist/ und sich so nahe anhero nach Londen/ und so weit von der See wagen darff/ weßhalben man dann auch hoffet/ daß sie ehist geschlagen und zerstreuet seyn werden. Der bekandte Saxon/ so wegen deß Meinaids sein Urtheil nunmehro außgestanden/ soll hierauff nach Westen gesandt/ und daselbst ebenfals/ umb daß er in deß Hertzogs von Montmouth Lager gewesen/ für Recht gestellet werden. Den 12. ist der Ertz-Bischoff von St. Andreas und der Bischoff von Edenburg allhier ankommen. Von Schaffsburry in Davonschire wird geschrieben/ daß die daselbst ligende Militz dieser Tagen die Thüren deß Gefängnusses auffgeschlagen/ und einen Soldaten/ so Schulden wegen gefangen gesessen/ mit Gewalt auff freyen Fuß gestellt. Engelländ. Geschichten. 500. Tumultuanten halten sich in einem Wald auff. Grosse disordres unter der Soldatesca.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/218
Zitationshilfe: [N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686], S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_theatrum_1686/218>, abgerufen am 21.11.2024.